Lübke schrieb:
was würdet ihr aktuell von schwarz-grün halten?
Meiner Meinung nach ist die Farb-Kombination ziemlich egal, solange sich an der "verborgenen Zielsetzung" der Politik (Wiederwahl) nichts ändert.
WENN sich das ändert, ist die Farb-Kombi ebenfalls egal ... denn dann geht es tatsächlich um die Inhalte, und nicht mehr darum, wer sie vorträgt.
Meiner Meinung nach, sollte sich eine Gesellschaft kein politisches System leisten, in dem es an der Tagesordnung ist, dass Anträge von "Partei A" abgeschmettert werden, und kurze Zeit später FAST unverändert als Vorschlag von "Partei B" breite Zustimmung erfahren (was in der Geschichte des Bundestags nicht gerade selten der Fall gewesen ist).
Ob ein Vorschlag gut und diskussionswert ist, das darf doch eigentlich nicht durch die Parteizugehörigkeit dessen entschieden werden, der ihn vorträgt.
Oder liege ich da etwa falsch?
Zugegeben, die Zustände, auf die ich mich hier beziehe, sind ein Ding der Vergangenheit, denn momentan sind sich die großen Parteien ja in allen möglichen Punkten weitestgehend "einig".
Kleiner Nachtrag zur 5%-Hürde.
Das gängige Paradigma in unserer Politik ist eben so geartet, dass die weihmarer Republik am "Fehlen" einer solchen Hürde gescheitert ist (tatsächlich gab es eine solche Hürde schon damals ... nur niedriger angesetzt) ... und das bedeutet nichts weiter, als dass ein Wegfallen der Hürde (zumindest in DIESEM Paradigma) zu den gleichen gesellschaftlichen Fehlentwicklungen führen könnte.
Die Frage ist nur, ob es tatsächlich die fehlende Hürde gewesen ist, an der die weihmarer Verfassung scheiterte ... oder doch eher jahrzehntealte populistische und nationalistische Tendenzen in vielen politischen Systemen des damaligen Europa.
Denn Fakt ist, dass Hitlers NSDAP 1933 auch an einer 10%-Hürde nicht gescheitert wäre ... was soll eine 5%-Hürde also bringen, wenn sich sowas gesellschaftlich wieder entwickelt?
Eine andere Zutat (einen scheinbar gelähmten politischen Apparat), die zum 3. Reich beitrug, haben wir auch mit 5%-Hürde wunderbar hinbekommen.
Die Frage ist: OB, und wenn ja, WELCHE Parallelen zur damaligen Zeit wir heute sehen WOLLEN.