@Sheepshaver:
Wer die Wirtschaft nicht versteht, der geht wohl besser in die Wirtschaft, was?
Aber Hauptsache die Definitionen passen, die Umsetzung wird eh erst in 50 Jahren relevant, wenn man sie einigermaßen vertuscht (und den richtigen Leuten genug Geld in die Hand gibt).
Den Rest (vor allem die politische Dimension) erledigt man durch das gute alte Networking ... und das beste: Freunde muss man nichtmal schmieren, solange die selbst profitieren.
Wer die Theorien dahinter wirklich ernst nimmt, der sollte eigentlich nicht gerade die AUGENSCHEINLICHSTEN Probleme übersehen. Zum Beispiel die Monopoltendenzen, denen agressiv entgegengewirkt werden MÜSSTE - dem freien Markt zu liebe, dessen fast automatische Folge sie sind.
Oder aber die einseitige Kapitalakkumulation nach "Gravitationsgesetzen" (das Geld will immer dahin, wo schon welches ist), welche an obigem Dilemma beteiligt ist. Hierfür muss es Umverteilungssysteme geben, die ein Markt nur dann selbst entwickeln kann, wenn auf ihm Anbieter und Abnehmer gleichberechtigt auftreten können.
Insgesamt sollte man auch nicht vergessen, dass viel der klassischen liberalen Theorie auf der Beobachtung stark begrenzter Märkte beruht, die "nur" global interagierten, und daher nicht unbedingt auch auf einem globalen Markt die gleichen Folgen zeitigen MUSS.
Im Prinzip gibt es keine originär globale Wirtschaftstheorie ... bisher hat man nur mit einigen Ausnahmen (Krisen der letzten 60 Jahre) mt den gängigen Theorien noch gut agieren können.
Man könnte fragen, was nötig wäre, damit der globale Markt nach den Regeln regionaler oder lokaler Märkte funktioniert? ... sollte sich aber dessen bewusst sein, dass die großen Gewinne, wie der globale Markt sie momentan abwirft, dann nicht mehr möglich sein könnten, weil es z.B. nur geringe Unterschiede im Lohn- oder Preisniveaus gibt (beides hängt zusammen).
Oder man könnte fragen, womit geht es MIR besser? ... dann geht's halt nochmal 10 -50 Jahre so weiter.
Die Rolle von Im- und Export ist in diesem Zusammenhang sehr interessant ... im Bezug auf z.B. alltagsbedarf (Kleidung, Essen) wird heute weit mehr Importiert, als noch vor 30 Jahren. Da wurden Essen und Klamotten zu einem guten Teil noch in DE gefertigt.
Nicht in dem Sinne "früher war alles besser" sondern in Hinblick auf die Frage, was DAS mit den Märkten tut. Wie hat sich der deutsche Markt durch die Globalisierung verändert? Und was waren die Folgen?
Und vor allem, wie sollte man JETZT politisch darauf reagieren?