Aktuelle politische Lage und Einschätzung

Welche Partei bekommt deine (Zweit-)Stimme zur BTW 2017?

  • CDU/CSU

    Stimmen: 4 2,7%
  • SPD

    Stimmen: 14 9,6%
  • Bündnis 90/Die Grünen

    Stimmen: 5 3,4%
  • Die Linke

    Stimmen: 30 20,5%
  • FDP

    Stimmen: 16 11,0%
  • AfD

    Stimmen: 63 43,2%
  • Sonstige

    Stimmen: 14 9,6%

  • Umfrageteilnehmer
    146
  • Umfrage geschlossen .
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Putin betreibt aber genau so eine Art der Außenpolitik. Deswegen kann ich keinerlei auf ihn zugehen derzeit gutheißen. Er würde sich ausschließlich in seinem Handeln bestätigt sehen und nicht an einem Frieden. England sehe ich in Zeiten des Brexit als absolut irrelevant an was eine EU Armee angeht. England ist raus und eine EU Armee ist nicht an ein geografisches Europa gebunden sondern an den Staatenbund EU und da ist England derzeit kein Mitglied mehr. ISt auch unnötig: Mit den skandinavischen Ländern, Frankreich, Italien, Belgien und Deutschland haben wir mehr als genügend Expertise und Knowhow in jedem Teilbereich der Streitkräfte.

@Godde
Soso Gebblubber nur weil ich Frau Wagenknechts hin und her nicht gutheiße? Ein Frieden war bisher ohne Russland möglich und wird es weiterhin sein. Ansonsten begründe bitte, wie ein Land, welches derzeit das einzige ist, welches auf europäischen Boden einen Angriffskrieg führt und die staatliche Integrität eines anderen Staates mit Füßen getreten hat, notwendig sein soll für den Frieden in der EU? Zudem wusste ich nicht, dass Wagenknecht das gesamte linke Spektrum repräsentiert und für dieses spricht. Aber was erwarte ich von jemanden, der es einfach nicht schafft eine Diskussion ohne linksideologische Kampfbegriffe zu führen...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
@Godde: stimmt, allerdings ist es wohl leider so, dass es gerade in den Ost-Verbänden der Linken noch zu viele gibt, die von den real-politischen Ansätzen einer S. Wagenknecht wenig halten. Gysi und Wagenknecht finde ich fast uneingeschränkt gut, auch wenn bei ihnen nicht in allen Fragen Einigkeit herrscht. Aber beide sind keine weltfremden Träumer. Wenn die Linken sich intern mehr von den weltfremden Positionen entfernen, macht man es sich leichter. Dann bliebe nur noch hohle "DDR-Stasi"-Propaganda von den politischen Gegnern. Leider gibt dieses Grüppchen dieser Masche ab und an Futter.
Und dabei finde ich es vor allem Schade, dass diese Dinger besser ziehen, als die politisch umgesetzten Verfehlungen der Regierung, die drastisch und jedem offenbar sind.

@Mustis: wieso unterstützen wir aber teilweise Handlungen der USA, die wir Spiegelverkehrt Putin "nicht durchgehen lassen" würden? Klar ist seine innenpolitische Machterhaltung, bzw. sind seine Methoden in vielerlei Hinsicht noch krasser. Ich sehe aber keinen Grund das Handeln der USA zu befördern und mit zu betreiben und Putin zu isolieren. Man muss schauen dass man mit beiden Parteien diplomatisch klar kommt, Falsches als falsch behandelt und betitelt und entsprechend reagieren. Ich sag ja, England ist momentan schwierig...ja, wegen deren innenpolitischen Lage, aber auch weil die oft auf Linie mit den USA sind. Da könnte man die Nato gleich lassen wie sie ist. Die EU und die Militärbündnisse immer kleiner machen, birgt halt auch die Gefahr dass man sich weiter voneinander abkapselt/weg bewegt. Wie bei der EU bin nicht für Separatismus, sondern für eine inhaltliche Reformation und Neuausrichtung. Man sollte sich über Ziele und Machtstrukturen Gedanken machen, nicht über die Zusammenarbeit an sich.
Ergänzung ()

Mustis schrieb:
Ein Frieden war bisher ohne Russland möglich und wird es weiterhin sein. Ansonsten begründe bitte, wie ein Land, welches derzeit das einzige ist, welches auf europäischen Boden einen Angriffskrieg führt und die staatliche Integrität eines anderen Staates mit Füßen getreten hat, notwendig sein soll für den Frieden in der EU? Zudem wusste ich nicht, dass Wagenknecht das gesamte linke Spektrum repräsentiert und für dieses spricht. Aber was erwarte ich von jemanden, der es einfach nicht schafft eine Diskussion ohne linksideologische Kampfbegriffe zu führen...

Frieden in Deutschland. Woanders gibt es aber Kriege mit Beteiligung "unserer" Nato, die auch nicht jeder toll findet und die Mitverursacher von Terror und Leid sind. Mit Russland anstatt gegen Russland hätten wir auch im nahen Osten wesentlich mehr Frieden und Wohlstand und weniger Terror. Klar liegt das mehr an den Russen als jetzt speziell an Deutschland. Aber wie gesagt, 80% der Vorwürfe die man Russland ganz gerne macht, treffen auf Nato-Mitgliedsstaaten, vornehmlich die USA ja auch zu. Angriffe mit hohen zivilen Verlusten (teils bewusst in Kauf genommen), Spionage (auch bei Verbündeten), wirtschaftliche Motive hinter vorgeschobenen Kriegsgründen, Unterstützung dubioser Milizen samt Waffenlieferungen an diese, welche dann postwendend bei Terroristen landen...und und und.

Gerade gegen die Linke als Partei wird vornehmlich mit Kampfbegriffen und wenig mit Inhalten gearbeitet. "Stasi-Partei", "SED-Nachfolgepartei", "weltfremd"...die Leute befassen sich aber inhaltlich überhaupt nicht mit dem Programm. Wie vorhin erwähnt, da wird von einem bekannten SDP-Lokalpolitiker einfach mal pauschal behauptet die Linke wolle 53% Einkommenssteuer und und und. Nur Kampfbegriffe und Halbwahrheiten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich denke es geht nicht darum ob im Einzelnen Russland oder die USA etwas richtig oder falsch machen. Dass tun sie beide gleichermaßen - wie auch wir Europäer. Es geht um die grundsätzliche Orientierung Deutschland nach westlichen Werten und Normen die viele Menschen bei der Linkspartei in Zweifel gezogen sehen: Ausstieg aus EU, Euro, NATO und Zusammenarbeit mit Russland. Das alles hat so weitreichende Auswirkungen das dadurch die grundsätzliche Orientierung in Frage gestellt wird. Steht Deutschland dann noch nach westlichen Vorstellungen zu Demokratie, internationalen Beziehungen, Rechtsstaatlichkeit und Wirtschaft oder macht man sich dann mehr und mehr "östliche" Vorstellungen zu eigen?

TnTDynamite schrieb:
@Spotz: das voneinander Wegbewegen zwischen Linken und SPD beruht in den letzten Wochen aber durchaus auf Gegenseitigkeit.
Ja, leider. Ich hoffe das jemand mal den ersten Schritt aufeinander zu tut. Eine Gelegenheit war der Parteitag der Linken. Nach den Reden von Bartsch und Gysi war ich erst guter Hoffnung, die dann aber nach Wagenknecht zerstäubte. Aus meiner Sicht eine verpasste Gelegenheit. Die drei Parteien erweitern den Graben zwischen sich. Sie sollten mal lieber mit dem Bau von Brücken anfangen.

Nebenbei sehr schön der Satz von Gysi: "Wer nicht kompromissfähig ist, ist auch nicht demokratiefähig."
 
Ich habe nicht den Eindruck, dass die SPD jemals so richtig gewillt war da was zu machen. Die können sich nur nicht offen hinstellen und sagen "wir reden jetzt nur wieder sozialdemokratisch, weil Wahlkampf ist und wir uns von der CDU abgrenzen müssen. In einer GroKo machen wir dann eh das gleiche, wie seit Jahren". Zum Vorspielen linker Politik gehört dann wohl auch ein kokettieren mit Rot-Rot-Grün. Einzelne Mitglieder der SPD haben das wohl ernst gemeint, die Führungsriege des Seeheimer Kreises aber wohl eher nicht. Nur haben sie scheinbar nach den guten Umfragewerten für Schulz am Anfang den Höhenflug bekommen, haben sich nun verzockt und müssen darum bangen überhaupt in die GroKo zu kommen.

Hast du mal gehört was S.Wagenknecht zu Putin und Russland sagt? Es geht nicht darum, dass wir Russland gegen die USA als "Big Brother" austauschen. Nur um eine etwas neutralere Haltung. Wir sollten Russland nicht als Feind, sondern als schwierigen Partner betrachten. Bei den ganzen Emiraten, die auf Öl sitzen und Terroristen unterstützen geht das ja auch.

England, schwieriger Partner. USA, zur Zeit auch schwieriger Partner. Saudi Arabien, schwieriger Partner. Ungarn ziemlich schwieriger Partner. Türkei, ganz schwieriger Partner. Katar, wird auch langsam problematisch. Russland - Feind, knapp unter Nordkorea und Assad eingeordnet. Russland ist nur schwieriger als eine Türkei, weil mächtiger. Und nur problematischer als gewisse Emirate, weil Russland an die gleichen Fleischtöpfe will, wie der Westen, während in Saudi-Arabien, Katar usw. Geld zu holen ist.
Das ist doch einfach nur doppel-moralisch, sonst nix.
 
In beiden Parteien sind Leute die miteinander wollen - auch in der SPD. Allerdings polarisiert die Beziehung zwischen Linke und SPD die jeweilige Mitgliedschaft. Mir erscheint das manchmal wie eine enttäuschte Liebe die zu Hass geworden ist. Eigentlich sind sie sich recht nahe, haben sich aber über die Jahrzehnte gegenseitig so viele emotionale Verletzungen zugefügt, dass sie nicht mehr nüchtern und sachlich miteinander umgehen können. Zumindest bei einem Teil der, in seinen Gefühlen polarisierten, Mitgliedschaft. Es bedarf da mal mutiger Menschen die sich öffentlich die Hand ausstrecken.

Leider kenne ich nur wenig von dem was Frau Wagenknecht sagt. Wie alle, kann ich leider auch nur begrenzt Politik verfolgen. Russland al schwierigen Partner zu betrachten, dem man etwas neutraler gegenüber tritt, halte ich für einen vernünftigen Ansatz. Wie gesagt weiß ich nicht viel von ihren Ausführungen und Vorstellungen zu zukünftigen internationalen Beziehungen, aber wenn man das meines Wissens mit NATO Austritt usw verbindet, könnten Menschen, wie im vorherigen Beitrag angesprochen, dennoch Zweifel an der grundsätzlichen Orientierung Deutschlands kommen: Auf der einen Seite stünde ein Bruch mit den USA und auf der anderen Seite zumindest eine Besserung des Verhältnisses zu Russland. Wo auch immer das dann hinführt.

Besser wäre es, wenn sie für eine Besserung des Verhältnisses zu Russland wäre, ohne das man mit USA und NATO bricht. Ähnlich wie bei der neuen Ostpolitik Willy Brandts. Dann hätte man auch das Vertrauen der europäischen Nachbarn, die ja in Wirklichkeit mehr Probleme mit Russland haben als Deutschland. Erst mal klar definieren wo man selber steht und dann aus der Position heraus agieren. Das hielte ich für klüger - wobei ich einschränkend nochmal darauf hinweise das ich nicht weiß was Frau Wagenknecht dazu gesagt bzw entwickelt hat.
 
@spotz,

Ich halte den Satz von Gysi für sehr gefährlich. Wenn GG widrige Handlungen oder auch moralische Grundwerte in Kompromissen beigelegt werden, ist das nicht richtig. Mag sein, dass ich da verblendet bin oder ein Sturkopf, dennoch gibt es für mich einfach eine Basis, die lässt sich nicht verbiegen. Da gibt es kein Wenn und Aber.
Und sowas mit Realpolitik zu rechtfertigen halte ich auch für falsch. Dann kann ich gleich aufhören.
Lass mal das NATO Thema, das finde ich nicht so wichtig, ausser die illegale Kriegsbeteiligung, die sollten wir lassen, sonst würde ich dir da auch entgegenkommen.
 
Gefährlich ist der Satz nicht. Gysi warnt vor Kompromisslosigkeit und du vor dem absoluten Gegenteil, der Beliebigkeit. Dazwischen ist viel Raum. Ich glaube auch nicht das Gysi mit der Ablehnung des einen Extrems das andere Extrem einfordert.

Für sich genommen hat Gysi recht und er will die Linkspartei daran erinnern, das sie nur einen Teil der Gesellschaft repräsentiert. Daher ist sie auf andere politische Parteien angewiesen, wenn sie ein Teil Ihrer Vorstellungen umsetzen will. Das erfordert Kompromisse. In einer Demokratie hat in der Regel niemand 100% aller Stimmen. Daher ist kompromissfähigkeit eine wesentliche Fähigkeit um in einer Demokratie mitwirken zu können.

Der zweite Aspekt ist der der wechselnden Mehrheiten in einer Demokratie. Wenn man will, dass das eigene Projekt länger bestand hat, dann muss man es so gestalten, dass nachfolgende Regierungen es mit tragen können. Es kommt so gut wie nie in Deutschland vor, dass eine neue Regierung ein Projekt der abgewählten Regierung komplett kippt. Vielleicht ein paar Änderungen, aber der Kern bleibt erhalten.

Dies alles muss man sich vor Augen führen wenn es um politische Kompromisse und Konsens geht, die auch von der Linkspartei als einer Regierungspartei dann erwartet wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
@spotz

Sehr schön geschrieben !
Kann ich voll zustimmen.
 
Ich habe natürlich auch eine Meinung zum Tauziehen zwischen Trump- und Putinstan. Beides sind mMn extrem "schwierige Partner" und gerade durch die Zusammenarbeit zeigt man beiden, dass sie ruhig ordentlich scheiße bauen können.

Meiner Meinung nach sind der Drohnekrieg der USA in Syrien und Afganistan UND Putins Überfall auf die Krim in gleicher weise schärfstens zu verurteilen ... und da sehe ich keinen Spielraum für Kompromisse gerade WEIL es dabei um "westliche Werte" geht (z.b. Staatssouveränität, auf die die beiden großen Millitärmächte gerne mal einen Sch ... geben).

Wie wäre es denn, stattdessen ein Verteidigungsbündnis mit China einzugehen ... nicht weil China so toll ist, sondern nur um Trump und Putin zu zeigen, dass sie nicht die einzigen "schwierigen Partner" sind, mit denen Europa Bündnisse schließen könnte.

Weitere Abrüstung finde ich als Pazifist zwar echt eine gute Idee, aber die Bundeswehr noch weiter zusammenzudampfen ist auch aus meiner Perspektive keine Alternative ...

Es war DE nebenbei über Jahrzehnte hinweg möglich, den NATO-Verpflichtungen auch OHNE Bundeswehreinsätze im Ausland nachzukommen ... und einige NATO Mitgliedsstaaten kommen ihren Verpflichtungen dadurch nach, dass sie den NATO-Staaten erlauben, auf ihrem Boden Militärbasen zu unterhalten.
Es gibt weitaus mehr Möglichkeiten, sich an der Nato zu beteiligen, als eine große schlagkräftige Armee zur Verfügung zu stellen ... das wird gerne übersehen.
Belgien und Island haben kein nennenswertes Militär, spielen aber sehr wohl eine Schlüsselrolle in den Nato-Verteidigungsplänen ... DE ist da im kalten Krieg nur als Pufferzone eingeplant ... von der BW wurde nie erwartet, dieses Gebiet länger als drei Tage zu halten.
Gerade genug Zeit, um in links des Rheins genug NATO-Truppen für einen Gegenangriff zu konzentrieren.
Kurz: die Bundeswehr sollte "die Russen" nur ein bisschen piesacken, bis eine "richtige Armee" aufmarschiert ist ... auf der anderen Seite sah es nicht viel anders aus ...

Ein Ausstieg aus der Nato kommt für mich zwar auch nicht in Frage, genauso ist ein Dexit für mich keine Alternative, aber wir müssen uns Fragen, ob wir uns wirklich eine teure und letztlich ineffiziente Armee leisten MÜSSEN, um unseren NATO-Verpflichtungen nachtzukommen ... ich denke nicht ... Island und Belgien zeigen, dass es auch ohne nennenswerte eigene Streitkräfte geht.
 
Nichts wäre mir lieber, als eine SPD die wieder nach links rückt und sich offen gegenüber Rot-Rot-Grün zeigt. Mit Linken, die die wirklich unrealistischen Ideen, die man nur aus Prinzip verfolgt, obwohl man weiß, dass sie nie umgesetzt würden, einfach mal ließen, um Ihre Inhalte in die Regierung befördern zu können. Und Grünen, die mehr sind als CDUler in Birkenstock und schlechterem Marketing.
Dass diese Parteien einfach für das stünden, für das sie behaupten zu stehen. Weniger parteiinterne Scharmützel, mehr eine Rückbesinnung auf die Ziele, die man sich in jungen Jahren vielleicht mal auf die Fahne geschrieben hat, bevor man begann mit dem Berliner Strom zu schwimmen.
Du hast wahrscheinlich recht, Spotz, die alten Nasen in der SPD und bei den Linken haben sich wahrscheinlich festgefahren und können nicht mehr zurück.

Klar wäre es besser nicht offen mit der NATO zu brechen, zu deren Auflösung und zu Isolierung beizutragen. Es müsste eine Nachfolge-Struktur beschlossen sein, bevor es zur Auflösung käme. Man müsste sich einfach ein wenig emanzipieren und klar machen, dass man keine moralisch fragwürdigen Auslandseinsätze mehr mit trägt. Ich bin auch nicht für totale Abrüstung und 100% gegen Auslandseinsätze. Kann hier und da Sinn machen. Aber nicht um geopolitische Macht-Spielchen auszutragen und nicht für pseudo-versteckte Rohstoffkriege.
Ich möchte meinen Beitrag ein wenig dramatisch musikalisch untermalen. ;)
 
Mustis schrieb:
Ein Frieden war bisher ohne Russland möglich und wird es weiterhin sein. Ansonsten begründe bitte, wie ein Land, welches derzeit das einzige ist, welches auf europäischen Boden einen Angriffskrieg führt und die staatliche Integrität eines anderen Staates mit Füßen getreten hat, notwendig sein soll für den Frieden in der EU?
Das ist eine interessante, aber für die Argumentation wohl nötige, Einschränkung. Ich denke aber diese übersieht das die Linke da deutlich mehr fordert als 'nur' keinen in der EU anzugreifen. (Wozu btw. die Ukraine gar nicht zählt)
Es finden aber regelmässig Angriffskriege von EU Staaten in der großen weiten Welt statt und gegen diese wird sich ausgesprochen.

Um Frieden wirklich zu erhalten wird man nun einmal mit Russland reden müssen.
 
ThomasK_7 schrieb:
@spotz

Sehr schön geschrieben !
Kann ich voll zustimmen.
Danke :)

DerOlf schrieb:
(...) und da sehe ich keinen Spielraum für Kompromisse gerade WEIL es dabei um "westliche Werte" geht (...)

Wie wäre es denn, stattdessen ein Verteidigungsbündnis mit China einzugehen ... nicht weil China so toll ist, sondern nur um Trump und Putin zu zeigen, dass sie nicht die einzigen "schwierigen Partner" sind, mit denen Europa Bündnisse schließen könnte.
Ein Bündnis mit China würde ein wenig wie eine Trotzreaktion wirken. Kurz davor schreibst du von westlichen Werten und schlägst dann ausgerechnet China als Bündnispartner vor. Ich denke China teilt noch weniger unsere Wertvorstellungen als Russland oder die USA. Zum anderen wäre es kaum glaubwürdig das Europa oder China im Krisenfall wirklich zum jeweils anderen rüberschippern um auszuhelfen. Was wir da an Schiffe vorhalten müssten! Auch stellt sich die Frage ob wir China bei seinen Konflikten mit Japan, Taiwan, Vietnam und den ganzen anderen südostasiatischen Staaten im südchinesischen Meer wirklich beistehen wollen. Andersherum wäre ich mir auch nicht sicher ob China uns gegen Russland oder den USA helfen würde. Die ganze Sache würde nach Außen wenig glaubwürdig aussehen.

DerOlf schrieb:
(...) Ein Ausstieg aus der Nato kommt für mich zwar auch nicht in Frage, (...) Island und Belgien zeigen, dass es auch ohne nennenswerte eigene Streitkräfte geht.
Nach den USA ist Deutschland das NATO-Mitglied mit der größten Bevölkerung und Wirtschaftskraft. Wenn wir dann genauso viel einbringen wie Island, das Mitglied mit der kleinsten Bevölkerung und Wirtschaftskraft, wirkt das ein wenig ..... unverhältnismäßig und ja auch unsolidarisch. Man würde unsere Ernsthaftigkeit und Zuverlässigkeit in Zweifel ziehen. Insbesondere unsere sich bedroht fühlenden osteuropäischen Nachbarn die auch auf unseren militärischen Beistand hoffen, würden sich arg im Stich gelassen fühlen. Ehrlich, ich bezweifel, dass das lange gut geht...

TnTDynamite schrieb:
Klar wäre es besser nicht offen mit der NATO zu brechen, zu deren Auflösung und zu Isolierung beizutragen. Es müsste eine Nachfolge-Struktur beschlossen sein, bevor es zur Auflösung käme. Man müsste sich einfach ein wenig emanzipieren und klar machen, dass man keine moralisch fragwürdigen Auslandseinsätze mehr mit trägt. Ich bin auch nicht für totale Abrüstung und 100% gegen Auslandseinsätze. Kann hier und da Sinn machen. Aber nicht um geopolitische Macht-Spielchen auszutragen und nicht für pseudo-versteckte Rohstoffkriege.
Ich möchte meinen Beitrag ein wenig dramatisch musikalisch untermalen. ;)
Die Frage ist ja was man genau erreichen will in Europa mit Russland und in der Welt. Das ist sowohl mit der NATO wie auch mit einer Nachfolge-Struktur möglich. Ich persönliche neige eher dazu Bestehendes weiterzuentwickeln. Das erscheint mir deutlich einfacher, als etwas komplett Neues zu schaffen. Da fängt man immer bei Null an.
In Bezug auf Russland müsste man sich über die Behandlung seiner Nachbarn verständigen. Das wird schwer, weil die EU da die freie Wahl der Bündnisse und Organisationen anstrebt, während Russland seinen Nachbarn diese Wahl nicht lassen will. Wohlwissend, dass es weniger Anziehungskraft und Reiz versprüht, als die reiche und wohlhabende EU mit ihren Milliarden an Subventionen. Sich selbst in die EU zu integrieren per Assoziationsvertrag wollte Russland schon unter Jelzin nicht. Dass dann EU Gerichtshöfe für Menschrechte, Handel usw. auch in Russland Recht sprechen, wollten sie nicht haben. Ist letztendlich ein Verlust an staatlicher Souveränität die eine Weltmacht Russland nicht will, aber darauf basiert ja die Idee der EU. Selbst wenn man sich mit Russland auf ein gemeinsames Sicherheitssystem einigt, wird wohl trotzdem irgendwie eine Extra Beistandsklausel für die osteuropäischen Staaten gefunden werden müssen. Einfach für den Fall wenn sie vom Bündnispartner Russland dennoch bedroht oder angegriffen werden. Ohne werden die Osteuropäer da wohl nicht mitmachen. Kurz, mit Russland - das wird schwer.

Auslandseinsätzen werden wir uns wohl auch in einer veränderten NATO oder einer Nachfolgestruktur stellen müssen. Viel wird sich da zum gegenwärtigen Zustand nicht ändern. Wenn man mit mehreren dutzend Staaten sich verbündet, bedeutet es das man sich gegenseitig hilft. Anders funktioniert es nicht. Wenn man selber einen Nutzen aus dem Bündnis ziehen will, muss man auch für die Anderen da sein. Ist wie bei einer Seilschaft. Wenn Frankreich uns, wie geschehen, um Unterstützung in Mali bittet, werden wir ohne guten Grund nicht ablehnen können. Bei einer NATO-Nachfolgestruktur mit Russland werden wir auch russischen Bitten um Unterstützung in bspw. Zentralasien, Syrien und anderswo entsprechen müssen. Das ist eben der Preis. Man kann nicht nur nehmen, sondern muss auch geben. Gerade wenn man wie Deutschland eines der reichsten Länder der Welt ist, von dem dessen Partner auch annehmen, dass es entsprechend seines Wohlstands auch viel leisten kann.
 
@Olf: der macht schon seit 10 Jahren Solo-Projekte - oft musikalisch sehr gut und inhaltlich sehr politisch. Klasse Mann. Das Video ist ein Meisterwerk (Thema 9/11, USA).

@Spotz: in wiefern kann man den Mali-Einsatz schlecht ablehnen? Wir sollten uns einfach mal hinstellen- und das würden nur die Linken- und offen aussprechen was jeder weiß. Es gäbe viel mehr Ländern, in denen eine Nato-Truppe auf die ein oder andere Art helfen könnte. Passiert aber immer nur dort, wo es Bodenschätze gibt. Im Falle Malis, geht es wohl primär um das umliegende Uran für Frankreichs Atomkraftwerke.
Der Einsatz ist nicht so viel positiver zu bewerten, wie die meisten im nahen Osten.
Das ist auch die Gefahr eine Neustrukturierung...hat sicher viele Vorteile, aber im Endeffekt würde bei einer "kleinen NATO-Reform" wohl nicht viel rumkommen, denn die Ziele der Akteure blieben die gleichen. Der Schritt müsste ganz klar weg von den USA gehen und mit einem klaren Statement verbunden sein, was Europa künftig nicht mehr mittragen werde. Denn solange man die gleichen Interessen wie die USA verfolgt, ist deren Forderung nach mehr Beteiligung ja legitim. Wenn man aber den "Benefit" ablehnt, muss man auch nicht mehr entsprechend investieren.
Man muss sich halt ehrlich die Frage stellen, wie viel unseres Reichtums auf diesen Kriegen basiert. Die Kosten sind enorm, aber offensichtlich rechnet sich der Aufwand ja.

spotz schrieb:
[...]Kurz, mit Russland - das wird schwer.
Stimme ich dir ja zu, nur die gelebte Wirklichkeit zeigt hat: ohne ist es auch schwer. Daher bevorzuge ich schwieriger Partner, vor schwieriger Gegner. Bei Erdogan hat man immer noch nicht die EU-Beitrittsverhandlungen offiziell für gescheitert erklärt, womit weiter hohe Fördermittel fließen. Einfach nur weil man sich erpressen lässt.

Diplomatie ist nicht so einfach, dass man jedem einfach seine Meinung sagt, dazu steht und gut ist. Das weiß ich schon. Aber ein bisschen selbstbewusster sollte Europa schon sein. Auf der einen Seite gegenüber den USA immer einknicken, Erdogan alles durchgehen lassen, aber dann, eben USA-Gerecht bei Russland immer schön erhobenen Hauptes dagegen marschieren. Einfach mal gegenüber Putin 10% runterfahren und dem orangenen CEO und dem Hobby-Diktator mal etwas mehr die Stirn bieten. Sollte doch im Rahmen des Möglichen sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Spotz: in wiefern kann man den Mali-Einsatz schlecht ablehnen? Wir sollten uns einfach mal hinstellen- und das würden nur die Linken- und offen aussprechen was jeder weiß. Es gäbe viel mehr Ländern, in denen eine Nato-Truppe auf die ein oder andere Art helfen könnte. Passiert aber immer nur dort, wo es Bodenschätze gibt. Im Falle Malis, geht es wohl primär um das umliegende Uran für Frankreichs Atomkraftwerke.
Der Einsatz ist nicht so viel positiver zu bewerten, wie die meisten im nahen Osten.

Zu allererst sollte es ein UN Mandat geben für einen Einsatz und nicht einfach ein Eingreifen ala Gusto. So ist es nunmal, man hat nicht ohne Grund die Vereinten Nationen erschaffen. Wobei das ja eh ein Witz ist, wenn die 5 Grössten da ihr Veto einlegen können wie sie wollen. Die Idee dahinter ist aber gut.

Diplomatie ist nicht so einfach, dass man jedem einfach seine Meinung sagt, dazu steht und gut ist. Das weiß ich schon. Aber ein bisschen selbstbewusster sollte Europa schon sein. Auf der einen Seite gegenüber den USA immer einknicken, Erdogan alles durchgehen lassen, aber dann, eben USA-Gerecht bei Russland immer schön erhobenen Hauptes dagegen marschieren. Einfach mal gegenüber Putin 10% runterfahren und dem orangenen CEO und dem Hobby-Diktator mal etwas mehr die Stirn bieten. Sollte doch im Rahmen des Möglichen sein.

Du solltes nicht vergessen, der Russe ist sozusagen der Erbfeind des Deutschen, der Hass gegen die Russen hat sich bis heute unbewusst gehalten und wurde auch immer wieder geschürt. Den USA lässt man alles durchgehen, aber der böse Russe....
In den USA funktioniert wenigstens einigermassen die Rechtsstaatlichkeit, was in Russland schon gar nicht gegeben ist, von der Pressefreiheit ganz zu schweigen. Dennoch gibt es Guantanamo und andere Lager, Todesstrafe und institutionellen Rassismus gegen Farbige und Latinos. Als Land finde ich die USA toll, ein Teil der Menschen dort ist grossartig, aber diese Bigotterie ist unerträglich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nicht zuletzt hat Hollywood seinen großen Anteil daran, dass die Menschen schon mit dem Bild des bösen Russen und des amerikanischen Helden, der immer moralisch einwandfrei handelt, aufgewachsen sind. Dass der Terminator/Skynet nicht auch noch von den Russen war, hat den Action-Filmen aus kalten Kriegs-Zeiten gerade noch gefehlt.
 
@Godde
Ein UN Mandat? Wie oft wollt ihr Linken das noch predigen, wohlwissend, dass realpolitisch das unmöglich geworden ist mit Russland als Vetoland mit Putin an der Spitze, der jeden Einsatz machtpolitisch instrumentalisiert? Die Einsätze könnten die humansten denkbaren sein, wenn Putin meint, er könne seine Macht mit Blockade demonstrieren und es als Druckmittel für internationale Politik nutzen, wird er es tun, dass hat er mehrfach bewiesen. Ansonsten ist mir kein anderes Vetoland bekannt, was die letzten 2-3 Jahrzehnte derart blockiert hat und sich gern als Pazifist darstellt wenn es um internationale UN Einsätze geht während es aktiv Krieg in diversen Konflikten führt.

Und wenn du Bigotterie sehen willst, musst du nicht in die USA schauen sondern solltest erstmal schon vor der eigenen nationalen Tür kehren und wenn du damit fertig bist für der EU Tür bevor du das den USA als Begründung vorhalten kannst. Wir mögen kein Guantanamo haben und keine Todesstrafe (letzteres hat nicht jeder Bundesstaat, ergo hat die USA pauschal auch keine Todesstrafe...) aber der latente Rassismus ist in DE kaum weniger ausgeprägt als in den USA, sonst würde wohl kaum so ein starker Rechtsruck in der EU beobachtbar.

Im Kino sind die Russen schon lange nicht mehr die Bösen. Und das die Russen als Bösewichter in Hollywood herhalten mussten ist eher Folge der Weltpolitik als irgendeine Art der aktiven Beeinflussung. warum sollte die amerikanische Filmindustrie im Kalten Krieg nicht die Russen als Feindbild nehmen für zur Unterhaltung dienender Actionfilme? Wer das heute beim schauen solcher Filme nicht ins reale extrahieren kann ist ohnehin für taugliche Politikdiskussion nicht geeignet und höchstwahrscheinlich auch kein bisschen daran interessiert. Diese Gruppe dürfte aber auch äußerst überschaubar sein und in der politischen Welt kaum eine Relevanz haben. im übrigen schau dir mal russische Filme an aus der Zeit. Das ist teilweise weitaus krasser als was das amerikanische Kino je abgeliefert hat. Nur weil es im Westen kaum einer kennt heißt es nicht, dass es nicht bei den Russen genauso und zum teil noch perverser karikiert war in deren Filmindustrie..
 
mhh wenn man es per Google öffnet geht's.

Aber danke das du meine Aussage untermauerst. Seit Putin Russland regiert, blockiert Russland massiv. Allerdings sagt die Statistik in beide Richtung nur bedingt etwas aus, nicht jedes Veto betrifft einen militärischen UN Einsatz um die es hier aber explizit ging und worauf sich die Aussage auch ganz deutlich bezieht. Aber das es hier aufgrund des Beißreflexes ja oft mit dem Textverständnis hapert ist ja nix neues...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
@Mustis,

Und wenn du Bigotterie sehen willst, musst du nicht in die USA schauen sondern solltest erstmal schon vor der eigenen nationalen Tür kehren und wenn du damit fertig bist für der EU Tür bevor du das den USA als Begründung vorhalten kannst. Wir mögen kein Guantanamo haben und keine Todesstrafe (letzteres hat nicht jeder Bundesstaat, ergo hat die USA pauschal auch keine Todesstrafe...) aber der latente Rassismus ist in DE kaum weniger ausgeprägt als in den USA, sonst würde wohl kaum so ein starker Rechtsruck in der EU beobachtbar.

Als würde ich das nicht tun. Du hingegen verklärst alles mit deiner USA Sicht. Die westliche Welt hat in den arabischen Ländern die letzten 200 Jahre x Kriege geführt, nicht die Russen.Die Deutschen haben russland überfallen und 27 Millionen Menschen getötet, das ist in jeder Familie dort 1, das sollte man nie vergessen, bevor man hier so ein Fass aufmacht.
Der Rassismus in Deutschland ist anders ausgeprägt hier gibt es keinen Poizeigewalt gegen Farbige oderLatinos. Der Rechtsruck liegt in Europa an Leuten wie dir, die Sozialdarwinismus predigen.
 
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