...Eine solche Aufwertung würde auch eine neue Deutsche "D-Mark" erfahren. Die Kaufkraft steigt, der Export ginge aufgrund der höheren Preise kurzzeitig zurück, bis die Konsolidierung eintritt.
Diese "kurze Zeit" des Exportrückgangs wäre aber auch ganz klar mit einem Abbau von nicht gerade wenigen Arbeitsplätzen einhergehend.
...Was auch stattgefunden hat, ist eine Kaufkraftaufwertung in den schwachen und eine Kaufkraftabwertung in den starken Mitgliedsstaaten. ...
Was ich prinzipiell eigentlich auch gut finde. Sowas nennt man Solidarität. Der Stärkere stützt den Schwächeren. Kann man mit uinserem nationalen Länderfinanzausgleich vergleichen.
Problem beim Länderfinanzausgleich ist allerdings, dass reiche Länder, wie z.B. Bayern vergessen haben selber mal an diesem Tropf gehangen zu haben. DAbei geht's mir nicht ums Aufrechnen (denn so gesehen hat Bayern seine "Schulden" mit Sicherheit bereits mehrfach getilgt), sondern darum, sich daran zu erinnern, dass man selber mal in die Position des Schwachen rutschen kann.
Ebenso wie ganz Deutschland.
Hätte man nach dem WW II nicht den Marshall- Plan durchgezogen, wäre Deutschland nie so stark geworden, wie es heute ist. Und bitte nochmal, es geht nicht um Schuld(den), sondern um das Erinnern.
Was die EU angeht. Man darf bei der ganzen Diskussion um die schwachen Länder und die starken, wie Deutschland, nicht vergessen, dass es gerade unser hartes Exportverhalten und unsere "Dumping- Löhne" sind, die zu einer Schwächen einiger EU- Partner beitragen.
Im Weiteren wird die deutsche Wirtschaft in einem nicht unerheblichen Maß vom deutschen Steuerzahler subventioniert.
Die Unternehmen können aus zweierlei Gründen so stark exportieren und ausländische Mitbewerber übertrumpfen.
Das eine ist unsere hervorragende Qualität in dem was wir machen. (Nicht umsonst hat das Label "Made in Germany" aus einem ehemals schlechten Ruf einen hervorragenden gemacht.) da gibt's nix zu meckern.
Aber der andere Punkt ist, das wir die Produktionskosten unglaublich nach unten drücken können. Und das gerade im Personalbereich.
Wie funktioniert das?
Ein deutsches Unternehmen bezahlt seine Arbeiter derart gering, das kein ausländisches Unternehmen damit konkurieren kann. Die Löhne sind aber derart niedrig, das der Arbeitnehmer davon nicht leben kann. Also erhält er die zum Leben nötige Kohle vom Staat. Er ist ein sog. "Aufstocker". Finanziert wird dies durch Steuergelder und unseren Arbeitslosenversicherungsbeiträgen. Es ist also eine indirekte staatliche Subvention. Und nur am Rande erwähnt könnte man auch von Veruntreuung sprechen. Denn die Gelder, die von unserer Arbeitlosenversicherung in dieses System reingepumpt werden sind ja eigentlich für was anderes gedacht, nicht dafür, dass Unternehmen ihre Löhne derart nach unten drücken können.
Dieses Prinzip findet man in der EU einzig in Deutschland. Eines der besten Beipiele dafür ist die Fleischindustrie.
Hier ein zwar schon etwas älterer Artikel, aber geändert hat sich an diesem Zustand nichts.
Würde ein anderes EU- Mitglied derart praktizieren stünden Merkel und Schäuble aber sofort auf der Matte. Ebenso wie
hierbei.
Natürlich sind die oben genannten Dinge keine Entschuldigung dafür, dass Nationen, wie z.B. Griechenland weit über ihre Verhältnisse gelebt haben. Und auch die Korruption kann man damit nicht weg oder klein reden, die in vielen Staaten läuft.
Allerdings stellt sich mir hier auch immer wieder die Frage wo Lobby- Arbeit aufhört und Korruption anfängt. Denn mit ersterem haben wir hier bei uns ja auch so unsere Probleme. Als jüngstes populäres Beispiel sei hier die PKW- Maut und die zu befürchtende langsame Privatisierung unsrer BABs.
...Selbst Erdogan, der ständig mit Nazi Vorwürfen kommt, heult permanent rum das man die Türkei nicht in die EU aufnimmt.
Naja, dabei darf man nicht vergessen, dass die EU der Türkei eine Mitgliedschaft seit mehreren Jahrzehnten immer wieder in Aussicht gestellt hat. Was in meinen Augen ein Ding der Unmöglichkeit war/ ist. Denn sollte es bei der EU nicht allein nur um rein wirtschaftliche Aspekte gehen, sondern auch um Kultur und ähnliches (so wie man uns immer wieder erzählt), gehört die Türkei absolut nicht in die EU in den nächsten 100 Jahren. Und das hat nix mit der aktuellen Politik von Erdogan zu tun. Ein Land wie die Türkei hat eine deutlich andere Kultur als die der meisten EU- Mitgleidsstaaten. Wir müssen erstmal schauen, dass wir uns zusammenraufen und miteinander klar kommen. Wenn das geschafft ist kann man den nächsten Schritt wagen und eine deutlich differente Kultur, wie die Türkei in diesen Kreis aufnehmen. Denn das ist dann nochmals ein verd... harter Brocken, den es zu meistern gilt. So denn das ehrliche Interesse daran besteht diese Kulturen zusammen zu führen ohne eine dabei zu "unterjochen".
Dazu müsste man sich lediglich anschauen wie lange es gedauert hat bis aus den vielen kleinen "Einheiten" ein Deutschland werden konnte. Und den gegenseitigen Ressentiments begegnen wir noch heute fast tagtäglich. Die Bayern, die über die "Preisn" schimpfen, die "Fischköppe", die sich über die "Batzis" lustig machen, etc.
Nach dem WW II war Deutschland etwa 40 jahre getrennt. Und diese lächerlichen 40 Jahre haben so hohe Mauern aufgebaut, dass wir es bis heute, nach über 25 jahren nicht geschafft haben, diese wieder komplett abzubauen.
Wie sollte es da gelingen eine Kultur, wie die der Türkei gut und gerecht und für alle positiv und gewinnbringend in die EU zu integrieren?!?