DerOlf
Admiral
- Registriert
- März 2010
- Beiträge
- 9.240
Missverständnis 1:
Ich versuche nicht, Gewalt zu rechtfertigen ... mir ist dabei egal, von wem die Gewalt ausgeht. Auch ich verurteile Gewalt bei Demos zu tiefst, weil ich denke, dass man sich auch gewaltfrei Gehör verschaffen KANN ... z.B. in dem der Veranstalter der Weisung der Polizei nachkommt, und die Demo für beendet erklärt ... niemand kann eine Demo zwingen, sich wirklich aufzulösen, wenn die Demonstranten einfach nicht wollen ... sowas nennt man "passiven Widerstand".
Aber @Mustis könnte das auch Terrorismus nennen, wenn man dabei die Polizei von ihren gewaltbereten "Spielkameraden" fernhält.
Missverständnis 2:
Bei der Vermummung bei Demos gegen Rechte sehe ich nur den Schutz MENER persönlichen Unversehrtheit ... die Polizei kann (und will) diesen Schutz nicht gewährleisten, also sorge ich dafür, dass es in den entsrechenden Karteisystemen keine verwertbaren Daten von mir gibt. Die Polizei hat meine Daten sowieso (und mir ist auch egal, ob vom BKA oder vom NSA, KGB, CIA oder Mossad), denn die jungs haben zumindest auch den friedlichen Teil der Demo gefilmt, und vermummt haben wir uns erst ca. 150m vom betreffenden Haus entfernt.
Wenn du (lieber Mustis) dafür Belege haben willst, dann ist das dein Problem ... schließlich get es dabei auch um deine höchst subjektive Meinung darüber, dass das alles übertrieben sei.
Zu der konkreten AntiFa-Demo finde ich gerade nichts, aber HIER hast du ein Dokument, wie "linke Demonstrationen" mMn ablaufen sollten:
http://www.webwecker-bielefeld.de/entry_7390.0.html (erster Teil)
http://www.webwecker-bielefeld.de/entry_7391.0.html (zweiter Teil)
Klar haben sich die Leute drüber geärgert, wer beachtet schon eine Demo, an der er einfach mit 50km/h vorbeifahren kann?
Ich bleibe dabei: Die AntiFa hatte in meinem Beispiel eine Demo angemeldet, den Leuten zum Selbstschutz empfohlen, das Vermummungsverbot zu missachten, da die Faschos Fotos machen werden (es ging dabei also NICHT um die Polizei, die einzige "Aktion" im Umgang mit der Polizei war, jedem Demonstranten eine "Karte" der Anwaltsnothilfe in die Hand zu drücken).
Am Demo-Tag fanden sich dann ca. 120 friedliche Antifaschsten zusammen ... Polizisten waren mehr als doppelt so zahlreich.
Einziger Sach-Schaden des Tages: ein etwas bunteres Haus (einige wenige warfen Farbbeutel gegen die Fassade), Personenschaden: ein paar etwas "buntere" Demonstranten, weil die Demo mit Berufung aufs missachtete Vermummungsverbot dann sofort aufgelöst wurde.
Ich habe selten einen so lächerlich überdimensionierten Polizeieinsatz gesehen, die hätten die ganze Demo locker in 3 Reihen einkesseln können.
Der (positive) Effekt: Durch die Medienresonanz sowie die (regelmäßigen) Reinigunsarbeiten am und ums Haus hat der Vermieter den Nazis gekündigt ...
Die Intention dieser Demo ist es gewesen, die Öffentlichkeit wiedereinmal darauf aufmerksam zu machen, dass MITTEN IN BIELEFELD eine verbotene Organisation ihr Hauptquartier betreibt (war eine Wehrsportgruppe mit nähe zur FAP) ... die Polizei hat in diesem Fall also sogar gesetzeswidrige Aktivitäten gedeckt, indem sie das Haus, von dem sie ausgingen, geschützt haben.
"Vermummung" ist auch nicht gleich Vermummung ... ich wurde schon wegen "MIssachtung des Vermmumungsverbots" festgenommen, weil ich im Regen mit übergezogener Kapuze von einer Demo WEG wollte ...
Bei Hamburg frage ich mich nur eines ... ist Herr Scholz ein solch großer Idiot, dass er das nicht hat kommen sehen?
Man sollte die Gefassten Autonomen in einem fairen Prozess aburteilen ... und genau so sollte man auch mit den Verantwortlichen der hamburger Polizeiarbeit verfahren.
Missverständnis 3:
Beim "Kadavergehorsam" geht es mir um die Organisationsstruktur der extremen Rechten Szene. Das "Führerprinzip" kennt man doch sicherlich ... da gehört blinder Gehorsam zum "guten Ton", notfalls auch bis in den Tod.
Darauf bezog sich der Kadavergehorsam, denn die rechte Szene ist durchaus militärisch hierarchisiert. Auch ein rechter Parteisoldat "Soll Ohne Lange Denken Alles Tun" - Kadavergehorsam ist gehorsam bis ins Grab - ganz egal, welche Ideologie einen letztlich dahin bringt.
Mir ging es dabei nur um eine Antwort auf die Frage, warum Gewalt in den Medien immer nur im linken politischen Spektrum auftaucht ... links wie rechts verbietet sich das eigentlich gleichermaßen, am linken Rand ist Gewaltfreiheit aufgrund FEHLENDEM Kadavergehorsams nur sehr viel schwerer durchsetzbar.
Den Persilschein, den hier einige der Polizei (oder Pegida) austellen wollen, ist eine Lüge ... denn die rechten sind nicht friedlich sondern reißen sich lediglich aus Angstum die eigene Aussenwirkung besser zusammen (eine Lektion, die viele Autonome wohl noch lernen müssen).
Bei der Polizei das selbe ... da wird Stundenlang in Starre verharrt und sich eventuell eine Eskalation gewünscht (der Anlass muss halt da sein), losgeprügelt wird aber trotzdem erst, wenn der Befehl kommt ... aber auch da gibt es immer wieder Menschen, die ihr ganz persönliches Gewaltmonopol dann etwas zu sehr "genießen".
Auf beiden Seiten sind es wohl einzelne, die es einfach übertreiben ... und für diese einzelnen ist es ganz schlicht egal, welcher "Kriegspartei" sie dabei genau angehören.
Man kann genausowenig ALLE linken schuldig sprechen, wie man ALLE Polizisten für unschuldig halten sollte ... und vor allem sollte man nicht alle, die vor Ort waren, als gewaltbereite Autonome betrachten.
Der Fall ist mMn etwas differenzierter zu betrachten ... nicht zuletzt hat G20 in Hamburg eine etwas längere Vorgeschichte (begonnen mit der Gründung von ATTAC oder den Kämpfen um die Hafenstrasse ... diese beiden Ereignisse haben natürlich NICHTS miteinander zu tun - ihr thematischer Schnittpunkt ist aber die Entscheidung, G20 ausgerechnet IN Hamburg abzuhalten).
Den Hauptvorwurf mache ich klar der Politik, die ihren Gipfel dringend mitten in Hamburg abhalten musste ... mMn der einzige kapitale Fehler, denn Hamburg ist nun ganz bestimmt nicht bekannt für ein friedliches Miteinander von Polizei und Linksextremen.
Was da gekommen ist, war abzusehen.
Ich versuche nicht, Gewalt zu rechtfertigen ... mir ist dabei egal, von wem die Gewalt ausgeht. Auch ich verurteile Gewalt bei Demos zu tiefst, weil ich denke, dass man sich auch gewaltfrei Gehör verschaffen KANN ... z.B. in dem der Veranstalter der Weisung der Polizei nachkommt, und die Demo für beendet erklärt ... niemand kann eine Demo zwingen, sich wirklich aufzulösen, wenn die Demonstranten einfach nicht wollen ... sowas nennt man "passiven Widerstand".
Aber @Mustis könnte das auch Terrorismus nennen, wenn man dabei die Polizei von ihren gewaltbereten "Spielkameraden" fernhält.
Missverständnis 2:
Bei der Vermummung bei Demos gegen Rechte sehe ich nur den Schutz MENER persönlichen Unversehrtheit ... die Polizei kann (und will) diesen Schutz nicht gewährleisten, also sorge ich dafür, dass es in den entsrechenden Karteisystemen keine verwertbaren Daten von mir gibt. Die Polizei hat meine Daten sowieso (und mir ist auch egal, ob vom BKA oder vom NSA, KGB, CIA oder Mossad), denn die jungs haben zumindest auch den friedlichen Teil der Demo gefilmt, und vermummt haben wir uns erst ca. 150m vom betreffenden Haus entfernt.
Wenn du (lieber Mustis) dafür Belege haben willst, dann ist das dein Problem ... schließlich get es dabei auch um deine höchst subjektive Meinung darüber, dass das alles übertrieben sei.
Zu der konkreten AntiFa-Demo finde ich gerade nichts, aber HIER hast du ein Dokument, wie "linke Demonstrationen" mMn ablaufen sollten:
http://www.webwecker-bielefeld.de/entry_7390.0.html (erster Teil)
http://www.webwecker-bielefeld.de/entry_7391.0.html (zweiter Teil)
Klar haben sich die Leute drüber geärgert, wer beachtet schon eine Demo, an der er einfach mit 50km/h vorbeifahren kann?
Ich bleibe dabei: Die AntiFa hatte in meinem Beispiel eine Demo angemeldet, den Leuten zum Selbstschutz empfohlen, das Vermummungsverbot zu missachten, da die Faschos Fotos machen werden (es ging dabei also NICHT um die Polizei, die einzige "Aktion" im Umgang mit der Polizei war, jedem Demonstranten eine "Karte" der Anwaltsnothilfe in die Hand zu drücken).
Am Demo-Tag fanden sich dann ca. 120 friedliche Antifaschsten zusammen ... Polizisten waren mehr als doppelt so zahlreich.
Einziger Sach-Schaden des Tages: ein etwas bunteres Haus (einige wenige warfen Farbbeutel gegen die Fassade), Personenschaden: ein paar etwas "buntere" Demonstranten, weil die Demo mit Berufung aufs missachtete Vermummungsverbot dann sofort aufgelöst wurde.
Ich habe selten einen so lächerlich überdimensionierten Polizeieinsatz gesehen, die hätten die ganze Demo locker in 3 Reihen einkesseln können.
Der (positive) Effekt: Durch die Medienresonanz sowie die (regelmäßigen) Reinigunsarbeiten am und ums Haus hat der Vermieter den Nazis gekündigt ...
Die Intention dieser Demo ist es gewesen, die Öffentlichkeit wiedereinmal darauf aufmerksam zu machen, dass MITTEN IN BIELEFELD eine verbotene Organisation ihr Hauptquartier betreibt (war eine Wehrsportgruppe mit nähe zur FAP) ... die Polizei hat in diesem Fall also sogar gesetzeswidrige Aktivitäten gedeckt, indem sie das Haus, von dem sie ausgingen, geschützt haben.
"Vermummung" ist auch nicht gleich Vermummung ... ich wurde schon wegen "MIssachtung des Vermmumungsverbots" festgenommen, weil ich im Regen mit übergezogener Kapuze von einer Demo WEG wollte ...
Bei Hamburg frage ich mich nur eines ... ist Herr Scholz ein solch großer Idiot, dass er das nicht hat kommen sehen?
Man sollte die Gefassten Autonomen in einem fairen Prozess aburteilen ... und genau so sollte man auch mit den Verantwortlichen der hamburger Polizeiarbeit verfahren.
Missverständnis 3:
Beim "Kadavergehorsam" geht es mir um die Organisationsstruktur der extremen Rechten Szene. Das "Führerprinzip" kennt man doch sicherlich ... da gehört blinder Gehorsam zum "guten Ton", notfalls auch bis in den Tod.
Darauf bezog sich der Kadavergehorsam, denn die rechte Szene ist durchaus militärisch hierarchisiert. Auch ein rechter Parteisoldat "Soll Ohne Lange Denken Alles Tun" - Kadavergehorsam ist gehorsam bis ins Grab - ganz egal, welche Ideologie einen letztlich dahin bringt.
Mir ging es dabei nur um eine Antwort auf die Frage, warum Gewalt in den Medien immer nur im linken politischen Spektrum auftaucht ... links wie rechts verbietet sich das eigentlich gleichermaßen, am linken Rand ist Gewaltfreiheit aufgrund FEHLENDEM Kadavergehorsams nur sehr viel schwerer durchsetzbar.
Den Persilschein, den hier einige der Polizei (oder Pegida) austellen wollen, ist eine Lüge ... denn die rechten sind nicht friedlich sondern reißen sich lediglich aus Angstum die eigene Aussenwirkung besser zusammen (eine Lektion, die viele Autonome wohl noch lernen müssen).
Bei der Polizei das selbe ... da wird Stundenlang in Starre verharrt und sich eventuell eine Eskalation gewünscht (der Anlass muss halt da sein), losgeprügelt wird aber trotzdem erst, wenn der Befehl kommt ... aber auch da gibt es immer wieder Menschen, die ihr ganz persönliches Gewaltmonopol dann etwas zu sehr "genießen".
Auf beiden Seiten sind es wohl einzelne, die es einfach übertreiben ... und für diese einzelnen ist es ganz schlicht egal, welcher "Kriegspartei" sie dabei genau angehören.
Man kann genausowenig ALLE linken schuldig sprechen, wie man ALLE Polizisten für unschuldig halten sollte ... und vor allem sollte man nicht alle, die vor Ort waren, als gewaltbereite Autonome betrachten.
Der Fall ist mMn etwas differenzierter zu betrachten ... nicht zuletzt hat G20 in Hamburg eine etwas längere Vorgeschichte (begonnen mit der Gründung von ATTAC oder den Kämpfen um die Hafenstrasse ... diese beiden Ereignisse haben natürlich NICHTS miteinander zu tun - ihr thematischer Schnittpunkt ist aber die Entscheidung, G20 ausgerechnet IN Hamburg abzuhalten).
Den Hauptvorwurf mache ich klar der Politik, die ihren Gipfel dringend mitten in Hamburg abhalten musste ... mMn der einzige kapitale Fehler, denn Hamburg ist nun ganz bestimmt nicht bekannt für ein friedliches Miteinander von Polizei und Linksextremen.
Was da gekommen ist, war abzusehen.
Zuletzt bearbeitet: