Aktuelle politische Lage und Einschätzung

Welche Partei bekommt deine (Zweit-)Stimme zur BTW 2017?

  • CDU/CSU

    Stimmen: 4 2,7%
  • SPD

    Stimmen: 14 9,6%
  • Bündnis 90/Die Grünen

    Stimmen: 5 3,4%
  • Die Linke

    Stimmen: 30 20,5%
  • FDP

    Stimmen: 16 11,0%
  • AfD

    Stimmen: 63 43,2%
  • Sonstige

    Stimmen: 14 9,6%

  • Umfrageteilnehmer
    146
  • Umfrage geschlossen .
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Missverständnis 1:
Ich versuche nicht, Gewalt zu rechtfertigen ... mir ist dabei egal, von wem die Gewalt ausgeht. Auch ich verurteile Gewalt bei Demos zu tiefst, weil ich denke, dass man sich auch gewaltfrei Gehör verschaffen KANN ... z.B. in dem der Veranstalter der Weisung der Polizei nachkommt, und die Demo für beendet erklärt ... niemand kann eine Demo zwingen, sich wirklich aufzulösen, wenn die Demonstranten einfach nicht wollen ... sowas nennt man "passiven Widerstand".

Aber @Mustis könnte das auch Terrorismus nennen, wenn man dabei die Polizei von ihren gewaltbereten "Spielkameraden" fernhält.

Missverständnis 2:
Bei der Vermummung bei Demos gegen Rechte sehe ich nur den Schutz MENER persönlichen Unversehrtheit ... die Polizei kann (und will) diesen Schutz nicht gewährleisten, also sorge ich dafür, dass es in den entsrechenden Karteisystemen keine verwertbaren Daten von mir gibt. Die Polizei hat meine Daten sowieso (und mir ist auch egal, ob vom BKA oder vom NSA, KGB, CIA oder Mossad), denn die jungs haben zumindest auch den friedlichen Teil der Demo gefilmt, und vermummt haben wir uns erst ca. 150m vom betreffenden Haus entfernt.
Wenn du (lieber Mustis) dafür Belege haben willst, dann ist das dein Problem ... schließlich get es dabei auch um deine höchst subjektive Meinung darüber, dass das alles übertrieben sei.
Zu der konkreten AntiFa-Demo finde ich gerade nichts, aber HIER hast du ein Dokument, wie "linke Demonstrationen" mMn ablaufen sollten:
http://www.webwecker-bielefeld.de/entry_7390.0.html (erster Teil)
http://www.webwecker-bielefeld.de/entry_7391.0.html (zweiter Teil)
Klar haben sich die Leute drüber geärgert, wer beachtet schon eine Demo, an der er einfach mit 50km/h vorbeifahren kann?

Ich bleibe dabei: Die AntiFa hatte in meinem Beispiel eine Demo angemeldet, den Leuten zum Selbstschutz empfohlen, das Vermummungsverbot zu missachten, da die Faschos Fotos machen werden (es ging dabei also NICHT um die Polizei, die einzige "Aktion" im Umgang mit der Polizei war, jedem Demonstranten eine "Karte" der Anwaltsnothilfe in die Hand zu drücken).
Am Demo-Tag fanden sich dann ca. 120 friedliche Antifaschsten zusammen ... Polizisten waren mehr als doppelt so zahlreich.
Einziger Sach-Schaden des Tages: ein etwas bunteres Haus (einige wenige warfen Farbbeutel gegen die Fassade), Personenschaden: ein paar etwas "buntere" Demonstranten, weil die Demo mit Berufung aufs missachtete Vermummungsverbot dann sofort aufgelöst wurde.

Ich habe selten einen so lächerlich überdimensionierten Polizeieinsatz gesehen, die hätten die ganze Demo locker in 3 Reihen einkesseln können.
Der (positive) Effekt: Durch die Medienresonanz sowie die (regelmäßigen) Reinigunsarbeiten am und ums Haus hat der Vermieter den Nazis gekündigt ...

Die Intention dieser Demo ist es gewesen, die Öffentlichkeit wiedereinmal darauf aufmerksam zu machen, dass MITTEN IN BIELEFELD eine verbotene Organisation ihr Hauptquartier betreibt (war eine Wehrsportgruppe mit nähe zur FAP) ... die Polizei hat in diesem Fall also sogar gesetzeswidrige Aktivitäten gedeckt, indem sie das Haus, von dem sie ausgingen, geschützt haben.
"Vermummung" ist auch nicht gleich Vermummung ... ich wurde schon wegen "MIssachtung des Vermmumungsverbots" festgenommen, weil ich im Regen mit übergezogener Kapuze von einer Demo WEG wollte ...

Bei Hamburg frage ich mich nur eines ... ist Herr Scholz ein solch großer Idiot, dass er das nicht hat kommen sehen?

Man sollte die Gefassten Autonomen in einem fairen Prozess aburteilen ... und genau so sollte man auch mit den Verantwortlichen der hamburger Polizeiarbeit verfahren.


Missverständnis 3:
Beim "Kadavergehorsam" geht es mir um die Organisationsstruktur der extremen Rechten Szene. Das "Führerprinzip" kennt man doch sicherlich ... da gehört blinder Gehorsam zum "guten Ton", notfalls auch bis in den Tod.
Darauf bezog sich der Kadavergehorsam, denn die rechte Szene ist durchaus militärisch hierarchisiert. Auch ein rechter Parteisoldat "Soll Ohne Lange Denken Alles Tun" - Kadavergehorsam ist gehorsam bis ins Grab - ganz egal, welche Ideologie einen letztlich dahin bringt.

Mir ging es dabei nur um eine Antwort auf die Frage, warum Gewalt in den Medien immer nur im linken politischen Spektrum auftaucht ... links wie rechts verbietet sich das eigentlich gleichermaßen, am linken Rand ist Gewaltfreiheit aufgrund FEHLENDEM Kadavergehorsams nur sehr viel schwerer durchsetzbar.

Den Persilschein, den hier einige der Polizei (oder Pegida) austellen wollen, ist eine Lüge ... denn die rechten sind nicht friedlich sondern reißen sich lediglich aus Angstum die eigene Aussenwirkung besser zusammen (eine Lektion, die viele Autonome wohl noch lernen müssen).
Bei der Polizei das selbe ... da wird Stundenlang in Starre verharrt und sich eventuell eine Eskalation gewünscht (der Anlass muss halt da sein), losgeprügelt wird aber trotzdem erst, wenn der Befehl kommt ... aber auch da gibt es immer wieder Menschen, die ihr ganz persönliches Gewaltmonopol dann etwas zu sehr "genießen".

Auf beiden Seiten sind es wohl einzelne, die es einfach übertreiben ... und für diese einzelnen ist es ganz schlicht egal, welcher "Kriegspartei" sie dabei genau angehören.

Man kann genausowenig ALLE linken schuldig sprechen, wie man ALLE Polizisten für unschuldig halten sollte ... und vor allem sollte man nicht alle, die vor Ort waren, als gewaltbereite Autonome betrachten.
Der Fall ist mMn etwas differenzierter zu betrachten ... nicht zuletzt hat G20 in Hamburg eine etwas längere Vorgeschichte (begonnen mit der Gründung von ATTAC oder den Kämpfen um die Hafenstrasse ... diese beiden Ereignisse haben natürlich NICHTS miteinander zu tun - ihr thematischer Schnittpunkt ist aber die Entscheidung, G20 ausgerechnet IN Hamburg abzuhalten).

Den Hauptvorwurf mache ich klar der Politik, die ihren Gipfel dringend mitten in Hamburg abhalten musste ... mMn der einzige kapitale Fehler, denn Hamburg ist nun ganz bestimmt nicht bekannt für ein friedliches Miteinander von Polizei und Linksextremen.
Was da gekommen ist, war abzusehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
wiztm schrieb:
Ernsthaft? Ich sehe die deutschsprachigen Länder und Italien, welche '75 ganz andere Probleme hatten.
Bisschen dünn finde ich.

Klarer Wikipedia.de Fehler- einfach mal die englische Seite zu dem Thema aufrufen und schwupps- gibt's eine legale Vermummungsmöglichkeit im öffentlichen Raum gerade noch in Großbritannien. Wie es in den Niederlanden aussieht, steht da nicht..
 
@Godde.

Was ändert das Video daran, dass deine Aussagen so pauschal schlicht und ergreifend Blödsinn sind? Und worauf ich besonders gespannt bin: Mit welcher vernünftigen Argumentation soll man bitte das Gewaltmonopol des Staates in Frage stellen? Darauf bin ich wirklich gespannt wien Flitzebogen.

Und nein, du verurteilst Gewalt eben nicht allgemein. Die siehst hier die linke Gewalt als deutlich unproblematischer an als staatliche oder rechte Gewalt. Das fängt schon damit an, dass du die linken Idioten differenzierst und so tust, als würde die nicht zum linken Meinungsspektrum gehören während du gleichzeitig rechte und staatliche Gewalt verallgemeinerst und pauschalisierst.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
DerOlf schrieb:
Ich bleibe dabei: Die AntiFa hatte eine Demo angekündigt, den Leuten zum Selbstschutz empfohlen, das Vermummungsverbot zu missachten, da die Faschos Fotos machen werden.

Zum Selbstschutz, ich schmeiß mich weg. Das Brechen von Gesetzen ist das und nix anderes. Du stehst auch soweit links, dass du bald rechts wieder rauskommst, wa? Die Antifa ist ein einziger Haufen an kriminellen Idioten und in den USA wird sie ja jetzt teilweise auch schon als terroristische Organisation gelistet, hier hoffentlich auch bald.
 
Irgendwie halte ich die Diskussion um Krawalle für ein bißchen weltfremd. Als ob Gewalt bei Protesten ein neues Phänomen sei. Ich glaube das gibt es schon seit vielen Jahrhunderten. Klar, wäre es schön wenn alles friedlich ist. Nur ist das auf Dauer unrealistisch, wenn Leute mit Frust und Wut demonstrieren. Es gibt auch immer Menschen die einfach Lust auf Gewalt und Zerstörung haben. Wenn das alles aufeinander trifft, kommt es halt zu Ausschreitungen. Fertig.

Dadurch wird weder das Anliegen der friedlichen Demonstranten beschädigt, noch das derjenigen gegen die demonstriert wird.
 
Alle reden nur über die Krawalle, nicht aber über irgendwelche politischen Anliegen. Sicher, dass das Anliegen der Demonstranten nicht geschädigt wird?
 
Absolut! Das Thema Gewalt wird ein paar Tage lang hochgekocht, aber im Langzeitgedächtnis bleibt haften, dass sehr viele Menschen gegen Globalisierung usw. sind.

Ähnlich wie bei Atomenergie. Auch da gab es sehr viele gewaltsame Ausschreitungen. Auf Dauer überlagerten die aber nicht den Protest gegen das Risiko der Atomenergie.
 
Zuletzt bearbeitet:
spotz schrieb:
Absolut! Das Thema Gewalt wird ein paar Tage lang hochgekocht, aber im Langzeitgedächtnis bleibt haften, dass sehr viele Menschen gegen Globalisierung usw. sind.

Nein, im Gedächtnis bleibt, dass Globalisierungsgegner allesamt gewaltgeile Idioten sind, die das eigene Viertel abfackeln.
Mal überspitzt ausgedrückt.
Das Gehirn mag Schubladen unheimlich gerne, und genau solche Events brennen sich da hervorragend ein (schlechtes Wortspiel).
 
@spotz
Sehr viele? wir sind nicht mal bei einer Promille der deutschen Bevölkerung angelangt und dabei sind aus der ganzen EU Demonstranten angereist. Die Ausschreitungen zeigen doch eher vielmehr, dass nur eine sehr kleine Anzahl an Menschen dagegen ist, das aber mit umso mehr Gewalt.

Ich finde, diese Leute dort tun einen absoluten Bärendienst.
 
DerOlf schrieb:
Den Hauptvorwurf mache ich hingegen der Politik, die ihren Gipfel dringend mitten in Hamburg abhalten musste ... mMn der einzige kapitale Fehler, denn Hamburg ist nun ganz bestimmt nicht bekannt für ein friedliches Miteinander von Polizei und Linksextremen.
Was da gekommen ist, war abzusehen.

Genau das ist der falsche Weg! Viel zu oft habe ich in den letzten Tagen gehört, dass Hamburg, aufgrund der vitalen linksextremen Szene, der falsche Ort für so ein Treffen ist. Es wäre ja eine Provokation. Lächerlich...

Den G20-Gipfel aus diesem Grund an einen anderen Ort zu verlegen käme einer Kapitulation gleich. Diese Feinde der Demokratie hätten gewonnen und würden sich noch im Aufwind sehen, um größere "Projekte" anzugehen. Dazu darf es niemals kommen.
 
Und vor Demokratiefeinden darf man niemals kapitulieren ... ganz genau. Deswegen werden die Proteste gegen G20 ja auch weitergehen ;)
Ergänzung ()

Iconoclast schrieb:
Zum Selbstschutz, ich schmeiß mich weg. Das Brechen von Gesetzen ist das und nix anderes.
Hast du schonmal den Stiefel eines "aufrechten Deutschen" im Gesicht gehabt?
Vielleicht bräuchtest du das mal, um zu verstehen, dass das Selbstschutz ist, wenn man dafür sorgt, dass der NSU einen nicht (er)kennt.
Du stehst auch soweit links, dass du bald rechts wieder rauskommst, wa? Die Antifa ist ein einziger Haufen an kriminellen Idioten und in den USA wird sie ja jetzt teilweise auch schon als terroristische Organisation gelistet, hier hoffentlich auch bald.
Definitionsunterschiede. Für mich sind AntiFas Leute, die gegen Faschismus eintreten ... Gewaltberetschaft gehöt da auch mMn absolut nicht dazu (denn das ist genau die Sprache derer, gegen die man angeblich vorgehen will). Ich habe mich genau aus diesem Grund (Linksfaschismus) aus dem Dunstkreis unserer AntiFa zurückgezogen.
Wenn ich heute zu Gegendemos gehe, zu deren Initiatoren auch die AntiFa gehört (als Teil des Bündnisses ProAsyl), dann tue ich das gut vorbereitet ... ich bin dann gerne bestens mit Argumenten und Fakten bewaffnet, um jedem Spinner (egal aus welcher Richtung) seine "Wahrheiten" nach Belieben um die Ohren hauen zu können.

Ich bin Pazifist, und daher lehne ich es genauso ab, wenn eine Gruppe AntiFas einen Fascho vermöbelt, wie wenn eine Gruppe Faschos einen Türken zertrampelt ... alles die selbe Wichse ... ideologisch motivierte Gewalt.
Die Tatsache, dass die betreffende Seite die eigenen Glaubenssätze NICHT für Ideologie hält (sondern für Wahrheit) macht es in meinen Augen NICHT besser, denn diese Selbsterkenntnis (ich dackele auch nur einer Ideologie hinterher) liegt ganz offensichtlich weit ausserhalb des Denkvermögens der meisten Menschen.

Die Gewaltexzesse in Hamburg waren dumm ... nicht nur von den Autonomen ... in deren Richtung kann ich nur sagen: Wenn die Polizei schon ein härteres Vorgehen ankündigt, dann sollte man die Knüppelgarde nicht noch so reizen - denn das ist in einem solchen Fall einfach dumm ... genausogut kann man einem Brandstifter Benzin und Feuerzeug reichen.

Ich lehne diese Art der "Öffentlichkeitsarbeit" strikt ab ... egal wer das macht, er tut seinem eigentlichen Anliegen damit keinen Gefallen.

Wer weiß denn schon aus den Medien, was beim G20 so alles bekakelt wurde ... genau dieser Teil (Information zu den Themen des Gipfels) geht ebenfalls in den Berichten über Gewaltexzesse unter ... und das wäre wohl etwas anders, wenn man sich nicht gerade die hamburger Innenstadt als Ort ausgesucht hätte.
Darum ging es mir beim Vorwurf an die Politik ... der Austragungsort und die mit ihm zu erwartenden größeren Demos überlagern eine inhaltliche Aussinandersetzung um die Themen des Gipfels.
Und das tut BEIDEN Seiten nicht gut ... nächstes Mal wünsche ich mir einen Austragungsort, mit etwas günstigerer Sicherheitsdisposition und die Beteiligung von ATTAC an den Verhandlungen (wenn auch nur als Beobachter).

Im Schatten der Gewalt können hinter verschlossenen Türen im Prinzip CETA 4.1 und TTIP 3.5 verhandelt werden, und kaum ein normaler Bürger bekommt davon was mit.
Die Verhandlungen sollten mMn öffentlich stattfinden, und das wird nur an Orten gelingen, wo gewaltbereite nur wenig finden (zB. Pflastersteine, Ladenfenster und Kleinwagen) ... mit "Knüppeln ausm Wald" ist man einem SEK-Beamten in voller Montur schutzlos ausgeliefert.
Mir könnt ihr das ruhig glauben, denn da wir eine Hundertschaft vom SEK/MEK in Bielefeld sitzen haben, stand ich den jungs bei fast jeder Demo einmal gegenüber ... die Jungs sind eigentlich ganz OK, wenn man sich mit ihnen unterhält. Die machen auch nur ihren Job und zu dem gehört es (teiweise zu deren Bedauern) eben auch, Befehlen folge zu leisten ... auch wenn der Befehl sinngemäß lautet "prügelt die Scheiße aus diesem Pack".
Mindestens einer sagte mal "ich gehöre eigentlich auf die andere Seite ... leider hab ich grad' Dienst" (sorry Mustis - ich habs leider nicht aufgenommen).

Den Austragungsort IN hamburg festzulegen, war keine sicherheitstechnisch kluge Entscheidung ... denn es war klar, dass es dort zu ähnlichen Exzessen kommen könnte, wie seinerzeit in Genua.
Gegen das danach beschlossene "summit policing" wurde 2017 klar verstoßen:
Seit dem Gipfel und verstärkt nach den Terroranschlägen am 11. September 2001 gilt gemäß dem Summit policing der Grundsatz, für G8/G20-Gipfel einen Ort zu wählen, der möglichst abgelegen ist und gut abgesichert werden kann. Laut Tony Blair soll verhindert werden, dass die publizistische Wirkung von Protesten den Gipfel in den Augen der Öffentlichkeit ruiniert.
Wurde hier schonmal zitiert. Mein Urteil (Hamburg als Ort ist eine politische Fehlentscheidung) hängt nun an der Frage, ob die rot formatierten Eigenschaften im konkreten Fall gegeben waren.
Das Urteil MUSS m.E. vernichtend ausfallen, denn die hamburger Innenstadt ist NICHT "möglichst abgelegen" ... und die "Krawallberichte" zeigen eindrücklich, dass sie wohl offensichtlich auch nicht besonders gut gesichert wurde.
Die Sicherheit des Hamburger Gipfels ist vielleicht ein Zeichen der Art "mit Terroristen wird nicht verhandelt", oder "wir lassen uns nicht unterkriegen", aber es ist ganz sicher NICHT im Sinne Tony Blairs ... ATTAC könnte im Nachfeld einigen Zulauf aus Deutschland verbuchen.

Den G20-Staaten und ihren Diplomaten wäre auf jeden Fall eher gedient, wenn der Gipfel auf dem platten Land stattgefunden hätte, gut abgesichert gewesen wäre und sich ein paar ATTAC-Protestcamps in der Landschaft (mit Windrädern) verloren hätten.
Und auch ATTAC könnte dann weitaus sachlicher auftreten, und es würde vielleicht sogar dazu kommen, dass die Bürger einen Blick auf die "große internationale Politik" werfen können - eventuelle könnte man dann einzelne Entscheidungen auch wieder viel besser nachvollziehen.
Genau das werfe ich Krawallmachern beider Parteien vor, sie überschatten den wahren Zweck dieser Treffen ... internationale Kooperation.
Nach einer Weile wird zwar auch wieder inhaltlich diskutiert, aber dann ist der Käse auch schon gegessen, der Gipfel ist vorbei, und was beschlossen ist, das steht fest.

Man wird die Globalisierung nicht mehr rückgängig machen ... das sollte auch den Globalisierungsgegnern klar sein (tatsächlich LEBEN wir seit Jahrhunderten mit einem globalen Markt).
Wir müssen nur zusehen, wie wir (die Menschen auf diesem Planeten) die Effekte dieses Phänomens unter Kontrolle halten können, oder seine positiven Effekte eben so zu nutzen lernen, dass sie negative Effekte nicht immer gleich multiplizieren.
Da das Ganze zukünftig in einem globalen System funktionieren MUSS, ist mMn jede internationale Kooperation zu begrüßen.
Eigentlich sollten die Treffen allerdings auf UN-Ebene stattfinden ... es müssen weit mehr "Leute ins Boot" (Staaten), wenn man die Globalisierung möglichst "profitabel" (im sozialen wie wirtschaftlichen Sinn) regulieren will.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Rechte darf sich dann aber genauso vermummen und dabei unerkannt Sachbeschädigung betreiben wie du wenn das gekippt wird. Ich weiß da sofort ne Handvoll linker Demokraten, die dann das Prinzip der Gleichheit vor dem Gesetz vergessen.

Und ich möchte das weder bei dem einem noch dem anderen haben und begrüße das Verbot daher als absolut notwendig und damit legitim.
 
Foehammer schrieb:
Nein, im Gedächtnis bleibt, dass Globalisierungsgegner allesamt gewaltgeile Idioten sind, die das eigene Viertel abfackeln.(...) Das Gehirn mag Schubladen unheimlich gerne, und genau solche Events brennen sich da hervorragend ein (schlechtes Wortspiel).
Das Gehirn hat aber mehrere Schubladen, da findet sich nicht nur eine für linksautonome Gipfelstürmer, die sowieso schon seit Jahrzehnten in der Hinsicht stigmatisiert sind, sondern auch für die Globalisierung. Befürworter der Globalisierung versuchen natürlich den gesamten Protest gegen Globalisierung in die Schublade der sinnlosen Gewalt zu stecken. Dann muss man sich gar nicht mehr mit der Kritik und dem Unbehagen darüber auseinandersetzen. Das werden sie aber nicht schaffen.
Alle Berichte und Talk Shows der letzten Tage thematisieren neben der Gewalt auf dem G20 Gipfel auch immer die eigentlichen Anliegen der Protestierenden. In einer Woche ist zur Gewalt alles gesagt. Dann geht es nur noch um Globalisierung. Dazu gibt es nämlich viel mehr zu diskutieren, weil es ein vielschichtigeres Thema ist.

Daher meine ich, dass die Gewalt ein paar Tage lang hochgekocht wird, es dann aber auch damit vorbei ist. Über Globalisierung wird länger und dauerhaft gesprochen und bleibt daher im Langzeitgedächtnis.

Mustis schrieb:
@spotz
Sehr viele? wir sind nicht mal bei einer Promille der deutschen Bevölkerung angelangt und dabei sind aus der ganzen EU Demonstranten angereist. Die Ausschreitungen zeigen doch eher vielmehr, dass nur eine sehr kleine Anzahl an Menschen dagegen ist, das aber mit umso mehr Gewalt.

Ich finde, diese Leute dort tun einen absoluten Bärendienst.
Du glaubst doch nicht das nur die paar zehntausend protestierenden Menschen in Hamburg gegen die Globalisierung sind? In ganz Europa? Zu Protesten gehen nur die aktivsten, die die am meisten empört und verärgert sind. Weil die gefühlsmäßig so stark betroffen sind, neigen sie auch eher zu Gefühlsausbrüchen die auch in Provokation und Gewalt münden. Ich meine wir reden hier von Protesten, nicht von einem netten, sozialen Happening.
Teilweise haben sie sich mit der Gewalt sicherlich einen Bärendienst erwiesen. Andererseits gibt das ihrem Anliegen auch Nachdruck. Bei fast allen großen Protesten der letzten Jahrzehnte kam es zu Gewaltausbrüchen. Das liegt in der Natur der Sache wenn zehntausende Menschen aufeinandertreffen und wütend sind. Es ist einfach wahrscheinlicher und zieht logischerweise auch Schlachtenbummler an, die nur Lust auf Gewalt und Zerstörung haben. Das alles ist aber wie bereits gesagt kein neues Phänomen. Das gibt es auch an einigen Spieltagen in den Fussballigen oder bei vergangenen Protesten gegen Atomkraft und Castortransporten. Ich weiß nicht warum man da so überrascht tut.
 
@spotz
Überrascht bin ich eher darüber, wie du hier diese offensichtlich neue Dimension der Gewaltbereitschaft einfach mit einem Achselzucken beiseite fegen willst.
 
Es gibt kein Recht auf Sachbeschädigung, Straßenterror oder Körperverletzung!
.
Damit ist eigentlich schon alles gesagt. Die seltsamen Rechtfertigungen der Täter sind nur platte Ausreden für die Gier nach Gewalt.
Das Ganze gleicht dem Beispiel Lenins, was sicher KEIN Zufall ist.
.
Lenin hat das Volk nicht gefragt oder abstimmen lassen ob das Volk den Kommunismus wollte.
.
Lenin ganz persönlich wollte den Kommunismus für Russland; das genügte um einen Bürgerkrieg mit ca 10 Millionen Toten zu beginnen, wo dann Stalin und die Kommunistische Partei ganz bewusst weitermachte.
 
@Sologruppe,

Hat man die Verlierer des Systems gefragt ob sie das wollen? Aber nein, die sind ja selbst Schuld.
Als würden die nicht täglich systemische Gewalt spüren, durch Hunger, Armut und drausfolgenden Krankheiten.
Aber alles palletti hier....immer weiter so.
Was schon alleine perfide ist, dass man Gewalt gegen Dinge mit Gewalt gegen Menschen gleichsetzt.
 
Godde schrieb:
Was schon alleine perfide ist, dass man Gewalt gegen Dinge mit Gewalt gegen Menschen gleichsetzt.

Polizisten sind also keine Menschen. Jemandem, der Montag zur Arbeit fährt, um seine Familie zu ernähren, die Karre abzufackeln ist ok.
Sorry, da bin ich raus, so weit runter geh ich nicht.
 
SheepShaver schrieb:
@spotz
Überrascht bin ich eher darüber, wie du hier diese offensichtlich neue Dimension der Gewaltbereitschaft einfach mit einem Achselzucken beiseite fegen willst.
Mittlerweile sehe ich das Ganze nüchtern und sachlich. Früher hat es mich empört und mitgenommen, als in den 80ern oder 90er die Hausbesetzerszene in Berlin und Hamburg tödliche Fallen für Polizisten aufstellte. Nur ändern tut das nichts. Es gibt halt sehr gefährliche Menschen und Situationen in denen eigentlich vernünftige Menschen dennoch irrational oder impulsiv reagieren.

Ich will das nicht achselzuckend beiseite fegen, sondern nur mal nüchtern einordnen. Aus meiner Sicht machen sich da einige falsche Vorstellungen: Der Mensch ist ein an sich unvollkommenes Wesen. Wir müssen mit unseren Fehlern leben und umgehen können.

Keine Ahnung. Wie siehst du das denn?
 
Sologruppe schrieb:
Es gibt kein Recht auf Sachbeschädigung, Straßenterror oder Körperverletzung!

Richtig, aber wir haben nun einmal vor allem junge Leute, denen das scheixxegal ist. Solche, die ohnehin nichts zu verlieren haben. Die einen von denen laufen als Einzeltäter Amok, manche treten zum Islam über um Selbstmordattentäter zu spielen oder im Westen Terroranschläge zu verüben, andere bringen hier Leute aufgrund ihrer Herkunft oder ihres sozialen Status um die Ecke, wiederum andere scheren sich, in Zeiten der fast lückenlosen Totalüberwachung im öffentlichen Raum, nicht mehr um Gefängnisstrafen von über 10 Jahren, wenn sie randalieren und die Polizei attackieren.

Interessant ist, dass doch die Mehrzahl der in Hamburg Festgenommenen Deutsche sein sollen. Der Rest kommt aus ganz Europa.

Es sollen auch Rechtsextreme dabei gewesen sein, einige davon sind sogar bei der Polizei gelandet:
http://www.mopo.de/hamburg/g20/bei-krawallen-in-der-schanze-auch-rechte-randalierten-mit-27941982
 
Zuletzt bearbeitet:
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben