Ehrlich: Keine Ahnung.wiztm schrieb:Wobei das anders herum gedacht auch interessant wäre: Wenn die Polizei also nur noch reagiert hätte, würde das für ihre Strategie sprechen?
Ich finde die Diskussion um die G20-Krawalle in Hamburg insgesamt komisch. Nicht nur hier im Forum, sondern auch die öffentliche. Angenommen die Polizei hat Fehler begangen, rechtfertigt dies trotzdem nicht den Krawall. Kann man Krawalle generell verhindern? Nein! Es gab schon immer Gewalt bei Protesten. Die kann man unterdrücken wie in China oder Russland. Aber früh oder später entlädt sich Frust und Gewalt. Dann aber umso brutaler. Dann lieber ein paar brennende Autos und gebrochene Knochen wie in Hamburg.
Gibt es Gewalt von Links? Aber ja. Dazu gibt es genügend Erfahrungen und Studien. Das zu verneinen zeugt von Weltfremdheit. Das Argument das die Krawallmacher keine wahren Linken seien, ist in sich unehrlich. Politische Strömungen nach Links und Rechts sind sehr vielschichtig. Kann sein das die meist diffusen, linken Vorstellungen der Krawallmacher nicht der Definition von Links entsprechen, der man selber anhängt. Aber 1.) Pazifismus ist weiß Gott nicht allen linken Strömungen zu eigen; 2.) berufen sich die Krawallmacher auf linke Vorstellungen; 3.) scheint es ein Sport unter Linken zu sein, dem jeweils anderen Linken (Grünen, Linksparteiler, SPDler) das linkssein abzusprechen. Geradezu lächerlich wie manche Linke meinen den Begriff "Links" zu schützen bzw eigentlich ausschließlich für sich selbst zu vereinnahmen. Scheint mittlerweile ein tiefsitzender Reflex zum Selbstschutz zu sein. Real existierender Sozialismus in Osteuropa? War nie Sozialismus. Venezuela, Kuba, Linksautonome... - ach egal. Immer dasselbe. Selbst die katholische Kirche ist da selbstkritischer.
Mich ärgert das. Es gibt viele gute linke und sozialistische Ideen und Ansätze. Aber so hält man sich so nur in der Vergangenheit auf und macht sich unglaubwürdig, wenn man mit offensichtlichen Fehlern so umgeht.