Onkelhitman schrieb:
@Noxiel
Komisch aber, dass die Forderungen nun erfüllt werden und die Grenzen dicht gemacht werden sollen. Ist daher die Bundesregierung mit Pegida überein gekommen? Ist also die Bundesregierung von Nazis unterwandert?
Nein, du machst es dir zu einfach und bedienst dich dem argumentum ad populum. Nur weil Pegida unter Umständen bei einer Forderungen Recht hat, bedeutet dass im Umkehrschluss eben nicht, dass die restlichen 90% plötzlich ebenfalls korrekt sind.
Das die Grenzen geschlossen werden ist mir indes neu, hast du das aktuelle Informationen zu?
Ach, ich könnte hier noch weiter machen. Aus der Tatsache, dass in Köln nachweislich Flüchtlinge unter den Tätern waren konstruierst du einen Generalverdacht gegenüber allen.
Onkelhitman schrieb:
Das dementiere ich hiermit. Wir haben schon damals im Pegida-Thread genau denselben Mist gehabt. Warum? Weil pauschal alle, welche dort mitgelaufen sind generell als Rechte abgestempelt wurden, als nicht zurechnungsfähig und "selber Schuld wenn sie Rechte genannt werden, immerhin rennen sie mit Rechten rum". Mit solchen "Argumenten" wurde letztlich der Thread vernichtet. Auch hier wurde kein bisschen objektiv rangegangen, die Themen waren alle völlig indiskutabel, da sie ja nun nachweislich von Rechten kamen.
Nur, bei Pegida handelte es sich um eine in sich geschlossene Gruppe, die man als solche klar identifizieren konnte. Wenn neben mir ein Skin mit schwarzen Stiefeln läuft und Volksverräter krakeelt, würde ich mir zumindest die Frage stellen, ob ich - auch wenn mir einige Thesen und Forderungen gefallen würden - gut in dieser Gruppe aufgehoben bin. Ähnliches hat sich doch auch mit der AfD zugetragen. Gestartet als eurokritische Partei mit zumindest in Teilen diskutablen Thesen, mittlerweile polemischer Rechtsausleger. Und an Frau Petrys Stuhl wird auch bereits gesägt, einzig aufgrund der bevorstehenden Landtagswahlen wahrt man noch den Burgfrieden.
Was bedeutet denn objektiv in deinen Augen? Seit etlichen Seiten muss ich beinahe jeden Satz, jede Zahl, jede Quote die Bartio in den Raum wirft auf Korrektheit überprüfen, weil sich herausstellt, dass im Grunde keine einzige nachweislich gestimmt hat. Ist das objektiv, das Pauschalisieren und ohne empirische Beweise vom Kleinen auf das Große zu schließen?
Onkelhitman schrieb:
Damals schon schrieb ich, dass es dasselbe wie mit Herrn Sarrazin ist. Und? Komisch, ich hatte recht. Aber obacht. Nun, nachdem man ca. ein Jahr lang darüber geschrieben hat, wie schlimm die Welt doch ist, dass wir in der Verantwortung sind, dass wir helfen MÜSSEN, dass die Merkel helfen will (und alle bezahlen müssen wenn die Merkel das will), und auf einmal, ja, da sind es zu viele. Nun müssen wir selektieren.
Nein. WIRKLICH? Das war genau das, was Herr Sarrazin schrieb. Das war genau das, was Pegida forderte. Und das ist nun genau das, was helfen soll.
Provokante Frage: Ist die Bundesregierung vom rechten Lager vergiftet worden?
Ein Beispiel: "Wir fordern, alle Ausländer rausschmeißen, Kaugummi geklaut? Rausschmeißen! Bei Rot über die Ampel gegangen? Rausschmeißen! Dem Amtsmann beim vorübergehen nicht "Grüß Gott" gewünscht? Rausschmeißen! Integrationskurse verpflichtend machen um eine Identifikation mit dem kulturellen Erbe Deutschlands als neue Heimat der Einwanderer zu festigen? Nach zwei Wochen nicht perfekt Deutsch sprechen? Rausschmeißen!
Davon ab, bin ich bestens mit der eristischen Dialektik vertraut, du kannst sie dir also sparen.
Onkelhitman schrieb:
Wenn Herr Hitler gesagt hat: Guten morgen treue Gefolgsleute! dann darf also niemand mehr "guten morgen" sagen? Es ist schon schlimm genug, dass Menschen Sprache in links und rechts zuordnen. Was genau darf man denn noch schreiben so politisch korrekt?
Ist Hitler dann überhaupt für den Tod von Millionen Menschen verantwortlich? Schließlich hat er doch niemanden erschossen?
Onkelhitman schrieb:
Das nehm ich ihm ab:
Millionen Menschen in Hartz4: Kein Geld da.
Millionen Menschen in Altersarmut: Kein Geld da.
1,6 Millionen Kinder in Armut: Kein Geld da.
Schulen erneuern, Lehrer einstellen, Aufsichtspersonen, Förderer, Krankenhäuser, Pfleger, Ärzte, Polizisten, Feuerwehr, öffentliche Gebäude, Sanierungen: Kein Geld da.
Welcher Hartz4 Antrag wurde denn bisher mit Verweis auf "kein Geld da" abgewiesen? Ähnliches mit deinen anderen Punkten. Das Geld war schon vorher nicht da, zu behaupten, es würde sinnlos für Fremde verballert bzw. aus den anderen Budgets abgezogen ist quatsch.
Lass mich so sagen, nach der Bankenrettung sind die paar Milliarden für die Flüchtlinge doch Peanuts. Abschließend, hast du dich auch schon über die marode Bundestrasse in deinem Ort aufgeregt, weil dafür - abstrakt gesprochen - im Kindergarten fünf Orte weiter alle Wände frisch gestrichen wurden?
Onkelhitman schrieb:
Und wenn wir ehrlich sind, eine nationale Verbesserung Deutschlands hätte automatisch auch eine Verbesserung für alle hier ankommenden Menschen geschaffen. Wie auch nicht? Sie würden in eine gefestigte Infrastruktur eintauchen, sie könnten besser gefördert werden, besser untergebracht. Gestreuter (damit man Parallelgesellschaften vermeidet). Besser versorgt (ärztlich, Pflege etc.) und und und und und.
Deutschland lebt seit Jahrzehnten von der Substanz, es ist pure Heuchelei sich JETZT auf die Flüchtlinge einzuschießen und zu proklamieren, dass wegen denen kein Geld für die Infrastruktur da wäre. Und viele Einschränkungen, die sich direkt auf die bedrückte Stimmung in Flüchtlingszentren auswirken, sind in vielen vielen Jahren deutscher Gründlichkeit gewachsen. Keine Erlaubnis zur Erwerbstätigkeit, keine Betätigung in kommunalen Strukturen (örtlicher Fußballverein etc.), die wirklich effektiv eine Integration fördern könnten.
Onkelhitman schrieb:
Die Hilfe für die JETZIGEN Flüchtlinge ist aber reine Heuchelei. Denn das sind die, die wir SEHEN. Alle anderen Armen, die noch nichtmals das Geld haben hierhin zu kommen, die werden nicht dazugezählt. Sind ja auch nicht in Deutschland, also irrelevant.....
Du schwankst ganz schön zwischen deinen politischen Orientierungen, mal Realo, mal Fundi. Wie soll man sich denn so bitte auf eine Auseinandersetzung mit dir einlassen?
Davon ab, ein Großteil der Hilfe vor Ort wird von Ehrenamtlichen und Freiwilligen geleistet, das könnten die Kommunen personell gar nicht stemmen. Im Ausland ist der Bund hingegen tätig, Verbesserung der Situation in den Flüchtlingslagern vor Ort, (Aus)Bildungsinitiativen für die Menschen, Informationskampagnen um Mythen und Legenden den dt. Sozialstaat betreffend zu korrigieren und und und
Onkelhitman schrieb:
Komisch, oben hast du Emotionen und persönliche Beispiele angeführt, die argumenativ niedrig einzustufen sind. Aber genau demselben Mittel bedienst du dich jetzt. Sollen wir nun etwa weinen deswegen? Es ist wie mit den Feiertagen. Man kann nicht nur an den heiligen drei Königen spenden und meinen, damit hätte man für ein Jahr was Gutes getan. Es geht schon seit Jahrzehnten uns und unseren Regierungen am Hintern vorbei, wie sich andere Länder wegbomben und wieviele Kinder sterben, an Krankheiten, Armut und Hunger. Und jetzt "auf einmal" kommen die bei uns vorbei. Auf einmal müssen wir helfen! Wenn auf der Straße ne Oma umkippt, dann helfe ich der hoch. Muss ich nun in alle Länder reisen und dort den Omas aufhelfen? Na eigentlich schon, die OMAS SIND JA ALLE GLEICH und JEDE Oma hat das Recht, dass sie Hilfe bekommt.
Du erzählst Unfug. Nur weil etwas für dich nicht im Fokus und von den Tageszeitungen beherrscht wird, bedeutet dass nicht, dass Deutschland kein Engagement bei der Entwicklungshilfe zeigt, sowohl allein als auch im internationalen Verbund.
Gegenfrage: Lässt du die Oma denn beim vorbeigehen mit dem Hinweis liegen: "Entschuldigung, aber der Oma in Land XY kann ich schließlich auch nicht hoch helfen, dann darf ich es bei ihnen ja auch nicht tun. Das wäre ja ungerecht, sie verstehen. Grüß Gott"
Onkelhitman schrieb:
Die europäischen Grundsätze gelten als Reglementierung der Europäer und nicht als moralisch ethische Herausforderung, die Welt zu einem besseren Ort zu machen.
Sie gelten als Ansporn und natürlich als Herausforderung für das eigene Handeln sowohl nach Innen, als auch nach außen. Genau diese Grundsätze führen doch schon seit Monaten, wenn nicht Jahren immer wieder zur Debatte, ob wir weiterhin Waffen in die Emirate schicken können, eben weil wir wissen, was damit angestellt wird ("Guns don't kill people!", ja klar!) Warum sollte es nicht das Ziel eines Jeden sein - sofern möglich und ihm Rahmen der eigenen Mittel - die Welt zu einem besseren Ort zu machen? Was ist daran zynisch oder nicht erstrebenswert? Das hat doch nichts mit Gutmenschentum zu tun.
Onkelhitman schrieb:
Genau. Und warum? Weil der Bundesregierung nämlich scheißegal ist, wo wieviele wie umkommen. Es geht um Geld, um Macht - und wenn man den Wähler auch noch so sehr an der Nase herumführt. Alles ist rechtens. Wenns nicht klappt? Um 180° drehen und andersrum plärren. Hauptsache, man wird gehört und schreit am lautesten.
Es hat sicher Wünsche gegeben um ein anderes Einwanderungsgesetz, aber immer wenn so etwas laut wurde, wurde es in die rechte Eckte gestellt. Aber halt, das machst du ja auch die ganze Zeit über....
Es ist weder meine Aufgabe noch mein Wunsch deine persönliche Resignation der Politik gegenüber zu ändern. Ich glaube auch, dass du dich ganz wohl darin fühlst. Und dass Grüne und Linke, auch Teile der SPD (allesamt stramme politische Rechtsausleger) schon seit Jahrzehnten ein Einwanderungsgesetz fordern, aber aufgrund mangelnder Regierungsbeteiligung natürlich am langen Arm verhungert sind, tut deiner Argumentation natürlich keinen Abbruch.
Onkelhitman schrieb:
Weil sie diese Aufgabe ja bisher mit Bravour bestanden haben. Sieht man an den Parallelgesellschaften in Berlin.
Und du siehst darin ein singuläres Problem der Ausländer, wie?
Onkelhitman schrieb:
Ich hab das mal fett markiert, am besten find ich den letzten Satz. Das ist 1:1 das, was die ganze Zeit weiss gemacht wird. So nach dem Motto: Jetzt müssen wir helfen. Wir müssen das nehmen, was wir haben, und das beste draus machen.
Wer war denn JAHRELANG VÖLLIG UNFÄHIG irgend etwas zu machen? Haben es die Nationalstaaten gebacken bekommen? War es die EU? Fällt uns sonst noch jemand ein? Klar, das Volk hätte ja spenden können. Hätte, wäre, wenn, könnte, müsste. Aber irgend wer muss das halt bezahlen. Genau. Und wer ist das? Na wir alle! Weil also diejenigen, die wir als die Organisatoren einer Weltwirtschaftsmacht Europa auf den Thron gesetzt haben, zu hohl in der Birne sind etwas zu machen, und das JAHRE LANG, müssen wir alle den Kopf dafür hinhalten und all das schlucken, was auf uns zu kommt. Na wenn DU das möchtest. Ich möchte das nicht...
Dann wähle bitte entsprechend und motiviere es anderen Dir gleich zu tun, aber hör' mir doch bitte mit deinem Gejammer auf, dass es nicht so läuft, wie DU es dir wünschst. Wenn die Mehrheit sich entscheiden sollte Ressentiments, Vorurteilen und Stereotypen den Vorzug bei der Wahl zu geben, dann werde ich das ebenso akzeptieren und mit jeder Faser dafür kämpfen, dass es vier Jahre später wieder andere Verhältnisse gibt.
Darüber hinaus. Krisen, sowohl wirtschaftlicher, kriegerischer und finanzieller Natur, haben sich in den letzten Jahrzehnten eigentlich immer mal wieder die Klinke in die Hand gegeben. Dass das Wegbomben ganzer Städte, der israelische Siedlungsbau und marodierende Mörderbanden im Nahen Osten nicht zuträglich für das Weltklima sind, sollte auch jedem klar sein. Und entweder versucht man die Mauern entsprechend hoch zu ziehen und solange Augen, Ohren und Mund geschlossen zu halten, bis man aufgrund erneuter Meldungen über ertrunkene Flüchtlinge im Mittelmeer mal wieder aus seiner Schockstarre gelöst wird oder man akzeptiert, dass man nicht allen helfen kann, aber alles in seinen Möglichkeiten stehende tun kann um es so gut wie möglich zu machen.
Onkelhitman schrieb:
Quellen bitte. Auf die pochst du ja auch so gerne.
http://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/?uri=URISERV:l33501
Onkelhitman schrieb:
Und keine Regierung in der EU hält sich dran. Die Bürger haben sich daran zu halten, und die Nationalstaaten setzen einfach Regelungen und Gesetze außer Kraft wenn es ihnen passt. Sie setzen sich über das Dublin-Abkommen hinweg und machen einfach das, was sie wollen. Würde das Volk mal machen, was es will, was muss dann gemacht werden? Für die Grundwerte der EU mit Waffengewalt gesorgt werden? Welch eine Farce!
Das Dublin Abkommen ist für den Popo, immer schon gewesen. Allein beim Blick auf den Globus wird schnell klar, warum Nord- und Zentraleuropa (unter Berücksichtigung des wirtschaftlichen und politischen Kraftverhältnisses) selbstredend schwer begeistert von einer Regelung ist, die besagt, dass Flüchtlinge dort Asyl zu beantragen haben, in dem sie das erste Mal europäischen Boden betreten. Ist man zynisch, könnte man argumentieren, dass das nur die Revanche für jahrelanges Hinhalten ist, in denen versprochen wurde, sich nochmal mit dem Modus Operandi zu beschäftigen.
Wenn du zweifelsfrei belegen kannst, was "das Volk" will, könnte man drüber reden, aber für dich ist das Volk letztlich nur eine Umschreibung für das was du möchtest.