Aktuelle politische Lage und Einschätzung

Welche Partei bekommt deine (Zweit-)Stimme zur BTW 2017?

  • CDU/CSU

    Stimmen: 4 2,7%
  • SPD

    Stimmen: 14 9,6%
  • Bündnis 90/Die Grünen

    Stimmen: 5 3,4%
  • Die Linke

    Stimmen: 30 20,5%
  • FDP

    Stimmen: 16 11,0%
  • AfD

    Stimmen: 63 43,2%
  • Sonstige

    Stimmen: 14 9,6%

  • Umfrageteilnehmer
    146
  • Umfrage geschlossen .
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Prosaft schrieb:
Ich bin sicher du kannst genug Beispiele bringen, wo mit Kreditgeschaeften auch Schindluder getrieben wird, aber das Konzept an sich ist jetzt erstmal nichts negatives.
Das Konzept an sich ist nicht negativ ...doch da hängt ein sehr großes ABER dran, wenn Kreditgeber damit massiv Geld verdienen, dass Leute ihre Kredite NICHT abzahlen (Zinseszins). Da hast du dann Leute, die zahlen regelmöäßig so viel an die Bank, wie sei gerade eben noch so abgeben können ... und deren Schulden steigen trotzdem weiter.
Im Bereich des privaten Häuserbaus sorgt das nicht selten dafür, dass Kreditnehmern ihr Häuschen weggepfändet, und dann weit unter Marktwert versteigert wird (die Bieter freuen sich drüber), sodass damit der Kredit zwar getilgt wird, der ursprünglich geförderte aber danach dann gerade noch eine Jobcenterfinanzierte Mietwohnung bewohnen kann (mehrmals erlebt).

Natürlich gäbe es die beiden Häuser in meiner Familie ohne Kredite auch nicht. Das ältere (in dem mein Vater wohnt) ist von 1923 ... auf Kredit gebaut, und weil die Banken damals noch ein bisschen dümmer waren, was die Kredite angeht, konnte mein Urgroßvater (väterliche Linie) diesen Kredit 1929 mit EINEM Monatslohn ausgleichen (ne, das hat schon ein paar Monate gedauert). Die Bank hatte Pech, und er hatte ein schuldenfreies Einfamilienhaus mit weit über einem ha Grundstück.
Für den Bau des zweiten Hauses (Großvater mütterlicherseits, der war Polier bei der damals größten Baufirma in Bielefeld), wurde eine Hypothek aufs ältere Haus aufgenommen (zusätzlich zu einem Kredit). Gebaut wurde die Hütte dann von ihm und einigen Arbeitskollegen nach Feierabend. Nicht nur dieses Haus, sondern auch 3 - 5 andere ... nach EINEM einzigen Plan (Einheitshäuser in Handarbeit nach Feierabend ... ich denke sowas geht heute auchnicht mehr, es verdient ja kein Bauunternemer dran).

Ich sehe bei Krediten große Vorteile, aber auch sehr große Nachteile, wenn eine ganze Wirtschaft sich langsam auf ein "Leben auf Pump" umstellt ... das sorgt nämlich dafür, dass Leute für die Steigerung des eigenen Vermögens dieses nur dann einsetzen müssen, wenn die Unternehmung scheitert.

Ich lehne Kredite für meine eigene Lebensführung ab, weil ich Schulden einfach nicht mag. Auch Prvatschulden zahle ich so schnell es irgendwie geht wieder zurück ... auch an Leute, die seit Jahren nicht mehr nach ihrem Geld gefragt haben.
Ich möchte nicht mit Geld Leben, was anderen dann fehlt und sehe Schulden daher nicht als Alternative, um mir Luxus leisten zu können ... wenn ich den Luxus will, dann muss ich zusehen, dass ich mir das leisten kann (durch ehrliche Arbeit) oder ich muss auf etwas verzichten ... z.B. trinke ich dann eine Weile morgens Tee statt Kaffee, esse so wenig, dass meine Bekannten mich schon immer darauf hinweisen, dass ich mehr essen sollte oder ich fahre dann eben mit dem Fahrrad (bei unserem Verkehrsaufkommen und der Regel-Affinität der meisten Autofahrer ist das echt gefährlich), oder gehe halt zu Fuß.
Alles für Luxus, den ich haben will ... z.B. für eine zusätzliche externe HDD .. oder aktuell für die Hausrenovierung (v.A. Fahrtkosten) und die Tierarztrechnungen meiner Katze. Die Katze ist Luxus, aber ich werde den dicken ncht wegschmeißen, wie ein schimmliges Stück Brot. Eher gehe ich betteln.

Einen Kredit aufzunehmen, nur um einen etwas größeren Fernseher zu "besitzen" oder ein neues Auto zu kaufen, das liegt mir so fern, wie AfD zu wählen.
Nur für einen Führerschein könnte ich mir das überlegen (den Kredit ... die AfD könnte mir Millionen schenken und würde meine Stimme trotzdem nicht kriegen), wenn ich es nun garnicht anders finanziert bekomme ... denn den kann man in DE mittlerweile beim besten Willen nicht mehr als Luxus betrachten.

Vor allem liegt es aber wohl an einem Erlebnis, welches mir die Augen geöffnet hat. Ein ehemaliger Mitbewohner (Spielsüchtig ... nein kein Gamer - Spielotheken-Opfer) bat mich, mit ihm zusammen mal seine finanzielle Situation durchzurechnen ... ich habe das dann gemacht. Der gute Mann war gerade mal 20 undhatte schon über €20.000,- Schulden angehäuft. Alles durch kleine Finanzkäufe, bei denen er dann nicht zahen konnte und aus bloßer DUMMHEIT das Mahnverfahren verschleppt hat.
Sowas wird sehr schnell sehr teuer ... ich habe gerichtliche Mahnbescheide gesehen, auf denen haarklein aufgelistet war, wie aus einer Forderng von ursprünglich nichtmal €20,- eine "Gesamtforderung" von ÜBER €400,- geworden ist ... nur weil der Typ es nicht geschafft hat, mal beim ursprünglichen Gläubiger eine Ratenzahlung zu vereinbaren ... oder einfach mal eine Rechnung von €20,- zu bezahlen. Ich habe sogar einen Termin mit der Schuldnerberatung für ihn vereinbart ... ihr dürft EINMAL raten, WER zu diesem Termin nicht zuhause war (die machen Hausbesuche).
Nachdem er dann die X-Box-360 seiner Freundin ins Pfandhaus gebracht hatte, habe ich mein Zimmer doch lieber abgeschlossen, wenn ich die Wohnung verlassen habe.

Verstanden habe ich das damals auch schon nicht, denn meine Rechnungen habe ich meistens im Blick (nur über meine Kontoführungsgebühren stolpere ich ab und zu mal), aber ich habe mir geschworen, niemals in eine solche Situation zu geraten ...
Ich zahle (oder habe zumindest einen Plan im Kopf, wie ich es zahlen kann), oder ich brauch's halt nicht (den entsprechenden Luxus).
 
Zuletzt bearbeitet:
Schrammler schrieb:
Glaube ich noch nicht einmal, wieviel kostete eine Single oder LP in den 70ern? Außerdem wurde schon damals viel aufgenommen und kopiert..
AFAIK ein paar wenige Mark. Aber wenn du das in Arbeitsminuten umrechnest solltest du damals länger dafür benötigt haben als heute für den Titeldownload.
 
wiztm schrieb:
Aber wenn du das in Arbeitsminuten umrechnest solltest du damals länger dafür benötigt haben als heute

Lassen wir es 20-30DM sein, die du für eine neuerschienene LP in den 80ern bezahlt hast. Heute kosten LPs durch die gestiegene Nachfrage, die geringen Produktionskapazitäten und die Profitabsichten der großen Labels schnell 20-30€.
Wieviel kostet ein Downloadalbum in lossless Qualität? Ich weiß das wirklich nicht, weil ich sowas nicht konsumiere ;) Ich tippe trotzdem auf 10€, die Herstellungs- und Vertriebskosten für den Tonträger fallen dabei völlig weg.
 
Schrammler schrieb:
Herstellungs- und Vertriebskosten für den Tonträger fallen dabei völlig weg.
Aus meiner privaten Musikproduktion (Alben für eigene und befreundete Bands) weiß ich leider, dass genau diese Kosten schon beim Vinyl nur einen geringen Teil ausgemacht haben.
Der Löwenanteil der Kosten entsteht bei der Produktion der Musik selbst ... Entwicklungs und Probezeiten der Musiker nicht eingerechnet.

Z.B. haben wir meist ein ganzes Wochenende eingeplant, nur um die Schlagzeugspuren für ein Album mit 14 Stücken aufzunehmen ... reine Arbeitszeit um die 20 Stunden, weil es so gut wie nie gelingt, ein Stück im "first try" in entsprechender spielerischer Qualität aufzunehmen.
Nochmal ein WE für Bass und Gitarre ... ebenfalls 20 Stunden (es dauert nur deswegen nicht so lange, weil man bei Einzelinstrumenten besser mit "punch in" arbeiten kann ... im Vergleich ... unser Schlagzeug ist bei Aufnahmen momentan mit 10-12 Microfonen bestückt ... beim Mixing ist das also nicht EIN sondern u.U. 12 Instrumente).
Noch mal einen Tag für den Gesang, und dann sind die Tonspuren schonmal da ... bis jetzt haben 3 - 4 Menschen gut 50 Stunden arbeit da reingesteckt ... bei einer Entlohnung nach Mindestlohn haste da gleich mal einen Batzen von 150-200 Stunden ... Kostenpunkt bei gewerblichen Auflagen von 1300 - 1700 EUR (ohne Lohnnebenkosten).
Der Mixer sitzt dann noch mehrere Nächte lang da, schneidet die Spuren sauber (insgesamt können das auch mal über 30 sein), arbeitet danach den Sound aus, eliminiert Störfrequenzen und überprüft das Ergebnis immer wieder über verschiedene Wiedergabewege ... erst wenn es ALLES pass, kümmert man sich beim mastering um Raumklang, und gesamtlautstärke (sollte schon in Richtung +/-0db gehen - +6db (CD-Level) wäre eigentlich besser, aber das bekommt man im Homerecording schlecht hin).
Wiederum gehen ein paar hundert Arbeitsstunden drauf, um am ende einen Album präsentieren zu können, das sehr wahrscheinlich (n unserem Fall) nichtmal die Produktionskosten einspielen wird.

Erst dann kommt der "einfache" Teil der Arbeit ... man brennt die fertige Musik auf eine CD, druckt Cover + Backcover und eventuell ein Booklet, tütet das ganze ein um es bei Konzerten als Merchandising zu verkaufen.
Gleichzeitig wird das ganze dann hochgeladen, um auch die Kinder des Internetzeitalters nicht auszuschliesen (exclusion ist kagge).
Kostenpunkt: mehrere tausend Euro (wenn es denn in einem Beschäftigungsverhältnis geschähe)
Einnahmen: ungewiss (bei uns decken sie ganz gewiss nicht die Ausgaben) ... Profit: Nichts weiter, als dass es deine Musik nun auch auf CD oder als Download gibt. Und genau der letzte Punkt ist die Hauptmotivation, überhaupt Aufnahmen zu machen.

NUR den letzten Teil (die Entproduktion der CD, des Downloads oder auch das Mastering) dieser Schilderung übernehmen die klassischen Rechteverwerter ... und beschweren sich noch darüber, dass ihnen durch Raubkopierer Gewinne abhanden kommen :freak:

Ich habe seit Jahren keine Musik mehr gekauft ... nicht weil mir das zu teuer ist, sondern weil ich mittlerweile nur noch selten Bands entdecke, die mir gefallen ... im Internet schon gleich garnicht, da regieren die Likes und Follower und die stehen scheinbar nicht so auf Qualität, sondern eher auf seichte Plätscherunterhaltung oder BUMBUMBUMBUMBUMBUMBUMBUBUBUMSDIEKATZEBUMSDIEKATEBUMBUMBUMBUM.
 
Zuletzt bearbeitet:
DerOlf schrieb:
Aus meiner privaten Musikproduktion (Alben für eigene und befreundete Bands) weiß ich leider, dass genau diese Kosten schon beim Vinyl nur einen geringen Teil ausgemacht haben.

Das ist mir zwar klar, aber völlig irrelevant für den Verbraucher. Der unterscheidet preislich zwischen Tonträgern und inzwischen dem digitalen Download. Von den Produktionskosten, die bei allen Medientypen gleich sind, ahnt und sieht er beim Kauf meist gar nichts.

DerOlf schrieb:
Ich habe seit Jahren keine Musik mehr gekauft ... nicht weil mir das zu teuer ist, sondern weil ich mittlerweile nur noch selten Bands entdecke, die mir gefallen ...

Das geht nicht nur dir so. Daher suche ich mir z.B. Gefälliges aus den 50er-80er Jahren. Je mehr man das macht, desto uninteressanter und langweiliger wird jedoch aktuelle Musik.
 
Lasst doch mal wieder näher am Thema bleiben, wir driften alle 1,5 Seiten ab. So gern ich mich jetzt auch auf's Thema Musik einlassen würde...
Auch wenn es mit "was ist Luxus und was lebensnotwendig?" angefangen hat. Vermutlich tun wir uns keinen Gefallen, wenn wir uns in dem Thread zu viel an allgemeinen gesellschaftspolitischen Themen aufhängen. Das geht dann doch immer wieder in die Richtung "Kapitalismus-Kritik". Auch wenn ich es selbst so sehe, dass manche Entwicklungen
systeminhärent sind.

Wir könnten uns doch mal wieder über die SPD aufregen. Schließlich liefern die täglich Munition. Der Postillon hat den Nagel mal wieder auf den Kopf getroffen.
Ausgerechnet in Großbritannien macht ein linker Politiker vor, dass man mit linken Inhalten doch noch Stimmen holen kann.
 
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@TnTDynamite,


Ja leider rafft die SPD irgendwas eben nicht. Es geht hier auch um Glaubwürdigkeit, die sie verloren hat. Vllt wäre es mal nötig sich von seinen Verfehlungen zu distanzieren. Wobei ja die Meisten gerade in der Führungsriege davon überzeugt sind, dass die Agenda das Richtige war.
Übrigens verwies auch Sarah Wagenknecht beim Linken Parteitag am WE auf Corbyn und Melenchon und drückt denen die Daumen.
Der gute Corbyn wurde ja zuvor gleich mal in die antisemitische Ecke gedrängt, bloss keine Linke Politik dulden....
Anscheinden, kam beim Parteitag raus, wird die Linke nicht von ihrer Basis abrücken, dann lieber Opposition, sagte Wagenknecht. Frau Kipping empfahl ja sich regierungsfähig zu geben bzw eine Koalition unter bestimmten Bedingungen nicht auszuschliessen, das sehe ich auch, nur eben darf die Linke ihre Grundsätze dafür nicht verraten und sich unglaubwürdig machen.
 
Meiner Einschätzung nach ist bei der SPD überhaupt keiner mehr übrig der sich Richtung Links bewegen könnte.
Ich glaube nach dem ganzen Desaster mit der Agenda 2010 und was es da noch alles gab ist jeder der noch irgendwie in den Spiegel schauen wollte dort schon lange raus. Ich erwarte da also überhaupt nicht mehr etwas anderes. Es ist nur halt schade das der Wähler nicht versteht das diese SPD seine Interessen einfach nicht vertritt.
Ich würde den FDPlern empfehlen SPDler anzusprechen die sich durch die SPD vertreten fühlen. Dann sollten locker 18% drin sein.

Aktuell bin ich, mal wieder, etwas verstört das sich unsere Medien ein außenpolitisches Randthema suchen, Russland-Krim, um ihr Artikelstörfeuer abzufeuern, nur um sich ja nicht mit den Innenpolitischen Themen der Linken auseinander setzen zu müssen.
Traurig, eigentlich.
Der Parteitag hätte da wirklich deutlich mehr Stoff hergeben als das.
 
Postillion rules ... auch wenn mein Browser eben beinahe hängen geblieben ist, nachdem ich den Link geklickt hatte :(

Ich bin mir momentan uneins, ob das, was in England passiert ist, auf Deutschland übertragen werden kann ... zumindest Wagenknechts Linke scheint mit ihrem an der Basis orientierten inhaltlichen Wahlkampf nur bescheidene Erfolge zu feiern.
Wahrscheinlich geht es den Deutschen momentan noch zu angestrengt "gut".

Aber das könnte sich durch einen "Corbyn-Schock" in der SPD vielleicht schon bei der nächsten Bundestagswahl ändern (vielleicht orientieren die sich ja sogar am "Godesberger Programm" der CDU, das wäre schon fast sozialistisch, nicht nur sozialdemokratisch).
Aber irgendwie glaube ich da nicht dran ... Fakten- und Beratungsresistenz sowie Selbstgefälligkeit sind in der Post-Schröder-SPD dafür mMn noch zu ausgeprägt.
Ich glaube, dass in dieser Partei erst dann ein (um)Denkprozess einsetzen wird, wenn sie zum ersten mal in irgendeiner Wahl an der 5%-Hürde gescheitert sind.
Die Leute, die wir heute als "Gesichter der SPD" wahrnehmen (vorgesetzt bekommen), werden dann allerdings schon lange zu erfolgreicheren Parteien gewechselt sein ...
 
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@DerOlf,

Jesus war ja sozusagen der 1.Sozialist oder nicht?
Leider verschied mit Ottmar Schreiner einer der letzten Linken der SPD, der auch eine Stimme hatte.

Aktuell bin ich, mal wieder, etwas verstört das sich unsere Medien ein außenpolitisches Randthema suchen, Russland-Krim, um ihr Artikelstörfeuer abzufeuern, nur um sich ja nicht mit den Innenpolitischen Themen der Linken auseinander setzen zu müssen.
Traurig, eigentlich.
Der Parteitag hätte da wirklich deutlich mehr Stoff hergeben als das.

Auf dem Linken Auge ist man dann eben blind. Denn eigentlich sind deren innenpolitische Themen aktueller denn je.
Nur scheinen die meisten Menschen hier nur die Flüchtlinge zu interessieren, wobei die Linke ja auch hier eine Antwort parat hat, nämlich die Ursachenbekämpfung, aber diese ist wie es aussieht nicht gewollt.
 
Godde schrieb:
@DerOlf,

Jesus war ja sozusagen der 1.Sozialist oder nicht?
Nee du, das gabs schon Jahrhunderte davor ...
Die Anfänge der Soziologie bzw Sozialpsychologie (in schriftlichen Zeugnissen) gehen bis in die Zeit Solons zurück (Athener Politiker ca. 600 v.Chr).
Meiner Meinung nach ist der Sozialismus oder eine echte Sozialdemokratie eine logische Folge aus der Beschäftigung mit den gesellschaftlichen Verhältnissen und ihrer seit Jahrtausenden immer in der gleichen Richtung verlaufenden Entwicklung ... bis hin zu "spätrömischer Dekadenz" und letztlich dem Untergang großartiger Sklavenalter-Hochkulturen.
Und schon zu der Zeit haben sich die Reichen Athener darüber beschwert, dass sie mit ihrem Geld auch Arme fördern sollten ... die Taten das ja ohnehin schon, indem sie den armen Familien Kinder auf dem Sklavenmärkten abnahmen ... und damit gleichzeitig die Fürsorgepflicht für sie übernahmen (dafür sorgte die Athener Verfassung, für die scheinbar Solon verantwortlich zeichnet).
Die durften ihre Sklaven wohl nichtmal nach Gutdünken bestrafen (das war gesetzlich reguliert, auch wenn die Sklaven sehr viel härter bestraft werden konnten, als die Freien) und mussten zeitweise für einen toten Sklaven sogar eine Entschädigung an dessen (freie) Angehörige zahlen.

Wer nach Belegen für meine "kruden Behauptungen" fragt, kann die haben, es wird aber kein einfacher Link sein, sondern Verweise zu Textstellen aus teilweise sehr alten Büchern (eben Quellen aus den letzten 5 vor- und den ersten 3 nachchristlichen Jahrhunderten .... das wenige, was die christlichen Fundamentalisten von diesem "Teufelswerk" übrig gelassen haben).
 
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Das Stichwort Ursachenbekämpfung ist eine Worthülse und keine Antwort. Die Worthülse müsste konkret gefühlt werden, was diese Ursachen sind und wie sie zu beseitigen sind und welche Konsequenzen sich daraus ergeben um als Antwort durchzugehen. Und genau das passiert nicht und die Linke verfährt hier exakt so, wie andere Parteien eben auch und profiliert sich hier keineswegs als Partei mit inhaltlichem Wahlkampfthema...
 
Ja, Spiegel Online haut schon wieder kräftig drauf, auf die Linken. SPDler aus meinem erweiterten Bekanntenkreis, pervertieren die Meldungen dann noch vollständig zu Unwahrheiten:
Ich zitiere ein SPD-Mitglied auf FB:
"53% Einkommensteuer, katzbuckeln gegenüber Putin, Ablehnung von Bundeswehr und NATO, Kampf gegen die Kirchen - Die Linken haben auf ihrem Parteitag lauter Dinge beschlossen, die unser Wirtschafts- und Sozialsystem dauerhaft beschädigen und uns international isolieren würden.

Damit hat sich rot-rot-grün nach der Bundestagswahl erledigt. Gut so."

Spitzensteuersatz ist das, "Katzbuckeln" heißt es bei den Linken, "Türen offen halten", wenn es die Kanzlerin macht. Die Haltung zu Kampfeinsätzen der Bundeswehr und der Kirche ist allemal vernünftiger als die der GroKo.

Die Linke hat ihre innerparteilichen Probleme, wie alle anderen auch. Aber dass sie von der SPD genau an den Punkten kritisiert wird, an denen Sie mal mit relativ konkreten Inhalten kommen... dieser Haufen sollte sich erstmal um die eigene Identität und eigene Inhalte kümmern.
 
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Na ja mit ihrer rigoros geforderten Abrüstung ohne Antwort wie man dann zur Nato stehen will etc. ist eben halt auch sehr leicht angreifbar. Und ja, ich finde die Linke macht es sich beim THema Russland zu einfach und verkennt seine machtpolitischen Spielchen und vor allem, wie versiert Putin als alter KGBler darin ist. Was die SPD nun gegen 53% Einkommenssteuer hat, solange nicht klar ist, ab welcher Progressionsstufe ist mir allerdings auch schleierhaft...
 
Die Linke will Abrüstung und ein alternatives Verteidigungsbündnis, mit Russland an einem Tisch. Wird schwierig. Das Verhältnis zu Putin war auch unter den vergangenen Regierungen erstmal von einer konstruktiven Annäherung geprägt, die nun von beiden Seiten torpediert wurde. Die Linke schaut da gelassener weg, als die Regierung.
Die GroKo-Regierung beteiligt sich munter an den machtpolitischen Spielchen der "westlichen Achse", verkauft Waffen in alle Richtungen, teils indirekt an den Feind. Man gab sich als Lakai der USA und jetzt steht man gerade dumm da, weil man irgendwie mit Trump hinkommen muss.

Also ich sehe da bei der Außenpolitik nur bedingt auf einer Seite ein "das ist viel besser". Die Linken sind in Teilen noch zu weltfremd. Aber die GroKo lebt halt auch leicht angreifbare (Außen)Politik. Die Ziele der Linken sind zweifelsfrei die besseren (moralisch/ethisch). Ob sie regierungsfähig mit Leben gefüllt werden könnten, wäre zu beweisen. Die GroKo hat jedenfalls bewiesen, welche Fehler sie machen, während die schreckliche DDR-Kommunisten-Politik die man den Linken vorwirft umgekehrt auch noch zu beweisen wären. Kann man so oder so herum drehen.
 
In vielen Medien wird der Parteitag der Linken eher negativ kommentiert, weil die meisten Journalisten auf eine Rot-Rot-Grüne Alternative hofften. Nun scheint ein derartiger Lagerwahlkampf eher unwahrscheinlich nach den Einlassungen von Frau Wagenknecht auf dem Parteitag, sowie die strikte Ablehnung von Auslandseinsätzen, EU und NATO.

Da sich die Linke selber aus den Rennen genommen hat, geht es nur noch darum ob FDP und Grüne zusammen mit der CDU eine Mehrheit bekommen oder es eine Große Koalition gibt.
 
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Du findest es ethisch/moralisch besser auf Putin zuzugehen und damit seine Machtspielchen zu legitimeren und auch seine Syrien/Ukraine Politik? Also das sehe ich deutlich anders und finde, ein Putin hat bei einem deutschen Verteidigungsbündnisses absolut nichts zu suchen. Und auch ein Verteidigungsbündnis ist nicht mit massiver Abrüstung vereinbar. Wir liegen bereits weiter unter dem, was wir seitens der NATO eigentlich vorhalten müssten. Wir sind also an sich Bündnisbrüchig. Die "Anbiederung" der Linken an die Russen ist eindeutig ideologisch geprägt und keineswegs von moralisch ethischen oder gar politischen Motiven aus und genau das macht es so problematisch.

Und konsequent ist die Linke hier auch nicht: Egal welche vermeintliche Verteidigungsbündnis man hier anvisiert, ohne deutsche Beteiligung wird das nicht gehen und das steht dem rigorosen Eischrumpfen der Bundeswehr schon mal konträr entgegen. Vorallem wie sollen sich Länder wie Litauen, Lettland und Co fühlen, wenn Deutschland neben der NATO ein Verteidigungsbündnis schmiedet an welchem Putin beteiligt wird? Konsequent wäre hier der Vorantrieb einer EU Verteidigungsarmee und damit einhergehend eine Unabhängigkeit sowohl von den Amerikanern und den Russen. Und sind wir ehrlich, das ist der einzig wirklich "neutrale" Weg und wäre endlich mal ein Schritt in das politische Erwachsenwerden der EU als Staatenbund. Nur auch das wird ohne Deutschland, als größte Nation, wohl kaum funktionieren, wenn man die Bundeswehr weiter eindampft. Warum sollten Staaten wie die skandinavischen Ländern oder Frankreich mit deutlich kleinerem wirtschaftlichem Umfang zwangsweise einen relativ größeren Anteil an einer solchen Armee stemmen? Hier müsste DE dann auch einen fairen Anteil tragen, sprich eines der größten Kontingente. Die Position der Linken seh ich hier als in sich widersprüchlich und in Bezug auf Russland auch heuchlerisch weil meiner Meinung nach vornehmlich ideologisch motiviert.
 
@Spotz: das voneinander Wegbewegen zwischen Linken und SPD beruht in den letzten Wochen aber durchaus auf Gegenseitigkeit.

@Mustis: eine Anbiederung an Putin will ich auch nicht sehen. Aber das Mitwirken an den amerikanischen Machenschaften heiße ich halt auch bei weitem nicht gut. Eine EU Verteidigungs-Armee, wäre die einzig konsequente Lösung, damit man nicht zwangsweise in die gleiche Richtung wie die USA marschieren müsste. Man stelle sich nur vor Trump würde total auf Konfrontationskurs mit Putin gehen und wir hätten den Bündnisfall. Unwahrscheinlich, aber ich will nicht mit meiner Wählerstimme hinter der amerikanischen Militärpolitik stehen.
Eine starke Europa-Armee könnte es aber nur mit Einigkeit zwischen England, Frankreich und Deutschland geben und einer starken Bundeswehr, die mit den Linken eher nicht da sein wird, da stimme ich dir zu. Und England macht militärpolitisch auch ganz gerne USA-nahe Politik, wenn auch mit eigenen Interessen im Vordergrund.
Die Anbiederung der Linken an Putin hat auch ideologische Hintergründe. Aber es kann auch einfach nicht zielführend sein auf ewig diese Stellvertreter-Scharmützel auszufechten. Ein aufeinander Zugehen ohne jetzt Putins Handeln zu verharmlosen und durchgehen zu lassen, kann die einzige Lösung für einen dauerhaften Frieden sein. Ich habe meine Zweifel dass man in den letzten 15 Jahren alles dafür getan hat, Konflikte in gemeinsamer Runde diplomatisch zu vermeiden, bevor es eskalierte. Wenn die westlichen Politiker in den Spiegel schauen und das von sich sagen könnten, hätte ich ja nichts dagegen Putin auch mal militärisch "vor den Bug zu schießen". Klar, man kann sich nicht alles gefallen lassen. Man muss aber auch nicht diese Kalte-Krieg-Spielchen und die Ölkriege aktiv wieder mit auf das Niveau der 80er befördern.
Sich als SPD hinstellen und von reduzierten Waffenexporten labern, irgendwelche Termine setzen und vorher noch schnell Milliarden-Deals durchziehen, berechtigt auch nicht gerade dazu andere Parteien außenpolitisch zu schulmeistern.
Die Linke fahren außenpolitisch ihre Linie, die haben halt ihren realpolitischeren Flügel und ein paar Idealisten. Die SPD macht das gleiche, was sie sozialpolitisch macht. Links blinken und rechts abbiegen.
 
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Du findest es ethisch/moralisch besser auf Putin zuzugehen und damit seine Machtspielchen zu legitimeren und auch seine Syrien/Ukraine Politik? Also das sehe ich deutlich anders und finde, ein Putin hat bei einem deutschen Verteidigungsbündnisses absolut nichts zu suchen. Und auch ein Verteidigungsbündnis ist nicht mit massiver Abrüstung vereinbar. Wir liegen bereits weiter unter dem, was wir seitens der NATO eigentlich vorhalten müssten. Wir sind also an sich Bündnisbrüchig. Die "Anbiederung" der Linken an die Russen ist eindeutig ideologisch geprägt und keineswegs von moralisch ethischen oder gar politischen Motiven aus und genau das macht es so problematisch.

Das ist einfach Geblubber. Hättest du mal das letzte Interview von Wagenknecht gesehen oder auch andere Politshows, da hat sie sich zB klar gegen Russland positioniert in Bezug auf diese Machtspielchen. Dennoch ist ihrer Meinung nach der Frieden in Europa nur mit Russland zu sichern. Und das sehe ich auch so.
Zudem finde ich auch die Positionierung der Partei richtig. Wieso denn wegen ein paar Pöstchen seine Prinzipien aufgeben? Die SPD sollte mal wieder zu ihren zurückkehren, dann kann man mit denen auch koalieren, alles andere wäre nur Neoliberale Anbiederung und das machen sie nicht, finde ich nur ehrlich.
 
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