Aktuelle politische Lage und Einschätzung

Welche Partei bekommt deine (Zweit-)Stimme zur BTW 2017?

  • CDU/CSU

    Stimmen: 4 2,7%
  • SPD

    Stimmen: 14 9,6%
  • Bündnis 90/Die Grünen

    Stimmen: 5 3,4%
  • Die Linke

    Stimmen: 30 20,5%
  • FDP

    Stimmen: 16 11,0%
  • AfD

    Stimmen: 63 43,2%
  • Sonstige

    Stimmen: 14 9,6%

  • Umfrageteilnehmer
    146
  • Umfrage geschlossen .
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Da stimme ich dir zu - wobei es heute relativ einfach ist, da man sich bei jeder guten Bank (und bei Direktbanken sogar kostengünstig bis kostenlos) einen Sparplan auf Aktien, Fonds und Index erstellen kann. Aber ja, auch wenn ETFs gerade einen Hype ausgesetzt sind, handelt es sich um risikobehaftete Anlagen und man muss auf das Geld verzichten können. Damit meine ich, dass man es nicht ans Notgroschen nutzen darf. Blackrock ist übrigens auch bei ETFS und anderen Sachen über ishare involviert, aber hier ist die Sache, dass man da gar nicht drum herumkommt - außer man zahlt extra hohe Gebühren bei z.B. Deka oder UI.
 
e-ding schrieb:
Och naja, wenn ich mir die BIPs von marktwirtschaftlich strukturierten Gesellschaften so anschaue, dann ist da nicht wirklich viel Sarkasmus bei.

Das BIP hat nur sehr wenig mit dem Zustand der Bevölkerung zutun. Die Schere zwischen Arm und Reich geht immer weiter auf. Das spiegelt sich natürlich nicht in reinen Zahlen wieder.

Nimm ein Mietshaus mit 10 Parteien und rechne dann das Durchschnittseinkommen aus. Wenn einer davon 20000€ pro Monat verdient und die anderen nur 1000€, dann kommst auf 2900€ pro Partei. Das sieht zwar auf dem Papier gut aus, hat aber mit der Realität nichts zutun.
 
tree-snake schrieb:
Was kann den die Regierungspartei und Opposition aktuell besser ?
Da hör ich auch immer nur Ausreden, Beschwichtungen (CDU), leere Reden und Forderungen die Deutschland niemals zahlen kann (Schulz), sinnlose Gesetztesforderungen (Grüne) oder wirtschaftszerstörend (Linke). Probleme werden nicht angesprochen.
Ich bin auch der Meinung das sehr viel falsch läuft bei unserer Regierung. Doch ich hatte 2 Punkte genannt. Lügen und aufhetzen. Zum Punkt lügen hast du klar eine Gegendarstellung bezogen. Zum Punkt, die AFD betreibt hetze hast du nichts gesagt.

Beim Thema Unzufriedenheit der alten Parteien gehe ich klar mit dir konform. Doch die Hetze und nationalistischen dumm Sprüche der AFD zeigen doch und deutlicher geht es doch nicht mehr, dass mit einer AFD nichts, absolut nichts besser werden kann. Im Gegenteil, es wir grauenhaft. Und wer hier glaubt das die AFD Hansel die besseren Menschen in der Politik sein werden, hat doch nicht mehr alle Tassen im Schrank.
Denn auch AFD Menschen sind Menschen aus unserer Gesellschaft, nur eben mit dem Gedankengut des Nationalismus. Der wird uns auch nicht weiter helfen, höchstens uns jahrzehnte zurück werfen. Wir brauchen Visionen für eine gemeinsame Zukunft der Weltbevölkerung. Aber mit diesem nationalen Denkmuster kann man eben soweit Stimmen erreichen, dass wir halt noch mehr Politiker mit unsere Steuergelder fürstlich bezahlen werden.
 
Komme leider erst jetzt dazu. Mir ist noch aufgefallen, dass auf den Seiten vorher manche das Auto sehr verteufelt haben und meinen in z.B. Berlin würden sie doch die Öffis nutzen. Also ich wohne nun eine Weile in Berlin und dann euch sagen, dass ich immer froh bin,wenn ich mich dem Auto fahren kann.
Mal von dem ganzen Geschnorre abgesehen(war auf jeden Fall in München angenehmer) ist man mit denen einfach sehr langsam.
Ich z.B. brauche ungefähr 50 Minuten reine Fahrzeit mit den Öffis zur Arbeit und dazu kommt noch der 10 Minuten Weg zur Station.
Das Auto steht auf den Parkplatz vor der Tür und ich steige ca. 30 - 40 Minuten später aus.
Bei einer fünftägigen Woche macht sich das schon bemerkbar. Von den Störungen der Öffis Mal abgegeben, da wird dann schnell zwei Stunden drauß.
Wozu also die Öffis nutzen? Oder geht es nur um den Ökoaspekt. Dann viel Spaß.
Warum die selbstfahrende Autos den Individualverkehr ablösen sollen. Hmm steht das Mietverhältnis/Flatratefahrzeug mir dann immer zur Verfügung? Nein? Dann muss man sich also doch eines kaufen.
Ein weiterer Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel wird da auch nur bedingt helfen. Sicherlich muss die Qualität nicht besser werden, aber ein öffentliches Verkehrsmittel muss immer die ganzen einzelnen Stationen anfahren, was ich mit dem Auto nicht muss. Die Ersparnis wird wohl bleiben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ah, da war ja mal mit Tree-Snake ein AFD-Befürworter in der Diskussion. Ich wundere mich die ganze Zeit über die Länge des AFD-Balkans in der Umfrage zu diesem Thread und der Tatsache dass hier dennoch kaum AFD-Positionen vertreten werden.
Und wieder reduziert sich Kern-Aussage auf "die anderen Parteien sind ja schlecht".
Wie Amindia schon sagt, hilft einem eine Partei, die nichts kann außer diffusen Schuldzuweisungen und der Versprechung das Rad der Zeit zurückzudrehen, auch nicht.
Meine Lieblingsmetapher zu diese Protestwähler-Logik: "wenn mir in der Kneipe dass Bier nicht schmeckt, trinke ich ja auch nicht aus Protest das Wasser aus der Toilette!". Und die Metapher wird nur falsch, wenn man Argumente FÜR die AFD-Politik hat, anstatt nur gegen die anderen Parteien.
 
ZeT schrieb:
Das BIP hat nur sehr wenig mit dem Zustand der Bevölkerung zutun. Die Schere zwischen Arm und Reich geht immer weiter auf. Das spiegelt sich natürlich nicht in reinen Zahlen wieder.

Einkommensverteilung ist mir durchaus ein Begriff. ;) Auch, dass die Spreizung zunimmt, ist kein Geheimnis. Einkommensspreizung kann übrigens auch bedeuten, dass die unteren Einkommen langsamer wachsen, als die hohen Einkommen aber grundsätzlich keine Verschlechterung stattfindet. Wenn Du Dir die Kaufkraftentwicklung bzw. die Entwicklung der Kaufkraft je Lohnminute anschaust, wird es vielleicht etwas deutlicher.
Dies bedeutet nicht, dass es keine Handlungsbedarfe gibt, um Tendenzen (o.g. Spreizung z.B.) zu verhindern oder abzuschwächen. Verallgemeinerung ist allerdings auch nicht hilfreich, beraubt sie uns doch vieler Optionen.
Mir kommt es eher so vor, also ob die Diskussion gern subjektiv und gefühlsfokussiert geführt wird.
 
@TnTDynamite: als reine protestwahl ist es durchaus legitim eine partei wie die afd zu wählen, die nur gegen alles ist und selbst nix taugt. damit wählt man dann keinen, der so handelt, wie man es selbst nicht will und man nimmt auch nicht alles schweigend hin, sondern demonstriert seine unzufriedenheit. auch wenn ich selbst nicht so tief sinken würde, aus dem grund eine rechte partei wie die afd zu wählen, aber vom prinzip her verstehe ich schon die protestwähler unter den afd-wählern (nicht die überzeugungswähler).
 
@e-ding:
du meinst also die Reallöhne der unteren Einkommen, die Kaufkraft der unteren Einkommen, seien in den letzten 20 Jahren gestiegen? Auch wenn man Steuerabzüge und Zulagen miteinbezieht? Hast du dazu eine Quelle? Kann ich mir nämlich nicht vorstellen.
Die Realität sieht ja nun mal so aus, dass ein Bandarbeiter bei Opel vor 30 Jahren ein Haus bauen konnte und sobald die ersten Kinder kamen, konnte die Frau daheim bleiben. Heute müssen, sofern kein Erbe oder ein hohes Einkommen mindestens eines Partners vorhanden sind, beide Partner arbeiten, auch mit Kindern und es reicht dennoch oft nicht für ein Häuschen. Klar muss man noch weitere Aspekte betrachten, aber "die unteren Einkommen wachsen langsamer als die hohen" klingt zum einen nach einer Umformulierung, die die mehr der Betrachtung "jeder ist seines Glückes Schmied, selbst Schuld" gerecht wird und zum anderen, wie gesagt, die Frage nach dem tatsächlichen Kaufkraftgewinn der geringen Einkommen.

@Lübke: ich halte das aber für kurzsichtig. Die AFD hatte bereits erschreckende Erfolge, wenn zu viele so denken, darf die AFD am Ende zu viel mitregieren. Und dann schauen viele AFD-Wähler in die Röhre, die von der angekündigten Wirtschaftspolitik der AFD massiv benachteiligt würden. Von den sozialen Unruhen mal ganz zu schweigen, die es in einem Land mit so hohem Zuwanderer-Anteil mit rechter Regierung dann gäbe. Vielleicht können wir das ja leider in Frankreich bald beobachten.
Man kann ja auch die Piraten oder sonstige Kleinstparteien wählen, wenn man aus Protest eine Partei wählen will, die am Ende eh nicht regiert. Wenn man aber eine andere Partei regieren lassen will, ist das mit der AFD einfach nur falsch.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mir kommt es eher so vor, also ob die Diskussion gern subjektiv und gefühlsfokussiert geführt wird.

@e-ding,
Das ist ein Schlag ins Gesicht derer, die von Altersarmut und prekärer Beschäftigung betroffen sind. Subjektiv solltest du mal Hartz 4 beziehen eine Weile, dann wüsstest du was abgeht. Oder mal in Zeitarbeit schuften.
Das die Kinderarmut zu nimmt ist auch kein Geheimnis, auch faktisch belegt, genauso die Altersarmut. Hier von Subjektivität zu reden ist dreist.

http://www.focus.de/finanzen/news/u...n-deutschland-nimmt-weiter-zu_id_6943403.html

http://www.n-tv.de/politik/Altersarmut-nimmt-zu-article18607896.html

Habe hier extra keine linken Blätter verlinkt.

Die Realität sieht ja nun mal so aus, dass ein Bandarbeiter bei Opel vor 30 Jahren ein Haus bauen konnte und sobald die ersten Kinder kamen, konnte die Frau daheim bleiben. Heute müssen, sofern kein Erbe oder ein hohes Einkommen mindestens eines Partners vorhanden sind, beide Partner arbeiten, auch mit Kindern und es reicht dennoch oft nicht für ein Häuschen. Klar muss man noch weitere Aspekte betrachten, aber "die unteren Einkommen wachsen langsamer als die hohen" klingt zum einen nach einer Umformulierung, die die mehr der Betrachtung "jeder ist seines Glückes Schmied, selbst Schuld" gerecht wird und zum anderen, wie gesagt, die Frage nach dem tatsächlichen Kaufkraftgewinn der geringen Einkommen.

Das konnte damals sogar mein Vater als Bauarbeiter. Da reichte der Lohn auch, dass die Mutter daheim bleiben konnte.
Du wirst diese Zustände, sind sie auch faktisch belegbar, niemals so jemandem nahelegen könne, geschweige denn das Verständnis dafür. Eigentlich sind solche Diskussionen überflüssig.
Da sieht man auch bei der Regierung, man weiss genau was abgeht beschönigt das dann aber ahand von Zahlen, die nichts beweisen, sondern eben Durschnittswerte darstellen, welche Gefahr dahinter lauert, wurde ja bereits aufgezeigt.
Und wenn dann ein Rechtsruck stattfindet sind immer die anderen Schuld, obwohl die Opposition lange vorher darauf hingewiesen hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Godde & TNT

Na nun seid mal nicht gleich so aufgeregt. Es ist übrigens nicht hilfreich mit "Du meinst also..." zu beginnen und darauf die gesamte Argumentation aufzubauen. Frag doch einfach, was ich aussagen möchte.

Altersarmut und prekäre Arbeitsverhältnisse sind, in der Tat, eine große Baustelle und aus meiner Sicht dringender Handlungsbedarf notwendig. Nicht nur da. Grundsätzlich halte ich ein standardiertes Sozialversicherungssystem, in das alle einzahlen müssen, für wichtig. KV und RV sind hier wohl die größten Baustellen.

Armut existiert übrigens, auf Basis der bestehenden Berechnungsgrundlage, immer, da sie relativ zum Mittelwert kalkuliert wird. In der Praxis (die ich übrigens kenne) geben persönliche Lebensweisen und Präferenzen oft den Ausschlag, ob die Grundsicherung zum Leben reicht oder nicht. Verallgemeinern sollte man auch hier nicht, was für alle Perspektiven auf das Thema gilt.
Für den Durchschnitt der Empfänger, halte ich die Grundsicherung z.B. für ausreichend. Für den Durchschnitt der Rentner, halte ich die gesetzliche Versorgung für nicht angemessen.

Die Aussage "Man ist seines eigenen Glückes Schmied." ist eben nicht richtig und nicht falsch, sondern grau. Ebenso die Frage von Schuld an der eigenen Situation. Mir fehlt hier Differenziertheit.
 
@e-ding:
du meinst also die Reallöhne der unteren Einkommen, die Kaufkraft der unteren Einkommen, seien in den letzten 20 Jahren gestiegen? Auch wenn man Steuerabzüge und Zulagen miteinbezieht? Hast du dazu eine Quelle? Kann ich mir nämlich nicht vorstellen.

ist sowieso schwer zu beantworten. vor 20 jahren war z. b. ein handy ein luxusgut, dass sich nicht jeder leisten konnte. heute gehören smartphone, tablet-pc und riesige lcd-fernseher in jeden haushalt, von gehobener einkommensklasse bis stützeempfänger. noch in der ersten hälfte des 20sten jahrhunderts hieß armut hungern und frieren zu müssen. das soll nicht heißen, dass die situation jetzt ok ist, aber deine frage nach den reallöhnen ist einfach nicht so pauschal zu beantworten. besitzen tun wir schon zunehmend mehr sachgüter, auch die armen unter uns. auf der anderen seite steigt die reichenseite der scheere weitaus schneller als die armenseite und schafft so ein größeres ungleichgewicht.
um deine frage zu beantworten, muss man sich also erstmal auf einen maßstab einigen. messen wir z. b. an den kaufbaren gütern, oder am mittleren einkommen? die beiden varianten ergeben schon ein gegenteiliges ergebnis.
 
Zuletzt bearbeitet:
TnTDynamite schrieb:
Die Realität sieht ja nun mal so aus, dass ein Bandarbeiter bei Opel vor 30 Jahren ein Haus bauen konnte und sobald die ersten Kinder kamen, konnte die Frau daheim bleiben.

Das Beispiel ist mMn schlecht gewählt. Wer bei einem deutschen Autohersteller eine Festanstellung bekommt, verdient auch heute noch überdurchschnittlich gut. Opel ist da, trotz der Schwierigkeiten in dem Laden, keine besondere Ausnahme. Für's eigene Haus reicht das gewiss, auch wenn man evtl. Pendelei in Kauf nehmen muss.
Bei Leiharbeitern sieht das natürlich anders aus.

Lübke schrieb:
ist sowieso schwer zu beantworten. vor 20 jahren war z. b. ein handy ein luxusgut, dass sich nicht jeder leisten konnte. heute gehören smartphone, tablet-pc und riesige lcd-fernseher in jeden haushalt, von gehobener einkommensklasse bis stützeempfänger. noch in der ersten hälfte des 20sten jahrhunderts hieß armut hungern und frieren zu müssen.

Das ist die liberale Sicht der Dinge, frei nach Helmut Schmidt, der das auch immer betont hat. Im Umkehrschluß würde das Gegenteil aber heißen, dass die Lohnstückkosten seit 20 (er nahm immer gerne die 50er Jahre, folglich fast 70) Jahren nie gesunken sind, die Produktivität nicht stieg, es keinen technischen Fortschritt gab und die Waren auch nicht billig in Asien produziert würden. Vereinfach gesagt: Den "Flachbildfernseher" kann sich deswegen fast jeder hier leisten, weil in Asien mit hoher Effizienz, geringsten Umweltstandards und billigen Arbeitskräften produziert wird und die Transportkosten nach Europa extrem niedrig sind. In Kartons gesteckt und mit einer Schraube bestückt werden die nicht selten in Osteuropa, weil's dafür gewiss Subventionen gab und evtl. noch Steuern gespart werden..

Vor 20 Jahren kam das Mobiltelefon auch noch aus Europa, z.T. aus (staatlich subventionierter..) deutscher Produktion. Mit etwa 200-400DM war es durchaus finanzierbar. Das sah vor 25-30 Jahren noch anders aus, da war das noch ein Nischenmarkt und Wohlhabenden oder Geschäftsleuten vorbehalten.

Mit Produkten alleine kommst du, allein wegen der Globalisierung, nicht an den Kern der Änderungen heran. Da lohnt schon eher ein Blick in Richtung Tafeln.. Die gab's früher nicht, die erste öffnete 1993 in Berlin. In unserem reichen Land, mit all seinen wirtschaftlichen Erfolgen, ist Hunger heute für über eine Millionen Menschen (fast die Hälfte davon sind Rentner und Kinder) trauriger Alltag.
 
e-ding schrieb:
@Godde & TNT

Na nun seid mal nicht gleich so aufgeregt. Es ist übrigens nicht hilfreich mit "Du meinst also..." zu beginnen und darauf die gesamte Argumentation aufzubauen. Frag doch einfach, was ich aussagen möchte.
Jetzt hast du aber auf die Kern-Frage, ob du die These vertrittst, dass die Kaufkraft der unteren Einkommen gestiegen sei, nicht beantwortet. Darauf bezog sich ja der Rest. In diesem Beitrag hast du nur ein wenig relativiert, aber ich halte diese These für sich genommen schon für falsch.

@Lübke: es hat sich ja auch einfach massiv verschoben, was etwa ein großer TV in Relation zu einem Eigenheim kostet. Technik ist billiger geworden, Wohnen teurer. Das für sich genommen ist ja schon ein Problem.
Unabhängig davon, gibt es natürlich auch den Effekt, dass meine Generation vom Luxus der Eltern-Generation verwöhnt ist und teils nicht damit klar kommt sich weniger leisten zu können, wenn man finanziell auf eigenen Füßen stehen muss. Das führt dann zu überschuldeten Existenzen. Werbung für 0%-Finanzierung lauert an jeder Ecke.
Ich würde nie auf die Idee kommen mir einen 2000€-Gaming PC auf Pump zu kaufen. Wenn ich mir den so nicht leisten kann, lass ich es eben.

@Schrammler:
dann muss dein Opel-Bandarbeiter aber einen 15 Jahre alten Vertrag haben und Nachtschichten kloppen, damit das mit dem Häusschen was wird. Oder die Frau steht am Band nebenan. Oder du hast mal flott 40000€ Startkapital vom Papa bekommen. Klar verdient man in der Automobilbranche noch relativ gut. Aber ich habe bewusst kein Extrem-Beispiel genommen, weil ich der Meinung bin dass es selbst mit noch als passabel wahrgenommenen Gehältern knapp wird.
Ich kenne "Opelaner". Aber die mit dem Eigenheim gehen immer zu zweit Vollzeit arbeiten.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Lübke: es hat sich ja auch einfach massiv verschoben, was etwa ein großer TV in Relation zu einem Eigenheim kostet. Technik ist billiger geworden, Wohnen teurer. Das für sich genommen ist ja schon ein Problem.
kann ich so nicht bestätigen. ich weiß welche opfer und entbehrungen meine eltern für ihr eigenes heim erbringen mussten, welche meine großeltern und welche ich. das was meine eltern und meine großeltern geleistet haben, um ein eigenheim zu haben, würde heute keiner mehr auf sich nehmen. 10 stunden und mehr am tag bis zum umfallen schuften unter bedingungen, die heute ganz klar als unzumutbar gelten und das sechs tage die woche, dabei totaler konsumverzicht bis auf das lebensnotwendigste und das meiste gebraucht. wenn ich das haus meiner eltern oder großeltern in arbeitsstunden umrechnen würde und dabei die deutlich schwereren arbeitsumstände ignoriere, komme ich sicher trotzdem auf ein weitaus teureres haus als heute.
bei der technik hast du ja durchaus recht, aber das ändert ja nichts an der tatsache, dass "arme" menschen heute ungleich mehr besitzen und höhere ansprüche haben als damals, wo angeblich noch alles besser war. die menschen waren mal mit weniger zufrieden und in realtion zu besser situierten menschen standen sie nicht so weit abgeschlagen da.

versteh mich nicht falsch, ich will damit keine stellung beziehen, sondern nur darauf hinweisen, dass eure diskussion um realeinkommen nicht so banal sind und ihr so nicht auf einen nenner kommt, wenn ihr unterschiedliche perspektiven darauf habt.
ich denke hier wird schnell armut mit sozialer gerechtigkeit vermengt.
 
Zuletzt bearbeitet:
ZeT schrieb:
Nimm ein Mietshaus mit 10 Parteien und rechne dann das Durchschnittseinkommen aus. Wenn einer davon 20000€ pro Monat verdient und die anderen nur 1000€, dann kommst auf 2900€ pro Partei. Das sieht zwar auf dem Papier gut aus, hat aber mit der Realität nichts zutun.

Dann nimmst du halt mal fix den Median und weisst was abgeht. Zahlen luegen nicht, sofern man weiss, wie man mit ihnen umzugehen hat.
 
TnTDynamite schrieb:
Jetzt hast du aber auf die Kern-Frage, ob du die These vertrittst, dass die Kaufkraft der unteren Einkommen gestiegen sei, nicht beantwortet. Darauf bezog sich ja der Rest. In diesem Beitrag hast du nur ein wenig relativiert, aber ich halte diese These für sich genommen schon für falsch.

Kaufkraft ist nur indirekt einkommensabhängig. Einkommen können steigen und gleichzeitig die Kaufkraft sinken oder auch umgekehrt. Entscheidend ist hier der durchschnittliche Arbeitsaufwand, den ich für ein bestimmtes Gut (Brötchen, Fernseher, Haus, Miete, etc.) aufbringen muss. Daraus dann den statistischen Mittelwert errechnet und es lässt sich ableiten, wie hoch der Erwerbswert meiner Arbeitskraft ist. So ist die Kaufkraft in den letzten 20 Jahren um ca. 9% gestiegen; nur sekundär abhängig von der Reallohnentwicklung. Jetzt kann man hier gern noch Einkommenscluster bilden und dann je Cluster die Kaufkraftentwicklung bestimmen. Im statistischen Mittel kamen eben diese 9% zustande.
 
@e-ding:
Quelle?
ich würde mir die Brechnung dieser 9% gerne mal etwas genauer ansehen.

Prosaft schrieb:
Dann nimmst du halt mal fix den Median und weisst was abgeht. Zahlen luegen nicht, sofern man weiss, wie man mit ihnen umzugehen hat.
Das Problem ist doch, dass die meisten Menschen, die sich mit solchen Zahlen manipulieren lassen, nur zu einem geringen Teil über die Fähigkeiten verfügen (die meisten Lesen nur "Durchschnittlich", ohne sich je zu fragen, welcher der mathematisch möglichen Werte sich dahinter nun verbirgt.
Genau aus dem Grund werden ja auch ungern "saubere" Mittelwerte verwendet, als das arithmetische Mittel (summe geteilt durch Anzahl der Summanden), denn mit JEDEM anderen Mittelwert wäre es wohl schwierig, ein Durchschnittseinkommen von €2900,- pro Haushalt zu errechnen, denn das klappt nur MIT Ausreißern.

Viele interessieren sich auch erst da für die Herkunft oder die Berechnung einer Zahl, wenn diese nicht so recht ins eigene Weltbild passt ... Ich habe einfach nur Spass daran, "Wissenschafts-Schlampen" zu entlarven ... und natürlich hat auch das mit meinem Weltbild zu tun ... ich hab halt gelernt, wie man es "richtig" macht ... und muss leider bestätigen, dass viele der veröffentlichten Studien eben nicht sauber gearbeitet haben, und dass bei Veröffentlichungen sehr viel Wert darauf gelegt wird, dass gerade Laien die Zahlen auf garkeinen Fall nachvollziehen können (wenn ich so einen Müll abliefern müsste, würde ich mir auch alle Mühe geben, ihn als Wissenschaft zu tarnen).

Oder hat hier jemand beispielsweise den Unterschied zwischen Korelationen aus einer Faktorenanalyse und einer Clusteranalyse spontan parat?
Oder wie "Chi²" berechnet wird, und welche Skalenqualität dafür benötigt wird?

Ohne das Wissen über diese Unterschiede ist die Zahl im Prinzip nicht sinnvoll zu interpretieren ... in den meisten Veröffentlichungen wird allerdings einfach von Korrelationen gesprochen, ohne darauf einzugehen, WAS dieser Begriff eigentlich bezeichnet (nämlich eine Kennzahl, die Auskunft über die EXISTENZ eines Zusammenhangs gibt, NICHT aber über die WIRKRICHTUNG im Sinne einer Ursache-Wirkungs-Verkettung).

Nur weil Störche und Geburtenhäufigkeit in einigen Regionen korrelieren (sogar recht stark), bedeutet das eben NICHT, dass Störche die Kinder bringen. Dieser Zusammenhang deutet eher darauf hin, dass Menschen wie Störche ähnliche Ansprüche an die Umwelt haben, in der sie Junge großziehen. Deswegen gibt es in Geburtenreichen Regionen viele Störche ... tatsächlich GIBT es hier keinen Kausalzusammenhang ... es sei denn, man betrachtet noch eine dritte Variable - "intakte Umwelt" ... oder "Einkommen der Eltern".
Da bekommt man dann auch belastbare Zahlen ... statt eine "wissenschaftliche" Bestätigung für Aberglauben zu liefern.

Oder der viel gerühmte Zusammenhang zwischen IQ und Mathe-Note ... nicht jeder mit ner 1 in Mathe ist wirklich intelligent ... aber der wird in einem IQ-Test trotzdem keine schlechte Punktzahl erzielen.
Und was sagt uns das? Es gibt einen starken Zusammenhang zwischen Matheunterricht und IQ-Test-Design ;) Der Zusammenhang zeigt sich nämlich nur bei Testdesigns so deutlich, bei denen knapp 50% aus Mathe-Aufgaben bestehen.
Nimmt man stattdessen einen "Kultursensiblen" IQ-Test (ohne den bei uns üblichen übermächtigen Mathe-Anteil), dann verschwindet auch der Zusammenhang (naja nicht ganz, aber er wird echt bedeutend kleiner ... Mathe hilft halt in vielen Lebensbereichen weiter).

Bei statistischen Kennziffern sollte man sich immer fragen, wie diese zu stande gekommen sind, ob und wo, wie gewichtet wurde, wie mit Ausreißern umgegangen wurde ... und was nach dieser Arbeit noch an Aussagekraft geblieben sein kann (je nach Algorithmus bleibt da nicht wirklich viel übrig).

An der Zahl selbst kann ich nicht ablesen, was "9%" bedeuten ... das kann die Kaufkraft der unteren Einkommensschichten sein ... oder der Anteil an Drittmitteln aus dem Arbeitgeberverband (eine höhere Kaufkraft wollten die sich halt nicht leisten).
Im Alltagsverständnis könnte das bedeuten, dass ich mit €1,- Waren für umgerechnet DM2,16 kaufen kann ... traurig aber wahr, DAS wird nicht klappen (tatsächlich kriege ich dafür nichmal Waren im Wert von DM1,- ).

Das Verhältnis ist gefühlt doch eher andersrum, was für eine massive Kaufkraftminderung spräche.

Ich erlebe in meiner Familie gerade noch etwas anderes. Und wenn das in anderen Familien ebenso läuft, dann dürfte das die Kaufkraft gerade Einkommensscwacher noch eine ganze Weile hoch halten.
Mein Vater bezieht eine dicke Rente, und springt ganz selbstverständlich ein, wenn Eines seiner Kinder sich keine neue Waschmaschine leisten kann, oder einen Kühlschrank, oder eine größere Wohnung.
Zumindest in unserer Familie sorgt die ältere Generation momentan dafür, dass die jüngere Generation viel mehr Kaufkraft realisieren kann, als es die eigenen Einnahmen eigentlich hergeben würden.
O-Ton mein Vater "besser ihr gebt das aus, als dass es auf meinem Konto verschimmelt".
Der bekommt monatlich mehr Rente, als er selbst ausgeben KANN (als normaler EDV-Angestellter mit 30 Jahren im öffentlichen Dienst) ... sogar in meinem Ausbildungsberuf kann ich von solchen monatlichen Bezügen nur träumen ... und ich spreche da von Lohn ... nicht von Rente.
 
Zuletzt bearbeitet:
TnTDynamite schrieb:
Ah, da war ja mal mit Tree-Snake ein AFD-Befürworter in der Diskussion. Ich wundere mich die ganze Zeit über die Länge des AFD-Balkans in der Umfrage zu diesem Thread und der Tatsache dass hier dennoch kaum AFD-Positionen vertreten werden.
Und wieder reduziert sich Kern-Aussage auf "die anderen Parteien sind ja schlecht".
Wie Amindia schon sagt, hilft einem eine Partei, die nichts kann außer diffusen Schuldzuweisungen und der Versprechung das Rad der Zeit zurückzudrehen, auch nicht.

Viele AfD Wähler haben halt gar keine Lust mehr auf eine Diskussion weil man immer sofort als Nazi abgestempelt wird. Sieht man ja wieder hier ganz gut. Ich wäre dann aber ein Komischer, da ich schon mal ne Ausländerin als Freundin hatte, integrierte Ausländer als Freunde hab oder auch nix gegen Juden habe. Zudem wird man von den Linken und Grünen ja inzwischen schon massiv bedroht.

Was soll die AfD den aktuell sonst auch machen, außer den Bürgern mal die Augen zu öffnen und die ganzen Fehler der "Volksparteien" aufzuzeigen. Es sind genug gute Ideen im AfD Wahlpogramm die es verdienen im Bundestag diskutiert zu werden. (seit heute ganz aktuell, GEZ wird wieder ordentlich erhöht). Das geht aber auch nur wenn sie ordentlich in der Opposition ab September vertreten ist damit Merkel mal ins Schwitzen kommt.


Ihr erkennt doch selbst, dass soviel aktuell falsch läuft. Die Sache läuft in Deutschland langsam aus dem Ruder. Weitsichtigkeit oder Zukunftsthemen werden komplett verschlafen.
(https://www.welt.de/debatte/komment...luechtlingsdebatte-fehlt-es-an-Realismus.html , sehr lesenswert)
Ändern wird sich überhaupt nix wenn man weiterhin CDU/SPD wählt. Ständig nur große Koalition und alle Parteien machen sich die Taschen voll. Und da nur die AfD eine relle Chance hat über die 5% zu kommen ist es auch die einzige Wahl. Piraten und Co sind schon lange weg.
 
Zuletzt bearbeitet:
AfD-Wähler sind nicht alles Nazis, sie geben nur einer populistischen Partei ihre Stimme, die für Sitze in Parlamenten wirklich in jeder dunklen Ecke der Republik fischt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nur 2 Zeilen, aber der Kampfbegriff muss unbedingt mit rein?

Es ist dem Wahlvolk, bzw. Pack, nicht zu verdenken, das es sich nach Alternativen umsieht. In schöner regelmässigkeit haben CDU, SPD und Grüne gezeigt, was sie von ihrem Wähler halten. Das deutsche Wahlsystem sieht leider keine Differenzierung vor, daher ist zwingend erforderlich, das jeglicher Gegner von SPD, Grüne und CDU zur AfD rennt. Gäbe es keine 5% Hürde, wie im offiziell so betitelten Spassparlament EU, könnten die Falschwähler auch andere Parteien nehmen.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben