Aktuelle politische Lage und Einschätzung

Welche Partei bekommt deine (Zweit-)Stimme zur BTW 2017?

  • CDU/CSU

    Stimmen: 4 2,7%
  • SPD

    Stimmen: 14 9,6%
  • Bündnis 90/Die Grünen

    Stimmen: 5 3,4%
  • Die Linke

    Stimmen: 30 20,5%
  • FDP

    Stimmen: 16 11,0%
  • AfD

    Stimmen: 63 43,2%
  • Sonstige

    Stimmen: 14 9,6%

  • Umfrageteilnehmer
    146
  • Umfrage geschlossen .
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Auf die wichtigsten Warengruppen, eben auch Textilien und deren Eigenschaften wurde sehr wohl im Unterricht und auch Klassenarbeiten eingegangen, auch wenn es keine vollständig dedizierte Textil-Verkäuferinnen-Klasse war. Da mag es landesspezifische Unterschiede geben, schließlich haben wir in der Bildung unsinnigen Förderalismus.
Die Verkäuferin hat im Kern über deine Vorstellungen zu Überstunden im Einzelhandel, wie leicht man sein Recht durchsetzen kann und was man in der Ausbildung (nicht) lernt gestaunt.
Wenn du das sagst, glaube ich dir deine kaufmännische Ausbildung. Anhand deiner Aufzählung von vorhin, konnte man anderes interpretieren. Dass Leute annehmen du seist mit dem goldenen Löffel im Mund geboren, muss dich anhand deiner Aussagen aber auch nicht wundern. Natürlich kann man theoretisch auch als Langzeitarbeitsloser ohne Vermögen deine Weltsicht haben. Es passiert einem nur leichter, wenn man schon immer auf der Sonnenseite des Systems lebt. Daher kann ich nachempfinden warum andere das hier so angenommen haben, gewundert hätte es mich auch nicht, wenn du bejaht hättest.
Es ist ja auch so, dass die politische Orientierung des Elternhauses einen wesentlichen Einfluss auf die eigene politische Gesinnung hat. In der Regel fällt sie ähnlich aus, weil man in der Kindheit gehörtes schwer wieder aus dem Kopf bekommt. Gegenteilig fällt es nur aus, wenn man ein extrem schlechtes Verhältnis zu den Eltern hat und aus Prinzip das Gegenteil werden möchte (der klassische Punk mit Unternehmer-Eltern).


Edit:
Ich will hier jetzt auch gar nicht 3 Seiten über die Ausbildung einer Verkäuferin streiten, auch wenn ich mich hier in keinster Weise widerlegt sehe. Auf meine anderen Beispiele und Thesen, die dir wohl schwerer zu widerlegen scheinen, gehst du ja schon gar nicht mehr ein.

@Allgemeinheit:
was sagt ihr zum Ergebnis der Umfrage? 23,26 hier im Thread "die Linke", 37,21% die AFD?
Was sagt das über die allgemeine Entwicklung, was über die Gruppe der Technik-Affinen und gleichzeitig politisch Interessierten aus? So muss man die Gruppe hier wohl definieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab ne abgeschlossene Ausbildung in nem kaufmännischen Beruf...
Dann pass mal auf das du nicht der nächste bist der weg rationlisiert wird. Wie du ja selbst schreibst sind viele Handels-Ausbildungen (nicht nur EHK) und auch die folgenden Tätigkeiten so allgemein gehalten das die Leute leicht zu substituieren sind. Aber keine Angst, dass dürfte in den nächsten Jahrzehnten noch viele andere Branchen treffen. In Japan hat z.B. ein Unternehmen gerade die Hälfte ihrer Sachbearbeiter durch eine KI ersetzt. Der größte Teil der anderen Hälfte soll Folgen wenn die KI angelernt und klar ist wie gut sie arbeitet. Aber es sieht wohl danach aus als ob sie nen guten Job macht. Diverse deutsche Banken, Versicherungen und sogar Behörden, mit ihren Heeren an Sachbearbeitern, schielen übrigens schon mit Argusaugen nach dem Ausgang dieses und anderer Experimente. Da lässt sich verdammt viel Geld sparen...
Ich war eine Weile im Musikalienhandel als Berater tätig (neben dem Studium) ... den Kunden hat meine Beratung gefallen ... meinem Chef nicht so ...
Hab auch mal im Einzelhandel gejobt, hat durchaus Spass gemacht aber ja, unter guter Beratung verstehen Kunden und Ladenbesitzer leider oft seeehr unterschiedliches;-)
Das Internet/die Technisierung und die Globalisierung des (Einzel)-Handels sind außerdem untrennbar miteinander verwoben.
Ich denke wenn es irgend eine Branche gibt in der man die Auswirkungen der Globalisierung (voran getrieben durch die Digitalisierung des Handels) wie unter einem Brennglas sieht dann ist das ja wohl der Welthandel und damit zuletzt der Einzelhandel. Er steht halt nur am Ende der Kette, dass bedeutet aber nicht, dass ihm das "davor" nicht kümmern bräuchte.
Im Handel regiert der Preis und der wird entlang der gesamten Wertschöpfungskette gedrückt. Das bekamen zuerst die Sklaven in Asien zu spüren und jetzt unsere Einzelhändler und das Ende kommt erst noch. Einzelhändler aus Fleisch und Blut wird man in 20 Jahren wohl nur noch vereinzelt und das primär im Luxussegment antreffen. Schon heute machen in der Textilbranche Löhne und Rohstoffe nur noch einen Bruchteil der Kosten aus. Margen, Transport, Lagerung, Distribution und vor allem Marketing sind hier mittlerweile wichtiger. Während bei der Logistik nicht mehr viel raus zu holen ist, die Margen für den Gewinn benötigt werden und auch die Produktionskosten schon minimal sind bleiben noch Marketing und Einzelhandel als verbliebene Stellschrauben. Sparen am Marketing wirkt sich direkt auf Umsatz und Marktanteile aus. Ob im Netz oder im Laden Umsatz gemacht wird interessiert die verkaufte Marke nicht sonderlich. Ab dem Importeur hat also keiner mehr ein Interesse den Einzelhandel zu erhalten. Aus Betriebswirtschaftlicher Sicht ist er lediglich ein vermeidbarer Kostenfaktor.


wenn du oben schreibst Abi und abgebrochenes Studium, was?
Wie immer, Behauptungen, Interpretationen, keine Quellen aber fleissig versuchen, einen durch Unterstellungen zu diskreditieren.
Also das mit dem Studium könnte Mustis gewöhnungsbedürftigen Umgang mit Quellen und wissenschaftlichem Arbeiten erklären. Womöglich haben seine Profs auch dauernd Behauptungen und Interpretationen aufgestellt sodass er sich durch deren Unterstellungen diskreditiert fühlte;-)

EDIT:
was sagt ihr zum Ergebnis der Umfrage?
Wundert mich nicht sonderlich. Im Internet macht man schnell ein paar klicks auch bei radikaleren Parteien. An der Urne fällt die Entscheidung nicht selten anders aus. Zudem gibt es viele Menschen die zwar gerne über Parteien herziehen (positiv wie negativ), Sonntag morgen dann aber lieber im Bett bleiben statt wählen zu gehen.
Was aber in der gesamten westlichen Welt auffällt ist, dass sich die Bevölkerungen in zwei große unversöhnliche konträre Blöcke spalten. Grob umreißen lässt sich das in die "Gutmenschen" die sich einen von Solidarität, Umweltschutz und diesem ganzen "bessere Welt" Geschwätz abschwafeln auf der einen Seite, und auf der anderen die "Egoisten" die ihre Privilegien als Anspruch ansehen. Mich erinnert das verdammt an Bolschewisten gegen Nationalsozialisten und wie das ausging wissen wir alle.
 
Zuletzt bearbeitet:
37% für die AfD. Ich glaub ich seh nicht richtig.

Politische Diskussionen sind hier also einschlägig und keiner Rede wert.
 
Hm rot-rot-grün klingt nicht unrealistisch.
Wär zwar nicht mein Träumchen, aber wenn dann schon mit den Linken am Ruder.

Setzt natürlich voraus, dass CDU/CSU aus dem Kindergarten kommen und mit der AfD in der Opposition arbeiten.
Wie (glaub DerOlf war es) schon gesagt wurde - ne Idee is nicht zwansläufig sch*** weil se von ner anderen Partei kommt.
 
Da der neue SPD-Heilsbringer einen Führungsanspruch der SPD in jeder zukünftigen Regierungsmitwirkung tituliert hat, hat sich aus meiner Sicht die Option rot-rot-grün bereits erledigt. Da dies auch bei einer weiteren CDU-SPD Koalition gelten soll, hat er sich völlig unrealistische (größenwahnsinnige) Ziele gesetzt, die die Wähler wohl bereitwillig in die Arme der anderen Parteien treiben wird. Ich erwarte, dass das jetzige Zwischenhoch der SPD sich bis September völlig in Luft aufgelöst haben wird.

Ich fand die letzten Gesetzesänderungen der SPD volkswirtschaftlich gar nicht so schlecht und ich warte interessiert auf das jetzige Wahlprogramm.
 
gaunt schrieb:
Wundert mich nicht sonderlich. Im Internet macht man schnell ein paar klicks auch bei radikaleren Parteien. An der Urne fällt die Entscheidung nicht selten anders aus. Zudem gibt es viele Menschen die zwar gerne über Parteien herziehen (positiv wie negativ), Sonntag morgen dann aber lieber im Bett bleiben statt wählen zu gehen.
Das stimmt wohl, vor allem ersteres wird hier zutreffen denke ich. Da wird so mancher seinen Klick ganz Links oder ganz Rechts gemacht haben, der dann an der Urne doch magisch von der Raute des Grauens angezogen wird. ;)

gaunt schrieb:
dass sich die Bevölkerungen in zwei große unversöhnliche konträre Blöcke spalten. Grob umreißen lässt sich das in die "Gutmenschen" die sich einen von Solidarität, Umweltschutz und diesem ganzen "bessere Welt" Geschwätz abschwafeln auf der einen Seite, und auf der anderen die "Egoisten" die ihre Privilegien als Anspruch ansehen. Mich erinnert das verdammt an Bolschewisten gegen Nationalsozialisten und wie das ausging wissen wir alle.

Gerade deswegen finde ich Wagenknecht nicht so schlecht. In ihrer Welt gibt es die Möglichkeit in Einzelfragen nicht zwangsweise dem Klischee des linken Randes zu entsprechen, sondern Hilfe für Flüchtlinge als elementar ansehen kann und dennoch nicht zwangsweise jeden ohne Ausweis mit 14-facher Identität rein lassen zu müssen. Diese Schwarz-Weiß-Denke trägt zur Spaltung der Gesellschaft bei. Kaum jemand macht sich noch die Mühe nicht nur in Schubladen zu denken, sondern auch mal inhaltlich zu differenzieren.

@Schulz: der Mann ist nicht dumm. Allein schon dass er als erstes jeden Fehler seiner Vergangenheit ins Rampenlicht zieht, damit später nix rauskommt, mit dem Beisatz "hat mich stärker gemacht", ist strategisch clever.
Macht den Eindruck als könne er womöglich Wahlkampf ganz gut.
Deshalb jubelt selbst der linke Flügel der SPD, obwohl er den Seeheimern angehört. Die freuen sich über ne Scheinbare Kanzler-Chance. Ich hätte es lieber gesehen, wenn der linke Flügel sich mal wieder mit einem eigenen Gegenkandidaten emanzipiert hätte. Dann hätte ich womöglich mit ernsthafter Hoffnung R2G die Daumen drücken können.
 
Zuletzt bearbeitet:
TnTDynamite schrieb:
@Schulz: der Mann ist nicht dumm. Allein schon dass er als erstes jeden Fehler seiner Vergangenheit ins Rampenlicht zieht, damit später nix rauskommt, mit dem Beisatz "hat mich stärker gemacht", ist strategisch clever.

Aus seiner Alkoholsucht hat er nie ein Geheimnis gemacht, er erzählt seit vielen Jahren in Interviews die gleiche Story- auch, dass ihn sein Bruder da herausgeholt hat. Clever? Im Westen (Würselen) nichts Neues.

Auch fährt er bislang nur wieder die 08/15-SPD Strategie, die sich Seeheimer seit 1998 zu Nutze machen, vor der Wahl sozial.. anschließend, naja, da darf man gespannt sein. Als Gabriel vergangene Woche zurücktrat, und Schulz präsentiert wurde, hatte Phoenix einen mir bislang unbekannten Seeheimer vor der Kamera, dem fiel nichts besseres ein, als sich per Mikro über Wagenknecht auszukotzen und sie mit Frauke Petry gleichzusetzen. Bei einer Option Rot-Rot-Grün, bekommen bestimmt wieder ein paar SPDler Gewissenskrämpfe in der Küche und die Presse schreibt: Nicht mit der Linken! :freak:
 
Dass das kein neues Instrument ist, bereits bekannte Schwächen öffentlich einzugestehen ist schon klar. Aber bei der Menge an dunklen Flecken in Lebensläufen, die in den vergangenen Jahren beim ein oder anderen Spitzenpolitiker hervorgekommen ist, keine Selbstverständlichkeit mehr (Edathy, diverse Plagiatsaffären...).

Mein letzter Absatz des vorigen Beitrags macht ja schon deutlich, dass ich ihn sehr kritisch sehe. Ich denke lediglich, die Einschätzung dass er der breiten Masse besser vermittelbar ist als Gabriel, ist sehr richtig. Wobei es sich da ähnlich verhält wie bei Trump vs. Clinton: auch eine Wurzelbehandlung hätte womöglich in den Umfragen besser abgeschnitten.
 
In ihrer Welt gibt es die Möglichkeit in Einzelfragen nicht zwangsweise dem Klischee des linken Randes zu entsprechen, sondern Hilfe für Flüchtlinge als elementar ansehen kann und dennoch nicht zwangsweise jeden ohne Ausweis mit 14-facher Identität rein lassen zu müssen.
Naaaaaaja.
Also sie selbst mag ggf dazu stehen, aber ich glaub nicht, dass sie das duchbekommen würde.
Nich, dass ich mit "den Linken" viele Kontaktpunkte hab - aber bei dem ein oder anderen Konzi/Event in nem AZ is mir als Kerl tw mulmig ;)

Der Schulli is bei mir durch.
Träume...mehr Wert als Gold... - echt jetzt?!
Nich, dass andere jetzt nich auch viel Sch** erzählen.
 
In Thüringen sieht man das es für Deutschland schädlich ist eine R2G Regierung zu haben. Die Aussicht auf sowas treibt der AFD/ALFA/Piraten die Wähler zu. Auch Schulz wird bis zur Wahl viele Wähler bewegen ihr Kreuz wo anders zu machen oder zu hause zu bleiben.
 
Was will man für Rückschlüsse auf R2G in Thüringen für eine Bundesregierung schließen? R2G in Thüringen schwächelt an der SPD. Unter Gabriel waren die Umfragewerte unten. Gewiss konnte man in Thüringen mit der SPD vieles nicht umsetzen, weil die sich wegen der GroKo in Berlin nicht total gegen die Positionen der CDU/CSU stellen konnten. Wegen der wirtschaftlichen Bilanz den Stab über R2G brechen, macht in Thüringen auch wenig Sinn, wenn man sich den Schuldenstand ansieht, den die CDU-Vorgänger-Regierung zum Zeitpunkt der Übergabe angehäuft hatte. Also in wiefern willst du da Rückschlüsse ziehen? Den Piraten laufen (leider) keine Wähler mehr zu, weil die sich selbst demontiert haben. Abseits der Netzpolitik (die mir berufsbedingt am Herzen liegt), konnte man da wohl schwer gemeinsame Linie finden. Wie bedeutend "Alfa" ist, siehst du schon daran, dass dir der aktuelle Name der Partei nicht geläufig ist, ALFA gibt es nämlich unter dem Namen nicht mehr.
Und der AFD treiben ganz andere Geister die Wähler zu.
 
Gerade deswegen finde ich Wagenknecht nicht so schlecht.
Ich frage mich bei ihr was wirklich eigene politische Überzeugung ist und was sie nur macht um wahrgenommen zu werden.
...der dann an der Urne doch magisch von der Raute des Grauens angezogen wird.
Viele mögen sie halt tatsächlich, dass darf man nicht vergessen. Insbesondere wegen ihres ruhigen und unaufgeregten, böse Zungen sagen lethargischen, Politikstils. Mit ihr sind keine großen Überraschungen zu erwarten und ich glaube viele sind schon zufrieden wenn sich nicht zuviel ändert.
...wenn der linke Flügel sich mal wieder mit einem eigenen Gegenkandidaten emanzipiert hätte...
Und an wen würdest du da denken?
Den Piraten laufen (leider) keine Wähler mehr zu, weil die sich selbst demontiert haben. Abseits der Netzpolitik (die mir berufsbedingt am Herzen liegt), konnte man da wohl schwer gemeinsame Linie finden.
Die haben sich mal gepflegt selbst ins Off geschossen. Interessant ist schon der unterschiedliche Umgang der Medien bei AFD und Piraten welcher sicher auch seinen Teil beigetragen hat, aber die Piraten habens leider selbst verbummelt. Schade, mir wären die Piraten als Alternative lieber gewesen als die Alternative...
Auch fährt er bislang nur wieder die 08/15-SPD Strategie, die sich Seeheimer seit 1998 zu Nutze machen, vor der Wahl sozial.. anschließend, naja, da darf man gespannt sein.
Das sind auch meine Befürchtungen bei ihm. Das die Wahlkampfversprechen das erste sind was nach der Wahl vergessen ist ist nicht neu. Aber Schulz (womöglich tue ich ihm unrecht) wirkt auf mich so, als ob er einfach nur erzählt was die Leute hören wollen. Problem erkannt: "Es fehlt eine linke/soziale Volkspartei!" Also zieht man ein entsprechendes Programm mit passenden Phrasen aus der Schublade, ändert ein paar Sätze über Ausländer und Flüchtlinge und fertig ist die Wahlkampfstrategie. Ich frage mich dann allerdings ob die Politiker dabei vorher überlegen welche Forderungen zumindest theoretisch umsetzbar wären, und welche von vorne herein zum Scheitern verurteilt sind aber dennoch ins Programm kommen, nur weil sie sich gut anhören. Schließlich müsste sich die SPD dann mit Kräften anlegen, denen sie sich in den vergangenen Jahrzehnten stark angebiedert hat.
 
@gaunt,

Das sind auch meine Befürchtungen bei ihm. Das die Wahlkampfversprechen das erste sind was nach der Wahl vergessen ist ist nicht neu. Aber Schulz (womöglich tue ich ihm unrecht) wirkt auf mich so, als ob er einfach nur erzählt was die Leute hören wollen. Problem erkannt: "Es fehlt eine linke/soziale Volkspartei!" Also zieht man ein entsprechendes Programm mit passenden Phrasen aus der Schublade, ändert ein paar Sätze über Ausländer und Flüchtlinge und fertig ist die Wahlkampfstrategie. Ich frage mich dann allerdings ob die Politiker dabei vorher überlegen welche Forderungen zumindest theoretisch umsetzbar wären, und welche von vorne herein zum Scheitern verurteilt sind aber dennoch ins Programm kommen, nur weil sie sich gut anhören. Schließlich müsste sich die SPD dann mit Kräften anlegen, denen sie sich in den vergangenen Jahrzehnten stark angebiedert hat.


Dieser Schulz Hype ist doch eine reine Lachnummer. Manchmal frage ich mich echt, wie naiv oder soll ich dumm sagen? Die SPDler sind. Der Typ ist der Totengräber Griechenlands, hat Schäublepolitik mitgetragen, ist ein Neolib und gibt sich nun als der Robin Hood der Armen. Das ist an Heuchelei ja nicht mehr zu überbieten. Der denkt ja auch die Agenda 2010 war eine tolle Sache, genauso wie Herr Bundespräsi, ich biedere mich der Wirtschaft an, Steinmeier.
Genau diese Uneinsicht und die Asoziale als auch Kriegspolitik werden RRG verhindern. Und Schuld daran sind dann die Linken. So wird man das auslegen bzw sich hinbiegen. Dann gibt es womöglich Schwarz grün oder eine Groko in der sich die SPD dann ganz abschafft.
Ich, als Linker würde da auch lieber in der Opposition bleiben, anstatt fundemantale Ansichten preiszugeben, das geht gar nicht.
 
gaunt schrieb:
Ich frage mich bei ihr was wirklich eigene politische Überzeugung ist und was sie nur macht um wahrgenommen zu werden.
Warum gerade bei ihr? An was machst du die Annahme fest?

gaunt schrieb:
Viele mögen sie halt tatsächlich, dass darf man nicht vergessen. Insbesondere wegen ihres ruhigen und unaufgeregten, böse Zungen sagen lethargischen, Politikstils. Mit ihr sind keine großen Überraschungen zu erwarten und ich glaube viele sind schon zufrieden wenn sich nicht zuviel ändert.
Natürlich kommt ihre Art bei vielen an, sonst wäre sie nicht schon so lange Kanzlerin. Wer zufrieden mit der aktuellen Politik ist, wird sie wieder wählen. Ich denke eine große Mehrheit ist nicht zufrieden, aber die Stimmen der unzufriedenen werden sich zu sehr nach rechts und links verteilen, damit sich die Menge der Unzufriedenen entsprechend so auswirkt, dass Merkel auch nicht mehr Kanzlerin würde.

gaunt schrieb:
Und an wen würdest du da denken?
Da der linke Flügel der SPD schon lange unter dem Radar fliegt, habe ich von den meisten Leuten überhaupt keinen persönlichen Eindruck. Von dem her was ich lese, wäre ein nahe liegender Kandidat Dr. M. Miersch. Er vertritt z.B. eine klare Position gegen die Privatisierung des Wassers, was ihn mir schon mal auf den erste Blick sympathisch macht. Aber wie gesagt, viel gesehen habe ich von ihm noch nicht.

gaunt schrieb:
Die haben sich mal gepflegt selbst ins Off geschossen. Interessant ist schon der unterschiedliche Umgang der Medien bei AFD und Piraten welcher sicher auch seinen Teil beigetragen hat, aber die Piraten habens leider selbst verbummelt. Schade, mir wären die Piraten als Alternative lieber gewesen als die Alternative...
Ein Kernthema reicht halt nicht. Die AFD hat sich wohl langsam auch auf ein wirtschaftspolitisches Konzept geeinigt, welches aber eigentlich die große Mehrheit ihrer Wähler abschrecken sollte. Leider ist den meisten ihrer Wähler nur wichtig, nicht zu viele Leute mit dunklerer Haut sehen zu müssen.

gaunt schrieb:
Das sind auch meine Befürchtungen bei ihm. Das die Wahlkampfversprechen das erste sind was nach der Wahl vergessen ist ist nicht neu. Aber Schulz (womöglich tue ich ihm unrecht) wirkt auf mich so, als ob er einfach nur erzählt was die Leute hören wollen. Problem erkannt: "Es fehlt eine linke/soziale Volkspartei!" Also zieht man ein entsprechendes Programm mit passenden Phrasen aus der Schublade, ändert ein paar Sätze über Ausländer und Flüchtlinge und fertig ist die Wahlkampfstrategie. Ich frage mich dann allerdings ob die Politiker dabei vorher überlegen welche Forderungen zumindest theoretisch umsetzbar wären, und welche von vorne herein zum Scheitern verurteilt sind aber dennoch ins Programm kommen, nur weil sie sich gut anhören. Schließlich müsste sich die SPD dann mit Kräften anlegen, denen sie sich in den vergangenen Jahrzehnten stark angebiedert hat.
Jo, wie gesagt, wegen dem Anbiedern der SPD an die CDU will ich die rot-rot-grüne Regierung in Thüringen auch überhaupt nicht beurteilen.

@Godde: so wird's später heißen. "Mit den Linken ist eine sinnvolle Regierungsarbeit leider nicht möglich".
 
Zuletzt bearbeitet:
Warum gerade bei ihr? An was machst du die Annahme fest?
Keine Annahme sondern genau das was ich schrieb. Ich weiß es schlicht nicht und das ist zumindest schonmal besser, als bei anderen Politikern, wo ich mir sicher bin das ein Großteil der Äußerungen lediglich dem eigenen Image Design dient. Warum sie? Sie sticht schlicht aus dem Politgrau etwas heraus.
Da der linke Flügel der SPD schon lange unter dem Radar fliegt, habe ich von den meisten Leuten überhaupt keinen persönlichen Eindruck.
So gehts mir leider auch. Ich nehme diesen Flügel kaum noch war.
Ein Kernthema reicht halt nicht.
Das sehe ich anders. Die Piraten hätten bei einem Themenblock bleiben sollen mit dem sie sich auskennen und wo es eine gemeinsame Linie gibt. Und das meine ich auch mit Umgang der Medien mit den Piraten und der AFD. Die AFD hat (und tut es immer noch) man Schwerpunktmäßig zu ihrem Kernthema befragt während man die Piraten schon sehr früh nach z.B. sozialen Themen fragte, wohl wissend, dass es hier keine einheitliche Line gibt. So konnte man die Piraten super lächerlich machen, weil zwar jeder seine Meinung laut raus posaunen wollte, es aber oftmals an Backgroundwissen mangelte und obendrein die Kommentare natürlich nicht abgesprochen waren. Das erweckte dann dein Eindruck heillosen Chaos was die Medien dann wiederum genüsslich ausgeschlachtet haben. Warum hat man ähnliches nicht in der Anfangszeit der AFD gemacht? Hier waren zwar etliche altgediente Politveteranen an Bord die wissen wie man das Spiel spielt, aber man hätte leicht genug "Opfer" finden können um diese Partei dermaßen ins Lächerliche zu ziehen das die nie ein Stück Land gesehen hätten.
In meinen Augen gehts hier nicht um Themen, sondern darum wie Politik im Hintergrund funktioniert. Und die AFD spielte das Spiel nach den gängigen Regeln, während die Piraten für einen komplett anderen Politikstil standen. Und das wurde ihnen zum Verhängnis.

Aber nochmal von wegen "ein Themen Partei"... Warum nicht?
Ich finde das hat einen gewissen Charme. Stell dir vor du machst bei einer Wahl nicht nur ein Kreuz sondern vielleicht drei oder fünf oder gar acht (k.A. wie viele Sinn machen) und damit kreuzt du "Parteien" bzw. Vertreter einer Idee an die du gut findest. Und diese Leute haben dann vier/fünf/sechs (?) Jahre Zeit für diese Idee zu kämpfen. Das würde bedeuten das große verkrustete Parteien irrelevant werden und sich zu jeder Wahl neue Interessengruppen zu einem Thema bilden. Manche wird es über mehrere Legislaturperioden geben andere nur für eine einzige. Und bei der Wahl sagst du dann im Endeffekt mit deinen Kreuzen auf heutige Verhältnisse übertragen:
Ich nehme die Wirtschaftspolitik der CDU, die Soziale Komponente der Linken würze das ganze mit ein wenig nationalem Patriotismus der AFD, die FDP stellt ein wenig Liberalismus zur Schau indem sie für eine vereinfachung des Steuerrechts angekreuzt wird und am Schluss garniert man das ganze mit ein wenig Ökofeenstaub der Grünen. Und nach der Wahl ist es deren Aufgabe einen möglichst guten Kompromiss zu finden. Am Ende des Tages hätte man dann bei einer Bundestagswahl womöglich leicht einige hundert Interessengruppen. Und die dampft man dann in diversen Wahlrunden ein, bis zu den einzelnen Kernthemen eines Landes maximal drei(?) übrig bleiben.
Über Details kann man sicher viel streiten. Aber ich denke sowas könnte ein Ansatz sein wieder etwas Bürgernähe in die Politik zu bringen ohne gleich alle Nase lang Volksentscheide abhalten zu müssen.
 
TnTDynamite schrieb:
so wird's später heißen. "Mit den Linken ist eine sinnvolle Regierungsarbeit leider nicht möglich".
Leider ist das seit Ende der SED bei allen Meinungsmachenden konsens ... dabei ist es recht einfach, die Geschichte mit der "SED-Nachfolgepartei" zu widerlegen ... auch in SPD und CDU gibt es Reste der "Schwesterparteien in der DDR" (genau wie in der PDS) ... die allerdings (1989) als "ehemalige Blockparteien" (die die Politik der SED mindestens mitgetragen haben) in die West-Parteien nahtlos eingebunden wurden (Heim ins Reich ... sorry).

Auch diesen Politikern in SPD und CDU könnte man also eine SED-Nachfolge vorwerfen ... denn "Blockflöten" waren sie in der DDR nunmal alle (etwas anderes hätte sich ausserhalb der volkseigenen Justizvollzugsanstalten eh nicht lange gehalten).
Jede tradierte Parteistruktur in den "neuen Bundesländern" geht auf eine Organisation zurück, welche der SED zumindest 40 Jahre lang hörig gewesen ist ... aber die politische Landschaft ganzer Bundesländer abzulehnen, das ist in etwa so undemokratisch, wie dunkelhäutigen Wahlberechtigten einfach keine Wahlbenachrichigung zu schicken. Besser man praktiziert das nur mit einer Partei, die das schon namentlich nahelegt ... da hat mans dann auch nicht so schwer, das zu verkaufen.

Der Name "Partei des demokratischen Sozialismus (PDS)" erinnert viele einfach zu sehr an "sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)".
1945 hat man es ganz schnell geschafft, die Rolle der "Zentrumspartei" bei der Machtkonsolidierung Hitlers zu verdrängen ... Die CDU/CSU ist als "christliche politische Kraft" ganz klar der Nachfolger der ebenfalls auf christlichen Werten basierenden "Zentrumspartei" ... und führt sich damit auf einen "Geburtshelfer des 3. Reichs" zurück.
Was mit der PDS funktioniert, das klappt auch ganz gut mit CDU/CSU.

Dass hinter diesen Parteien verschiedene politische Konzepte stehen (angedeutet z.B. durch den Unterschied zwischen "Einheitspartei" und "demokratisch" ), das stört doch dem Lieschen Müller ihren Mann nicht ... der will nur, dass etwas gegen "die" (Bitte beliebigen Sündenbock einsetzen) unternommen wird.
Die Regierung, Die Flüchtlinge, die Merkel, die Presse, Die Türken/Nafris oder auf altdeutsch halt die Juden ... gegen wen es dabei geht, ist ganz egal, hauptsache man kommt erst garnicht in die Verlegenheit, die Schuld bei sich selbst zu suchen ... oder sich von der Schuldfrage mal zu verabschieden, um endlich auf die Suche nach Lösungen zu gehen.

Ich wünsche unserer Politik, dass sie endlich mal in die Grundschule versetzt wird ... langsam ist gut mit Kindergarten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mustis schrieb:
Und was soll der Staat jetzt machen? Wenn die Leute sich illegal beschäftigen lassen, sind sie Teil des Problems und keine Opfer. Wo ist das Problem, zum Chef zu gehen und den rechtlich zustehenden Lohn zu fordern? Meinst du der wird sich querstellen? Der Beschäftige wird sich noch nicht gesetzt haben, da ist das Urteil schon klar. Und die Strafen bei Zuwiderhandlung sind ziemlich heftig.

Also nochmal konkret: Was soll der Staat tun bzw. wie reagieren, wenn die Menschen es mit sich machen lassen und selber helfen, den gesetzlichen Rahmen zu umgehen? Auf dem Papier stimmt ja meist alles, letztlich ist es Schwarzarbeit. ich denke viele profitieren auch davon, denn ansonsten verstehe ich nicht, wie man derart sich verheizen lassen kann, wenn wirklich alle Gesetze auf der eigenen Seite stehen und der AG keinerlei Chance hat, seinen Lohn zu rechtfertigen...

Das meine ich mit sein Recht einfordern. Der Staat kann unmöglich bei jedem AG dabei stehen und prüfen, ob er den auf dem Papier gezahlten Mindestlohn auch tatsächlich bekommt. Die Strafen sind wie gesagt bereits recht hoch, diese weiter zu erhöhen wird dann wieder im Vergleich zu anderen Vergehen irgendwann lächerlich.
Und wenn der Chef sich quer stellt? Oder mich sigar entlässt? Dann muss ich klagen. Das dauert Monate, dann darf ich noch mit einer dreimonatigen Sperre vom Amt leben (falls ich überhaupt Alg 1 bekomme) und irgendwann bekomme ich Recht, bekomme noch eine Abfindung und der Chef macht weiter wie bisher. Nur halt ohne mich.
 
Die Stasi die R2G hochzieht und andere schwere Haushaltsverbrechen inkl. der im Land verfehlten Flüchtlingspolitik hat nix mit anderen Parteien zu tun. Die Thüringer CDU kann man aber auch voll und ganz vergessen.
 
Godde schrieb:
Dieser Schulz Hype ist doch eine reine Lachnummer. Manchmal frage ich mich echt, wie naiv oder soll ich dumm sagen? Die SPDler sind. Der Typ ist der Totengräber Griechenlands, hat Schäublepolitik mitgetragen, ist ein Neolib und gibt sich nun als der Robin Hood der Armen. Das ist an Heuchelei ja nicht mehr zu überbieten.

Wenn ich mich recht erinnere, hat Schulz vergangenen Sonntag genau einmal gegen den Neoliberalismus gewettert und das Kind auch beim Namen genannt. Er bezog es nicht auf die Ungerechtigkeit im Land, sondern auf die Einsparungen und Stellenstreichungen bei der Polizei.
Wäre er der Vorkämpfer für die Soziale Gerechtigkeit, hätte ihn die Mainstream-Presse längst auseinandergenommen.
In den Redaktionen klopft man sich derzeit auf die Schulter, weil man so einfach mit dieser positiven Berichterstattung der SPD ein paar Prozentpunkte in den Umfragen zuschustern kann. Gleichzeitig wird ein "Spannender Wahlkampf" heraufbeschworen, weil nun Schulz da wäre und er ja so anders als Merkel wäre. Nur von den politischen Ansichten nicht, das verschweigt man lieber.
 
dass es mit ihr langsam, aber konstant allerortens in der BRD den Bach runtergeht
Die Frage ist ob andere es besser machen. Bei allen tollen aber meist naiven Visionen die natürlich auch mich umtreiben gibts aber auch noch nen gewissen Restverstand und Realitätsbezug der mir sagt das meine Wunschvorstellungen vermutlich nie wahr werden und ich mit dem leben muss was da ist. Und das sind nun mal Menschen wie Frau Merkel und der ganze Rest der Polit Truppe. Ich weiß garnichtmal ob diese Leute unser Land mit Absicht "verkaufen", kann ich mir eigentlich kaum vorstellen. Aber ich denke für einen Politiker ist es eben einfacher erfolgreich zu sein wenn man mit diesem Strom schwimmt als dagegen.

Was in D gerade passiert ist unabhängig von allem Parteiengeklüngel, dass wir von der Substanz leben. Betriebswirtschaftlich führen wir das Unternehmen Deutschland wie eine Cash Cow. Recht gut sieht man das an unserem enormen Handelsüberschuss. Gerade wieder sind wir mit einem Plus von fast 300mrd Exportweltmeister geworden. Man könnte also sagen, das jedem Bürger am Ende des Jahres zu seinem im Inland bezogenen Lohn noch ein Scheck über 3700€ als Bonus zusteht. Und das seit vielen Jahren!
Es spricht ja nix dagegen viel zu exportieren, wenn im Gegenzug die Investitionen im Inland stimmen würden. Aber statt dessen das Geld wie Heu über ist, haben wir es gerade eben erst geschafft nen ausgeglichenen Haushalt hin zu bekommen und das im wesentlich aufgrund von Zinseffekten und einer passablen Weltkonjunktur.
Wo das Geld landet ist denke ich den meisten bekannt und viele werden das wohl auch ungerecht finden. Aber neben der Tatsache das einige reich werden während die Realeinkommen weitestgehend stagnieren fehlt die Kohle halt auch an anderer Stelle.
Die Firmen müssten viel mehr im Inland in Forschung und Entwicklung investieren, der Staat sollte in Soziales, Infrastruktur und Bildung investieren und die Bürger müssten (wenn denn die Kohle bei ihnen landen würde) mehr konsumieren. Dann könnten wir unseren Standard auch noch ne ganze Weile halten.
Aber gegenwärtig ziehen wir soviel Geld als Gewinn aus dem System wie nur irgend möglich aber investieren kaum in die Basis. Genau das ist die Definition einer Cash Cow. Und was mit der Cash Cow passiert nachdem sie gemolken wurde kann man auch in jedem "BWL für Dummies" Buch nachlesen.
 
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