Aktuelle politische Lage und Einschätzung

Welche Partei bekommt deine (Zweit-)Stimme zur BTW 2017?

  • CDU/CSU

    Stimmen: 4 2,7%
  • SPD

    Stimmen: 14 9,6%
  • Bündnis 90/Die Grünen

    Stimmen: 5 3,4%
  • Die Linke

    Stimmen: 30 20,5%
  • FDP

    Stimmen: 16 11,0%
  • AfD

    Stimmen: 63 43,2%
  • Sonstige

    Stimmen: 14 9,6%

  • Umfrageteilnehmer
    146
  • Umfrage geschlossen .
Status
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Tharamur schrieb:
Dafür müssen die Leute aber auch mal raus aus ihrer Komfortzone. Man vergleiche mal nur die Zeit in den 60er, 70ern und 80ern des vergangenen Jahrhunderts mit heute. Da sind die Menschen noch zusammen für ihre Rechte auf die Strasse und haben demonstriert. Sie haben sich, auch wenn sie nicht direkt davon betroffen waren, solidarisch gezeigt.

Es ist der Neoliberalismus, der viele von uns entsolidarisiert hat. Das siehst du an den Gewerkschaften genauso wie in der Zersplitterung der Protestkultur. Egoismus wo man hinschaut, ein "wir" ist nur dann erwünscht, wenn man damit das herrschende System bzw. die Regierenden huldigen soll. In die Gehirne wurde die Alternativlosigkeit gepflanzt. Wenn es angeblich keine Alternativen gibt, braucht man auch nicht für solche auf die Straße zu gehen. So ist das Kalkül der Denkfabriken, ewig wird das nicht funktionieren.

Trotzdem fanden auch die Proteste der Vergangenheit nie quer durch die Bevölkerung Unterstützung. In Bayern auf dem Land war es den Leuten schließlich egal, wie verpestet die Luft im Ruhrpott war. Mit der Studentenbewegung konnte politisch mindestens ein Drittel der Studenten nichts anfangen, 70-80% der Bevölkerung auch nicht, weil sie nie eine Uni von innen gesehen haben und nicht verstanden, was die Protestierenden eigentlich wollten. Die meisten Bürger hat auch der Strukturwandel nicht wirklich interessiert, den es in den Bergbauregionen gab. Selbst die Anti-AKW Bewegung hat nie mehr als knapp über 50% Zustimmung gefunden, bis eben Fukushima sämtliche Argumente für die Sicherheit der Kernenergie obsolet machte.
Ich hatte früher einmal einen Physiklehrer der bekennender Naturschützer war, der war natürlich für die Atomkraftnutzung zur Energiegewinnung.


Tharamur schrieb:
Ich denke, daß es vielen trotz allem noch zu gut geht. Oder sie haben sich einfach damit abgefunden, was hier und anderswo so läuft. Von daher bin ich da nicht so zuversichtlich wie du, daß sich da in naher Zukunft etwas tut.

Ich glaube man hat jenen, denen es wirklich nicht gut geht, ziemlich klar gemacht, dass sie an ihrem Schicksal selber Schuld sein sollen. Das wirkt bis heute, in keiner Gruppe gibt's so viele Nichtwähler.
Selbst bei den Demos heutiger Tage, sieht man doch eher Leute mit Abstiegsangst als solche mit der Forderung nach Aufstieg. Diese Angst vor dem völligen Abstieg ist politisch und wirtschaftlich durch die Agenda 2010 gewollt.

Ich bin schon zuversichtlich, weil unsere Regierenden gerade immer mehr merken, dass ihre Konzepte nicht mehr funktionieren. Dass der rechte Rand dabei auch hochkommt, ist die unschöne Variante davon.
Allerdings findet langsam aber kontinuierlich ein Umdenken statt: Die Banken bekommen ihr Fett seit Krise weg, der Industrie wird immer weniger vertraut (von Automobilriesen bis zu Herstellern/Konzernen von industriellen Lebensmitteln), Ärzten und der Pharmaindustrie stehen wir heute kritischer gegenüber, weil alle ihre Skandale hatten, der Presse wird (zurecht) nicht mehr alles geglaubt und die Mär vom ewigen Wachstum, das unabdingbar sein soll, wird uns demnächst noch auf die Füße fallen, nicht nur, weil die westliche Welt seit vielen Jahren quasi im Stillstand lebt- dort wo China gerade hineinrutscht.
 
Gestern waren in Hessen ja Kommunalwahlen und die AfD hat sich schlagartig als Drittstärkste Kraft etabliert. Die Medien schimpen auf den "blöden" Wähler anstelle sich objektiv mit den Ursachen zu beschäftigen.

Ich bin unschlüssig wie ich dieses starke Wahlergebniss der AfD persönlich einschätzen soll. Zwar halte ich von vielen Dingen welche die predigen gar nichts, dennoch ist wohl ein Schuß vor den Bug der Altparteien absolut notwendig. Was mich wirklich erschreckt, ist dass die Altparteien nun angesichts dessen so überrascht sind. Das zeigt nur dass sie völlig abgehoben sind und am Leben der normalen Bevölkerung absolut nicht mehr partizipieren.

Richtig verlogen finde ich auch die Aussagen vieler Kommunalpolitiker und Kommentaroren in den etablierten Medien dass die AfD-Lokalpolitiker nun unfähig seien Lokalpolitik zu betreiben. Als ob die SPDler quasi per se dazu befähigter wären.
 
Jetzt wird bis 2017 alles daran gesetzt werden, die AfD mit kruder Rhetorik und Nazivergleichen zu vernichten.
So hilflos und arrogant sind die Alteingesessenen mittlerweile, die lieber die Wähler als "Ratten" oder "Pack" bezeichnen.

Die Wahlbeteiligung in Hessen belief sich auf 48% wenn ich das bei n-tv.de richtig gelesen habe?

Also quasi so wenige wie 2011.
 
gh0 schrieb:
Jetzt wird bis 2017 alles daran gesetzt werden, die AfD mit kruder Rhetorik und Nazivergleichen zu vernichten.
Mit ihren Aussagen hat sich die AfD das selber zuzuschreiben, das sind halt die Folgen einer rassistischen Politik. Es funktiniert leider und das ist traurig. Auch in Österreich, Frankreich, Ungarn gewinnen rechtsextreme Stimmen. Trump kann man auch in diese Reihe stellen.
 
Die Ideologie was dahinter steckt ist sehr gefährlich, was die sich wirklich denken ist noch extremer, sie sagen es nur nicht oder nur hinter verschlossenen Türen weil sie damit gegen geltendes Recht verstossen würden und ins Gefängnis wollen sie dann doch nicht.
Ja, es gibt einige Verdrehte die jetzt wieder die Gelegenheit sehen mit kruden Einstellungen und Absichten in die Politik zu stoßen - aber ich würde das nicht für die ganze Gruppe sehen!
Noch nicht mal für eine annähernde Mehrheit.

Gleichzeitig verstoßen CDU & SPD doch auch gegen gültiges Recht! Und nicht nur in einer Sache, da gibt es ja eine ganze Vielzahl!
- Flüchtlinge
- EU-Verträge
- deutsches Grundgesetz (BND & NSA)
- Waffenexporte
- Korruption
- Parteispenden
kann man ellenlang fortführen.......

Und ja, ich sehe auch alle "etablierten" Politiker derzeit den Teufel an die Wand malen - was aber doch zumindest zum großen Teil eher dazu dient, die Parteitöpfe möglichst groß zu halten!
Nein, wir haben ein gesamtdeutsches Problem mit der Politik - und ich kenne auch keine Lösung derzeit!

Aber wir haben ein großes Recht das über allem steht, dass ist das Recht auf eine demokratische Wahl und das Land, dass eine solche Wahl hat, hat nun mal auch immer Randgruppen! Diese sind auch wichtig, denn wenn diese Gruppen größer werden, passen sich die etablierten normalerweise an um ein ausbrechen nach rechts oder links zu verhindern!

Das Problem ist halt derzeit, dass die etablierten lange Jahre sich deswegen nicht mehr angepasst haben, viele Dinge schöngeredet haben und nur noch das gemacht haben, was für sie gut war - nach dem Motto, "man könne ja nicht darauf festgenagelt werden, was man vor den Wahlen gesagt hat!" - so etwas in der Art hat sogar Merkel vom Stapel gelassen!
Allein schon deshalb gehört sie nach meiner Meinung abgewählt.......aber sie ist eben auch nicht die einzige und das ist Problem, wir haben einfach keine wählbaren Politiker derzeit.

Soweit ist es gekommen, jetzt verteidige ich schon Positionen einiger Vollpfosten in der AfD.......:freak:
 
Lars_SHG schrieb:
Gleichzeitig verstoßen CDU & SPD doch auch gegen gültiges Recht!
Ich hatte da in erster Linie das Verbotsgesetz im Sinn.
hat nun mal auch immer Randgruppen
Gegen die kann man ja auch nichts einwenden, es ist ja gut das auch die kleineren Grupppen eine Vertretung haben.
passen sich die etablierten normalerweise an um ein ausbrechen nach rechts oder links zu verhindern
Ich kann mir nicht vorstellen das sich die AfD bei der Gesinnung anpassen würde wenn sie dazugewinnen würden, Ungarn ist ein gutes Bespiel dafür, dort wurde die Demokratie schon grossteils ausser Kraft gesetzt.
 
Kronos60 schrieb:
Ich kann mir nicht vorstellen das sich die AfD bei der Gesinnung anpassen würde wenn sie dazugewinnen würden, Ungarn ist ein gutes Bespiel dafür, dort wurde die Demokratie schon grossteils ausser Kraft gesetzt.
Ich schätze er meint das auch so, dass sich die etablierten Parteien werden anpassen müssen um weitere Zugewinne der AfD zu verhindern. Dann wird z.B. die asylfreundliche Politik welche Abschiebungen und Ausweisungen unmöglich macht durch eine kritischere Politik der etablierten Parteien ersetzt. Der Umschwung geschieht also innerhalb der Parteien und nicht durch einen großen Sieg der AfD.
 
SheepShaver schrieb:
Keines der dort erwähnten Zitate ist als "rassistisch" einzustufen.
Dann hast du falsch gesesen. Hier noch ein Link:
http://www.interkulturellewoche.de/...immungslagen-und-herausforderungen/pegida-afd
http://www.berliner-zeitung.de/poli...--aerger-fuer-afd-chef-bjoern-hoecke-23351428
Robert Lüdecke von der Amadeu-Antonio-Stiftung sagte, Höckes Thesen stünden in einer Linie mit der Rassentheorie des Nationalsozialismus
Ergänzung ()

Acrylium schrieb:
Ich schätze er meint das auch so, dass sich die etablierten Parteien werden anpassen müssen um weitere Zugewinne der AfD zu verhindern. Dann wird z.B. die asylfreundliche Politik welche Abschiebungen und Ausweisungen unmöglich macht durch eine kritischere Politik der etablierten Parteien ersetzt.
Auch das ist ein Irrglaube, in der Slowakei hat sich der Regierungschef angepasst und hat gegen Flüchtlinge gehetzt obwohl es in der Slowakei nur ca. 160 Asylanträge gegeben hat., was ist passiert er hat die Wahlen verloren, zu versuchen diese Gruppierungen rechts zu überholen funktioniert nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kann mir nicht vorstellen das sich die AfD bei der Gesinnung anpassen würde
dass sich die etablierten Parteien werden anpassen müssen um weitere Zugewinne der AfD zu verhindern.
korrekt!
Wobei sich auch bereits jetzt die AfD anpasst - also wir erleben es jetzt ja schon, dass in den eigenen Reihen selektiert wird und nicht noch weiter nach rechts abgeglitten!
Wäre auch kompletter Blödsinn, denn mit Meinungen so weit rechts bekommt man keine relevante Anzahl an Stimmen aus der Bevölkerung!

Ungarn..........in der Slowakei
Wir sind nicht in der Slowakei und auch nicht in Ungarn - völlig andere Voraussetzungen und absolut nicht vergleichbar!
 
Lars_SHG schrieb:
völlig andere Voraussetzungen und absolut nicht vergleichbar!
Doch, auch in der Slowakei ist eine rechtsextreme Partei ins Parlament eingezogen.
 
Kronos60 schrieb:
Dann hast du falsch gesesen.
Nö, hab ich nicht. Die Formulierungen sind rein vom Sachverhalt her mehr oder weniger korrekt. Zugegeben, sehr undiplomatisch ausgedrückt, trotzdem aber nicht per se falsch oder gar dem Rassismus zuzuordnen.
Wenn man es darauf anlegt, kann man natürlich viel hineininterpretieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie sieht es denn bei der CSU aus?
In Bayern sind rassistische Namensgebungen für Migranten Gang und Gäbe (mal bitte außerhalb Münchens schauen!), das N-Wort wird oft und gern verwendet...

http://www.abendzeitung-muenchen.de...ema.3771a221-da4f-4cb7-84da-54af0d83f270.html

Und glaubt mir, das ist kein Einzelfall.
Die CSU wird in Bayern vornehmlich von Erzkonservativen gewählt, die rassistisch angehauchte Ressentiments zur gepflegten Dinner-Diskussion zählen.

Wenn mir jemand etwas anderes erzählt, soll sich mal einfach auf dem bayerischen Land genauer umhören.

Rassismus ist in jedem Land fest verankert, nur bei uns soll der Mantel des Schweigens drüber gelegt werden, obwohl er überall in seiner übelsten Form hervorquillt.

Dass die großen Parteien die AfD als Rattenfänger (Wähler sind also Ratten??) darstellen möchten, ist die einfachste aber leider auch naivste Form gegen den aufkommenden Rassenhass vorzugehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
SheepShaver schrieb:
aber nicht per se falsch oder gar dem Rassismus zuzuordnen.
Das was ich gepostet habe war eindeutig, da gibt es keinen Raum für Interprationen und es hat auch mit Diplomatie nichts zu tun.
aber nicht per se falsch
Ich möchte mich eigentlich nicht mit obskuren Thesen politischer Wirrköpfe auseinandersetzen sonst müsste ich kotzen.
 
gh0 schrieb:
Dass die großen Parteien die AfD als Rattenfänger (Wähler sind also Ratten??) darstellen möchten, ist die einfachste aber leider auch naivste Form gegen den aufkommenden Rassenhass vorzugehen.

Der Begriff Rattenfänger passt doch gut, erst anlocken und dann vergiften, außerdem muss man ihn im historischen Kontext begreifen ;)

Das Problem der Parteien im Umgang mit der AfD ist doch, dass sie längst auf deren Ängste hereingefallen sind und nun auch so tun, als müsste man Flüchtlinge "abwehren", die "Grenzen dicht machen" und die Krönung gab's anschließend noch aus Gabriels Mundwerk: Man dürfe die eigenen Bürger nicht vergessen.
Es wird schon längst Politik vom rechten Rand gemacht und das wegen einer Partei, die noch nicht einmal im Bundestag sitzt. Das ist ein Novum und gleichzeitig Heuchelei, die bestimmt nicht das verlorene Vertrauen in die etablierten Parteien zurückholen kann. Schließlich fährt die Regierung dabei zweigleisig: Rechtsaußen, neoliberale Mitte und christliche Nächstenliebe. Das passt nicht zusammen und das spüren die Leute.

Ich habe hier in Hessen am Sonntag nicht gewählt, besser gesagt ich habe mich der Wahl verweigert. Die vom Ministerpräsidenten so hochgelobte Reform des Kommunalwahlrechts brachte hier einen geschätzten Din A1 Wahlzettel, auf dem man unter 100ten Kandidaten ankreuzen und unliebsame Gestalten auch noch streichen "durfte". Einmal davon abgesehen, dass man die Personen weder alle kennen kann, noch dass einem ihre politischen Ansichten wenigstens über Werbung nahgebracht wurde, konnte ich mich nicht dazu durchringen, diese Leute nur anhand von Partei, Name, Alter und Beruf zu wählen.
 
gh0 schrieb:
Rassismus ist in jedem Land fest verankert, nur bei uns soll der Mantel des Schweigens drüber gelegt werden, obwohl er überall in seiner übelsten Form hervorquillt.
Das er fest verankert ist so würde ich das nicht behaupten, aber du hast recht er existiert leider man kann ihn nicht leugnen sondern nur bekämpfen.
Dass die großen Parteien die AfD als Rattenfänger (Wähler sind also Ratten??)
So einfach kann man das nicht bezeichnen, es handelt sich oft um die unterste Bildungsschicht das sind einfache Leute und sie glauben dann denn Populisten die einfache Rezepte für komplexe Themen anbieten.
 
Haben in Hessen nur die Unterschichten gewählt?
Ihr macht es euch zu einfach.
Und ausschließlich Protestwähler sind das auch nicht.
Viele versprechen sich einen Kurswechsel der großen Parteien näher Richtung AfD.
Ich weiß nicht, ob diese Entwicklung gut oder schlecht ist. Aufgrund unserer Gesetze kann kein neues Reich entstehen und der Rest der Welt hätte auch was dagegen, deshalb sehe ich entspannt dee BT Wahl entgegen und lese die Programme durch. Und dann entscheide ich ganz für mich. Wer weiß, welche Partei mich dann anspricht.
 
gh0 schrieb:
Haben in Hessen nur die Unterschichten gewählt?
Natürlich nicht nur aber grossteils, aber diese Ideologie gibt es natürlich auch bei der gebildetetn Schicht.
 
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