Änderungsvorschlag des bestehenden gesetzlichen Sozialversicherungssystems

  • Ersteller Ersteller Onkelhitman
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Hmpf. Ich habe ein Wort falsch benutzt und möchte daher um Entschuldigung bitten. Ich meinte tatsächlich "Gleichmacherei", wie von ThomasK_7 angemerkt. Schalten wollte ich benutzen um zu zeigen, dass die Menschen "geschaltet" werden, also gelenkt und geführt in eine Richtung.

Die Gleichheit ist kein unerträglicher Zustand. Er ist einfach nicht vorhanden auf der Welt. Abfinden ist ja was Anderes. Es geht auch nicht darum alle Menschen als unterschiedlich anzusehen in allen Belangen. Würde man aber konsequent alle Menschen als gleich betrachten wollen, dann bedeutet das auch, dass die Leute eben auch gleiche Rechte und Pflichten haben. Wie bekommt man aber nun alle Menschen auf der Welt mit selben Rechten und Pflichten beieinander? Denn schon alleine die unterschiedlichen Gesetze und Regelungen, Kultur und Religionen ergeben unterschiedliche Menschen.

Um das Beispiel aufzugreifen mit dem Akademiker-Paar:
Das Akademiker-Paar hat die Möglichkeit, den Kindern bessere Bildung zu ermöglichen. Das ist nicht nur so, das ist unvermeidlich. Es ist ein Trugschluss zu glauben, dass alle Kinder besser und klüger werden, wenn man sie länger in der Schule fördert oder dort unterbringt. Wir brauchen ja nur von einem unterschiedlichen Wissensstand ausgehen. Welchen Wissensstand hätte zum Beispiel ein Paar, bei dem der Vater Theologe ist und die Mutter Medizin studiert hat gegenüber zwei Wissenschaftlern, der eine Biologie, der andere Medizin. Die Grundvoraussetzungen sind völlig verschieden. Ebenso die Mittel und die Erziehung im allgemeinen. Man kann nicht alles gleichschalten. Sondern man kann die Grundvoraussetzungen verbessern bis auf ein gewisses Niveau.

Das Schulsystem würde trotz einer Verbesserung immer noch durch das Elternhaus und die Gene mitbestimmt werden. Eine komplette Gleichmacherei ist also niemals möglich. Es ist ja auch jedes Kind anders und müsste durch Selektion der Lehrer und Betreuer anhand der Fähigkeiten gefördert werden.

Das alles setzt nun unglaublich hohe Anforderungen an die Schule und die Lehrkräfte, gleichzeitig an Ausgaben und zu guter letzt: Wollen wir das nun für alle Kinder auf der Welt bezahlen, oder nur für die Kinder in Deutschland? Was davon ist realistischer? Nicht, dass es nicht gut wäre, wenn das alle Kinder auf der Welt bekämen, es ist aber nicht realistisch.
 
@Onkelhitman,

Ehrlich gesagt bin ich etwas verwundert, dass du Gleichheit anstatt mit Gerechtigkeit, mit Gleichmacherei in Verbinung bringst. Das Wort Gleichmacherei kenne ich auch nur aus rechten Kreísen.
Gleichheit und Gerechtigkeit bedingen einander. Es geht darum zB: Vor dem Gesetz gleich zu sein, gleiche Rechte der Geschlechter, Chancengleichheit.
" Unzulässig ist in Deutschland beispielsweise eine Differenzierung anhand der in Art. 3 Abs. 3 GG genannten Attribute Geschlecht, Abstammung, Rasse, Sprache, Heimat und Herkunft, Glauben, religiöse und politische Anschauungen. Wegen einer Behinderung darf niemand benachteiligt werden."
 
Noch einmal, und das ist ja nun unbestritten, weil du es zitierst:
Unzulässig ist in Deutschland....
Du siehst den Passus. Ist der jetzt national? Ist dieses Gesetz dann nicht rechts? Da es andere Länder nicht gleichsetzt?
Gleichheit ist nicht immer Gerechtigkeit. Ist es gerecht, wenn jeder auf der Welt das Recht auf Freiheit hat, man aber Verbrecher einsperrt? Gleichmacherei bedeutet, dass ich ihn jetzt auf Teufel komm raus in die Freiheit entlasse, weil er dieses Recht besitzt.

Es gibt also immer nur einen Konsens, eine Mittellösung, aber keine wirklich "gerechte". Wo du das Wort nun her hast, erlaube mir: Ist mir wurscht. Es gibt wohl zu jedem Wort eine unterschwellige Bedeutung von links, rechts, kommunisten, diktatoren, Monarchen, Anarchien, ich benutze die Wörter aus der Sprache heraus, nicht aus irgendeiner Prägung.

Es mag sein, dass vor dem Gesetz gleich sein das bedeutet, was du schreibst. Aber die Gesetze gelten nunmal nicht überall auf der Welt. Und Chancengleichheit. Ich bitte dich. Alles tolle Ziele, aber für wen gilt das tatsächlich?
 
Onkelhitman schrieb:
Gleichheit ist nicht immer Gerechtigkeit. Ist es gerecht, wenn jeder auf der Welt das Recht auf Freiheit hat, man aber Verbrecher einsperrt? Gleichmacherei bedeutet, dass ich ihn jetzt auf Teufel komm raus in die Freiheit entlasse, weil er dieses Recht besitzt.

Ich sehe Gleichmacherei eher als Gegensatz zur Chancengleichheit, Gerechtigkeit vor dem geltenden Recht, die Verantwortung für das persönliche Handeln, bleibt davon völlig unberührt.
 
Doch, Onkelhitman,

Für mich als Deutschen gelten sie für jeden Menschen auf der Welt, da das Grundgesetz und die Menschenrechte universal sind. Was andere machen interessiert mich insofern nicht, da ich mich erstmal an meiner eigenen Nase ziehe, bevor ich es bei anderen mache. Und vielleicht lernen die anderen ja dann daraus, dass Solidarität, Gerechtigkeit und Freiheit Dinge sind, für die es sich zu leben und kämpfen lohnt.

In diesem Fall tue ich mich sehr schwer deiner Argumentation zu folgen, du konstruierst Sachverhalte, die keinen Sinn ergeben. Es gibt auch sowas wie einen Gesellschaftsvertrag, den auch Verbrecher zu akzeptieren haben und innerhalb dieser Gesellschaft hält man sich an deren Regeln. Würde er sich an die Gesetze halten, könnte er seine Freiheit niemals verwirken.
 
Zuletzt bearbeitet:
Du tust dir schwer, weil es für dich schwer vorzustellen ist. Du verdrehst leider die Konstruktion des Gedankenspiels.

Zum einen gilt für dich das Grundgesetz. Das Grundgesetz gilt nur in Deutschland. In Deutschland gibt es z.B. im Grundgesetz die Kirchensteuer. Nach deinem Verständnis müsste die Kirchensteuer für alle Menschen auf der Welt gelten, da das Grundgesetz für dich universal sind. Dem ist nicht so. Genausogut könnte jemand in der Türkei behaupten, es wäre schön, wenn die türkischen Gesetze für alle Menschen auf der Welt gelten würden. Aber auch Gesetze, welche die Todesstrafe beinhalten.

Wenn es, und ich bin ehrlich, das weiss ich nicht, im Gesellschaftsvertrag etwas zu Verbrechen stehen, dann stehen sie dort im Grundgesetz. Aber das Grundgesetz gilt nunmal nur in Deutschland. Du schreibst richtig, dass man sich innerhalb der Gesellschaft an diese Regeln halten sollte, aber es befinden sich auf der Erde mehrere Gesellschaften, Kulturen, Religionen und Nationen.

Die Menschenrechte sind zwar universal auf der Welt, oder sind zu diesem Zweck festgelegt worden. Und dennoch gibt es Länder, die sich nicht daran halten. Um in diesen Ländern die Menschenrechte durchzusetzen, müssten militärische Truppen aus Deutschland, und eigentlich der ganzen Welt in dieses Land einziehen, um die Menschenrechte durchzusetzen. Aber leider werden damit auch wieder Menschenrechte durch den Einzug gebrochen. Menschenrechte werden also in jedem Fall gebrochen, die Frage ist nur, was die hiesige Politik darunter versteht. Welche der Rechte höher gestellt sind als Andere.

Um daher den Faden nicht zu verlieren: Die gesetzliche Sozialversicherung ist nur für Deutschland zuständig, wie das Grundgesetz auch nur für Deutschland zuständig ist. Für alles Andere gibt/gäbe es EU-Weite oder weltweite Gesetze. Aber an die müsste sich dann auch jeder halten. Macht aber nicht jeder. Und nun?
 

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