Sammelthread Aktien kaufen, verkaufen und Fragen

@Peter_2498

Der Beitrag, den ich auf der vorherigen Seite verfasst habe, passt auch ziemlich gut zu dir:
Nilson schrieb:
@Snake-G-Town
Da dein Thread geschlossen wurde, versuche ich dir hier mal ein Einstieg zu bieten:
Moin! :)

Ich möchte schon länger in Aktien investieren und möchte dieses Jahr damit tatsächlich anfangen. Dazu hatte ich bereits bei meiner örtlichen Bank (Sparkasse) ein vor Ort Gespräch. Die Beratung mündete aber schnell in die Richtung, dass man gerne doch in die Sparkasse-eigene Aktie investieren kann. Das entsprach dann nicht mehr meinen Vorstellungen. Anschließend ging alles schnell: Der Bankberater zeigte wenig Interesse und sodann war das Gespräch auch zu Ende. Auf die Frage …
1. Wie investiere ich?
2. worüber investiere ich?
3. was brauche ich, um investieren zu können?

wollte mir der Berater nicht mehr richtig beantworten. Daher eröffne ich hier einen Thread, in der Hoffnung, auf die oben gestellten Fragen richtigstellende Antworten zu bekommen. Dass ich Kapital brauche, ist mir klar. Allerdings finde ich auch über YouTube nichts konkretes zu dem „wie und worüber investiere ich“. Gibt es dafür eine App, ein Programm oder Ähnliches?

Investiert werden soll in:
Nvidia
Pfizer
Biontech
Rheinmetall
AMD
…Crypto u.a Shiba Inu?

Danke soweit :daumen:

Hi, @Snake-G-Town

Willkommen in der Welt des Investierens.

Für die Grundlagen, schau mal hier im Thread ab diesen Posts:
https://www.computerbase.de/forum/t...fen-und-fragen.1916547/page-326#post-29319951 bzw. https://www.computerbase.de/forum/t...fen-und-fragen.1916547/page-314#post-29187805
Danach gibt es jeweils einige Grundsatzdiskussionen zu dem Thema. Ansonsten einfach mal weiter nach hinten gehen. Die Grundlagen werden immer mal wieder diskutiert.

Schau dir auch mal diesen Thread an:
https://www.computerbase.de/forum/threads/welche-bank-und-wie-geld-anlegen.2189537/

Als Quelle über Youtube würde ich diese beiden Kanäle empfehlen:
https://www.youtube.com/@Finanzfluss
https://www.youtube.com/@finanztip

Zu deinen Fragen:

Um es erstmal "kurz" zu halten: Zum Investieren braucht du ein Depot (dort liegen deine Wertpapiere) und einen Broker (der wickelt im Hintergrund alles für dich ab). Allermeinstens hat man sein Depot beim jeweiligen Broker. Broker können eigenständige Institutionen (meist bei den Neobrokern) oder auch (d)eine Bank sein. Das muss nicht deine Hausbank (Sparkasse) sein.

Der Broker stellt dir dann ein Interface (App, Website) zu Verfügung, über die du dein Depot verwalten und Wertpapiere (über eine Börse) handeln kannst.

Wertpapiere können Aktien oder aber Funds bzw. ETFs sein.

Funds sind Pakete von Aktien. Klassische Funds werden aktiv vom Managern verwaltet und sind daher teuer. ETFs folgen passiv einem Index nach gewissen Regeln und sind daher günstiger im Betrieb. Es hat sich gezeigt, dass Manager einem solchen passiven Ansatz nach Kosten nicht vorhersehbar schlagen können.

So ein ETF kann von ein paar wenigen oder hundert bis tausende Aktien enthalten. Sie sind daher gestreut. Sie minimieren so das Risiko gegenüber Einzelaktien.

Einige wenige Aktien zu kaufen bedeutet zu spekulieren, nicht viel anders als Pferdewetten. Kann gut gehen, muss nicht.

Beim Investieren dagegen greift man auf Erfahrungen und wissenschaftliche Erkenntnisse zurück. Die wichtigste Erkenntnis hierbei: Wenn man breit genug streut (im Idealfall über alle Regionen, Branchen und Unternehmensgrößen hinweg) ist bei einen Horizont von 10-20 Jahren eine Rendite größer der Inflation zu erwarten.

Um es zusammenzufassen: Für Anfänger:

1. Depot bei einem Neobroker oder Direktbank eröffnen (geringe Kosten)
2. ETF auf einen Weltweit gestreuten Index (z.B. MSCI World ACWI oder FSTE-AllWord) kaufen oder per Sparplan besparen
3. 10-20 Jahre warten (nur Geld investieren, was man bis dahin nicht braucht)
4. Profit.

Crypto-Währung ist dann noch mal ein Thema für sich. Für manche hat das nichts mit Investieren zu tun, für andere gehört das zu einem diversifizierten Depot dazu. Das gleiche gilt für (Edel-)Metall, (s. vorherige Seiten)

Kurz: Mit mitte 20 ergibt es sehr of Sinn in Aktien(-Funds) zu investieren, aber bitte nicht in die teuren aktiven Funds der DWS (Deutsche Bank)
 
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Peter_2498 schrieb:
Würdet ihr mir das empfehlen, wenn dieses Geld zum größten Teil sowieso nur auf dem Girokonto liegt?
Wenn Du das Geld in den nächsten 10 Jahren brauchst: in Tages oder Festgeld anlegen. Gibt da vollkommen risikolose Anlagen mit 3-4%. TradeRepublic, LeasePlan Bank, etc.

Wenn Du das Geld ernsthaft für den Vermögensaufbau einsetzen willst, also nicht in 5 Jahren davon ein Auto kaufen oder so, dann besorg Dir ein möglichst kostenloses Depot (TradeRepublic, Scalable, etc) und leg das Geld in einen ETF auf MSCI World an. Ob Einmalzahlung oder monatlich in kleinen Häppchen ist eigentlich egal. Wichtig ist, daß Du Dich damit gut fühlst und einfach anfängst. Denn Zeit ist der größte Hebel. Nicht spekulieren, nciht handeln, keine Einzelpapiere, keine Konstrukte (Stichwort Deutsche Bank) die Du nicht verstehst. Einfach halten. Kosten niedrig halten. Einzahlen, vergessen, 20 Jahre warten.
 
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Naja aber erst mal muss er ja viel grundsätzlicher entscheiden was besser passt.

Aktien sind langfristig meist immer sinnvoll als Teil einer Anlage - aber sie haben einen Nachteil sie können kurzfristig schwanken siehe Corona, Ukraine Irak etc.

Auf lange Sicht werden sie sehr wahrscheinlich besser performen - will man aber kurzfristig evtl ran und sie stehen in einem Tief verliert man evtl Geld.

Ich sage bei mir Anlagehorizont ~ 5-10J (Min) bei Aktien, damit kann man Schwankungen ok ausgleichen - alles bis 3-4J mache ich eher Festgeld > mind 10J dann Sorten + direkte Beteiligungen + Immobilien.
 
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Also ich selbst bin bei der ING.

Die Frau bei der Deutschen Bank meinte auch, dass irgendwie wenn ich über 60 bin, bestimmte Steuern auf den Ertrag entfallen und mich das Depot auch NUR 5 Jahre was kostet und dann nicht mehr. So habe ich es in Erinnerung.

@Micha-
Die ING bietet auch so ein kostenloses Direkt-Depot an. Ist das ok?
 
ING hat auch recht günstige Depot wenn ich das richtig im Kopf habe
Peter_2498 schrieb:
und mich das Depot auch NUR 5 Jahre was kostet
Ganz bestimmt... Nicht. Eher wird es immer teurer je mehr Geld im Depot liegt.
Peter_2498 schrieb:
Steuern auf den Ertrag entfallen
Ja, Steuern Fallen immer auf Kapitalerträge an. Aber weniger als auf Arbeitslohn.
 
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Naja nach Steuern optimieren macht nur Sinn wenn die Steuern wirklich extrem sind - anonsten gilt nach wahrscheinlichem Ertrag optimieren ist meist sinnvoller, denn Steuern sind oft nur ein Teil des Gewinns.

Lieber zahlt man doch Steuern/Abgaben für viel Gewinn als keine Steuern für keinen Gewinn xD

D ist halt ein Land mit zweifelsohne hohen Steuern und Abgaben das macht es für dt Anlager sicher schwerer als woanders.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sofern das Depot bei einem deutschen Broker liegt (was bei der ING der Fall wäre), muss man sich um Steuern kaum kümmern. Macht alles die Bank für einen. Das einzige was man beachten sollte, ist den Freistellungsbetrag richtig zu setzen. Bis man über 1300 € Gewinn* im Jahr ist, braucht es schon eine mittlere fünfstellige Summe im Depot.

*Dividende/Vorabpauschale/Verkauf
 
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Ah ok das ist ja dann super - d.h. die machen dann auch Währungsumrechnungen und weisen automatisch anrechenbare Quellensteuer aus bei z.B. Fremdwährungsaktien wie USA?

Was ich in dem Zusammenhang echt interessant finde bei der Erträgnisaufstellung habe ich festgestellt dass gefühlt 95% meiner Aktienkäufe über den Freiverkehr laufen und nur noch ganz wenige über die Börsen.

Das wird sicher dann bei Fonds meist auch so laufen (intern) oder?
 
Zuletzt bearbeitet:
Peter_2498 schrieb:
Die ING bietet auch so ein kostenloses Direkt-Depot an. Ist das ok?
Sparpläne sind Kostenlos.
Beim Verkauf werden 4.9€ +0,25% fällig.
Wenn man es einfach halten will, spricht nichts dagegen. (hab ich auch, kann nicht meckern)
Einfach einen Sparplan auf den MSCI ACWI erstellen und das Thema ist bestmöglich gelößt.

Alternativ einen nahezu kostenlosen Broker (Traderepublic ScalableCapital usw.) nehmen.
Dann hat man Geld und Investment getrennt voneinander, ist übersichtlicher. Und kost ja nix!

Zur Deutschen Bank: Immer nach den Gebühren Fragen! Immer!
1-2% Gebühren summieren sich im Alter schnell zu 50-100%
Da reden wir davon, dass man (bei 250€ Sparrate in 40 Jahren) zur Rente ~450.000€ oder ~650.000€ hat.
Was sind schon 1,4% Gebühren.... verschenkte 200.000€ sind das!

Peter_2498 schrieb:
Das war so ein Fonds mit vielen großen Techkonzernen.
Es gibt mehr Fonds, als es Aktien-Firmen gibt.
Da findet sich immer ein Fond, welcher die letzten 40 Jahre extrem gut gelaufen ist.
Oft gibt es die Fonds aber noch garnicht so lange, und das wurde einfach zurückgerechnet.
Lass dich da nicht blenden, die wollen Geld an dir Verdienen!


@Nilson hat das Thema für Anfänger sehr gut zusammengefasst.
Mach das genau so :daumen:
 
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Also bevor du kein monatliches Einkommen hast würde ich da gar nichts machen. Es macht auch keinen Sinn das dann aufzuteilen und jeden Monat 250€ zu sparen.
Wenn dann legst halt gleich alles an was du über hast.
 
Garnichts machen halte ich für völlig falsch, irgendwann muss man anfangen.
Einfach mal mit einem Sparplan über 50€ anfangen, damit man Erfahrung sammelt.
Was für Informationen bekomm ich vom Broker? was will die Steuer von mir? usw.

Dann kann man in 2 Jahren guten Gewissens den Sparplan von 50€ auf 500€ erhöhen.
Oder man sagt sich, 5000€ sind übrig, die Investier ich jetzt.


@Peter_2498
Bei einem "normalen" Broker gehst du keinen langfristigen Vertrag ein.
Du kannst da alles jederzeit ändern, umschichten, auszahlen, liegen lassen, total egal.
Daher musst du das garnicht zu stark zerdenken.
Wenn du dich entschieden hast, kannst dir das hier ja nochmal absegnen lassen.
 
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@Peter_2498
Auf jeden Fall nix überstürzen. Informier dich erstmal über Finanzen, indem du zum Beispiel mal alle Videos von Finanztip und Finanzfluss schaust.

Wichtig: Bank"berater" beraten nicht, sie verkaufen Finanzprodukte! Sie haben dabei einen riesigen Interessenskonflikt.

Investiere in nichts, was du nicht verstehst. Du bist in deinen 20ern, da ist es egal, ob du jetzt oder erst in 3 Monaten anfängst zu investieren, nachdem du dich eingelesen hast. Länger als 6 Monate sollte es aber nicht dauern ;)
 
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blackshuck schrieb:
Du bist in deinen 20ern, da ist es egal, ob du jetzt oder erst in 3 Monaten anfängst zu investieren, nachdem du dich eingelesen hast
Und in der Zwischenzeit einfach alles irgendwo aufs Tagesgeld packen. Bei 5000€ sind das im Monat auch schonmal 15€, für die man nichts weiter machen muss. 6 Monate sind dann schon 90€. Kann man schonmal nen wocheneinkauf von machen.
 
Jepp Tagesgeld ist ideal zum Zwischenparken - man bekommt "ok" Zinsen komplett ohne Risiko und kann jederzeit darüber verüfgen - wir sind bei der Renault Bank, da dauert das max 2 Tage für Ein- und Auszahlungen vom Referenzkonto.
 
Aber nur wenn man das Geld mittelfristig braucht.
Wenn es da nur rumliegt, wird das langfristig von der Inflation aufgefressen.

Bei den Meisten wird das Problem sein, dass man glaubt, dass das verwirrend ist, und deswegen nichts macht.
Das ist heute so, das wird in 6 Monaten so sein, und in 2 Jahren genauso....

also warum Warten?
Peter_2498 hat jetzt 6000€ herumliegen.
Da bietet es sich an, einfach mal mit einem kleinen Betrag anzufangen.
 
Naja wenn ich z.b. noch Zuhause wohne brauche ich dann möbel, eine Kaution für die Wohnung, usw. Das muss man halt selber wissen.
 
Man kann sich immer gründe einreden, warum man nicht anfangen sollte.
Die Einstigshürde war noch nie so niedrig wie heutzutage.
 
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1. Deswegen sollte man nur Geld investiren, was man nicht zwingend in den nächsten 10-15 Jahren braucht. Ein Notroschen sollte man eh haben.
2. Wir hatten es vor ein paar Seiten schon mal: Statisch ist es sinvoller die 6k € sofort zu investieren, psychologisch ist es ggf. besser, vor allem für einen Neuling, das Invest z.B. auf 10 Monate a 600 € zu strecken.
 
habe da mal eine hypothetische Frage was den MSCI World ETF angeht. Und zwar wie verhält man sich am besten wenn es starke Anzeichen für einen neuen großen Crash (bspw. Corona- oder Finanzkrise) gibt. Sollte man möglichst schnell seinen ETF verkaufen und bei den ersten Anzeichen einer Wiederbelebung günstig wieder einsteigen oder sollte man gar nichts tun und den Crash einfach "aussitzen"?
 
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