Aktuelle politische Lage und Einschätzung

Welche Partei bekommt deine (Zweit-)Stimme zur BTW 2017?

  • CDU/CSU

    Stimmen: 4 2,7%
  • SPD

    Stimmen: 14 9,6%
  • Bündnis 90/Die Grünen

    Stimmen: 5 3,4%
  • Die Linke

    Stimmen: 30 20,5%
  • FDP

    Stimmen: 16 11,0%
  • AfD

    Stimmen: 63 43,2%
  • Sonstige

    Stimmen: 14 9,6%

  • Umfrageteilnehmer
    146
  • Umfrage geschlossen .
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Es is ja auch O.K wenn mal Fehler passieren - is halt menschlich - aber den Leuten dann irgend n Scheiß zu erzählen is nich O.K.

Was is mit dem "fälschungssicheren Personalausweis"? Da kommt der CCC um die Ecke mit 3 Euro fufzig hardware, beweist das Gegenteil - aber nein - er is sicher.
Was hätt das gekostet die Leute vorher zu fragen?

Wir verlegen Autobahnen für 3 ver*** Fledermäuse, aber es fahren Tanker übers Great Barrier Reef.

Ach scheiß drauf da krieg ich n Blutsturz.


Es gibt so viel Klumpatsch wo jeder im Vollsuff merken könnte, dass es nich hinhaut - aber die Politik macht es erstmal.
 
Mustis schrieb:
Ich dachte du hast noch nie wirklich gearbeitet Olf.
Ich habe schon verdammt viel wirklich gearbeitet ... ich wurde aber nur selten wirklich dafür bezahlt.
Oder ist "wirklich arbeiten" für Dich nur das mit dem Angestelltenverhältnis?

Wie willst du dann das mit dem billiglohnland beurteilen?
Augen, Ohren und das dazwischen? Ich lese viel in Foren, und die Art, wie die Leute über ihr Auskommen mit dem Einkommen diskutieren lässt meiner Meinung nach Rückschlüsse zu. Das ist sicher nicht repräsentativ aber nach Arbeitsmarkt-Umbau (Agenda) und Euro-Krise scheint es in vielen Haushalten an allen Ecken zu fehlen.
Das entspricht ganz sicher nicht der Definition von "Billiglohn" ... aber das könnte auch bedeuten "noch nicht" ... wehret den Anfängen.
Vollzeitbeschäftigte Aufstocker haben wir in DE schon seit einer Weile ... vor der Agenda gab es das meines Wissens nach noch nicht.

Neulich hatte ich noch eine Diskussion über Lebensmittelpreise ... da ging es nicht darum, ob alles insgesamt teurer geworden ist, sondern nur darum, dass es eine unglaubliche Preisspanne bei einzelnen Lebensmitteln gibt.
Direkt über der Milch für 59c steht die für €1,15, und ganz in der nähe findet man auch eine Packung für über €1,50. Das ist Ok, bis man die Frage stellt, wer sich was leisten kann ... und dann fällt eine Spaltung der Gesellschaft auf.
Hartz4 aber Milchtrinker? ein paar Liter von der billigen. Die ist dann nicht Bio, nicht regional erzeugt und auch ganz bestimmt nicht von glücklichen Kühen ... das ist Discount für die "Armen". Wenn man dann noch mit einem ökologischen Bewustsein ausgestattet ist, wohlmöglich Vegetarier und Tierschützer im Herzen, dann hat man ein schlechtes Gewissen, weil man ja genau weiß, wie diese niedrigen Preise zustandekommen. Aber mit den 2- bis 3fachen Ausgaben für Futter (ganz problemlos möglich - in JEDEM normalen Supermarkt) stimmt die Rechnung eben vorne und hinten nicht (dafür muss man nichtmal rauchen oder saufen).
Nicht nur, dass man sich aufgrund eines niedrgen Einkommens suboptimal ernähren muss, das schlechte Gewissen dafür gibts noch gratis oben drauf.
Denkt man in der anderen Richtung, dann wirds auch nicht wirklich "sozialer", denn der bewusste Einkäufer (der auf Bio, Fairtrade, regional usw. achtet) gibt gerne nen Euro mehr für sein Fresschen aus, denkt selbstgefällig, dass das ja jeder kann (stimmt auch, die Frage ist nur, wie lange), und macht ganz folgerichtig die "Discount-Opfer" als Hauptschuldige für Massentierhaltung und alles andere verantwortlich, was für diese Discount-Produkte steht.
Mittlerweile muss es eben nicht mehr Kaviar sein, damit man sich für etwas Besseres halten darf.

Vielleicht ist Deutschland kein Billiglohnland ... aber eine Zwei-Klassen-Gesellschaft haben wir hier definitiv ... Und diese Klassen werden geschickt gegeneinander ausgespielt.

Oder das es angeblich kein bedarf für Teilzeitstellen gibt etc.?
Wo habe ich das denn behauptet? Ich lehne die Agenda ja nicht ab, OBWOHL sie nicht nur Schlechtes bewirkt hat, ich lehne sie ab WEIL sie vielen eher Nachteile gebracht hat, und die (mMn recht wenigen) Vorteile diese meiner Meinung nach eben nicht aufwiegen ... gesamtgesellschaftlich betrachtet geht die Entwicklung durch und nach Agenda 2010 mMn einfach in die falsche Richtung.
 
Zuletzt bearbeitet:
@DerOlf,

Spring doch nicht über das Stöckchen, das dir Mustis hingeworfen hat. Du musst hier keinem was Beweisen und bist niemandem Rechenschaft schuldig.

Und natürlich ist es so dass ein Teil, gerade der 400 € Jobs, Vollzeitarbeit verdrängt hat. Es kommt den AG nämlich günstiger, da helfen auch die zusätzlichen Sozialabgaben von 130€ nichts.
Der Begriff Billiglohnland trifft auch zu, zumindest haben wir den grössten Niedriglohnsektor in Europa. Durch die allgemeine Lohnzurückhaltung, wir sind auf dem Reallohnniveau von 1997 oder so, enstand auch dieser riesige Berg an Exportüberschüssen. Durch die Senkung der Lohnstückkosten wurden unsere Produkte relativ günstig.
 
Das war kein Stöckchen sondern voller Ernst. Wen mir jemand erzählt, der nie wirklich im Arbeitsleben stand, das wir ein Billiglohnland sind und Teilzeit gar nicht gewünscht wird und ich sowohl im Freundes- als auch im Bekannten- und Kollegenkreis zig Beispiele kenne, die lieber Teilzeit arbeiten als Vollzeit obwohl ihnen das offen steht, dann frage ich mich an dem Punkt schon, was das soll. Klar, meine Umgebung ist nicht vollständig repräsentativ, sie stehen aber dennoch im krassen Widerspruch. Da man Olfs Einstellung/Umgang mit Arbeit hier nachlesen kann, scheint mir hier der Wunsch Vater des Gedanken zu sein. Zudem kann man vergleichen und die Lebenserhaltungskosten und Durchschnittslohn mit anderen Ländern vergleichen und auch hier kann man nicht das Bild des Billiglohnlandes DE nachvollziehen.

Und wo ist die Quelle zu deiner Behauptung, der Reallohn stehe auf dem Niveau von 1997?
 
Und wo ist die Quelle zu deiner Behauptung, der Reallohn stehe auf dem Niveau von 1997?
Könnte grob hinkommen. In 14 und vor allem 15 hatten wir soweit ich weiß einen merklichen Anstieg der Reallöhne (vor allem wegen der niedrigen Inflation). Davor sind sie sehr lange stagniert und bis 2009 sogar gesunken. Der Stand von 2000 wurde erst 2015 überschritten. Kurzfristige Schwankungen mal außen vor, sind wir zumindest nicht weit von 97 entfernt. Und obs stagnierte oder leicht stieg oder fiel ist im Prinzip egal. Interessant ist eine andere Zahl die man Gegenhalten könnte. Nämlich die Entwicklung der Einkommen aus Unternehmensgewinnen und Kapitalerträgen. Nominal gab es hier Zuwächse von ~60% denen eine nominale Lohnentwicklung von nur ~30% gegenüber steht.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/se...liegen-hoeher-als-im-jahr-2000-a-1019175.html
 
Wäre schön, wenn die meisten Reallohnniveau von 1997 hätten. Gerade wenn wir die unteren bis mitteleren Einkommen betrachten, die einen Großteil ihr Geld für Energie, Futter und Wohnen ausgeben, mit Sicherheit nicht. Da haben sich in vielen Bereichen die Preise fast verdoppelt oder gar schlimmer, die Löhne aber nicht.
Und selbst Futter ist in Deutschland teuer, wenn es was schmecken soll. Gerade Fleisch vom Discounter ist ungenießbar, absolut mit Antibiotika und Wachstumsbeschleunigern durchsetztes mit Mastfutter hochgepäppeltes Industriefleisch, das von osteurpäischen Sklaven in Niedersachsen unter Arbeitsbedingungen, die man eher in Bangladesch vermuten würde, im Akkord von den Knochen inkl. Knochsplitter geschabt wird. Bei den restlichen Lebensmitteln sieht es nicht viel besser. Viele Metzgereien und Bäckereien haben dicht gemacht, weil viele Leute einfach nur noch Kohle für billigste Lebensmittel über haben, weil der Staat und die Konzerne in den letzten 15 Jahren sich kräftig am Bürger bedient haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mustis schrieb:
...und ich sowohl im Freundes- als auch im Bekannten- und Kollegenkreis zig Beispiele kenne, die lieber Teilzeit arbeiten als Vollzeit obwohl ihnen das offen steht, dann frage ich mich an dem Punkt schon, was das soll. Klar, meine Umgebung ist nicht vollständig repräsentativ...
"Nicht vollständig" ist gut. :rolleyes:
Und die Leute die freiwillig Teilzeit arbeiten sind Allein-/Hauptverdiener ihres Haushaltes? Wenn man 40-60 Jahre alt ist, relativ fortgeschritten in der Erwerbslaufbahn und/oder in einer guten Branche untergekommen ist, hat man wohl leicht reden. Die meisten die ich kenne, die freiwillig Teilzeit arbeiten, haben einen Partner, der in diese Kategorie fällt und Kinder die bereits aus dem Haus sind.
Alle die nicht mit dem goldenen Löffel im Mund geboren sind und/oder Akademiker (in der richtigen Branche) haben da eher selten die Wahl.

Man muss immer die gesamte Lebenssituation der Leute und deren Wohlstand in diesem Kontext betrachten.
Wenn ich Leute höre, die ein großes Haus bauen und die Frau bleibt teils oder ganz daheim, die dann sagen "kriegt man alles irgendwie hin" - und ich weiß genau die haben 50.000€ von Papi bekommen, empfinde ich das durchaus als Hohn. Oder Beamte, die den gleichen Brutto-Lohn haben wie ich, aber kaum Abzüge haben und dann jammern dass das Geld nach der Auto-Reparatur knapp wird - nach dem 3. Auslandsurlaub im Jahr...
Manche jammern auf hohem Niveau, weil sie ein abartiges Ausgaben-Niveau von den Eltern gewohnt sind. Andere werden von den Eltern mit auf dieses Niveau gehievt und urteilen dann über andere, bzw. spotten dass die nicht mit ihrem Geld klar kommen.
Man sollte keine falschen Schlüsse über andere ziehen, ohne die finanzielle Gesamtsituation zu kennen. Weder beim Blick noch oben (wie macht der das? Verdient der so viel mehr bei gleicher Arbeit?), noch beim Blick nach unten (wieso reicht dem das Geld nicht?).

Auch wenn über die tollen Durchschnittslöhne gesprochen wird, sollte keiner vergessen, dass das Hauptproblem die auseinanderklaffende Schere bei den Einkommen ist.
Wenn vor 15-20 Jahren der Durchschnittslohn (Inflationsbereinigt) ähnlich wie heute gewesen sein sollte, dann sagt das ja noch nichts aus.
Person 1 verdient 20.000
Person 2 10000
Person 3 5000

20 Jahre später verdient
Person 1 32500
Person 2 2000
Person 3 1000
Der Durchschnittslohn ist gestiegen, aber Personen 2 und 3 werden nicht ganz glücklich darüber sein.
 
Naja, das wir Deutschen die europäischen Müllschlucker sind ist nix neues. Insbesondere Fleisch das man sonst nirgendwo los wird, mariniert man und legts in deutsche Discounter;-) Aber das ist ein anderes Thema. In Summe ist Essen in D so günstig wie sonst kaum wo. Ob das gut oder schlecht steht halt auf einem anderen Blatt und diese Preise sind in die Reallöhne eingerechnet. Die Reallöhne bemessen sich an der Kaufkraft. Deswegen kann man sagen das in 2014/15 entweder die Löhne gestiegen sind oder die Inflation niedrig war. Beides richtig, drückt aber einen unterschiedlichen Effekt aus.

Das Problem ist, dass sich die Löhne in D (von den Kapitalerträgen mal ganz abgesehen) recht unterschiedlich entwickelten. Auf der einen Seite ist ein großer Niedriglohnsektor entstanden welcher die Reallöhne nach unten zieht, zum anderen gab es einen recht gute Lohnentwicklung bei vielen Tarifgebundenen Löhnen und die eh schon gehobenen Einkommensklassen konnten weitere Zuwächse verzeichnen. Also, auch wenn die Reallöhne zumindest nicht gesunken sind, haben einige etwas profitiert während es eine wachsende Gruppe gibt welche davon rein garnix hat.
 
@TNT
Es ist allemal repräsentativer als ohne Beleg zu behaupten, Deutschland ist ein Billiglohnland und Teilzeit will keiner.

Und was soll das mit dem Alleinverdiener schon wieder? Wo ist das Problem, dass beide Arbeiten gehen? Keiner der Beispiele fällt in deine Kategorie...

Ihr spinnt euch da was zusammen, belegt es nicht bzw. könnt es nicht belegen und basierend auf euren Annahmen fabuliert ihr dann herum.

Im übrigen tust du in deinem Post genau das, was du anderen vorwirfst. Du kennst nur einen winzigen Ausschnitt und maßt dir trotzdem Urteile an und stellst die Leistung anderer herunter. Vll tun andere, die mehr haben auch tatsächlich mehr als du? Aber ne, wie immer sind andere Schuld und der Staat sowieso, der macht alles immer schlechter.

Ich sehe in Deutschland hingegen ein Land, dessen Gesellschaftsschichten durchlässig sind wie sonst kaum in einem Land. Wer will, der kommt voran und auch Einkommenstechnisch nach oben.

Auch bei Apollon kommt so durch, dass die Schuld immer bei anderen liegt. Dazu wird maßlos übertrieben, Tatsachen verdreht und dann kommt der typisch deutsche Wutbeitrag heraus.

PS: https://de.wikipedia.org/wiki/Reallohn

Abgesehen von dem Durchhänger so um 2005 rum (was die Auswirkungen der Börsenkrisen war und bei denen auch viele Unternehmen wahnsinnig Geld einbüßten) ging es stetig bergauf...

Soviel auch zum Kontext und zum Stand 1997...
 
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@Mustis,

Beweise, Beweise, das ist Ansichtssache, Auslegungssache. Wie das Beispiel von mir mit dem Linken und dem Rechten.
Natürlich kann man sagen, Exportweltmeiter zu sein ist eine tolle Sache. Nur wenn man die andere Seite davon betrachtet, dass die Importe relativ gering ausfallen und welche Folgen das hat. Dann sieht man schnell eine andere Wahrheit.

Vor allem hast du dich zu einem Neolib par Excellence gewandelt. Ich habe da ganz andere Beiträge von dir im Kopf.
 
@Mustis:
Wenn in deinem Umfeld nur Leute sind, die es sich leisten können, obwohl sie der Alleinverdiener ihres Haushaltes sind, nur Teilzeit zu arbeiten, dann hat das mit der Realität von 95% der Deutschen nichts zu tun.

Ich fabuliere und spekuliere über andere überhaupt nicht.
Ich hatte bei meinen Beispielen konkrete Leute im Sinn, bei denen ich den Einblick in die Einkommensverhältnisse habe.
Z.B. weil sie mir im einen Jahr erzählten welche Summen sie woher erhalten und mir im anderen Jahr, in größerer Runde, vorjammern wie hart das alles war und wie sehr sie sparen müssen und das andere das ja auch so machen könnten. Und dann noch dicke Autos und groß in Urlaub fahren.

Natürlich sind die Gesellschaftsschichten in Deutschland in den letzten 50 Jahren durchlässiger als in den meisten anderen Epochen der Geschichte und als in den meisten anderen Ländern.
Das ist eine Seite der Medaille. Das hat aber wenig mit der Frage zu tun, ob wir uns die letzte Jahre verbessern, oder ob die Entwicklung rückwärts geht.

Was soll der Link zu den Reallöhnen? Wozu die Behauptung es ginge bergauf? Bestreitet keiner, es geht um die Verteilung. Du willst das nur nicht eingestehen, weil du auf der angenehmen Seite der Schere sitzt. Und selbst wenn es so wäre, dass die Chancen gleich für alle wären (wir sind da näher dran als andere, ja, aber bei weitem nicht zu 100%): die einen stellen die Frage nach der Gerechtigkeit der Güterverteilung UND danach was menschlich/ethisch zu machen wäre.

Was du meinst ist, ist nichts anderes als das Recht des Stärkeren, Sozialdarwinismus. Wenn du das auf die Spitze treibst mit deinem "jeder hat die Chance aufzusteigen", sind wir wieder an einem Punkt an dem Vorstände und Investmentbanker zurecht viele Millionen im Jahr kassieren und in dem man Erwerbsunfähige verhungern lässt.

Godde schrieb:
Vor allem hast du dich zu einem Neolib par Excellence gewandelt. Ich habe da ganz andere Beiträge von dir im Kopf.
Das ist ja lustig. So lange verfolge ich Mustis hier noch nicht, aber bei mir war es genau umgekehrt. Nach 5 Jahren BWL/VWL, in denen, wie in unserem Schulsystem üblich, gelehrt wurde was zu denken ist, anstatt wie man denkt, war ich eher neo-liberal eingestellt. Und das ohne dass es mir bewusst war.
Mit 19 habe ich FDP gewählt, weil ich das Wahlprogramm für sinnvoll erachtete. Die Jahre darauf habe ich beobachtet welche Wahlversprechen gebrochen wurden, was alles umgesetzt wurde, was nicht so gern im Wahlprogramm erwähnt wird und wie sich diese Politik auswirkte. Weiter die Beobachtungen im Einzelhandel, wie sich hier auch die Agenda 2010 (nicht FDP, aber neo-liberale Politik) auswirkte.

Ich hab' was dazu gelernt im Laufe der Zeit und sehe nun, dass eine Neo-liberale Weltsicht nur auf Zahlen, der Sicht eines Kostenrechners auf ein Kollektiv, fußt. Von den Fällen in denen bewusst zum Wohle einzelner die Allgemeinheit übervorteilt wird, mal ganz abgesehen. Dass Politiker mit dieser Perspektive, die weder aus ihrem "Bücher-Wissen", noch in den meisten Fällen aus ihrem Alltag einen Bezug zur arbeitenden Bevölkerung haben, jeden Wahlkampf von Volksnähe quatschen, ist ein Witz.

Man kann den Erfolg der Wirtschafts- und Sozial(!)-Politik doch nicht mit
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berechnen! Ich weiß nicht was trauriger ist. Wenn das jemand glaubt, oder wenn es jemand wie Gabriel weiß, dass es nicht so ist und dennoch so handelt, als sei das so.
 
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Mustis schrieb:
Auch bei Apollon kommt so durch, dass die Schuld immer bei anderen liegt. Dazu wird maßlos übertrieben, Tatsachen verdreht und dann kommt der typisch deutsche Wutbeitrag heraus.
Hast du von dir auf andere geschlossen?
Gucke dir mal an, was kWh, Miete/m², Treibstoff oder Fahrkarten des ÖPNV heute und damals kosten, dann vergleichst du es mal mit damaligen Löhnen. Dazu die Entwicklung der Sozialversicherungsbeiträge.
Ich brauch nur meine Eltern fragen, die 1997 am Ende des Monats deutlich mehr sparen konnten als heute.
Selbst für IGM-Tarifler dürfte es geringe Einbußen gegeben haben, vom Rest wollen wir erst gar nicht reden. Es ist bezeichend, dass man vor Kurzem in unserem ach so reichen Land ne untere Lohngrenze einführen musste, die ner realen Kaufkraft 1997 je nach Region von ca. 8 Mark brutto entspricht, weil es unsere tollen Arbeitgeber hier sonst noch weiter übertrieben hätten. Dann guckt man sich mal 1997 an, wieviele Leute da für maximal 8 Mark brutto arbeiten mussten.
Was aber völlig logisch ist, man hat ein viel größere Arbeitnehmerangebot als damals und dazu noch stark verschärfte Sozialsysteme.
Und natürlich auch von den Lenkern beabsichtigt gewesen, Exportweltmeister wird man nur, wenn die Produkte attraktiv sind, wo auch dazu gehört, dass man billiger als die gleichwertige Konkurrenz ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn du jetzt noh irgendwelche Belege zu deinen Aussagen bringst, nehme ich dich ernst.

Den irgendetwas behaupten, dass kann ich auch.

Ach ja unsere Exportschlager, wie Maschinenbau etc. sind alles andere als die Billigheimer auf dem Weltmarkt. Wir sind aus ganz anderen Gründen Exportmeister, aber nicht weil wir billig sind.. Aber das mit den Behauptungen ist bei dir ja sowas wie der rote Faden...
 
gaunt schrieb:
In Summe ist Essen in D so günstig wie sonst kaum wo.

Die Gründe dafür kennst du doch: Niedrigstlöhner aus Osteuropa in den Schlachtbetrieben, Massentierhaltung wie eigentlich nirgendwo in der EU, Großbauern im Osten und hinzu kommen die inzwischen EU weit aggierenden deutschen Discounterriesen, welche die Preise ins Bodenlose drücken. Bauern geben hier inzwischen trotz Subventionen reihenweise ihre Höfe auf, wenn sie nicht gerade auf Wind und Biogas gesetzt haben, sieht's bei den Milchpreisen düster aus.
Hinzu kommt noch eine Lebensmittelindustrie die mit Hilfe der chemischen Industrie eine bunte Warenwelt zaubert, bei der oftmals die Verpackung teurer als der eigentliche Inhalt ist. Wer sich hier gesund ernähren will, darf für qualitativ gute Ware erstaunlich hohe Preise bezahlen und muss ordentlich Zeit mitbringen.

Politisch eigentlich ein brisantes Feld, aber das besetzen höchstens die Grünen und das eigentlich noch viel zu wenig.
 
Die Discounter gibt's EU weit. Wieso sind die in Deutschland schuld am VErfall und in den anderen Eu Ländern ist das Essen trotzdem deutlich teurer? Könnt womöglich am Kunden liegen. Aber wie so oft zeigt man mit dem Finger lieber auf andere..
 
Wir sind aus ganz anderen Gründen Exportmeister, aber nicht weil wir billig sind..
Doch, genau das. Wir sind hyper Konkurrenzfähig. Genau dafür wird Deutschland seit Jahren massiv kritisiert. Qualitativ vergleichbare Waren sind in Deutschland so billig wie sonst kaum irgendwo auf der Welt. Deshalb sinken unsere Exporte ja auch sofort, wenn z.B. Währungseffekte unsere Waren teurer machen. In Bezug auf die Lohnkosten ist allerdings Relevant, welchen Gegenwert du als Unternehmer für einen € Lohn bekommst. Und da ist Deutschland ganz weit vorne mit dabei. In sofern: Die Preise sind extrem wichtig für unseren Erfolg, die Lohnkosten spielen aber mittlerweile nur noch eine untergeordnete Rolle. Geht natürlich alles nur wenn man nachgefragte Produkte in entsprechender Qualität anbietet.
Die Gründe dafür kennst du doch
Ja und etliche hast du ja nochmal aufgezählt. Aber es ging eigentlich nur um die Kosten und da sind wir schon verdammt billig. Völlig unabhängig davon warum oder ob das nun sinnvoll oder gut ist.

Politisch eigentlich ein brisantes Feld, aber das besetzen höchstens die Grünen und das eigentlich noch viel zu wenig.
Die Grünen werden mir immer suspekter. Ihr politisches Profil verwäscht immer mehr. Das einzige was ich von denen noch wahrnehme sind die Querschüsse von irgendwelchen dritte Bank Leuten die dann mir irgendwelchem Gender Geschwätz oder völlig übertriebene Einzelaktionen um die Ecke kommen. Nix gegen den Schutz von sexuell eher unüblich orientierten, da soll jeder glücklich werden wie er will, oder den Schutz z.B. solitärer Habitate, aber ich denke für eine grüne Partei gäbe es wichtigeres was man diskutieren könnte.
Seit das mit dem Atomausstieg kein Leitthema der Grünen mehr ist fehlt mir ein Konzept wo sie Umwelttechnisch hin wollen.
 
gaunt schrieb:
Doch, genau das. Wir sind hyper Konkurrenzfähig. Genau dafür wird Deutschland seit Jahren massiv kritisiert. Qualitativ vergleichbare Waren sind in Deutschland so billig wie sonst kaum irgendwo auf der Welt. Deshalb sinken unsere Exporte ja auch sofort, wenn z.B. Währungseffekte unsere Waren teurer machen. In Bezug auf die Lohnkosten ist allerdings Relevant, welchen Gegenwert du als Unternehmer für einen € Lohn bekommst. Und da ist Deutschland ganz weit vorne mit dabei. In sofern:
Vor allem wenn man unsere Standortnachteile bedenkt, wie Bürokratiekosten und Auflagen. Viele gehen zwar mittlerweile von der EU aus, aber nur Deutschland hält diese annähernd so ein, bei den anderen wird die Praxis halt anders umgesetzt. Das treibt die Kosten, von dem Mist mit den exorbitanten Strompreisen wegen der "Energiewende" reden wir mal lieber erst gar nicht.
Kurz, mit diesen Randbedingungen wären schon viele andere Volkwirtschaften, die nicht mit den Tugenden der Deutschen gesegnet sind, schon längst untergegangen. Der Deutsche ist ja sehr leistungs- und gleichzeitig enorm leidensfähig, man denke nur mal an den aussichtslosen 2. Weltkrieg und wie lange er durchgehalten, er hätte sich sogar bis zum letzten Mann verheizen lassen, wenn man ihn nur gelassen hätte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mhh unsere maschinen sind echt billiger als chinesische. Und unsere autos auch. Ebenso ist deutschland bekannt mit seinem made in germany als aushängeschild für billige waren und nicht eben für hohe qualität im ingenieur und bauwesen. Ist klar...
 
Mhh unsere maschinen sind echt billiger als chinesische.
Bei gleicher Funktionalität und Qualität gibt sich das nicht viel. Schon mal überlegt warum die Chinesen weg wollen von "Werkbank der Welt" wo doch die Arbeiter so billig sind? Wenn das so ein riesen Vorteil wäre bräuchten sie sich ja garnicht um eine Modernisierung der Wirtschaft zu kümmern.
Was passiert denn wenn Kia oder Hyundai anfangen Premium zu bauen? Na? Die Autos werden teuer. Selbst bei Dacia siehst du diesen Effekt bereits. Und wie schauts bei asiatischen High End Autos aus die mit den deutschen Premium Marken vergleichbar sind? Nen Landcruiser mit fettem Motor (werden in D garnicht angeboten)? Da bist du Weltweit in ähnlichen Regionen. Oder Lexus oder Infinity? Alles keine billige Karren...

or allem wenn man unsere Standortnachteile bedenkt, wie Bürokratiekosten und Auflagen.
Nene, so schlimm ist das nicht. Im Gegegnteil. Bürokratie hast du überall, und nicht selten sogar mehr als hier. Nur mit einem Unterschied. Im großen und ganzen funktioniert unsere Bürokratie. Geh mal in andere Länder. Da kannst du mindestens genau so viele Formulare ausfüllen wie hier, nur braucht die Antwort nicht einen Monat sondern ein halbes Jahr. Und nicht mal bestechen musst du jemanden.
 
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Mustis hat schon den 3. Beitrag am Stück ohne Quellverweis geschrieben. Wie soll man das noch ernst nehmen? ;)

Das Discounter-Thema hat natürlich der Kunde in der Hand. Die Deutschen waren es nicht gewohnt einen nennenswerten Anteil ihres Einkommens für Nahrungsmittel auszugeben.
Früher konnten viele ein Haus, einen Jahresurlaub, ordentliche Kleider usw. relativ entspannt finanzieren und am Ende machte die Nahrung prozentual betrachtet nicht so viel vom Einkommen aus.

Heute realisieren viele nicht, dass es für die Arbeiterschicht nicht mehr für all' das reicht. Jedoch ist man gewohnt einmal im Jahr groß in Urlaub zu fliegen und 2 Autos zu fahren. Man will die Kleider auch nicht beim Kik kaufen.
Nun fängt man an, an Dingen zu sparen, die nach außen wenig sichtbar sind und im ersten Moment nicht so weh tun. Wie Altersvorsorge, Berufsunfähigkeitsversicherung und eben auch dem Essen.

Nicht selten sieht man Leute in teuren Autos und Klamotten zum Aldi fahren und dann die Wurst mit den "reduziert, läuft ab"-Schildchen kaufen.

Das sind psychologische Effekte, denen man sich nicht hingeben muss, man hat es selbst in der Hand. Die Franzosen z.B. haben seit 100 Jahren lieber ihr Haus äußerlich verfallen lassen, im eignen Land Urlaub gemacht und dafür gegessen wie ein Kaiser. Muss jeder selbst wissen.
 
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