larska schrieb:
Ich glaube es betrifft ETF's nicht, sondern "nur" Einzelaktien... Korrigiert mich falls ich falsch liege...
Noch ist nichts in Stein gemeißelt. Aber der ETF kauft ja Aktien mit dem Geld seiner Anleger und da könnte die Transaktionsteuer eben auch fällig werden. Der ETF-Anleger zahlt die Steuer dann indirekt, da der Fonds diese über die Gebühren und/oder die Performance an den Anleger weitergeben muss.
ETFs, die die Index-Performance mit Derivaten abbilden, müssten die Steuer vielleicht nicht zahlen, da Derivate von der Steuer ausgenommen sind. Das bedeutet, dass Swap-ETFs möglicherweise steuerliche Vorteile bieten könnten. Die Konsequenz wäre also kurioserweise, dass es ganz allgemein eine Tendenz hin zu mehr Derivaten geben könnte. Also genau das Gegenteil von dem was man eigentlich erreichen wollte (bzw. vorgab erreichen zu wollen).
Jetzt argumentieren viele, dass 0,3% (oder was auch immer aktuell geplant ist) ja nicht so viel seien. Dieses Argument zeugt meiner Meinung nach von einer gewissen Portion Naivität. Denn ist eine Steuer einmal eingeführt, wird sie ganz leicht mal erhöht. Politischer Gegenwind wird da nicht zu erwarten sein, da man das ganz leicht in eine tolle Umerverteilungsstory von den "bösen Finanzhaien" zum armen Lischen Müller verpacken kann. In gewisser Hinsicht passiert das ja schon, da die Finanztansaktionssteuer angeblich die "Respekt-Rente" finanzieren soll.
Die Steuer, wie sie aktuell geplant ist, ist von vorne bis hinten Murks. Alleine schon, dass ausgerechnet Derivate ausgenommen sind. Und für den Kauf einer Siemens wäre sie fällig, für den Kauf einer General Electric aber nicht. So viel zu "die Deutschen sollten mehr an ihrer Wirtschaft beteiligt sein".