#basTi schrieb:
Was mache ich?
Und ja es ist momentan illegitim weil das scheinbar die aktuelle Gesetzeslage ist. Aber hier diskutieren wir ja drüber ob das so in Ordnung ist. Du bist der Meinung "Ja" und ich "Nein".
Als Begründung sich aber auf das Gesetz selbst zu berufen ist kein Argument.
Doch, weil ich mir nicht anmaße, dass ich es besser weiß, als die unzähligen Experten Medizinethiker, Professoren, die besten Richter unseres Landes, etc. Du anscheinend schon.
#basTi schrieb:
Warum ab da ? Findest du das nicht auch ein wenig Scheinheilig?
Das riesen Problem mit eurem Argument ist dass ihr einen "Zeitpunkt" finden müsst ab dem ihr sagt "hier ist es ein Mensch" und davor ists okay. Was ist mit abweichungen? Föten die sich schneller entwickeln?
Was hat das mit scheinheilig zu tun? Es ist eine faire Lösung und eine transparente Lösung. Willst Du, dass ein Dr. darüber entscheiden darf, dass eine Abtreibung im Fall X auch in der 13. Woche ausnahmsweise möglich ist, weil das Kind erst in der 13. Woche den Entwicklungsstand erreicht hat, den es normalerweise in der 12. Woche erreicht haben sollte? Das ist doch Kokolores und öffnet Missbrauch Tür und Tor. V.a. übt es einen Druck auf die Ärzteschaft aus, dem ich als Arzt nicht ausgesetzt sein wollen würde.
#basTi schrieb:
Deswegen versuche ich mein Argument komplett losgelöst von der Frage "wann ist ein Fötus ein Mensch" zu betrachten. Und das mache ich indem ich ihn zu JEDERZEIT als Mensch sehe also praktisch "worst case Szenario". Mit dieser Basis kann ich mich auf den Rest des Arguments konzentrieren.
Du kannst Deine Argumente losgelöst von allem diskutieren, Sinn und Verstand, ob Mensch oder nicht. Das macht Deine Argumente nicht besser.
#basTi schrieb:
Ich stimme zu. Dort geht es aber immer um Aktionen/Handlungen oder das Verfügung stellen von Gütern (Essen etc). Bitte nenne mir aber ein Beispiel indem man rechtlich dazu verpflichtet ist den eigenen Körper anderen zur Verfügung zu stellen.
-Als Schwangere.
-In all den Fällen, in denen man eine Garantenstellung inne hat und durch die Bereitstellung des Körpers selbst nicht massiv gefährdet wird.
-in all den Fällen wo man eine gesetzliche Handlungspflicht hat und durch die Bereitstellung des Körpers selbst nicht massiv gefährdet wird.
-in all den Fällen, wo man eine vertragliche Verpflichtung eingegangen ist, solange diese Verpflichtung nicht sittenwidrig ist
#basTi schrieb:
Also es ist kein Totschlag weil es im Gesetz steht. Wahnsinns Argument. Bravo.
Ja mehr Argument als Du lieferst. Vor Einführung des §218 gab es rechtlich deutlich mehr Probleme.
#basTi schrieb:
Zu 1. Auch hier: Argumentation anhand von vorhandenem Recht.
2. Das ist schön für ihn aber argumentiere mir das bitte mal anhand von deinem Standpunkt. Du scheinst ja mit dem Gesetz einverstanden zu sein
Siehe weiter oben. Ich habe keinen Grund, die Expertise der zahlreichen am Diskussionsprozess beteiligten Experten in Frage zu stellen. Der Ansatzpunkt, dass eine Abtreibung eines Lebewesens ab einem bestimmten Punkt begründet auf das übliche Entwicklungsstadium halte ich für die sachgerechteste Lösung.
#basTi schrieb:
Hast du Zahlen dazu? Ich glaub nicht dass das wirklich oft vorkommt. Und selbst wenn ist das ja auch für dich rechtlich in Ordnung solange es vor Woche X passiert, oder?
Soll ich noch eine Umfrage starten? Ich denke die Motivlage der Abtreibenden wird in aller Regel im Verborgenen bleiben. Zumindest werden die wenigsten zugeben, dass sie grob fahrlässig unterwegs waren.
Hab ich das gesagt? Nee, habe ich nicht. Und erfahrungsgemäß werden die Leute auch recht schnell ein Problem haben, spätestens wenn sie das x.mal zum Beratungsgespräch kommen.
Dass es die große Masse ist, glaube ich auch nicht. Habe ich auch nicht behauptet, sondern nur damit zum Ausdruck bringen wollen, dass Schwangerschaftsabbruch keine Flucht aus der vorherigen Verantwortungslosigkeit sein soll. Schließlich geht es da um ein (werdendes) Lebewesen und nicht um ein Furunkel, das Frau sich wegschneiden lassen möchte. Darum ging es und um nichts anderes. Verantwortungsvoller Umgang mit dem Abbruch als solchen aber auch in der Entstehungsphase. Das heißt nicht, dass es nicht dennoch entstehen kann.
#basTi schrieb:
Moralisch sind wir wahrscheinlich alle einer ähnlichen Meinung.
Das glaube ich nicht!
#basTi schrieb:
Um zu sehen was Gesetz werden soll muss ich mir das eben neutral anschauen. Und das versuche ich hier.
Nee das machst Du aber nicht, weil Du nur an die Schwangere denkst, und wie sie verpflichtet ist, ihren Körper zur Verfügung zu stellen, dabei aber vergisst oder verdrängst, dass das werdende Kind auch Rechte hat.
Neutral bist Du ganz sicher nicht. Sonst hättest Du wohl auch nicht die nahezu extremste Meinung hier.