Grimba
Commodore
- Registriert
- Dez. 2007
- Beiträge
- 4.157
Ich denke der Erfolg der Plattform entscheidet sich zum großen Teil einfach in den Workflows, was den professionellen Bereich angeht. Den Consumerbereich schneide ich am Ende noch kurz an.
In dem Video konnte man einige professionelle Software sehen, welche entweder emuliert oder direkt nativ auf der neuen ARM-Plattform lief. Aber das war im Prinzip schon das, was mich daran gestört hat. Sie lief.. sie spielte ab. Und, obwohl das schon beeindruckend war, kommt es ja letztendlich darauf an, wie sich das ganze am Ende beim Export, beim Rendern, beim Kompilieren darstellt. Und das wurde afaik nicht gezeigt. Natürlich gibt es auch Workflows, in denen das weniger eine Rolle spielt. Nichts desto trotz werden Macs für sowas eingesetzt, sonst gäbe es keinen Mac Pro.
Überall, wo Zeit Geld ist, sollte also mindestens gleichwertig performt werden.
Desweiteren ist das gezeigte Maya nicht das einzige Renderprogramm, und FinalCut Pro nicht das einzige Videoschnittprogramm, hier kommen also wieder die individuellen Workflows der einzelnen Creator ins Spiel, von denen viele ja am mobilen MacBook Pro arbeiten. Und ob diese alle mit einem aufgebohrtem Apple-ARM Chip so mitspielen, am besten mit dem Kompatibilitätslayer dazwischen da gleich mithalten können, oder sogar besser sind, wage ich zumindest am Anfang noch zu bezweifeln. Alles, was danach kommt, kann eh nur spekuliert werden. So weit möchte ich hier auch gar nicht vorweg greifen. Zudem gibt es auch in vielen Firmen einen historisch gewachsenen Software-Stack, wo die Frage schon im Raum steht, ob das alles so reibungslos funktioniert, wie es den Anschein haben soll, bzw. ob das Geld da ist, diesen von jetzt auf gleich zu aktualisieren. Auf die Problematik, wenn ein Windows nötig ist, wurde ja bereits hingewiesen. (hier könnte man eh eine ganz eigene Diskussion zu aufmachen)
Zuletzt sind auch Videos mit erstmals flüssigem 8k-Videoschnitt aufgetaucht, auch mit dem neuen MacBook Pro mit dem Radeon Pro 5600M, oder auch Windows Geräte mit NVidia Quadro RTX 5000. Wenn man sich überlegt, dass GPU und CPU Hersteller ja die leistungstarken Chips nicht deswegen so bauen, weil ihnen chronisch zu kalt ist, und sie's beim Rendern gern wärmer im Zimmer hätten, so wage ich doch zu bezweifeln, dass eine SoC Plattform diese so mir nichts dir nichts in allen Situationen durch einen vorgeschalteten Compatibility Layer ersetzen kann. Bis zu einem gewissen Grad ist das ja auch einfach simple Physik.
Sicherlich kann man für bestimmte Berechnungen so optimieren, und das ist ja die Herangehensweise bei SoCs, dass man möglichst alles auf schon im SoC in Hardware gegossene Verfahren herunterbricht. So kann man fehlende Rohleistung sicher kaschieren. Aber dazu muss man diese eben auch erstmal haben. Außerhalb dieser Grenzen dürfte sich ARM da etwas schwerer gegenüber x86 tun, wenn man gleichzeitig noch riesige Sprünge in Sachen Energiesparen machen will. Aber wir werden sehen. Sicherlich ein Grund, wo man Apple erweiterte Kontrolle der Software auf der eigenen Plattform unterstellen könnte für die Zukunft, als es jetzt der Fall ist.
Dann auch vielleicht am Schluss nochmal das Hardware-Thema: Auch, wenn das jetzt nicht das Gerät für die Masse ist, so ist doch das Killerfeature am aktuellen Mac Pro, dass hier endlich auch wieder Hardwarekomponenten ausgetauscht bzw. auf- und nachgerüstet werden können. Das ist jetzt so das komplette Gegenteil eines SoC. Die Frage wurde ja schon zurecht gestellt, inwiefern eine Leistungsstarke GPU denn eigentlich betrieben werden kann mit einem System auf ARM-Basis, wenn sie nicht in den Kern mitgebacken ist. Außerdem wirkt die ganze Geschichte für dieses sündhaft teuere Arbeitsgerät wie eine Sollbruchstelle... Andererseits ist es ja gute Tradition, den großen Workstationklotz (oder Tonne...) noch lange Jahre ohne Upgrade einfach weiterzuverkaufen, als würde sich die Welt nicht weiterdrehen. Daher vielleicht die Gelassenheit bei den Apfeljungs.
Der reine, bzw. sagen wir mal ambitionierte Consumer, sei es mit dem Mac als Livestyle Gerät, oder als Daily Driver, dem kann die ganze Geschichte bis zu einem gewissen Teil egal sein. Spieler sind eh primär auf anderen Plattformen unterwegs, und der Rest käme wahrscheinlich auch mit einem iPad samt Tastatur klar. Und solange es Möglichkeiten gibt, eine lampp o.ä. Umgebung laufen zu lassen, oder einen LinuxContainer bzw. eine VM, dürfte auch der Web-Developer weiterhin glücklich sein. Vermutlich schafft sich aber auf diese Weise der User-Mac (ohne Pro, vielleicht mt Air) selber ab, weil obsolet. Zumindest sieht es imho so aus.
Unterm Strich bleibt zu sagen, dass der Schritt sehr mutig ist, sicherlich in mancher Hinsicht nachvollziehbar, dennoch mit sehr vielen Fragen unbeantwortet und hier und da mit Sorge belegt. Und hier muss man eben jetzt liefern, und da bin ich doch etwas skeptisch. Der große Unterschied zu Windows für ARM besteht für mich darin, dass Apple ernsthaft und mit aller Macht und Gewalt dahin will und damit dann Geld verdienen. Windows ARM hingegen pflegt da eher das Nischendasein einer Machbarkeitsstudie, ähnlich Samsung DeX. Ob das Glück hier mit den mutigen ist, wird sich zeigen... Entscheidend ist mal wieder "auf'm Platz"
In dem Video konnte man einige professionelle Software sehen, welche entweder emuliert oder direkt nativ auf der neuen ARM-Plattform lief. Aber das war im Prinzip schon das, was mich daran gestört hat. Sie lief.. sie spielte ab. Und, obwohl das schon beeindruckend war, kommt es ja letztendlich darauf an, wie sich das ganze am Ende beim Export, beim Rendern, beim Kompilieren darstellt. Und das wurde afaik nicht gezeigt. Natürlich gibt es auch Workflows, in denen das weniger eine Rolle spielt. Nichts desto trotz werden Macs für sowas eingesetzt, sonst gäbe es keinen Mac Pro.
Überall, wo Zeit Geld ist, sollte also mindestens gleichwertig performt werden.
Desweiteren ist das gezeigte Maya nicht das einzige Renderprogramm, und FinalCut Pro nicht das einzige Videoschnittprogramm, hier kommen also wieder die individuellen Workflows der einzelnen Creator ins Spiel, von denen viele ja am mobilen MacBook Pro arbeiten. Und ob diese alle mit einem aufgebohrtem Apple-ARM Chip so mitspielen, am besten mit dem Kompatibilitätslayer dazwischen da gleich mithalten können, oder sogar besser sind, wage ich zumindest am Anfang noch zu bezweifeln. Alles, was danach kommt, kann eh nur spekuliert werden. So weit möchte ich hier auch gar nicht vorweg greifen. Zudem gibt es auch in vielen Firmen einen historisch gewachsenen Software-Stack, wo die Frage schon im Raum steht, ob das alles so reibungslos funktioniert, wie es den Anschein haben soll, bzw. ob das Geld da ist, diesen von jetzt auf gleich zu aktualisieren. Auf die Problematik, wenn ein Windows nötig ist, wurde ja bereits hingewiesen. (hier könnte man eh eine ganz eigene Diskussion zu aufmachen)
Zuletzt sind auch Videos mit erstmals flüssigem 8k-Videoschnitt aufgetaucht, auch mit dem neuen MacBook Pro mit dem Radeon Pro 5600M, oder auch Windows Geräte mit NVidia Quadro RTX 5000. Wenn man sich überlegt, dass GPU und CPU Hersteller ja die leistungstarken Chips nicht deswegen so bauen, weil ihnen chronisch zu kalt ist, und sie's beim Rendern gern wärmer im Zimmer hätten, so wage ich doch zu bezweifeln, dass eine SoC Plattform diese so mir nichts dir nichts in allen Situationen durch einen vorgeschalteten Compatibility Layer ersetzen kann. Bis zu einem gewissen Grad ist das ja auch einfach simple Physik.
Sicherlich kann man für bestimmte Berechnungen so optimieren, und das ist ja die Herangehensweise bei SoCs, dass man möglichst alles auf schon im SoC in Hardware gegossene Verfahren herunterbricht. So kann man fehlende Rohleistung sicher kaschieren. Aber dazu muss man diese eben auch erstmal haben. Außerhalb dieser Grenzen dürfte sich ARM da etwas schwerer gegenüber x86 tun, wenn man gleichzeitig noch riesige Sprünge in Sachen Energiesparen machen will. Aber wir werden sehen. Sicherlich ein Grund, wo man Apple erweiterte Kontrolle der Software auf der eigenen Plattform unterstellen könnte für die Zukunft, als es jetzt der Fall ist.
Dann auch vielleicht am Schluss nochmal das Hardware-Thema: Auch, wenn das jetzt nicht das Gerät für die Masse ist, so ist doch das Killerfeature am aktuellen Mac Pro, dass hier endlich auch wieder Hardwarekomponenten ausgetauscht bzw. auf- und nachgerüstet werden können. Das ist jetzt so das komplette Gegenteil eines SoC. Die Frage wurde ja schon zurecht gestellt, inwiefern eine Leistungsstarke GPU denn eigentlich betrieben werden kann mit einem System auf ARM-Basis, wenn sie nicht in den Kern mitgebacken ist. Außerdem wirkt die ganze Geschichte für dieses sündhaft teuere Arbeitsgerät wie eine Sollbruchstelle... Andererseits ist es ja gute Tradition, den großen Workstationklotz (oder Tonne...) noch lange Jahre ohne Upgrade einfach weiterzuverkaufen, als würde sich die Welt nicht weiterdrehen. Daher vielleicht die Gelassenheit bei den Apfeljungs.
Der reine, bzw. sagen wir mal ambitionierte Consumer, sei es mit dem Mac als Livestyle Gerät, oder als Daily Driver, dem kann die ganze Geschichte bis zu einem gewissen Teil egal sein. Spieler sind eh primär auf anderen Plattformen unterwegs, und der Rest käme wahrscheinlich auch mit einem iPad samt Tastatur klar. Und solange es Möglichkeiten gibt, eine lampp o.ä. Umgebung laufen zu lassen, oder einen LinuxContainer bzw. eine VM, dürfte auch der Web-Developer weiterhin glücklich sein. Vermutlich schafft sich aber auf diese Weise der User-Mac (ohne Pro, vielleicht mt Air) selber ab, weil obsolet. Zumindest sieht es imho so aus.
Unterm Strich bleibt zu sagen, dass der Schritt sehr mutig ist, sicherlich in mancher Hinsicht nachvollziehbar, dennoch mit sehr vielen Fragen unbeantwortet und hier und da mit Sorge belegt. Und hier muss man eben jetzt liefern, und da bin ich doch etwas skeptisch. Der große Unterschied zu Windows für ARM besteht für mich darin, dass Apple ernsthaft und mit aller Macht und Gewalt dahin will und damit dann Geld verdienen. Windows ARM hingegen pflegt da eher das Nischendasein einer Machbarkeitsstudie, ähnlich Samsung DeX. Ob das Glück hier mit den mutigen ist, wird sich zeigen... Entscheidend ist mal wieder "auf'm Platz"