Aktuelle politische Lage und Einschätzung

Welche Partei bekommt deine (Zweit-)Stimme zur BTW 2017?

  • CDU/CSU

    Stimmen: 4 2,7%
  • SPD

    Stimmen: 14 9,6%
  • Bündnis 90/Die Grünen

    Stimmen: 5 3,4%
  • Die Linke

    Stimmen: 30 20,5%
  • FDP

    Stimmen: 16 11,0%
  • AfD

    Stimmen: 63 43,2%
  • Sonstige

    Stimmen: 14 9,6%

  • Umfrageteilnehmer
    146
  • Umfrage geschlossen .
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
beim thema grundeinkommen habe ich aber starke bedenken, dass nicht unerhebliche mengen an leuten schlicht keinen bock haben einen beitrag zur gesellschaft zu leisten und sich lieber hängen lassen und vom grundkeinkommen leben, dass vom rest miterwirtschaftet werden muss. oder aber das grundeinkommen muss so gering ausfallen, dass ohne eine zusätzliche arbeit massive einschnitte im konsumverhalten drohen, was dann aber wieder ein sozial- und rentensystem erfordern würde, um hier im bedarfsfall ausgleiche zu schaffen.
ich bin der meinung, dass arbeitende menschen einen deutlichen vorteil haben müssen vor nichtarbeitenden menschen. sonst macht arbeiten einfach keinen sinn mehr und am ende bricht alles zusammen. allein schon das system der ddr im vergleich zu dem in westdeutschland: zwar musste da jeder arbeiten und es bekam auch jeder einen job, aber einsatz und engagement wurde nicht belohnt. dementsprechend wenig produktiv waren die leute da. es brachte ja nichts sich anzustrengen. mit dem grundeinkommen würde man diesen effekt noch deutlich verstärken.
 
Zuletzt bearbeitet:
Um ehrlich zu sein glaube ich die Entwicklung um Internet, PC-Spiele, virtuelle Welten, die über VR immer besser werden, würden den Anteil der Menschen die mit einem Grundeinkommen das Haus kaum noch verlassen würden, erheblich steigen lassen. Ich bin vom bedingungslosen Grundeinkommen gar nicht so abgeneigt. Aber ich frage mich schon, ob man nicht manchen Menschen damit jeglichen Anreiz ein geregeltes Leben zu führen, nehmen würde.
Meine Horrorvorstellung dazu wäre, dass 30% der Menschen in den westlichen Gesellschaft nur noch vor dem Bildschirm/in VR verbringen würden und kaum noch aus dem Haus kämen, 30% würden irgendwelchen Drogen anheim fallen und 40% würden ihr Leben mit anderen, weniger hedonistischen Dingen ausfüllen. Da bräuchte unsere Gesellschaft eventuell eine Weile um mit diesen Entwicklungen klar zu kommen.

Diese Ansicht tut mir weh, weil ich eigentlich ein Fan moderner Technik und sozialer Absicherung bin. Aber ich glaube echt ein bedingungsloses Grundeinkommen hätte in den 90er besser funktioniert als heute, wo eh manche meinen Facebook, Youtube und ihr Lieblings-Game seien das Leben. Vielleicht muss die Gesellschaft darauf aber auch einfach bessere Antworten finden, als auf ein eigentlich sinnvolles bedingungsloses Grundeinkommen zu verzichten.
 
@Lübke: Auf den momentanen Stand der Gesellschaft bezogen, stimme ich dir da vollkommen zu.

In Zukunft wird es aber vermutlich zunehmend so sein, dass immer groessere Teile der Gesellschaft unverschuldet arbeitslos sind, da ihre Arbeit durch Maschinen ersetzt werden. Die Wertschoepfung wird dann nicht mehr im vollen Masse durch die Gesellschaft geschehen, sondern durch Energiesklaven/Maschinen.

Auf lange Sicht brauchen wir also ohnehin ein Grundeinkommen, um diese Gesellschaftsteile zu versorgen. Ich fordere deswegen ja auch keinen direkten Umstieg, sondern einen graduellen Uebergang ueber die naechsten Jahrzehnte.
 
du meinst quasi als zukunftsprognose. ok wenn alles automatisiert ist, sind die uns bekannten systeme vermutlich eh hinfällig. da stehen wir dann gleich vor zwei ganz großen problemen: 1. wie sähe dann das richtige system aus, dass alle fair behandelt und 2. wer entscheidet dann über das kommende system? die masse der menschen oder diejenigen, die die resourcen und die maschinen besitzen?
 
Ich stelle mir das Grundeinkommen auch eher auf Hartz4-Niveau vor, eventuell sogar drunter.
Es sollte für den alltäglichen Mindestbedarf gut ausreichen, aber eben nicht für den jährlichen Urlaub, das Zweitauto mit extras en mas, oder die 100m² Wohnung, die man dann alleine bewohnt. Für diese Dinge sollte auch mit BGE gearbeitet werden müssen.

Das BGE sollte meiner Meinung nach gut reichen für die Grundversorgung mit Lebensmitteln, Strom, Wärme oder Maßnahmmen aus dem Gesundheitswesen (sicherlich aber keine teuren Kuren oder plastische Chirurgie), und eine grundlegende Bildung (aber eben nicht für ein Privatinternat in der Schweiz).
Gleichzeitig sollte es ausreichen, um sich gesellschaftskonform einzukleiden (reine "BGEler" sollten nicht in Lumpen rumlaufen müssen).
Auch die gesellschaftliche Teilhabe sollte mit BGE noch gewährleistet werden können ... natürlich auf einem angemessenen Niveau ... aber ohne Telekomunikationstechnik (als Beispiel), geht heute einfach mal garnichts.

Für alles andere sollte gearbeitet werden. Auf diese Weise wäre das BGE tatsächlich nur eine Grundsicherung, die lediglich dafür sorgt, dass niemand für's nackte Überleben arbeiten muss, sondern eben für Dinge, die sich seiner Meinung nach lohnen, für die es sich "lohnt" arbeiten zu gehen ... zum Beispiel für einen Urlaub, ein neues Auto, oder die Renovierung der eigenen vier Wände.

Es gibt wohl nicht besonders viele Menschen, die mit Hartz4 tatsächlich "wunderbar auskommen" würden, vor allem, wenn man Einkommen um €2000,- (netto) gewohnt ist. Hartz4 ist nämlich insgesamt knapp halb so viel.
Die würden sich unter Umständen sogar entwürdigt vorkommen, wenn sie statt der Designerbrille dann doch nur das Kassengestell nehmen können.
Diese Leute würden sicher auch mit BGE arbeiten ... und wenn es nur ist, um sich selbst fleißig vorzukommen.
Gleichzeitig ist es für mich klar, dass für viele ein Status Quo als "Minimum" gilt, der nunmal um die €2000,- monatlich kostet ... wer glaubt denn bitte daran, dass diese Leute ihren Lebensstl so anpassen würden, dass BGE ausreicht ... die setzen lieber alles dran, ein BGE zu verhindern ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Auch wenn ich mich im Dissenz mit unserer Sahra Wagenknecht befinde, bin ich auch ein Anhänger der bedingungslosen Grundeinkommens, aber doch schon besser als Hartz IV. Klar gibt es da Menschen die keinen Bock auf Arbeit gaben und dann nichts machen wollen. Aber es sei ihnen gegönnt, schließlich werden sie mit dem Einkommen kaum große Sprünge machen können. Aber wer damit zufrieden ist, warum nicht ? Ich finde wir sollten nicht so ein negatives Menschenbild haben und meinen das niemand mehr mit diesem Minieinkommen arbeiten würde. Mir persönlich würde das Einkommen nicht ausreichen und ich hätte da noch genug Motivation dennoch arbeiten zu gehen.

Übrigens finde ich es bemerkenswert wie entspannt unsere Nachbarn in Österreich ihre Rente sehen. Dort gibt es keine Diskussionen über Demografischen Wandel und ob die Rente gekürzt oder sonst wie beschnitten werden soll. Die Frage stellt sich doch warum das so ist ? Ich meine das dadurch das dort alle in der Gesellschaft Teil dieser Rente sind, dort auch alle hinter ihrer Rente stehen. Politisch ist es daher auch kaum möglich Kürzungen durchzusetzen und wohl auch garnicht gewollt.

Anders hier in Deutschland mit ihren Ausnahmen die nicht im Rentensystem integriert sind. Das bedingt das hier mehrere Gruppen gegeneinander ausgespielt werden. Die verlogenen Diskussion von wegen "Generationengerechtigkeit" zeigt das auch nur zu gut. Das alles steigert den Frust auf die Rente und bedingt das diese dann in der Bevökerung an Ansehen verliert. Und ich wette dass das von der Lobby der Rentengegner auch genau so gewollt und gesteuert wird. Bei einem Rentensystem wo alle Mitglieder der Gesellschaft eingebunden sind, wäre soetwas nicht möglich. Wenn es in der Gesellschaft einen Konsens gibt jedem der viele Jahrzehnte für die Wirtschaft und damit auch der Gesellschaft gearbeitet hat im Alter ein gutes Auskommen zu ermöglichen, erübrigt sich auch die Diskussion über eine "Generationengerechtigkeit".
 
Zuletzt bearbeitet:
Gleichzeitig sollte es ausreichen, um sich gesellschaftskonform einzukleiden (reine "BGEler" sollten nicht in Lumpen rumlaufen müssen).
ich würde sagen aldi und kik sollten als wohl "menschenwürdig" und somit ausreichend gelten. und nicht jedes halbe jahr ne komplett neue garderobe... aber da gehts eben schon los, weil für jeden subjektiv ausreichend etwas anderes ist.

das Zweitauto mit extras en mas,
ob ein bge überhaupt für ein auto reichen muss, sollte erörtert werden. ist ein auto lebensnotwendig? dann aber maximal alle 10 jahre ein auto für <10.000,- €. und das ist schon deutlich mehr als ich mir von meinem gehalt leiste.

oder die 100m² Wohnung, die man dann alleine bewohnt.
ich kenne studentenwohnungen. wenn sowas für einen studenten zumutbar ist, und das ist es, dann sollte das für einen arbeitslosen singel im bge imho auch zumutbar sein. es dürfte aber zum arbeiten für mehr wohnraum motivieren schätze ich. naja auch nicht jeden, eigentlich fand ich sowas ganz gemütlich, nur muss man sein ganzes zeugs dann bei den eltern bunkern können :D oder im kellerraum, das geht auch :/

Auch die gesellschaftliche Teilhabe sollte mit BGE noch gewährleistet werden können ... natürlich auf einem angemessenen Niveau ... aber ohne Telekomunikationstechnik (als Beispiel), geht heute einfach mal garnichts.
auch da sollte man einen mindeststandard finden, der für jeden verbesserungswürdig ist. kumpel von mir benutzt immernoch ein uraltes 10 € tastenhandy. telefonieren und sms kein problem und mehr braucht er nicht. wäre also luxus.

wer glaubt denn bitte daran, dass diese Leute ihren Lebensstl so anpassen würden, dass BGE ausreicht ... die setzen lieber alles dran, ein BGE zu verhindern
es sind nicht diese leute, die mir sorgen machen. wären alle so, wäre ein bge eine super sache. es sind viel mehr diejenigen, die faul und antriebslos rumhängen oder auf der straße andere aus reiner langeweile anpöbeln, die mir sorgen machen. wenn deren lebensstiel finanziert wird, ohne dass die ihren arsch bewegen oder sich anpassen müssten, was soll sie dann noch bitte dazu bewegen, sich der gesellschaft anzupassen und ihren beitrag zu leisten?

darum auch mein punktesystem: menschen dies versuchen, die sich auch sozial engagieren, die auch nen 1 € job annehmen, die sollen entsprechend auch ein bge bekommen. und eins dass ihrem einsatz auch gerecht wird. basissatz: reicht zum überleben, aber nicht für faulenzen weil weder spielekonsole noch großer fernseher bezahlbar sind. und mit jedem gearbeiteten jahr oder freiwilligen sozialen jahr kann man sich mehr leisten.
überhaupt begeistert mich der gedanke des freiwilligen sozialen jahrs in dem zusasmmenhang. einsatz für die gemeinschaft soll belohnt werden und auf die weise auch die arbeitswilligen arbeitslosen mit ausreichend arbeit versorgen. vorstellen könnte ich mir da neben den klassischen pflegediensten auch feuerwehr, thw, bundeswehr... nicht zulässig hingegen sollten leistungen sein, die im privaten sektor erbracht werden, allein schon um so eine ausnutzung zu verhindern. dienstherr muss immer vater staat oder das land oder die kommune sein. vllt könnte man dann auch endlich die krankenhäuser wieder verstaatlichen -.- die gesundheit der menschen gehört imho nicht in die freie marktwirtschaft. das sollte noch immer eine staatliche aufgabe ohne gewinnstreben sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
war jetzt als beispiel für billige kleidung gedacht, wobei das mit der herstellung sicher ein kritikpunkt ist, aber zu einem anderen thema. das mit der qualität mag stimmen, aber wir reden ja vom minimum und dem antrieb, nach mehr durch arbeit zu streben. von daher finde ich die qualität als mindestmaß durchaus angemessen. schließlich kaufen sich offenkundig menschen sowas trotz der qualität freiwillig, sonst hätten die nicht son erfolg.
 
Ein BGE wird meiner Meinung nach kommen müssen, da einfach die breite Masse befriedigt werden muss, gerade um soziale Spannungen einzudämmen. Es ist heute schon zu viel an Überproduktion und die Maschinen laufen 24h am Tag. Lediglich paar Bediener sind noch tätig. Ich mein, wozu hat der Mensch diese Erleichterung entwickelt ? Das keiner mehr Arbeiten will, schließe ich aus, denn es müssen immer paar Arbeiten gemacht werden und diesen werden dann fürstlich entlohnt. Es gibt Konzepte das bei BGE Absage der Lohnsteuersatz anders ausfällt und andere Extras man bekommt. Das Konzept könnte klappen. Schon heute werden ca. 70% vom Lohn abgeführt , weil überall Kostenumlagen eingerechnet wurden. Prinzipiell stünde auch eine Art Maschinensteuer ins Haus, die dann auf die Arbeitslosen (durch die Technik) umgelegt werden könnten.
Einen Haken gibts aber immer wieder und der wird alles Kosten. Der Mensch neigt zur Steigerung von Nummerischen Geldgrößeneinheiten und die machen alles zunichte. Man denke nur an die 1.000.000.000.000.000 USD Spielgeld ( 1000 Billionen ) an den Weltbörsen. Schon bald wird mit einer Zwangsentwertung des Geldes begonnen werden müssen. Bargeldverbot ist sinnfrei, da ohnehin das meiste online schon bezahlt wird.
Kleiner Tipp, legt lieber ein Auge auf kleiner Banknoten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Urlaub und BGE passt übrigens gut zusammen. Weitaus besser als Arbeit und BGE. Zeit im Überfluss, viele Reiseziele sind spottbillig, billiger als das Leben zuhause. Die höchsten Kosten sind die Anreise.
Demnach scheitert das BGE alleine daran, das die Bezieher nach Südostasien ziehen.
Dazu scheitert es an der Vorstellung 1000€ im Monat zu zahlen. Das deutsche Sozialsystem ist kurz vorm Kollaps, es ist 5 vor 12! Die Anzahl der Bezieher stieg die letzten Jahre dramatisch an, doch irgendwer muss das auch zahlen. Jetzt wollt ihr A die Leistung erhöhen und B die Leistung allen Zahlen. Das ist nicht durchführbar. 200€ BGE für Jeden könnte funktionieren, ausgabentechnisch, 1000€ sind völlig unmöglich.

In Deutschland sehe ich eher den Fortbetrieb von H4. Die Anzahl der Bezieher steigt dramatisch, also wird die Leistung vom Amts für unartige gekürzt. Z.b. für echte Fachkräfte, die sich nicht für 1€ in einem Fachfremden Bereich den Rücken Krum machen wollen.

Lübke schrieb:
idarum auch mein punktesystem: menschen dies versuchen, die sich auch sozial engagieren, die auch nen 1 € job annehmen, die sollen entsprechend auch ein bge bekommen.
1 Euro Jobs gehören wie das Ehrenamt nicht noch weiter beworben. Das ist die Pest, aktive Vernichtung von Arbeitsplätzen. Von einem Euro kann man ebenso wenig leben, wie vom Ehrenamt. Doch der Arbeitgeber freut sich, zahlt er statt Mindestlohn nichts oder praktisch nichts. Scheusslich. Arbeit muss sich lohnen, das sagte auch mal ein wichtiger Politiker, der so wichtig ist, das mir der Name entfallen ist. Den ganzen Tag schuften und am Ende doch zum Amt rennen und um Almosen betteln ist keine Lösung. Nein auch nicht temporär.

Das ist hier die Grundsatzfrage, wollt ihr Sozialismus oder imperialistischen Kapitalismus.

OiOlli schrieb:
Kiki profuziert aber nicht menschenwürdig. Die Qualität ist auch eher bescheiden.
Dürfte auf Primark Niveau sein und der Laden kann sich kaum vor Kundschaft retten.
 
Zuletzt bearbeitet:
1 Euro Jobs gehören wie das Ehrenamt nicht noch weiter beworben.
sowas dürfte es halt eigentlich nur für öffentliche arbeitgeber geben, nicht in der privatwirtschaft.

Das ist hier die Grundsatzfrage, wollt ihr Sozialismus oder imperialistischen Kapitalismus.
sie goldene mitte: sozialkapitalismus. und das meine ich ernst, kapitalimus ist imho das fairste und gleichzeitig leistungsfähigste system, wenn man ihn in einem sozial gerechten rahmen bekommt. ist leider nicht so einfach wie es klingt. aber meine vorschläge zum renten- und sozialsystem sind z. b. sozialkapitalistisch. jeder bekommt ganz sozial was vom kuchen aber leistung wird kapitalistisch gefördert und somit auch gerechter den leistungsträgern gegenüber. man würde quasi die extreme nach oben wie nach unten abschneiden und sich im wesentlichen im sozialen mittelstand bewegen.
 
sozialkapitalismus... Das nennt sich soziale Marktwirtschaft und hat eig. gut funktioniert, bis man angefangen hat vernünftige Regulierungen aufzubrechen (Banken, Steuern, etc.)
 
ich weiß aber ich wollte die vorgegebenen begriffe aufgreifen, vor allem um den scheinbaren widerspruch zu widerlegen ;)
und ja, hat bisher schon ganz gut funktioniert, aber wie immer gibt es verbesserungspotential. man könnte auch einfach zurückrudern und die verschlimmbesserungen wieder zurücknehmen, aber ich glaube da ginge noch mehr...
 
Lübke schrieb:
sowas dürfte es halt eigentlich nur für öffentliche arbeitgeber geben, nicht in der privatwirtschaft.
Das macht es nicht besser. Der Staat beschäftigt Arbeitnehmer, beauftragt Fremdfirmen, ganz wie eine normales Unternehmen. Am Ende aller Tage schafft man immer Konkurrenz für normale Beschäftigungsverhältnisse. Es sei denn man kreiert Sinnlos Jobs: Loch graben und wieder zuschütten.

Die Utopie des gepflegten Stadtgartens kann man nicht so lösen. Zahlt die Gemeinde dem Gärtner nichts, dafür das BGE kommt es am Ende auf Selbe hinaus wie wenn der Gärtner gleich normal entlohnt wird. Bis auf zwei Kleinigkeiten: Als 1 Eurojober steht er blöd da im Rentenalter und man hat im hier und jetzt einen dramatischen Verwaltungsaufwand inkl. Demütigung für den Arbeitnehmer. Die Gemeinde spart Geld und darum gehts bei dem System. Der Gemeindetopf ist leer, der Bund hat noch Asche. Aber es wird nicht mehr Geld, nur weils auf verschiedene Töpfe verteilt ist!

sie goldene mitte: sozialkapitalismus. und das meine ich ernst, kapitalimus ist imho das fairste und gleichzeitig leistungsfähigste system, wenn man ihn in einem sozial gerechten rahmen bekommt.
Sozial Gerecht ist in erster Linie eine Beschäftigung, von der man leben kann. Für den Mittelstand ergibt sich aus deutscher Sicht das Problem der abnormalen Abgabenlast und genau die wird durch das BGE noch erheblich steigen müssen.
 
Unyu schrieb:
Sozial Gerecht ist in erster Linie eine Beschäftigung, von der man leben kann.

"Sozial ist was Arbeit schafft.."? = Merkel'sche Propaganda, z.T. direkt aus neoliberalen Denkfabriken, die auch behaupten, Ziel der Agenda 2010 sei der Erhalt der Sozialen Marktwirtschaft gewesen.

Arbeit ist genug da, nur mogeln sich zu viele Arbeitgeber um die soziale Verantwortung herum.

Unyu schrieb:
Für den Mittelstand ergibt sich aus deutscher Sicht das Problem der abnormalen Abgabenlast und genau die wird durch das BGE noch erheblich steigen müssen.

Es gibt Vorschläge das BGE einfach über eine höhere Umsatzsteuer zu finanzieren, das würde am Mittelstand völlig vorbeigehen. Wenn im gleichen Zuge auch noch die Steuersparmöglichkeiten für Konzerne wegfallen, könnte man den Wettbewerb stärken.
Bleibt die Frage, welche Veränderungen ein BGE in der Gesellschaft wirklich vollbringen würde..

Ich wäre zudem für eine hohe Umweltsteuer (anfangs innerhalb der EU) auf Waren (auch deren Gebrauch) und Dienstleistungen nach dem"carbon footprint", ihrem CO² Fußabdruck.
Die Folge wäre eine langfristig völlig andere wirtschaftliche Ausrichtung nach ökologischen Gesichtspunkten, außerdem würden Leute die auf besonders "großem Fuß" glauben leben zu müssen zugunsten der Allgemeinheit ordentlich zur Kasse gebeten.

Noch lieber wäre mir, wenn die Politik bestimmten Schwachsinn der Wirtschaft (Kaffeekapseln, Palmölverwendung, frühe Obsoleszenz ohne günstig E-Teil versorgung) einfach komplett verbieten würde, das halte ich derzeit jedoch noch nicht für realisierbar.
 
Bei den Autos gings mir nicht um die Anschaffung (die sollte mit BGE unmöglich zu finanzieren sein) sondern um die Haltung des Fahrzeugs (Sprit, Steuern, Versicherung, Reparaturkosten, TÜV usw.).
Die sollte mit BGE für ein Fahrzeug finanzierbar sein, solange man nicht täglich quer durch die Republik fährt (oder regelmäßig Unfälle baut), nicht aber für 2 oder mehr.
Beim Kauf sollte man natürlich auf etwas mehr als sein BGE angewiesen sein, egal ob gebraucht oder neu ... dafür sollte man arbeiten gegangen sein (beim Gebrauchten dann halt nicht ganz so lange).

Momentan ist tatsächlich die Finanzierung das große Problem. Auch eine im vergleich zu heute stark angehobene Umsatsteuer könnte dazu beitragen, dass große Arbeitgeber abwandern - damit diese Steuer wenigstens nur beim Pricing des Produktes (für den deutschen Markt) bedeutend wird, nicht schon bei B2B Transaktionen in der Produktion (auf dem deutschen Markt).
Auch eine Maschinensteuer könnte Abwanderung triggern (einfach weil es sie in anderen Ländern nicht geben wird).
Egal was in DE teurer wird, einige Unternehmen werden das wohl zum Anlass nehmen, sich im Ausland anzusiedeln ... was die Finanzierung des BGE in DE weter erschwert.

Meiner Meinung nach ist noch ein langer Weg nötig, bis ein BGE realisierbar wird ... Aber wie kann es gelingen, Unternehmen an eine Nationalökonomie wieder stärker zu binden, damit die nicht gleich abhaut, wenn irgendwas ein bisschen teurer wird ... oder anderswo einfach günstiger zu haben ist?

Irgendwie geht mir das Wort Protektionismus nicht aus dem Kopf ... Einfuhrzölle, die ausländische Produkte auf ein Preisniveau heben, welches dem entspricht, was die einheimische Produktion dieses Artikels gekostet hätte. Differenz kassiert der Staat. Und schon hat man auf dem deutschen Markt keine Vorteile mehr, weil man in China produzieren lässt ... und deutsche Firmen produzieren dann vielleicht doch lieber weiter in DE.
Aber das hat auch in den USA nicht funktioniert (die haben das mit japanischen Autos ausprobiert, die Kunden haben trotzdem lieber den Toyota mit serienmäßigen Extras gekauft, statt den Ford, bei dem jeder pups extra kostet und das OBWOHL die japanischen Kisten oft einfach shice verarbeitet waren).

Ausserdem hätte wohl auch ein großteil des Volkes was dagegen, wenn all die Discount-Ware plötzlich doppelt so viel kosten würde ... nur weil der "pöse" Staat so hart zugreift.
Eine solche Politik ließe sich in Wahlen wohl nur dann rechtfertigen, WENN damit ein BGE für alle finanziert wird (dann auch über H4-Niveau, denn das reicht halt doch nur MIT Lidl, Aldi, KIK und Co.).

Schrammler schrieb:
Noch lieber wäre mir, wenn die Politik bestimmten Schwachsinn der Wirtschaft (Kaffeekapseln, Palmölverwendung, frühe Obsoleszenz ohne günstig E-Teil versorgung) einfach komplett verbieten würde, das halte ich derzeit jedoch noch nicht für realisierbar.
Mir würde es da schon reichen, wenn eine mindest-Packungsgröße eingeführt würde, die es unmöglich macht, Gummibärchen paarweise zu verpacken ... heute habe ich noch ein tolles Beispiel gesehen ... "Studentenfutter" (Frucht-Nuss-Mischung) - statt in der großen Packung (125g - eine Packung) gibts das nun auch in kleinen 25g Packeten (fünf Packete in Plastik mir einer hübschen Umverpackung).
Wo soll da der Sinn liegen? ... mal vom höhreren Grammpreis abgesehen ... dass der unternehmerisch "Sinn" macht ist mir klar, nach unternehmerischem Sinn frage ich auch nicht, ich frage nach der Gesamtlogik.
 
Zuletzt bearbeitet:
DerOlf schrieb:
Momentan ist tatsächlich die Finanzierung das große Problem. Auch eine im vergleich zu heute stark angehobene Umsatsteuer könnte dazu beitragen, dass große Arbeitgeber abwandern

Warum sollten die abwandern, die Umsatzsteuer zahlt der Verbraucher. Um den sozialen Frieden nicht zu gefährden bleiben wie bislang Nahrungsmittel außen vor. Die Unternehmen würden evtl. das Land verlassen, weil hier die Ansprüche an Jobs steigen würden, der "Arbeitgeber" zum "Arbeitsanbieter" wird. Das wird in meinen Augen allerdings bei einem BGE von 1000€ eher gering ausfallen, weil dann doch noch genügend Leute "mehr haben wollen".

DerOlf schrieb:
Irgendwie geht mir das Wort Protektionismus nicht aus dem Kopf ... Einfuhrzölle, die ausländische Produkte auf ein Preisniveau heben, welches dem entspricht, was die einheimische Produktion dieses Artikels gekostet hätte. Differenz kassiert der Staat. Und schon hat man auf dem deutschen Markt keine Vorteile mehr, weil man in China produzieren lässt ... und deutsche Firmen produzieren dann vielleicht doch lieber weiter in DE.

Deswegen mein Vorschlag mit dem CO² Fußabdruck. Damit würde regionale Ware steuerlich vergünstigt, während Importwaren (vor allem solche, die besonders lange Transportwege haben) teurer würden. Wer also nur noch lokale, regionale Lebensmittel kauft, könnte damit viel Geld sparen.

Nun könnte man argumentieren, dass alles sei viel zu kompliziert. Allerdings leben wir im IT-Zeitalter, da könnte man von den staaren Prozenten bei der Steuer längst weg sein.

DerOlf schrieb:
Mir würde es da schon reichen, wenn eine mindest-Packungsgröße eingeführt würde, die es unmöglich macht, Gummibärchen paarweise zu verpacken ...

Die Forderung erscheint mir noch zu gering. Schließlich ist unsere heutige Produktvielfalt (70% und mehr als in den 1980er Jahren, z.B. im Supermarkt!) oft nur noch Augenwischerei. Es macht einfach keinen Sinn in einem Laden 50 Pilssorten aus ganz Deutschland zu haben, die im Blindvergleich voneinander nicht zu unterscheiden sind. Wenn man alleine alle Lebensmittel, die mit Zucker und allerhand fraglichen Zusatzstoffen produziert werden aus den Läden verbannen würde, würden vielleicht 15% übrig bleiben.
Das kann man aber noch weiter treiben, schließlich gibt's auch keinen vernünftigen Grund Wasser in Glasflaschen durch halb Europa zu karren, sogar aus Asien zu importieren, wenn das aus dem eigenen Wasserhahn strenger kontrolliert wird und obendrein noch billiger ist... da wären wir wieder bei der CO2 Geschichte.

Eigentlich sollte man auch Leitungswasser in Plastikflaschen verbieten, kurioser Weise stammt die Idee dazu vom gleichen Konzern, der uns auch die Kaffeekapseln brachte...
 
Zum Thema BGE:

Im Grunde gibt Deutschland bereits jetzt knapp 900 Milliarden Euro jährlich für "soziale Zwecke" aus. Das sind alle Sozialen Transferleistungen von Kindergeld bis Stütze und Rente bis BAFöG.
Unterm Strich würden also schon über 900€/Bürger rauskommen, und zwar für alle. Alle Arbeitslosen, alle Ausländer, alle Studenten, alle Windelfurzer und alle Rollatorpiloten.
Würde man das BGE schlicht als eine Steuerreform, also wie einen auszahlbaren Steuerfreibetrag einführen, dann würde, je besser ein Mensch verdient auch nur noch anteilig etwas überbleiben. Und im Grunde müsste man hier nur eine Variable bei den Finanzbehörden ändern.

Sozialabgaben:
Vom BGE müsste natürlich auch die Krankenversicherung selbst gezahlt werden. Das sind knapp 200-300€ wenn man nicht grad studiert oder eine Ausbildung macht. Rente entfällt, wird durch BGE ersetzt.
Alleridings kann man sich dann aussuchen bei wem man sich versichert. Mindestens Ein Minijob nebenbei wäre also im Regelfall nötig, wenn man noch normale Ansprüche hat.
Dann allerdings könnte man eine Miete, Strom, Gas, Internet sehr gut bewältigen.

BGE vs HartzIV.
Die meisten Hartz Bescheide sind falsch. Die "Maßnahmen" und Bewerbungstrainings schaffen keine Arbeitsplätze außer bei den Anbietern der selbigen.
Die meisten Gerichtsverfahren verlieren die Jobcenter.
Die Arbeit der Jobcenter Kundenbetreuer besteht aus dem Durchsuchen der öffentlich erreichbaren Jobbörse.

Miete. 52% Der Deutschen wohnen zur Miete. Damit sind wir an der Weltspitze.

Hier wäre ein BGE dem HartzIV vorraus. Ich möchte nicht wissen wieviele Wohnung das Amt bezahlt, aber nicht müsste, weil der
"Lebensmittelpunkt" des Leistungsbeziehers nicht dort, sondern beim Lebensparnter oder Verwandten liegt.
Zudem ist der Mietbetrag einer Sozialwohnung wohl absolut gesehen nicht hoch, aber viele Ämter haben auch einfach keinne Bock dem "Kunden" den Umzug zu zahlen, wenn die Miete wieder gestiegen ist. 600-700€ Für "angemessene Wohnungen" sind aber auch keine Seltenheit.

Wäre der frei Verfügbare Betrag gedeckelt, so müsste der BGE-Bezieher selber ökonomisch denken, aber er wäre auch frei.
Mit 2000€ Budget im Monat ohne Sorgen könnte man dann mit dem Partner in einer Wohnung zusammenleben, was auch eine Massive entlastung des angespannten Wohnungsmarktes bedeutet (WEniger Singlehaushalte). Zudem wäre es Ressourcenschonend, nachhaltig, *beliebiges Grünes Adjektiv hier*.

Und im Ökonomischen Vorteil, bei gleicher Sicherheit läge auch der Vorteil in der Familienplanung und Kinderbetreuung. (Kann denn nichtmal einer an die Kinder denken !?). Ob man (wirklich) ab dem Ersten Lebensjahr BGE zahlen sollte...wäre fraglich, dass Deutschland dann aber den Knick aus der Demografiekurve rausrammeln würde wäre auch klar.. ;)

Ich finde ein BGE wäre zumindest einen Versuch wert. Ich sehe keinen Vorteil darin, dass wir ein Umverteilungssystem unterhalten, was für viele (je nach Schreibtischseite) einfach nur Beschäftigungsmaßnahme oder Schikane ist. Eine echte Wertschöpfung steckt nicht in diesem Verwaltungsoverhead.

Unsere Rente fällt uns ja nun auch auf die Füße. Rentenerhöhung und Angleichung mit Steuergeld sind jetzt die Norm.
Einerseits gibt es Angestellte (Ärzte, Apotheker, Anwälte...)die sich von Rentenzahlungen ausklammern dürfen (Das geht in Deutschland...und sonst nirgends) und dann gibts noch Leute die so viel Verdienen das sie mit etwas Planung auch für die Zukunft (Privat) vorsorgen können, aber gleichzeitig auch Rentenansprüche erwerben die Mindestens zum Erhalt des Lebensstandards ausreichen.
Und dann gibts noch Beamte deren Bezüge zu 100% aus Steuergeld bestehen und den Großteil des Gehalts letzten Bezugsgruppe ausmachen.
Bei Mindestlohn und 39.5h reichen aber die erwerbbaren REntenansprüche nicht zum Leben ohne Stütze aus. Genauso siehts bei Teilzeitkräften aus, und vorallem Alleinstehenden.
All diese wären mit dem BGE Als Einheitsrente gut bedient.


Zusammenfassung:

Erstetzt man alle Sozialbezüge durch das BGE und erhält aber die KRankenversicherungspflicht (mit einer Ausdehnung auf Pflege) so besteht weiterhin ein Anreiz zu Arbeiten um sich was Leisten zu können, allerdings ohne Not sich in schlechte Arbeitsbedinungen zu ergeben.

Darüber hinaus würde man einen Verwaltungsapparat los, der Volkswirtschaftlich keine Wertschöpfung produziert, sondern nur Verdruss. Die qualifizierten Beamten und Verwaltungsangestellten wären frei für dringende Aufgaben. Steuerprüfungen und Asylanträge wären mal zwei Sachen.

Das BGE, zusammen mit Maßnahmen zur schließung von Steuerschlupflöchern und der gleichen Besteuerung von Einkommen aus Arbeit und Investments.... wäre ein Schritt zur Soziale gerechtigkeit.
 
KTelwood schrieb:
Im Grunde gibt Deutschland bereits jetzt knapp 900 Milliarden Euro jährlich für "soziale Zwecke" aus. Das sind alle Sozialen Transferleistungen von Kindergeld bis Stütze und Rente bis BAFöG..

die Verwaltungskosten hast du vergessen, die ja im Etat mit drin sind. Denn die Mitarbeiter der Ämter arbeiten ja nicht umsonst. ca 4,7 Milliarden Euro sind die Verwaltungskosten für Jobcenter



Zudem ist der Mietbetrag einer Sozialwohnung wohl absolut gesehen nicht hoch, aber viele Ämter haben auch einfach keinne Bock dem "Kunden" den Umzug zu zahlen, wenn die Miete wieder gestiegen ist. 600-700€ Für "angemessene Wohnungen" sind aber auch keine Seltenheit..

diese Aussage ist schlicht falsch, denn im Durchschnitt liegt die Angemessenheit für einen 1 Person Haushalt bei ca 450 Euro und für einen 2 Personen Haushalt ca 550 Euro. für weitere Personen erhöht es sich um ca 50 Euro

Ich schrieb Durschnitt und ca, weil die Angemessenheit je nach Bundesland sich variiert

desweiteren liegt die Miete höher als die jeweils Angemessenheitshöhe, zahlt das Amt den Höchstwert der Angemessenheit und den Rest muß der Hartz4er aus seinem Regelsatz zahlen, oder aber er nimmt sich ein Untermieter, da wird aber das Problem geben, das 1. der Verdacht einer Einstehensgemeinschaft aus dem Weg geräumt werden muss und 2. der Mietanteil nur Kopfanteilig gezahlt wird ( sprich Amt zahlt nur die Hälfte der Miete ).

Das Amt ist erstmal nicht verpflichtet einen Umzug anzustoßen bzw daraufhin hinzuweisen, sondern der Leistungsbezieher ist verpflichtet die Wohnkosten zu senken
 
Zuletzt bearbeitet:
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben