chrigu schrieb:
übrigens: steam, origin und viele weitere bieten ihre games und anwendungen auch vermehrt online an um kosten zu sparen. wieso sollte das adobe nicht dürfen?
Ist Origin oder Steam ein quasi Industriestandard? Viele brauchen das Adobe Zeug nur um mit ihren Clienten kompatibel zu sein, also deren Files zu öffnen. Ist ähnlich wie bei MS Word. Obwohl sie selbst vllt. privat ein anderes Programm nutzen. Je nachdem worauf man sich spezialisiert hat, gibts einfach nützlichere Tools als die von Adobe.
Das Problem für viele ist einfach dass sich die Industrie in den letzten Jahrzehnten zu stark von diesen proprietären Formaten abhängig gemacht hat, mit fatalen Folgen für die Wirtschaft ansich. Nun sitzen viele eben in der Falle und können sich nicht leisten auf die Kompatibilität zu verzichten wenn Kunden anklopfen.
Hier geht es um Tools für Content Produktion, das kann man nicht mit Entertainment wie Spiele, Filme oder Musik vergleichen, ist zwar beides Software, erfüllt jedoch einen grundverschiedenen Zweck. Ist genauso als wen du ein Kino mit einer Werkstatt vergleichst, ja beides Immobilien..
Hersteller wie Adobe oder Microsoft sollte man zu offenen Standards verpflichten, alles andere ist Wettbewerbsverzerrung. Es forciert eine zwei Klassen Gesellschaft, Markt-Teilnehmer und nicht Markt Teilnehmer, oder drängt eben viele die es sich nicht leisten können in die Illegalität, da sie die Sachen raubkopieren müssen um am Markt teilnehmen zu können. Aber das hat sich ja bald erledigt wenn die ältere Version nicht mehr auf kommenden OS läuft
Idealerweise sollte jeder in der Lage sein mit der Software seiner Wahl am Online Marktgeschehen teilzunehmen, also selbst in eine Produzenten-Rolle zu schlüpfen, und das geht halt nur wenn du mit Kunden kompatibel bist. Mit freier Software kannst du unter normalen Umständen deinen lebensunterhalt als Freelancer bestreiten, in dem einen Bereich ist es schwerer bis unmöglich, zb. dort wo sich Firmen ala Adobe oder Microsoft eingenistet haben und den Markt verzerren, und in anderen Bereichen ist es einfacher.
Die Strukturen sind einfach total verkalkt, es wird in vielen Bereichen noch nicht davon ausgegangen dass du als Einzelperson produktiv sein kannst, also vom Programmieren über das Design alles selbst erledigen kannst. Populäre Tools die den markt beherrschen sind auch nicht darauf ausgelegt, sondern auf Workflows für Angestellte.
Alles immernoch auf ein Arbeitgeber > Arbeitnehmer Agentur-Modell und das Hinzuziehen externer leistungen fixiert, es gibt eben ein riesiges Ökosystem an herstellern die sich dort eingenistet haben und den Status Quo aufrecht erhalten wollen. Und wie gesagt, die Tools für Individualisten die existieren bereits, es ist eben oft nur die Kompatibilität die einen reibungslosen Workflow verhindert. Es ist ein kampf gegen diese verkalkten und ungerechten Strukturen, und den kann jeder unterstützen. Privatanwender indem sie zb. auf Adobe verzichten, selbst wenn sie es sich leisten könnten. Nur so ändert sich was. Denn je mahr Leute mit offenen Formaten zu tun haben desto geringer der zwang kompatibel mit herstellern wie Adobe zu sein
Das Regulieren von kreativem Potenzial, wie es Hersteller wie Adobe tun ist das schlimmste was es dahingehend gibt. Es verhindert dass die die wirklich gut sind nach oben kommen und bevorteilt die die schon immer oben waren. Und die wollen natürlich nicht in konkurrenz zu Einzelpersonen stehen, oder Communities. Mit freier Software ist ein Team nicht limitiert, jeder kann mit jedem zusammenarbeiten da es die Barriere an Formaten und die Hürde des Einstiegspreises nicht gibt, auch kann jeder die programme so modifizieren wie es ihm passt da der Sourcecode zugänglich ist.
Zugang zum Sourcecode ist bei vielen richtig großen herstellern nur ein premiumfeature für ausgewählte Kunden, so können sich eben manche durch eine bessere Effizienz einen Wettbewerbsvorteil sichern. Die Softwareindustrie ist mega korrupt.