Aktuelle politische Lage und Einschätzung

Welche Partei bekommt deine (Zweit-)Stimme zur BTW 2017?

  • CDU/CSU

    Stimmen: 4 2,7%
  • SPD

    Stimmen: 14 9,6%
  • Bündnis 90/Die Grünen

    Stimmen: 5 3,4%
  • Die Linke

    Stimmen: 30 20,5%
  • FDP

    Stimmen: 16 11,0%
  • AfD

    Stimmen: 63 43,2%
  • Sonstige

    Stimmen: 14 9,6%

  • Umfrageteilnehmer
    146
  • Umfrage geschlossen .
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Mustis schrieb:
Mir war neu, dass die 5 Mio Arbeitslose bei uns alle studiert haben, nen MAster besitzen und damit allesamt hochqualifiziert sind. Sorry dafür!
Wo habe ich das behauptet?
Wenn du die ganze Passage liest (und idealerweise auch verstehst) dann sollte dir klar sein, dass ich die 5Mio Arbeitslosen aus nur einem einzigen Grund erwähnt habe.
"Wer es nicht schafft, hat es nie versucht" ... gegen diese nichtmal nur implizite These von Tomislav2007 war das gerichtet, denn wenn die auf mich zutrifft, dann eben auch auf alle 5Mio Menschen, die momentan NICHT von ihrer eigenen Arbeit leben können. Denn die einzige wichtige Info für diese Schublade ist eben "aha, bezieht noch HartzIV - hat es also bisher nicht richtig versucht".
Das ist einfach völliger Quatsch.
Belegt wurde es bei ihm bisher auch nur mit seinen subjektiven Erfahrungen (oder hab ich da was verpasst?).

Damit meine ich keineswegs nur Akademiker, und auch ganz gewiss nicht nur Linke ... sondern einfach Leute, die das Pech haben einen Beruf gelernt und geliebt zu haben, der nun nicht mehr interessiert ... Bei mir sind es Pädagogik und Sozialforschung, bei anderen ist es die Gärtnerei, der Musikalienhandel oder auch die Bäckerei ... "Bäcker" braucht man in einer Großbackfabrik eben nicht ansatzweise so viele, wie in 20 Backereifachgeschäften MIT eigener Backstube.

Sollen die jetzt alle auf IT machen? Nur weil das gerade gebraucht wird ... auf genau diesen Bereich kommt in den nächsten Jahren soweiso eine riesige Schwemme zu, wenn all die Kleinen Script-Kiddies ihr Informatik-Studium abgeschlossen haben.
Und dann werden sie alle den ehemals in diesem Bereich gezahlten Löhnen hinterherjammern, die dann sinken werden. Nicht weil die Arbeit dann weniger wert ist, sondern einfach weil es dann IMMER jemanden gibt, der es für NOCH weniger tut.

Auch die "Beschimpfungen" richten sich NICHT gegen eine bestimmte Personengruppe innerhalb der Studierenden ... auch bei denen, die es sich bitter erarbeiten mussten, waren Idioten dabei ... Idioten gibt es in JEDER Personengruppe, je größer die Gruppe, desto wahrscheinlichr trifft man auch Idioten.
Bei ca. 20k- 23k Studenten an der Uni Bielefeld gab es einige ... völlig unabhängig von finanziellem, familiärem Umfeld, den politischen Ansichten ... leider auch völlig unabhägig vom ihrem jeweiligen Studienerfolg.
Auch gleichgültigkeit gegenüber Problemen, die direkt mit den momentan in diesen Bereichen etablierten Systemen zusammenhängen, gibt es in allen Bevölkerungsschichten.

Wenn du dich über meine Einzelfälle schon aufregst, warum machst du dann gerade aus etwas, wo ich sogar explizit schrieb:
DerOlf schrieb:
Ich habe einige Studenten erlebt, denen man eigentlich nichtmal einen Realschulabschluss hätte geben dürfen.
Gleich mal eine "pauschale Aussage"? Wie soll ich Menschen nennen, die pädagogische Professionalität für störend halten, und ihren Unterricht am liebsten am "nurnberger Trichter" und am "Mittelkopf" orientiert hätten, obwohl es die letzten 3 Schwerpunktsitzungen (immerhin auch 4,5H) um die nachweisbar mangelhaften Erfolge dieses "Methoden"-Mix ging, was bei ihnen aber nicht angekommen st, weil Minecraft oder die Facebook-Pinnwand einfach interessanter und bunter waren?
Wenn du dann in der hintersten Reihe sitzt, dann siehst du, ob da jemand gerade eine Klötzchen-Welt editiert, an Seminararbeiten oder Mitschriften arbeitet ... oder einfach nur seinen Rausch ausschläft.
Sowas gab es in allen Sozialschichten an der Uni ... die finanziell Bessergestellten (zu denen ich mich wohl auch zählen muss .. immerhin hatte ich keinen BAFöG-Anspruch), konnte man nur daran erkennen, dass sie ihr Verhalten auch nach 10 Semestern kaum verändert hatten.
Ein Studium bestehen die Leute definitiv nicht mit Fleiß ... man könnte es nur für intelligent halten, dass die sich immer die Dozenten herausgesucht haben, bei denen die Scheinkriterien knapp über dem Boden hingen.
Ich hatte in meinen Seminaren auch einige, die ihr Studium zwar in Rekordzeit abgeschlossen haben, dafür aber ihr gesamtes erstes Semester nur damit verbraten haben, ältere Semester zu LÖCHERN, bei welchem Dozenten man welchen schein "easy abgreifen" kann und welche Dozenten sich beschweren, wenn man sich NICHT am Seminargeschehen beteiligt (ausser die 5 Minuten Pflichtreferat rauszuwürgen), oder sogar angekündigte Pausen verpennt, weil FB gerade soooooo spannend ist.
Dieses Verhalten meinte ich mit "ercheaten" ...
Ggegen die WLAN-ifizierung der Uni habe ich nur insofern etwas, weil sie dieses Verhalten noch subventioniert.
Im Zuge der Umstellung auf elektronische Semesterapparate und EKVV's war es mMn sogar bitter nötig, wenigstens die MÖGLICHKEITEN zu schaffen ... wenn man schon keine zusätzlichen PC-Plätze finanzieren will.

Ich habe nie nach dem leichtesten Weg gesucht, denn mir ging es nicht primär um die Scheine, sondern um das Wissen ... ich WOLLTE das anwenden, und deswegen habe ich gerade Dozenten und Themen gewählt, die nicht nur "gaaaanz gechillt" nen Schein gaben.
"Anwendung" bedeutet für mich auch, dass man das zu Grunde liegende Wissen "gefressen" hat.

Wir haben ein angeblich hochselektives Bildungssystem in Deutschland, und das versagt immer wieder (wenn auch nur in Einzelfällen) auch bei seinem Selektionsauftrag (der Bildungsauftrag geht bei diesen Einzelfällen eh unter)?

Wenn es im Studium nur darum gehen soll, möglichst schnell die nötigen Scheine zusammenzukratzen, dann braucht man sich auch nicht über Fachkräftemangel in akademischen Berufen zu beschweren, denn diese Entwicklung zu uninteressierten (oder nur am Geld interessierten) Turbo-Studenten ist (nachweisbar) eine direkte Folge der Ökonomisierung des Bildungsbereichs im Zuge des Bologna-Prozesses.
Früher sammelte man Wissen (und bekam dafür Scheine), heute sammelt man Scheine (und bekommt dafür Creditpoints, das klingt schon nach Geld ... vieleicht kann ich meine irgendwann direkt in eine Kryptowährung umwandeln).
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo

DerOlf schrieb:
Trotzdem, nach einem Lösungsansatz gefragt, kommt von Tomislav nichts, was in dieser Gesellschaft ncht JEDER halbwegs intelligente Mensch ohnehin schon weiß.
Ich habe dir mehrere Dinge vorgeschlagen, du bist aber nicht bereit an deinem Hauptproblem zu arbeiten, nämlich an dir selber, dafür fühlst du dich in deiner jammernden und vor Selbstmitleid zerfließenden Opferrolle viel zu wohl.

DerOlf schrieb:
Wie gesagt ... ich muss aufhören Trolle zu füttern.
Du bist doch hier der größte Troll.
Du bist ein über 40 jähriger Akademiker mit Masterabschluß, du hattest jahrelang mehrere Bewerbungscoaches/Bewerbungstrainings und du hast hier im Forum über deine Bewerbungsunterlagen diskutiert.
Du wußtest aber angeblich jahrelang nicht das man als Bewerbungsfoto nicht ein Schnappschussbild nimmt wo man ein T-Shirt trägt, ja ne ist klar eine T-Shirt Bewerbung als Akademiker, wen willst du denn veräppeln ?
Du wirfst mir vor das ich Hilfsbereitschaft vorheuchle, du willst doch gar keine Hilfe, du suchst nur Leidensgenossen die mit dir zusammen über das böse System meckern und dir dabei helfen dir deine Opferrolle schön zu reden.

Grüße Tomi
 
Zuletzt bearbeitet:
Tomislav2007 schrieb:
Was verlangst du eigentlich, damit endlich Ruhe im Karton ist ... soll ich das Bewerbungsfoto hier posten, welches auf den letzten 25 Bewerbungen gewesen ist? Komm doch bitte endlich mal klar!
Nix mit T-Shirt ... Hemd ... einmal mit, einmal ohne Sakko.
Die Fotos haben mich fast €30,- gekostet ... KEIN einziges "Wir danken Ihnen für ihre Unterlagen" oder ähnliches.
Auch das T-Shirt Foto hat eine professionelle Fotografin gemacht ... als Künstler kennt man solche Leute halt, und einige von denen vollen auch keine Kohle für ihre Arbeit, wenn man noch über eine Konzeption für eine Fotoserie drüberschaut (wegen Sprache ... die Fotografin kommt aus Griechenland).

Oder soll ich dich einfach nur mit meinem Gejammer in Ruhe lassen?
Dann sag das einfach, statt ständig Threads zu kapern, in denen es erst nach deinen ersten Posts und meiner ersten Antwort darauf nur noch um mich geht.
 
Hallo

DerOlf schrieb:
Oder soll ich euch einfach nur mit meinem Gejammer in Ruhe lassen?
Das wäre toll, wenn du nicht jeden Thread mit deinem Gejammer kapern würdest.

Grüße Tomi
 
Könnte ihr bitte mal diese persönlichen Auseinadersetzungen lassen? Es interessiert mich nicht inwieweit derOlf ein angeblicher Verlierer des Systems sein soll und deshalb seine Kritik daran erst enstanden ist bzw nicht relevant sei. Euer Vorwurf nur Linke Loser seien Kritiker des System ist absolut haltlos und dumm. Es gibt mittlerweile genügen Reiche, die sagen ,dass der Verteilungsschlüssel nicht stimmt und man was dagegen tun müsse, auch wenn es sie selbst dann trifft.
Also stimmt wohl eher mit euch was nicht, da ihr die Dinge, die hier so falsch laufen, verdrängt.
 
Natürlich stimmt der Verteilungsschlüssel nicht. Fängt bei der Ungerechtigkeit der Steuerprogression an (Schlagwort Flat Tax) und endet bei der leidigen Diskussion über die Ungerechtigkeit namens Erbschaftssteuer.
In der Tat laufen hier einige Dinge falsch.
 
Und das bestreitet auch keiner. Aber hier werden ja nicht solche Dinge diskutiert, was ich gut heißen würde, den das wäre in der Tat eine Diskussion zur aktuellen Lage sondern hier wird generelle Systemkritik diskutiert und am besten gleich noch die soziallinke Revolution mit Systemumsturz und wenn man dagegen argumentiert, findet man automatisch alles im aktuellen System top und man verdrängt die Probleme. Merkt ihr eigentlich noch was?
 
Leute die zur "gemäßigten Mitte" zu zählen wären, beteiligen sich eher nicht so engagiert in einem Politik-Thread eines Technik-Forums. Deswegen bashen sich hier zu 90% Leute die das aktuelle System als im Kern krank betrachten und Leute mit sozial-darwinistischen Anwandlungen, die die schwächsten Glieder der Kette am liebsten los wären. So mal aus der Vogelperspektive betrachtet.

Wir sind uns etwa bestimmt alle einig, dass die Erbschaftssteuer eine Ungerechtigkeit darstellt. Nur dass Sheepshaver wahrscheinlich darauf hinaus will, dass sie ganz abgeschafft gehört, während andere der Meinung sein werden, dass sie für Unternehmen ab einer gewissen Größe noch nicht hoch genug ist. Leute die sie gut finden wie sie ist, wirst du hier kaum hören.

Den Streit um Olfs Biografie will ich hier aber in der Tat auch nicht mehr lesen.
 
Aha, wer hat den hier sozial-darwinistische Anwandlungen oder plädiert dafür, die schwächsten loszuwerden, sprich das Sozialsystem massiv zu reduzieren? Du merkst schon, dass du hier keine Vogelperspektive einnimmst sondern deutlich wertest zugunsten einer der Parteien die du skizzierst?
 
Die Steuerprogression bricht doch sogar irgendwann einfach ab ...
Ich würde das noch bis 81k oder 101k fortsetzen. Vielleicht durch eine verbreiterung der Steuerzonen. Dadurch würde dann auch der Eintritt in die Spitzensteuerklasse nach oben verschoben ... davon könnte der Mittelstand profitieren, denn das wäre wohl die Steuererleichterung, die ganz gerne mal gefordert wird.

Klar wäre es ungerecht, wenn dann nur Menschen mit einem Monatsbruttoeinkommen von über 7-8000,- den Spitzensteuersatz zahlen würden.

Allerdings ergeben sich je nach Perspektive und Prioritätensetzung zwei grundverschiedene Bilder von der "Ungerechtigkeit" unseres aktuellen Steuersystems.

Schaut man nur auf die als Steuer abgeführten Summen, dann wird klar, dass man nach oben hin einen immer größeren Anteil seines Geldes abdrücken soll ... natürlich empfindet man das als ungerecht.
Fragt man jedoch, was NACH Steuerabzug noch zum Leben bleibt, dann hätte der Spitzenbesteuerte noch immer sehr viel mehr Geld zur Verfügung, als jemand mit "nur" 3000,- brutto ... und daran würde sich auch bei einem Spitzensteuersatz von 50% noch nichts geändert haben.

Meiner Meinung nach beginnt die Spitzensteuerzone viel zu früh und eine weitere Steuerprogression gibt es jenseits der 5000,- Grenze nicht (zumindest bei den Einkommen). Und DAS ist mMn die größte Ungerechtigkeit, denn ein nicht unerheblicher Teil der Bundesbürger zahlt exakt den gleichen Steuersatz auf ihr Bruttoeinkommen, wie jemand, der monatliche Bezüge von 20000,- kassiert.
Der Unterschied: bei letzterem bleiben nach Abzug des Spitzensteuersatzes von 42% noch 11.600,- übrig ... ca. doppelt so viel Geld, wie der Spitzensteuerzahler am Unteren Ende überhaupt versteuern muss.

Da stimmt also auch in meiner Perspektive was nicht.
Allerdings sehe ich hier nicht die Progression an sich als den Fehler, sondern nur ihr zu frühes Ende.

Auch ich halte die Erbschaftssteuer für ungerecht(fertigt) in ihrer momentanen Struktur.
Meiner Meinung nach greift der Staat hier zu früh zu, und belastet damit vor Allem "kleinere Erben" davon gibt es nämlich viel mehr.
Bei der Erbschaftssteuer würde ich einzelne Freibeträge höher ansetzen. Vor allem würde ich das "Überspringen" einer Generatioon nicht so hart belohnen.

Allerdings kann man sich auch mal hinstellen, und die Staatsfinanzen aus Unternehmerischer Sicht betrachten.
der Staat HAT Ausgaben (Sozialsystem, Verwaltungsapparat, Justiz und Ordnungsbehörden, Milllitär, Subventionen, Europa-beteiligungen usw) und Steuern sind seine einzige Einnahmequelle.
Ein niedrig beginnender Spitzensteuersatz bedeutet hier sofort mehr Einnahmen, und um das zu sehen reicht ein Blick auf eine Gauß'sche Glockenkurve, denn die Einkommen dürften ähnlich verteilt sein (wahrscheinlich etwas linksschief).

Bei den Erben das gleiche, wenn du hier den Freibetrag hoch ansetzt, dann gibt es eben auch eine ganze Menge Einnahmen, auf die du dadurch verzichtest.
Und es wäre auch nicht wirklich gerecht, wenn nur richtig große Erbsummen besteuert würden.
Dann wären zwar viele von der Erbschaftssteuer befreit, aber die, die dennoch Steuern auf ihre Erbschaft zahlen müssten, wären sicherlich angepisst davonm, dass sie die einzigen sind, die da zur Kasse gebeten werden.
Der Staat greift hier großflächig in die Taschen, weil es seine einzige Einnamequelle ist, und die Geldbörse eben größer ist, wenn nicht nur Leute zahlen müssen, die das Geld ganz sicher nicht brauchen.

Unserem Steuersystem fehlt mMn einfach die Verhältnismäßigkeit.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ähm, nein. Was die Erbschaftssteuer angeht bin ich voll dafür. Ich möchte es bitte in den Worten der FDP formulieren und eine Erbschaft als leistungsloses Einkommen bezeichnen.
Der Erbende hat sein neues Vermögen nun einmal noch nie versteuert ergo gehört es in meinen Augen versteuert exakt genau so wie alles andere eben auch.
 
Meiner Meinung nach Beginnt die Spitzensteuerzone viel zu früh und eine weitere Steuerprogression gibt es jenseits der 5000,- Grenze nicht (zumindest bei den Einkommen). Und DAS ist mMn die größte Ungerechtigkeit, denn ein nicht unerheblicher Teil der Bundesbürger zahlt exakt den gleichen Steuersatz auf ihr Bruttoeinkommen, wie jemand, der monatliche Bezüge von über 20000,- kassiert.

Das sehe ich auch so. Sogar die Linke ist dafür den Mittelstand zu entlasten und höhere Einkommen stärker zu belasten.

Schlimm genug aber ist es, dass nur ein kleiner Teil der EK den grössten Batzen des Steueraufkommens der EKS bezahlt.

Erkläre mir mal bitte wer, was daran gerecht sein soll, dass jemand jeden Monat darum kämpfen muss den Kühlschrank voll zu bekommen und jeden Cent umdrehen muss um seine Grundbedürfnisse zu befriedigen und ein anderer stellt sich nur die Frage, welchen Champanger oder welchen Urlaub er als nächstes plant, den existenzielle Fragen nicht oder kaum betreffen. Angst vor der Stromrechnung, Heizung, Telefon, Nahrung usw.
Ergänzung ()

Ähm, nein. Was die Erbschaftssteuer angeht bin ich voll dafür. Ich möchte es bitte in den Worten der FDP formulieren und eine Erbschaft als leistungsloses Einkommen bezeichnen.
Der Erbende hat sein neues Vermögen nun einmal noch nie versteuert ergo gehört es in meinen Augen versteuert exakt genau so wie alles andere eben auch.

Dafür bin ich auch, jedoch für einen Freibetrag.
 
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@olf
Schau an. Es geht doch. Das sind Probleme, die man diskutieren kann, die einen aktuellen Bezug haben und wo zumindest ein grundlegender Konsens vorhanden ist. Ich finde auch, dass die Progression viel zu früh endet. Der Spitzensteuersatz (der Reichenzuschlag ist schön und gut, aber auch eher ein Witz und wird daher hier mal ausgeblendet, weil er an der grundlegenden Progression ohnehin nichts ändert) wird von Menschen bezahlt, die ich als alles andere als reich bezeichnen würde. Eine Familie die am unteren Ende der höchsten Progressionsstufe stehen und 2-3 Kinder haben, leben alles andere als fett. Man kommt gut über die Runden aber reich ist für mich etwas anderes. Schon ein Urlaub in entferntere Gefilde dürfte mit 2-3 Kindern den Rahmen sprengen in der Einkommensstufe. Hier sollte durchaus nicht nur nach oben geschoben werden, hier fehlen auch noch durchaus 1-3 Progressionsstufen. Lieber die "Reichensteuer" streichen und dafür die Progression bei höheren Einkommen durchaus auch über 50% bringen. Wer mehr hat, hat auch höhere Verantwortung und diese spiegelt sich hier eben in einer erhöhten Beteiligung am Sozialwesen wieder.

Für die Erbschaftssteuer gilt ähnliches. Es ist ein Unding, dass Vermögen ohne Leistung zu erhalten ist und nichts anderes ist Erben zunächst mal. Wie Wiztm schon sagt, für den Erbenden ist es Einkommen und zwar für ihn unversteuert. Anders wird man auch Vermögensanhäufung auch nicht stoppen können. Den bestehendes Vermögen erleichtert immer das erstehen von weiterem Vermögen. Ich kann kein Geld anlegen oder investieren, wenn ich es im Alltag benötige. (bitte hier jetzt keine Zinsdiskussion beginnen...)

@Godde
bitte keine Klischees und schlichte Unwahrheiten: Wer kämpfen muss um seine Grundbedürfnisse zahlt in DE keine bzw. sehr wenig Einkommenssteuer. Du erwähnst den Grund dafür schon selbst: Freibeträge. Gelten auch beim Einkommen. Ebenso diverse steuersenkende Absetzungsmöglichkeiten.
 
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@Mustis,

Es geht um Relation, nicht um Klischees, die diese bedienen. Vorsicht, ich habe nirgends gesagt, dass jemand mit niedrigem EK mehr EKS bezahlt. Er zahlt aber in Relation mehr Steuern, Verbrauchssteuern.
Und ja es gibt Freibeträge auf EK. Danach wird die steuerliche Belastung relativ schnell ungerecht.

ür die Erbschaftssteuer gilt ähnliches. Es ist ein Unding, dass Vermögen ohne Leistung zu erhalten ist und nichts anderes ist Erben zunächst mal. Wie Wiztm schon sagt, für den Erbenden ist es Einkommen und zwar für ihn unversteuert. Anders wird man auch Vermögensanhäufung auch nicht stoppen können. Den bestehendes Vermögen erleichtert immer das erstehen von weiterem Vermögen. Ich kann kein Geld anlegen oder investieren, wenn ich es im Alltag benötige. (bitte hier jetzt keine Zinsdiskussion beginnen...)

Hier gehe ich ganz klar mit.
 
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DerOlf schrieb:
Die Steuerprogression bricht doch sogar irgendwann einfach ab ...
Ich würde das noch bis mindestens 101k fortsetzen.

$ 32a EStG - geht die Progression bis 256.304€ zu versteuerndes Einkommen. Darauf fällt dann die Reichensteuer mit 45% an. Somit geht die Progression deutlich weiter als du es wünscht.

Und ja, die Neid-Debatte können wir uns doch hier sparen. Oder sollen wir wieder die Statistiken rauskramen wo der Großteil des Steueraufkommens durch ein sehr kleinen Teil von Spitzenverdiener geleistet wird???

Ich verstehe es einfach nicht. Es gibt in Deutschland ja keine Flat Tax, sondern wirklich eine Progression die umso stärker besteuert umso mehr verdient wird.


DerOlf schrieb:
Meiner Meinung nach beginnt die Spitzensteuerzone viel zu früh und eine weitere Steuerprogression gibt es jenseits der 5000,- Grenze nicht (zumindest bei den Einkommen). Und DAS ist mMn die größte Ungerechtigkeit, denn ein nicht unerheblicher Teil der Bundesbürger zahlt exakt den gleichen Steuersatz auf ihr Bruttoeinkommen, wie jemand, der monatliche Bezüge von über 20000,- kassiert.

Ich hoffe mit dem obigen Paragraphen konnte ich dein Irrglauben auflösen.
 
@Killy

die Reichensteuer ist aber nicht direkt aus der progressiven Staffel abgeleitet und soweit ich weiß, davon auch losgelöst. Daher ist diese gesondert zu betrachten. Zudem ist fraglich ob 45 % ausreichend hoch sind in dieser Einkommenshöhe. Das hat mit Neid wenig zu tun. Wir bewegen uns dort in einem Bereich, wo es wirklich nur noch um Luxus geht. Zudem gehst du in keiner weise darauf ein, wieso jemand mit um die 60K einkommen genauso besteuert wird wie jemand mit 200k Einkommen und lediglich 2% unter dem Steuersatz liegt, die Milliardäre auch zahlen. hier fehlt es einfach ein weiteren Progressionsschritten, mit 60k Einkommen gehöre ich ganz sicher in einer Familie nicht zu den Spitzenverdienern, die sich ums Geld wenig Gedanken machen müssen. Zudem ist der Mittelstand nachweislich die Einkommensgruppe, die die letzten Jahren am meisten geblutet hat und entsprechend abgenommen. Und ich denke nicht, dass viele mittlere Einkommen nach oben abgewandert sind in der Einkommenstabelle...
 
_killy_ schrieb:
Ich hoffe mit dem obigen Paragraphen konnte ich dein Irrglauben auflösen.
Nein konntest du nicht, denn mein Beispiel liegt innerhalb der Zone, die mit 42% besteuert wird. Die in diesem § festgelegte "Reichensteuer" ist für viele eh nicht mehr Teil des "normalen" Einkommensteuersystems ... was 42% zum effektiven "Spitzensteuersatz" macht. Obwohl er es von EStG aus betrachtet NICHT ist.

Die beiden (aus meinem Beispiel) sind zwar nach der im Paragraphen gegebenen Definition keine Spitzensteuerzahler, sie liegen aber beide in der gleichen steuerzone. Denn 12 = 20000 = 240.000 <256.304. -> daher zahlt auch der Mensch in meinem Beispiel auf sein Gehalt "nur" 42% ... und genau da entsteht die Ungerechtigkeit.

Der jenige wird sich auch hüten, die in § 32a EStG festgelegte Marke zu überschreiten (es gibt genug Wege, unter diesem Betrag zu bleiben, dass kennt jeder, der sich in seiner Einkommensteuererklärung darum bemüht, nicht ÜBER dem Freibetrag zu landen).
Und ich kann es verstehen, denn bei "nur" 1.400,- höherem Monatseinkommen hätte er am Ende nicht wirklich "mehr" Geld ... obwohl er mehr verdient (andere leben von €1.500,- im Monat).

Zum Beleg ne kleine Rechnung (Dreisatz sollte hier jeder draufhaben):
Ich habe die zahlen mal abgerundet, um die Rechnung etwas zu vereinfachen ...

Großverdiener A: Monatsbrutto €20.834, - Jahresgehalt 250.008 -> Steuerzone 42% -> zu zahlende Steuer p/a: €105.003,- (8.750,- x 12). ---> Monatsnetto in diesem Fall €12.084,-.
Großverdiener B: Monatsbrutto 21.358 - Jahresgehalt 256.305 -> Steuerzone 45% -> zu zahlende Steuern p/a: €115.337,- (9.611 x 12). ----> Monatsnetto in diesem Fall €11.747,-.

€337,- weniger, weil man durch eine Gehaltsaufbesserung von gerademal €524,- über diese "Schallgrenze" rüber ist.
Das kann man für ungerecht halten, und es wäre ein guter Grund, eine solche Gehaltserhöhung (von in diesem Fall nichtmal 2%) abzulehnen. Wenn es noch knapper ist, dann wird diese Diskrepanz sogar noch größer. Zum Beispiel beim Vergleich der Steuersumme für €256.300,- (42%) und 256.305,- (45%) - für diesen Übergang reicht schon eine Gehaltserhöhung von UNTER €0,50 pro Monat.

Auf der enen Seite kann ich verstehen, wenn man das in der Gefahrenzone (Jahresgehälter oberhalb der 250.000er Marke) für ungerecht hält ... ich sehe da allerdings eher "Jammern auf hohem Niveau". Andere leben von diesem Geld fast 5 Jahre lang, und zahlen dennoch 42% Steuern auf ihr Einkommen.

Unterhalb der Schallmauer zu 45% (die von uns wahrscheinlich kein einziger zahlt). ist mein Beispel allerdings uneingeschränkt gültig ... auch und gerade nach §32a EStG, denn zwischen einem Jahreseinkommen von knapp €54.000,- bis zum fast FÜNFFACHEN dieses Betrages stagniert die Steuerprogression ... alles zahlen in dieser Zone 42%.
Mit dem Ergebnis, dass man am oberen Rand dieser Zone eben fast doppelt so viel Netto hat, wie am Unteren Ende Brutto.
Oberhalb dieser Schallmauer passiert traditionell eh nix mehr, auch wenn es da dicke Steuereinnahmen zu holen gäbe, würde es den Aufwand nicht lohnen.
Unserem Steuersystem wird gerne mal Überkompexität vorgeworfen, aber genau in dieser Gehaltszone (54 - 250k Jahresgehalt) trifft "Unterdifferenziert" eigentlich viel besser.

Es würde einer "Mehrheit" in Deutschland schon viel gerechter vorkommen, wenn man diese Progressionslücke schließen würde. z.B. mit zwei "neuen" Steuerzonen (43% ab 100k 44% ab 175k), dann wäre auch das "gap" ziwschen "gerade noch 42%" und "schon 45%" nicht mehr so ein vernünftiger Grund für den Verzicht auf "bessere" Bezahlung.

Oder wenn die Wirtschaft bei Gehaltserhöhungen etwas darauf achten würde, dass der AN am ende nicht Netto weniger hat, als vorher. An den Zonenübergängen gibt es eben das Problem, dass ein "knappes" Hinüberrutschen "nicht lohnt" ... der Grund dafür ist nicht politischer, sondern rein mathematischer Natur.
Eine möglichkeit wäre z.B. eine vertraglich zugeischerte turnusmäßige Gehaltserhöhung (gibts sowas überhaupt noch?) ein paar Jahre aufzuschieben, bis der AN von der Erhöhung dann auch was hat.
Der Leidtragende wäre hier dann der Staat ... muss man sich überlegen, was einem wichtiger ist, ein "finanzierbarer Staat" (haha), oder glückliche Großverdiener?

Mustis schrieb:
@olf
Schau an. Es geht doch. Das sind Probleme, die man diskutieren kann, die einen aktuellen Bezug haben und wo zumindest ein grundlegender Konsens vorhanden ist.
Ich will im Grunde nicht anders diskutieren.

Die persönliche Ebene, auf die das oft abdriftet ist mir zuwieder ... leider wird es bei mir momentan schnell emotional, wenn's um Geld geht. Denn ich bekomme mein Leben zwar einigermaßen finanziert, und brauche dafür immer weniger Hilfe vom Staat ... unplanbare Tierarztrechnungen (alles was über regelmäßige Routineuntersuchungen und Impfungen hinausgeht) lassen mich dennoch zusammenbrechen ... denn ich will mein Tier nicht leiden lassen, nur weil ich nicht genug Geld für Untersuchungen, Behandlungen und Medikamente habe.
Momentan sehe ich kaum andere Wege, als mich zu verschulden ... oder zu sehen, wie ich mich als Tagelöhner mache. "Katze abgeben/aussetzen/erschlagen" ist auch eine Möglichkeit, aber wer ein Kind hat, und das gleiche erlebt, der kann vielleicht nachvollziehen, warum ich mit dieser "Lösungsavariante" ein Problem habe (bei einem Kind hätte ich das Problem nur nicht, denn da GIBT es ja Hilfe vom Staat).

Wenn ein Thread deswegen in den OT bereich abdriftet, dann ist das auch meine Schuld ... ich könnte die persönlichen Anfeindungen ja auch einfach ignorieren (tatsächlich habe ich das sehr lange versucht, aber irgendwann ist auch mein Maß voll).

Es kotzt mich einfach an, wenn man auf der Suche nach Kompensationsmöglichkeiten dann neben "Mutzuspruch" und "du musst halt suchen, einzelne Tierärzte sind da kulanter" nur Spam von Kreditinstituten findet ... die machen tatsächlich aus dem Leid eines Tieres noch Geld, weil der Mensch sich das nicht gut mit ansehen kann (oder sein langjähriges Haustier nicht einfach selbst ertränken, -schlagen, aussetzen oder vergiften will).
Und ja, das ist Gejammer ... mir geht es momentan sehr an die Nieren, dass ich trotz relativ wenig freizeit nichtmal genug Kohle habe, um ein (krankes) Tier zu versorgen ... die Alltagsversorgung ist kein Problem, aber den Arzt kann ich mir einfach nicht leisten.
Bisher habe ich da eine Rechnung von fast €250,- ... und bisher stehen da nur Strahlendiagnostik und Medikamente drauf ... die OP steht ende des Monats noch an ... kann ich als HartzIV-Empfänger eigentlich Privatinsolvenz anmelden?

Aber das geht schon wieder in Rictung System- oder Bewusstseinskritik ... die ist hier scheinbar (zumindest von meiner Seite) unerwünscht.
 
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Mustis schrieb:
Aha, wer hat den hier sozial-darwinistische Anwandlungen oder plädiert dafür, die schwächsten loszuwerden, sprich das Sozialsystem massiv zu reduzieren?

Tomislav. Der spricht offen von "...sollen halt leise sterben gehen". Weiß nicht worauf und auf wen du raus willst. Außerdem habe ich mich aus meiner Betrachtung überhaupt nicht ausgenommen. Ich sehe mich ja auch nicht in einer "gemäßigten Mitte".

@Olf: im Prinzip müsste man "Systemkritik" in einem extra Thread pflegen. Und hätte den hier "aktuelle politische Ereignisse und Einschätzung" nennen sollen. Denn die "Lage" hat nun mal mit Systemfehlern zu tun.
 
Zuletzt bearbeitet:
@ Mustis / DerOlf

Es ist eine Neid Debatte! Warum?
1) wir haben ein progressives Steuersystem, d.h. der Steuersatz steigt mit steigenden Einkommen, jeder Euro mehr Verdienst wird höher besteuert
-> was ist daran gerecht??? Nix. Begründet wird es mit einer sozialen Gerechtigkeit. Nach der Leistungs-Gerechtigkeit ist ein progressives Steuersystem höchst ungerecht. Hier wäre die Flat Tax gerecht.

2) die obersten Einkommensgruppen tragen den Großteil der Einkommenssteuer bei
-> nach eurer Argumentation klingt eher heraus, dass diese Einkommensgruppen kaum eine Last tragen oder nur ein Bruchteil des Einkommenssteueraufkommens aufbringen

Aber egal, Neid mag man ja ungern zugeben. Wer selbst nix hat der gönnt dem anderen auch nix. Ist halt die Deutsche Mentalität. Heute Mitarbeiter des Monats, morgen durch das Kollegium aus der Firma gemobbt.
 
@_killy_

2) die obersten Einkommensgruppen tragen den Großteil der Einkommenssteuer bei
-> nach eurer Argumentation klingt eher heraus, dass diese Einkommensgruppen kaum eine Last tragen oder nur ein Bruchteil des Einkommenssteueraufkommens aufbringen

Es ist schlimm genug, dass diese, es sind gerade mal 10%, wenn überhaupt, den Grossteil der EKS ausmachen. Wenn du meinst das hätte was mit Neid zu tun, ok. So kannst du alles rechtfertigen.
In meiner Welt zeigt das nur, dass sehr viele zu wenig verdienen. Oder paar Wenige zu viel. Das kannst du sehen wie du willst.
Eine Flat Tax ist eben nicht gerecht.Da geringere EK eh schon mehr durch Verbrauchssteuren belastet werden.
Mit dem schönen Wort Neiddebatte kann man also soziale Schieflagen erschlagen.
 
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