Lemiiker schrieb:
Vor Jahren musste man neue DVB-T-Empfänger kaufen, weil die alten durch die Neuvergabe der Frequenzen Elektroschrott wurden. Jetzt also wiederholt sich das. Toll!
Ein paar der Dinger lassen sich noch als generische Empfänger weiterverwenden.
Solche mit RTL Chip (RTL2832U etc) zum Beispiel als SDR (Software Defined Radio).
Damit kann man dann zum Beispiel in die Amateurfunk-Bänder reinhören.
Apropos. Hier in Europa sind die UHF/VHF-Bänder der Amateure ohnehin schon arg beschnitten und nur halb so groß wie in den USA.
Und das, was auf 50MHz/70MHz dazukam ist ein Witz. Die paar KHz.
Reicht gerade für einen (?) Sprachkanal in Micky-Maus Modulation (SSB).
Kein Grund daher neidisch auf die Funkamateure zu sein.
Die bekommen eh nur den Abfall, können ihn aber halt auch etwas nutzen (Not macht erfinderisch).
Edit: Warum brauchen Amateure so "viele" Bänder?
Wegen der Wellenausbreitung bzw. der unterschiedlichen Beschaffenheit der Bänder.
Amateurfunk war ursprünglich ein Experimentalfunk. Und manche Amateure sind immer noch Forscher.
Selbst die Contester sind da indirekt hilfreich, durch ihre stundenlangen Aussendungen.
Also: Ohne die verschiedenen Bänder, kann der Amateurfunk überhaupt nicht der Forschung dienen.
Da was einzusparen ist eher kontraproduktiv.
Edit: Und nochwas. Einige scheinen ein falsches Bild von Amateuren zu haben:
Der alte Opa auf'm Dachboden mit grauem Bart, Morsetaste und glühenden Röhrengeräten.
Das ist nur die halbe Wahrheit.
Ja, gemorst wird immernoch. Bzw. wieder.
Aber nicht durch alte Säcke. Im Gegenteil.
Die ganzen "jungen" Leute unter 50 sind heiß drauf.
Keine Ahnung warum. Vielleicht, weil es wieder cool ist. In einigen Spielfilmen kommt ja oft mal Telegraphie vor.
In den Micky Maus Heften lagen ja auch oft Morseapparate als Spielzeug bei.
Naja, wie aich immer. Heutzutage sehen die Shacks der Amateure eher wie Einsatzzentralen oder die Brücke bei Raumschiff Enterprise aus.
Apropos. Ein Funkamateur ist man nicht erst dann, wenn man ein Rufzeichen hat.
Es gibt auch Höramateure, SWLs, Maker, Modelleisenbahner etc, die im Sinne des Ham Spirits agieren. Sogar manche CB-Funker.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ham_Spirit
Der Amateurfunk ist kunterbunt, ein Hobby und allgemeinnütziger Dienst bestehend aus Menschen unterschiedlichster Interessensgebieten und Nationen.
Mann kann daher garkeine genauen Zahlen bestimmen. Jeder, der im Sinne des Amateurfunks handelt und lebt, gehört dazu. Viele Forscher, Prominente und Bastler waren/sind Amateure - auch ohne Sendelizenz. Die kommt meist erst später.
PS: Was viele nicht wissen: Viele Pioniere aus der Mikroprozessor-Revolution Mitte der 70er waren Funkamateure.
Bzw. viele Elektriker/Techniker hatten auch Funkamateure als Freunde.
Und so mancher Verkäufer in Elektronikläden war Funkamateur und hatte Bastlern Tipps gegeben.
Sowas steht in keinem Geschichtsbuch.
Daher die Dunkelziffer. Mag sein, dass die offizielle Anzahl gering ist. Aber das ist auch nicht wichtig.
Denn es gibt dennoch in fast jeder Stadt, in fast jedem Dorf zumindest einen Funkamateur.