Sammelthread Aktien kaufen, verkaufen und Fragen

Körperklaus schrieb:
Warum macht sich der Staat hier (langfristig gesehen) die Taschen voll? Verstehe ich nicht, absolut nicht.
Weil es zusätzlich eine "schöne" Methode ist, die Leute vom Gas weg zu bringen. Je teurer Gas ist und bleibtt, um so eher investieren die paar Leute, die vor Entscheidung "Altervorsorge" oder "Stromheizung" stehen, in die neue Heizung. Und schon hat man das, was die Politik will, da sie seit vielen Jahren konsequent jede denkbare Alternative ablehnt.

Körperklaus schrieb:
Wenn man die Leute nicht sinnlos belastet, dann muss man sie auch nicht wieder entlasten...
Für mich war das bei der EEG-Umlage nicht viel anders. Anstatt die Erricuhtung von Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energie einzig über die KfW zu fördern, müssen alle Stromkunden für den Ökostrom zahlen. Es gibt noch nicht einmal echte Anreize, den Strom privat zu verbrauchen, ihn lokal ohne großen Verwaltungsaufwand weiter zu geben (Mieterstrom in einfach) oder bei Großanlagen zu speichern (da wird für die Abschlatung von Windrädern bei Wind gezahlt).

Der einzige Sinn dahinter für mich war, die Privathaushalte zu weniger Stromverbrauch zu bingen und parallel die Industrie auch noch massivst zu fördern.
 
Wenn die derzeitigen Gaspreise nicht schon Anreiz genug sind, Gas zu sparen, dann weiß ich auch nicht. Da brauch ich keine extra Umlage für... :rolleyes:

Aber der Blick ins Depot tröstet etwas. Mal schauen, wie lang die Rallye jetzt geht. 🚀
 
Bei mir wird sich trotz Inflation und Energiepreisen an den Invest-Verhalten nichts ändern. Bei unter 10% Kostenanteil am Haushaltseinkommen ist hier auch 10% Verteuerung kein wirkliches Problem.
Strom kostet mich aktuell noch um 30cent/kwh und die Fernwärme (Biogas&Hackschnitzel) liegt irgendwo bei 5,5cent/kwh.
Letzteres wird vermutlich auch aufgrund der Holzpreise etwas ansteigen, aber sicherlich weit weniger als normale Gaspreise. Soweit ich weiß sind die Abnahmeverträge und -Vergütungen mit der BGA auch sehr langfristig fixiert.

Ich wird erstmal alles so weiterlaufen lassen. Aktuell gehen etwa 25-30% vom Monatsnetto in Sparinvests. Einige Bar-Rücklagen habe ich aber unlängst auch noch in Sachgüter investiert. Zuviel Bargeld ist in Inflationszeiten einfach nicht so vorteilhaft^^
 
Khaotik schrieb:
Letzteres wird vermutlich auch aufgrund der Holzpreise etwas ansteigen, aber sicherlich weit weniger als normale Gaspreise.

Die Holzpreise, wie auch viele andere Grundstoffe, haben bereits stark korrigiert. Angesichts der abkühlenden Wirtschaft und des Häusermarkts, gehe ich nicht davon aus, dass wir hier noch einmal die Höchststände testen... Aber keine Ahnung ob sich "Hackschnitzel" auch an den Futures orientieren :D

1660647032769.png

Quelle

Khaotik schrieb:
Einige Bar-Rücklagen habe ich aber unlängst auch noch in Sachgüter investiert.

Was wäre das, wenn ich fragen darf? Das Sachgut sollte ja weiterhin möglichst liquide und "wertstabil" sein, wenn es deine Barmittel in Teilen ersetzt.

Körperklaus schrieb:
Aber der Blick ins Depot tröstet etwas. Mal schauen, wie lang die Rallye jetzt geht. 🚀

Ja, es ist schon verrückt wie schnell sich das Blatt immer wenden kann. Ich bin in diesem Jahr noch 9% im Minus und baue aktuell etwas Cash auf.

Was mir aber auffällt, dass viele "Value" Werte vergleichsweise ziemlich sportlich bewertet sind. Hingegen Wachstumswerte mit ein bis niedrigen zweistelligen KGVs bewertet werden. Es würde mich nicht wundern, dass wenn der Bärenmarkt beendet ist, die Gelder wieder vermehrt aus Value/Dividend in Growth fließen. Vielleicht erinnert sich noch wer an Ende 2021 Anfang 2022 -> Der shift von Growth in Value (als "save haven").

Mittelfristig werden die Inflations- und Wirtschaftsdaten entscheidend sein. Noch ist eine abkühlende Wirtschaft bullisch, da es der hohen Inflation konträr entgegen wirkt. Eine zu stark abkühlende Wirtschaft will man dann aber auch nicht... ^^
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: xpower ashx
BridaX schrieb:
Was wäre das, wenn ich fragen darf? Das Sachgut sollte ja weiterhin möglichst liquide und "wertstabil" sein, wenn es deine Barmittel in Teilen ersetzt.
Oh, nichts was als normales "Investment" gesehen werden kann :D
Da ich u.A. selbst noch Brennholz erzeuge und verkaufe habe ich hier den Maschinenpark erweitert/verjüngt. Dabei sind die Maschinen auch relativ Wertstabil; z.T. nur ein Wertverlust von 30% vom Neupreis über 20 Jahre hinweg. Im Frühjahr habe ich eine Maschine gekauft die ich jetzt für 20% mehr weiterverkaufen könnte.
Für mich aber eine sinnvolle Anschaffung im Moment da es früher oder später eh geplant war und es bei einigen Herstellern dieses Jahr schon zweistellige Preissteigerungen gab.
BridaX schrieb:
Die Holzpreise, wie auch viele andere Grundstoffe, haben bereits stark korrigiert.
Ja, das sowieso. Gerade Bauholz ist deutlich gesunken im Preis.
Holz und insbesondere Hackschnitzel ist aber ein Brennstoff, der bei weitem nicht die Nachfrage hat wie andere Brennstoffe da einfach bei weitem weniger verbreitet.
Dazu kommt, dass es dieses und nächstes Jahr wieder sehr viel Schadholz aufgrund des trockenen Sommers geben wird, was die Verfügbarkeit dafür recht gut dastehen lässt.
Was am Brennholz markt sehr gefragt ist sind alle arten, die auch die kleinen privaten nutzen können.
Heißt v.a. Pellets und Scheitholz.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: BridaX und xpower ashx
Beim Brennholz und Briketts wollen sich aber auch gerade viele Anbieter die Taschen voll machen.
Absurd, was für den Raummeter aufgerufen wird.
 
Thane schrieb:
Das ist ungefähr so als hätte man bei der Bankenrettung damals nur die Kunden per Umlage zur Kasse gebeten.

Solidarität geht halt offenbar nur bis zu einem bestimmten Level.

Natürlich zahlen nur Gaskunden diese Umlage. Alles andere wäre absurd
 
fishraven schrieb:
Natürlich zahlen nur Gaskunden diese Umlage. Alles andere wäre absurd
Das hätte der Staat begleichen müssen.
Was kann der Gaskunde dafür, dass sich Drecksläden wie Uniper verzockt haben?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Körperklaus
Thane schrieb:
Beim Brennholz und Briketts wollen sich aber auch gerade viele Anbieter die Taschen voll machen.
Unbestritten. Im Baumarkt habe ich ein "Angebot" für "Mischlaubholz" gesehen. 250€/Rm.
Jetzt mag da noch der unwissende Kunde denken, das wäre zumindest Hartholz... Dabei ist das billigstes Laubholz ala Erle, Papel oder Birke:volllol: Da ist der Brennwert nicht viel besser als bei Nadelholz.
Wer das kauft, der hat echt zuviel Geld rumliegen. Da sind die eigentlich schon teuren Angebote von 160€/Rm für reines Buchenholz von größeren Händlern richtig billig dagegen.

Ich bin mit den Preisen zwar auch hoch - aber in der Hinsicht "nur" 20%, nachdem auch hier die Kosten für Transport und Fahrzeuge einfach steigen. Andere haben ja 70-100% erhöht.
 
Thane schrieb:
Das hätte der Staat begleichen müssen.
Warum soll ich als nixgt gaskunde über steuern die gaskunden finanzieren? Mir hat doch auch keiner per steuern die ergeblich höheren kosten umweltverträglicherer heizarten quersubventioniert. Die gaskunden haben jahrzehntelang auf kosten der gesamtheit gespart. Nun kommt der Rückschlag und jetzt sollen alle zahlen, auch jene die bewusst und zu hohen kosten nicht auf kosten der folgegenerationen geheizt haben? Ja klar doch….

Allerdings ist das hier absolut offtopic.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: mental.dIseASe
Gas wurde sehr lange als bessere Alternative zur Ölheizung verkauft und genauso als Brückentechnologie.
Mittlerweile ist die Ölheizung wieder die bessere Wahl.
Wenn sich die Konzerne so sehr verzocken, sind sie selber Schuld. Die haben gefälligst ihre Verträge einzuhalten.

Außerdem muss eine gewisse Planbarkeit bei den Energiekosten gewährleistet werden können.
Als nächstes steigt dann der Strompreis noch stärker an, weil es diese schwachsinnige Kopplung gibt.
Der Staat muss bald in den Markt eingreifen. Energiesteuern runter, Mehrwertsteuer runter. Und Preisdeckel bis zu einem gewissen Grad.
 
Ja dann gern uniper pleite gehen lassen. Mal sehen wie gut gaskunden damit wegkommen.
 
Den Brennwert von Birke mit Erle und Pappel gleichzusetzen ist aber auch nicht ganz korrekt. ;)

Und natürlich hätte der Staat das allein regeln sollen, ging ja bei der Lufthansa und Griechenland auch.

Es ist ja auch nicht so, dass der Staat Uniper das Geld schenkt, sondern Aktienkäufe und Kredite als Hauptinstrumente der Unterstützung nutzt. Der Staat bekommt sein Geld irgendwann wieder (oder Uniper geht pleite und wir haben ganz andere Probleme) und zusätzlich das Geld der Umlage...

Und die Umlage wird natürlich jeder indirekt mit bezahlen oder denkt ihr, das produzierende Gewerbe und die Unternehmen werden die 2,419 Cent pro kWh Gas aus eigener Tasche bezahlen? :daumen:
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: foo_1337
fishraven schrieb:
Auf keinen Fall. Genauso wie der Staat auch nicht einspringt, wenn die Stromanbieter pleite gehen.
Dann hätte man Uniper und Co. die Kosten selber tragen lassen sollen und nicht die Gaskunden für die Firmenrettung zahlen lassen.
 
Erkekjetter schrieb:
Die gaskunden haben jahrzehntelang auf kosten der gesamtheit gespart.
Wir wohnen in einer ETW im Mehrfamilienhaus und haben die einzig mitgetragene Heizungsart mittels Brennwerttechnik und neuer Thermostate vor einigen Jahren auf den damaligen Stand der Technik gebracht. Außerdem wurden die Kellerdecken gedämmt. Es gab dafür keinerlei Förderung wie bei den erneuerbaren Energien. Wo haben wir denn da auf Kosten der Gesamtheit gespart?
Ergänzung ()

...zum eigentlichen Thema zurück.

Ich habe trotz der pessimistischen Stimmung mein Depot bei folgenden Titeln aufgestockt bzw. diese neu erworben: Baywa, HSBC, Glencore, Palo Alto Networks, United Health, Deutsche Börse, Nextera Energy, Meta, Paypal, AMD und Infineon

Seit gestern wird Johnson & Johnson weiter mit Sparplan aufgestockt.

evtl. mach ich mal wieder ein paar Grafiken vom Depot :)
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: Hypocrisy und BridaX
Weil Gas einfach zu billig ist, da die Kosten durch das Co2 nicht eingepreist sind. Du zahlst nicht die schäden, die durch das verbrennen verursacht wird bzw bezahlst keine mittel, die das verbrennen kompensieren würden. Diesen antwil der kosten sparst du, da dieser gar nicht erst eehoben wird. Stattdessen zahlt es die gemeinschaft. Zum beispiel aktuell durch die dürre die die wasserstrassen unpassierbar machen und der warentransport zum erliegen kommt.
 
Thane schrieb:
Dann hätte man Uniper und Co. die Kosten selber tragen lassen sollen und nicht die Gaskunden für die Firmenrettung zahlen lassen.
Das geht nicht, Uniper besitzt nicht die finanziellen Möglichkeiten, die Preise aus eigener Tasche zu bezahlen.
Die Situation ist die: Uniper ging mit der nachgelagerten Energiewirtschaft langlaufende Verträge ein, die sich innerhalb eines bestimmten Preiskorridors befunden haben. Diese kann Uniper nun nicht mehr erfüllen, da die gelieferten Mengen an russischem Gas nicht ausreichen. Uniper muss auf dem Spotmarkt zu weit höheren Preisen zukaufen.

Das Problem, was du nicht siehst:
Niemand außer den privaten Haushalten kann die Zeche bezahlen. Selbst wenn es über eine schuldenfinanzierte Subvention des Staates direkt an Uniper laufen würde, fallen Staatsschulden an, die bezahlt werden müssen.
Das, was Uniper leisten kann, leistet das Unternehmen, wenn du das nicht glaubst, guck doch in die Halbjahreszahlen des Konzerns, die Eigenkapitalsubstanz des Konzerns schmilzt wie Eis in der Sommersonne. Auch die Aktionäre gucken in die Röhre, wie ein Blick auf den Chart verrät.
Und ja, klar könnte man Uniper "pleite gehen lassen", nur dann bleibt die Frage, woher kaufen Stadtwerke und Co. ihr Gas? Ein Pleitegehen würde sofort einen Schock auf dem Energiemarkt auslösen, die Gasinfrastruktur müsste unter einen staatlichen Rettungsschirm, damit überhaupt noch welches fließt. In letzter Konsequenz müssten Stadtwerke und Co. ihr Gas am Spotmarkt kaufen, und jetzt darfst du drei Mal raten, wer das bezahlen würde.

Generell gilt hier ebenso wie bei den Coronamaßnahmen, dass massive Marktverwerfungen, die infolge staatlichen Handelns entstehen, in irgendeiner Form abgefedert werden müssen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Khaotik, Paladin301, xpower ashx und eine weitere Person
Bucknaked schrieb:
Niemand außer den privaten Haushalten kann die Zeche bezahlen. Selbst wenn es über eine schuldenfinanzierte Subvention des Staates direkt an Uniper laufen würde, fallen Staatsschulden an, die bezahlt werden müssen.
Wie oben schon jemand geschrieben hatte, hätte man es vergleichbar zur Lufthansa während Corona machen sollen:
Die erhöhten Kosten wären durch entsprechende Kredite (und direkten Einfluss auf die Firmen) vorzufinanziert und durch die zukünftigen Gewinne der Unternehmen wieder zurück gezahlt worden (und nicht nur durch nicht ausbleibende Umsatzsteuer bei Pleite).

Zur Frage, ob es vorher eine staatliche Anordnung gab, dass die Gasimporteure, die nun davon betroffen sind, sich überwiegend mit russischem Gas beliefern lassen müssen, habe ich in den Medien noch nichts gehört.

Schein jedenfalls ein interessantes Geschäftmodell zu sein. U.U. lohnt sich ja jetzt der Kauf von ein paar Uniper-Aktien, da sie offensichtlich weder pleite gehen können noch zu befürchten haben, für ihre bisherige Geschäftpolitik langfristig bluten zu müssen.
 
Zurück
Oben