Ich find's ehrlich gesagt ein bißchen traurig,wie schnell man in die "Stammtisch" Ecke verschoben wird.
... Aber nach ein paarmal Drüberschlafen und den angemerkten Post nochmal nachlesen auch irgendwie verständlich. Nicht schön, aber verständlich.
Deswegen hier der Versuch einer Klarstellung.
- Ich bin der erste der zugibt immer mal bissel Probleme damit zu haben, meine Gedanken möglichst kurz prägnant und emotionslos "zu Papier" zu bringen. Besonders, wenn es ein Thema ist, welches mich emotional nicht kalt läßt.
- Mir geht es im Wesentlichen wie
@TheManneken.
-Ich hoffe, wenn schon nichts anderes, dann ging und geht aus meinen Worten hervor, daß mir Toleranz und ein umgängliches Miteinander sehr wichtig sind und daß, um das mal so zu formulieren, mir irgendwelchen "Eigenschaften" meiner "Gegenüber" (egal in welchem Kontext) absolut egal sind. Mich interessieren auch Namen nicht besonders. Wenn das ein nettes Typ Mensch ist, dann bin ich's vollauf zufrieden.
- Was mich aber massiv irritiert ist, wenn im Namen von Toleranz und Gleichberechtigung genau das passiert was
@TheManneken sicherlich besser formuliert hat (und wohl auch besser formulieren kann) als ich: denn das ist in meinen Augen einfach
hypocrisy, daß man also sagt man sei tolerant, aber exakt das Gegenteil dessen präsentiert und den Rest verteufelt.
Ja klar ist es normales natürliches menschliches Verhalten, Ingroups und Outgroups zu bilden. Das ist etwas, was ich selbst versuche zu vermeiden - aber natürlich dennoch nicht immun dagegen bin.
Das mag jetzt "irgendwas-phob" klingen. Dennoch: Es geht am Ende des Tages nicht darum, anhand irgendwelcher besonderer, *
individueller Eigenschaften behandelt zu werden.
Stattdessen muß doch das Ziel sein, daß die persönliche Natur eines jeden so selbstverständlich ist, daß sie schlicht niemanden interessiert. Erst dann haben wir doch Gleichberechtigung.
Das ist meine Ansicht, die versuche ich auch so zu leben, und mir persönlich genügt das auch völlig. Ich will nicht wissen ob mein Gegenüber als das Geschlecht geboren wurde als das ich ihn vor mir zu sehen glaube. Was soll ich mit diesem Wissen auch anfangen?
Hingegen, wenn sich jemand vor mir aufbaut und mir erstmal eine Liste seiner Präferenzen herunterbetet, so als ob das einen Unterschied mache, dann habe ich sehr schnell die Nase voll vom Thema. Wenn das oft genug passiert - ja, dann geht das irgendwann über einen zu breiten Kamm. Nicht schön, aber leider die Realität.
Dann ist das auch egal, ob jemand fünfmal am Tag erklärt, er sei Veganer... oder sei irgendeiner Bevölkerungsgruppe zugehörig.... oder fühle sich einem anderen (oder keinem) Geschlecht zugehörig.
- Nur anmerkend, daher, daß für mich das Gendern als Ganzes bereits ausgrenzt, weil ich damit anfange, mich nach Einzelansprüchen zu richten und damit den Einen anders als den Anderen zu behandeln - und obendrein noch extra überlegen zu müssen, "wie" ich denn den Gegenüber ansprechen könnte - obwohl eine jede Person nach außen hin genug präsentiert für Anhaltspunkte, wie er oder sie angesprochen werden mag.
Thanks for listening.