Aktuelle politische Lage und Einschätzung

Welche Partei bekommt deine (Zweit-)Stimme zur BTW 2017?

  • CDU/CSU

    Stimmen: 4 2,7%
  • SPD

    Stimmen: 14 9,6%
  • Bündnis 90/Die Grünen

    Stimmen: 5 3,4%
  • Die Linke

    Stimmen: 30 20,5%
  • FDP

    Stimmen: 16 11,0%
  • AfD

    Stimmen: 63 43,2%
  • Sonstige

    Stimmen: 14 9,6%

  • Umfrageteilnehmer
    146
  • Umfrage geschlossen .
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Als langjähriger treuer Computerbase(er) möchte ich mich nun auch mal zu dem aktuellen Geschehen äußern. Kurz zu mir - ich komme aus BaWü und bin, das kann ich gerne zugeben ;), ein aktiver Anhänger und Wähler der Grünen. Des Öfteren habe ich mit Herrn Palmer und ab und an mit unserem Ministerpräsidenten zu tun. In vielerlei Dingen teile ich deren Ansichten und sehe mich daher eher als Realo. Ist ja aber nicht schlimm, denn Strömungen und andere Ansichten sind Teil einer jeden Partei.

Zusammen mit anderen, arbeiten und helfen wir ehrenamtlich in einer Flüchtlingsunterkunft hier in der Gemeinde. Es leben hier insgesamt ca. 120 Menschen aus verschiedensten Ländern. Anfangs waren wir 9 Helfer - nun sind wir noch 5. Denn einfach ist es nicht. Es gibt teilweise Probleme, die man einfach nicht verschweigen kann. Brotspenden werden weggeworfen und auf dem Lidl Parkplatz entsorgt (sehen leider die Leute). Begründung: wir essen nur ganz frische Backwaren. Manche Bewohner sind "unflätig" gegenüber uns und manche stehe den ganzen Tag vor dem Lidl und lassen Leute die einkaufen wollen nicht durch.
Das sind mal die "kleineren" Dinge die so auftreten - es gibt aber auch schöne Dinge. Kinder die wir in den Sportvereinen aufgenommen haben, denen wir "Integration" ermöglichen, wenn durch die Eltern ermöglicht und denen wir auch (teilweise) Privatausflüge und Reisen zu Sport Events bezahlen und dies alles veranstalten. Dies "entschädigt" dann wieder für all die Probleme. .

Warum ich so einleitend schreibe...... - wir haben hier mit allen Teilorten knapp 25.000 Einwohner (Kernstadt: 6.000)
Man kennt sich hier - und ich erlebe viele Menschen, welche den Flüchtlingen gegenüber offen und herzlich entgegentreten. Jedoch verstehe ich auch Menschen und hier möchte ich insbesondere die Generation ab 60 erwähnen, die Angst hat. Es gibt einige, denen beim Einkauf im Lidl am Eingang der Weg versperrt wurde. Diese sind dann umgedreht aus Angst und wieder heim. Diese sagen mir, sie wählen die AFD. Weil sie Angst haben. Angst vor dem Neuen und der Situation. Und wisst ihr was? Ich kann diese Menschen verstehen. Ich kann das verstehen und ich weiß es sind keine Nazis. Nein es sind ehrbare Menschen, die sich alleine gelassen fühlen und nicht wissen WAS sie denn sonst tun sollen.

Und glaubt mir: es sind hier bei uns mittlerweile viele die so denken - denn Erna erzählt es der Hilde und die der Berta.Ich versuche mit diesen Menschen zu sprechen und sie nicht in eine Nazischublade zu stecken - denn nur dann kann man die Gründe erfahren und aktiv handeln.
Was ich hier lesen muss von der AFD Seite und der linken Seite lässt mich den Kopf schütteln. Jeder beharrt auf seinem Standpunkt - Nazikeule hier - Linksfaschisten da - man liest man muss den Dialog einstellen weil die "andere" Seite zu dumm und intolerant ist. Ich finde das ist der falsche Weg und der führt am Ende nur noch zu mehr Hass.

Ich für meinen Teil werde versuchen mit Argumenten und Taten die Menschen zu überzeugen nicht mehr Rechts zu wählen. Aber dazu muss man diese Leute ernst nehmen und auch anhören und nicht mit dem Finger auf sie zeigen und diese ausgrenzen.

Bei uns in der Gemeinde hat mir sogar ein christlicher türkischer Freund gesagt er wählt die AFD!!!!, weil der mit dem ganzen Islamscheiß nichts zu tun haben will.

Meiner ganz persönlichen Meinung nach und nach dem was ich von den Menschen hier so hören, ist das Erstarken der AFD nicht begründet in der Partei. Denn seien wir mal ehrlich, das ist ein sehr unstrukturierter Verein. Die Menschen die sie hier gewählt haben wissen das auch, sie wissen aber auch, sie wurden von all den anderen Parteien NICHT gehört. CDU/CSU SPD und wir Grünen hätten diese Problematik und dieser Sorgen mehr Hören müssen und auch handeln müssen. Dann wäre diese AFD sicherlich unter ferner liefen.
 
Zuletzt bearbeitet:
@ garfunkel74
......komisch, einerseits:
Aber dazu muss man diese Leute ernst nehmen und auch anhören und nicht mit dem Finger auf sie zeigen und diese ausgrenzen.
....andererseits:
Was ich hier lesen muss von der AFD Seite und der linken Seite lässt mich den Kopf schütteln. Jeder beharrt auf seinem Standpunkt - Nazikeule hier - Linksfaschisten da - man liest man muss den Dialog einstellen weil die "andere" Seite zu dumm und intolerant ist.

Das JEDER stört hier ungemein!

Das Forum ist wie das wirkliche Leben. Da gibt es nun mal solche und solche Leute. Machs wie ich, einige muss man schlicht überlesen weil es keinen Sinn macht mit denen zu diskutieren.
Da muss man auch nicht erst in die Flüchtlingsproblematik vordringen, ist hier noch schlimmer vertreten bei AMD kontra nVidia. da gibt es Fanboys die so dreist lügen, dass es einem schon peinlich wird es zu lesen.
Andere haben eine eingefahrene Meinung, sind aber dennoch bereit zu diskutieren. Da wird es schwerer, denn möglicherweise ist das auch nur der Versuch zu trollen oder andere mit Unwahrheiten zu überzeugen, vielleicht aber auch ernst gemeint sich auszutauschen.
Eine einmal gefestigte Meinung (möglicherweise sogar aus der Familie) legt man ja nicht ab wie ein Taschentuch.

Wie auch immer, ich fand den Thread jetzt nicht so daneben wie Du behauptest......

edit: ich komme übrigens aus einer ähnlichen Gegend wie Du - wenn auch anderes Bundesland - aber ebenfalls Kleinstadt mit ehemals großem Flüchtlingslager.
Meine persönlichen Erfahrungen sind eher harmlos, aber 20 km nach Osten hat ein Flüchtling einen anderen umgebracht. 20 km nach Westen hat ein Flüchtling einen deutschen getötet und in unserem kleinen beschaulichen Dorf gab es eine Vergewaltungung eines Mädchens von einem Flüchtling auf einer Schulabschlussfeier die hier traditionell auf einer Wiese an einem Kiesteich gefeiert wird.
Die Tradition ist wohl gestorben.
Dennoch war der Anteil in unserem Wahlbezirk von AfD Stimmen bei 10,3% und die CDU liegt vorne aber mit weniger als 5% vor der SPD.

edit2 @ Lübke:
aber das bedeutet nicht, dass die ansichten der afd zur flüchtlingspolitik richtig sind und so übernommen werden müssten. die mehrheit der menschen haben ihre stimme parteien gegeben, die dafür sind den flüchtlingen zu helfen.
....da würde ich sowohl im ersten als auch im, zweiten Teil leicht widersprechen.
Zum einen kann eine Partei wie die AfD wohl auch in einigen Punkten mal Recht haben, auch wenn sie rechtsextrem ist. Genauso hat die Mehrheit der Leute nicht den anderen Parteien die Stimmen gegeben weil sie für die Politik sind, sondern sehr viele wohl auch, weil sie das kleinere Übel war.
Oder mit anderen Worten - man kann sehr wohl CDU oder SPD wählen und dennoch nicht einverstanden sein mit der Flüchtlingspolitik!

da in der flüchtlingspolitik zahlreiche teils gravierende fehler gemacht wurden und hier nach meinung von millionen nachbesserungsbedarf besteht
...da stimme ich voll mit Dir überein!
Unkontrolliert darf NIEMAND ins Land - ich persönlich würde noch weiter gehen, jeder der keine Identifizierungsmerkmale (Pass, Geburtsurkunde, irgendwas) dabei hat, aber ein Handy, käm, wenn ich es entscheiden könnte, auch nicht ins Land!
 
Zuletzt bearbeitet:
hast recht ;) Das JEDER sollte man besser in einige ändern und ja, in diesem Thread geht es sehr gesittet zu. Bin aber auch noch in anderen und da ist das dann "deutlicher". Hätte das besser differenzieren sollen.
Gruss ;)
 
Jedoch verstehe ich auch Menschen und hier möchte ich insbesondere die Generation ab 60 erwähnen, die Angst hat. Es gibt einige, denen beim Einkauf im Lidl am Eingang der Weg versperrt wurde. Diese sind dann umgedreht aus Angst und wieder heim.

Wieso wird das gemacht und wie reagiert ihr als Helfer auf diese Personen?

Meiner Meinung nach kann es bei der Einwanderung nur eine Möglichkeit geben und da sind sich ja sogar viele Parteien einig -> Einwanderungsgesetz und ansonsten nur die befristete Aufnahme von Kriegsflüchtlingen. Wenn diese in der Zeit in Deutschland integriert sind mit Arbeitsplatz, dann entsprechend nach Einwanderungsgesetz einbürgern.

Grüne: https://www.gruene-bundestag.de/fil...ion/170530_Das_Gruene_Einwanderungsgesetz.pdf

FDP:
  • Einen vorübergehenden humanitären Schutz für Kriegsflüchtlinge
  • Die Rückkehr zum Dublin-System, bis ein europäischer Verteilungsschlüssel in Kraft tritt
  • Den wirksamen Schutz der EU-Außengrenzen statt einer Abhängigkeit von der Erdogan-Türkei
  • Ein modernes Einwanderungsgesetz mit einem Punktesystem nach kanadischem Vorbild
  • Eine Bekämpfung der Fluchtursachen sowie eine bessere Versorgung von Flüchtlingen in Anrainerstaaten

Eine Obergrenze bei Kriegsflüchtlingen ist einfach witzlos und verstößt gegen EU- und Völkerrecht ...
 
Zuletzt bearbeitet:
MichiLH2 schrieb:
Und ich dachte immer ich wäre der Einzige den dieses Kirchengeläute nervt.
Da es in Deutschland praktisch unmöglich ist, NICHT in Nachbarschaft zu einer Kirchenglocke zu wohnen, ist die Menge derer, die genau DAS nervt, um einiges größer, als die Unionsparteien das gerne hätten.

Ich habe erstmal nichts gegen Religion, solange sie mir nicht auf die Nüsse geht ... die christlichen Kirchen tun das mit ihrem Gebimmel, andere Religionsgemeinschaften tun das durch ihren missionarischen Eifer ... auch ein Muhezin, der 5 mal täglich zum Gebet ruft, würde mir sicherlich auf die Nüsse gehen (eigentlich sieht auch die christliche Lithurgie 5 tägliche Gebete vor, aber zumindest in meiner Region bimmeln die Kirchen nicht 5 mal täglich.

Ursprünglich wurden die Kirchenglocken auch nicht nur genutzt, um zum Gebet zu rufen ... das Geläut zeigte auch die Uhrzeit an ... weit hörbar. Natürlich steckt auch da eine historische Entwicklung dahinter und die Ansage der Uhrzeit leitet sich letztlich von den Gebetsaufrufen ab.

Der Wechsel auf Stunden, oder wichtige Tageszeiten NEBEN den Gebetszeiten zeigt allerdings, dass die Gebetszeiten in Europa scheinbar recht früh an bedeutung fürs Alltagsleben eingebüßt haben ... im Mittelalter war das noch anders.
Die Religion wurde im Laufe der Aufklärung in Europa langsam zurückgedrängt ... bis hin zu Nationalstaaten, die eine strikte Trenung von Kirche und Staat durchzusetzen versuchten.
Das stündliche Geläut der Kirchen hat das allerdings noch eine ganze Weile nicht berührt ... heute ist es eigentlich obsolet.

Solange das Christentum einigermaßen "alleine" war (neben kleineren jüdischen, orthodoxen und islamischen Gemeinden), stand auch eine "Staatsreligion" nicht wirklich im Widerspruch zur Trennung von Staat und Kirche (jedendfalls wohl für die Mehrzahl der europäischen Christen).

Die relativ "neue" Religion Islam hat hier einen überaus schweren stand (historisch gewachsen durch sehr alten Rivalitäten ... Kreuzzüge, Eroberungen des Kalifats und später des osmanischen Reiches).
Zwischendurch war mal kurz Ruhe ... das osmanische Reich brach zusammen ... und die westlichen Imperialistischen Kolonialstaaten etablierten eine Fremdherrschaft (Protectorate, Kolonien).
Um das osmanische reich nieder zu ringen, wurden Unabhängigkeitsbestrebungen überall auf dem Balkan und im nahen Osten unterstützt ... dabei wurde den Menschen dort auch echte unabhängigkeit und echte Demokratie versprochen ... aber dazu ist es im nahen Osten eben nie gekommen, denn offensichtlich ist es den europäischen Großreichen nie darum gegangen, tatsächlich Nationen zu schaffen ... es ging nur darum, sich noch schnell ein Stück vom "kranken Mann am Bosporus" zu sichern ... der Rest ist Geschichte ... mit den Eingriffen in das politische Geschehen (auch kriegerisch) im nahen Osten, hat der Westen im Prinzip den politischen Islam erst gezüchtet, indem er seine eigenen Interessen in der Regionn (insbesondere Öl) stets höher bewertete, als den ausdrücklichen Willen maßgeblicher Bevölkerungsteile in diesen Regionen.

Wenn man sich die Geschichte so ansieht, dann kam ein Rückzug aus dem ehemaligen osmanischen Reich lange Zeit aufgrund eigener wirtschaftlicher Interessen nicht in Frage ... die damit zwingend einhergehende Zersplitterung der Bevölkerung durch die erzwungene Zusammenfassung von unvereinbarem unter "Marionetten-Regierungen" (meist Diktatoren mit enger Anbindung an Russland, England, USA, Frankreich oder auch mal Deutschland) ist eine Folge einer "Unser Volk"-first Politik ist maßgeblich am Erstarken der Bestrebungen einer neuen Kalifats-Gründung beteiligt.

Und was tut der Westen nun ... die Menschenrechtsverletzungen sollen aufhören ....es waren über Jahrzehnte gerade DIESE Menschenrechtsverletzungen, die einen Scha von Persien oder einen Asad im Amt gehalten haben ... Herrscher, welche mehr als nur "geduldet" wurden).
Der Westen tritt schon wieder in einer Rolle auf, in der er sich astrein als "Besatzer" bezeichnen lässt ... exakt der Titel, den sich Russen, Briten, Franzosen etc. beim Untergang des osmanischen Großreichs "erarbeitet" haben.
Das ist, als wolle man ein Feuer gerade mit Brandbeschleunigern löschen wollen. Nur die Involvierten Staaten haben gewechselt (nun sind es die ehem. Gegner aus dem kalten Krieg, die sich um die Vorherrschaft kloppen).

Lasst die Völker da unten ein paar Dinge auch mal selbst regeln. Europa hat auch deswegen einen "Religionsfrieden", weil wir uns über ange Zeiträume wegen unterschiedlicher Glaubensbekenntnisse die Nasen blutig gehauen haben (30-jähriger Krieg, Bauernaufstand) ... wäre das osmanische Reich langsam zerfallen, statt gewaltsam zerdroschen zu werden ... uns wäre vielleicht einiges an Grausamkeiten erspart geblieben. Aber dafür hätte man halt auch hinehmen müssen, dass WIEDER "Türken" oder Muselmanen der europäischen Wirtschaft ihre Konditionen aufzwingen können (z.B. beim Ölpreis, oder beim Suez-Kanal). Und sowas geht natürlich garnicht ... was nach den beiden Weltkriegen im nahen Osten abging, kann man nur als Kolonialismus 2.0 sehen.
Eine mMn recht gute Doku dazu:
https://www.youtube.com/watch?v=c0-xK29i1WY
Ich finde es nicht verwunderlich, dass diese Geschichte von machtgeilen alten Männern gerne ausgenutzt wird ... es ist extrem einfach, den "Westen" als Feindbild aufzubauen ... denn "bauen" muss man da eigentlich nix.

Aber ich finde es historisch betrachtet aber auch nicht verwunderlich, dass Europa diese Völker lieber kleinhalten will ... die Eroberung Konstantinopels und das darauf folgende Erstarken des osmanischen Reiches ab dem 14. Jhdt. hat den europäischen Handelsimperien einen recht empfindilchen Schlag versetzt ... und das sitzt natürlich als tiefe Schmach in der europäischen Krämerseele. Genauso wie sich der jahrhundertelange Kampf ums heilige Land tief in religiösen Identitäten der großen "Religionen des Buches" verankert hat.

Wenn dann jemand einen "islamischen Staat" oder ein "Kalifat" gründet, dann triggert das in Europa Ängste, die seit fast 1500 Jahren gehegt und gepflegt wurden ...
 
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smuper schrieb:
Wieso wird das gemacht und wie reagiert ihr als Helfer auf diese Personen?

Es ist bei uns so, dass viele jungen Flüchtlinge sich tagsüber in dem Eingangs und Parkplatzbereich des Lidl aufhalten. Sie sitzen und stehen halt in kleineren oder größeren Gruppen da. Da wir Helfer alle einen Fulltime Job haben, sind wir nicht immer vor Ort.
Wir bekommen es dann von den Lidl Mitarbeitern und den Leuten berichtet.
Wir versuchen Möglichkeiten zu finden, dass diese jungen Leute eine Aufgabe haben. Gott sei dank haben wir bereits einige (3) bei einer Gartenbaufirma als Helfer untergebracht. Wir hoffen das hilft ihnen und ich hoffe auch das klappt dauerhaft.

Problem ist halt immer wenn Lagerkoller entsteht und viele "Halbstarke" auf einem Haufen sind. Dazu versuchen wir auch mit den Leuten zu reden die uns dies berichten oder Betroffen sind.

Aber glaube mir - wir sind auch keine Heiligen oder Retter und manchmal scheitern auch wir mit unseren Ideen. Wir versuchen aber etwas zu tun, damit es gelingt
 
Der Post trägt nicht viel zum Thema bei, sorry, aber ich find deine Einstellung und ein Engagement echt klasse @garfunkel74
 
Problem ist halt immer wenn Lagerkoller entsteht und viele "Halbstarke" auf einem Haufen sind. Dazu versuchen wir auch mit den Leuten zu reden die uns dies berichten oder Betroffen sind.

Aber glaube mir - wir sind auch keine Heiligen oder Retter und manchmal scheitern auch wir mit unseren Ideen. Wir versuchen aber etwas zu tun, damit es gelingt

Hier sprichst du einen sehr wichtigen Punkt an. Sich wertvoll fühlen und eine Aufgabe haben.
Dieser Lagerkoller wäre wohl bei Deutschen nicht anders. Zumal hier noch hinzu kommt, dass verschiedene Ethnien und Religionsgemeinschaften teilweise zusammen untergebracht werden, was zusätzlichen Sprengstoff birgt.
Bei uns zB auch in BaWü, Kleinstadt 30 000 Einwohner, ist auch relativ ruhig. Wobei hier im Vorfeld schon die übelsten Vermutungen hausierten.
Respekt vor deinem Engagement.
 
garfunkel74 schrieb:
Es ist bei uns so, dass viele jungen Flüchtlinge sich tagsüber in dem Eingangs und Parkplatzbereich des Lidl aufhalten. Sie sitzen und stehen halt in kleineren oder größeren Gruppen da. Da wir Helfer alle einen Fulltime Job haben, sind wir nicht immer vor Ort.
Wir bekommen es dann von den Lidl Mitarbeitern und den Leuten berichtet.

Habt ihr keine Polizei in eurem Nest, die in solchen Fällen Platzverweise erteilen kann?
 
Schrammler schrieb:
Habt ihr keine Polizei in eurem Nest, die in solchen Fällen Platzverweise erteilen kann?

Wir haben einen Dorfsheriff und 2 Helfer hier dazu einen 2 Mann Polizeiposten. Platzverweise gab es schon. Hilft ca. 2 Tage
 
Schrammler schrieb:
Habt ihr keine Polizei in eurem Nest, die in solchen Fällen Platzverweise erteilen kann?
In wiefern würde das helfen?
Dann sind die Leute bei LIDL nicht belästigt, dafür aber die vorm ALDI?
Das Problem ist langeweile.
 
phil. schrieb:
Wer intolerante Religion kritisiert, sollte auch zulassen, daß intolerante Politik(er) kritisiert wird.
War dein Statement auf kugelfisch oder mich bezogen?

Meine Meinung ist dazu klar: Kritik, egal ob Religion oder Politik muss sogar sein.

Ich sehe durchaus welche Spacken viele Politiker der Protestparteien (AfD auch Linke) sind. Und auch viele deren Wähler (wenn man sich Berichte über deren Demonstranten ansieht) sind teilweise sehr merkwürdig.
Und die sind kritikwürdig, aber durch das obligatorische Draufkloppen der Medien auf diese Parteien löst man keine Probleme, sondern gibt deren Anhängern nur eine "Jetzt erst recht" oder "Wir gegen die"-Mentalität.
Und häufig war dieses Draufkloppen so offensichtlich plump gemacht, das es vor Ideologie triefte. Und dagegen spreche ich mich klar aus.


Meine Erfahrung ist jedoch zum Thema Kritik, das es nicht auf Argumente, sondern mehr auf Emotionen ankommt.
Nicht nur bei AfD-Wählern, sondern eigentlich bei jeder Partei. Ich nenne das eine politisch-blinde Verbohrtheit.

Kann man auch auf die Arbeit übertragen. Es gibt Menschen die geben einfach keine Fehler zu (weil durch die Zugabe von Fehlern das eigene Ego angegriffen wird) und es gibt Menschen die können Fehler zugeben und auch ohne Verbohrtheit andere Meinungen zustimmen und dann die eigene Meinung ohne Schaum vor dem Mund anpassen.

Ich führe viele Diskussionen im privaten beriech und merke dabei, das viele Menschen es mögen, auf die eine oder andere Seite zu stehen. Viele wollen zugehörig zu klaren Lagern sein. Eine Differenzierung ist schwer. Entweder bist du für ALLE Flüchtlinge oder du bist GEGEN Flüchtlinge. Punkt.

Sozusagen Sith vs Jedi. Aber so funktioniert die reale Welt nicht. Sowohl die Sith, als auch die Jedi können in Punkten Recht oder Unrecht haben.

Und dafür werbe ich. Auch für neutrale Kritik in Medien...aber da kann ich lange warten.


edit:
Etwas interessantes, was dazu passt:
https://www.youtube.com/watch?v=ue0AwvWetdE
 
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@bartio,

Ich sehe durchaus welche Spacken viele Politiker der Protestparteien (AfD auch Linke) sind. Und auch viele deren Wähler (wenn man sich Berichte über deren Demonstranten ansieht) sind teilweise sehr merkwürdig.
Und die sind kritikwürdig, aber durch das obligatorische Draufkloppen der Medien auf diese Parteien löst man keine Probleme, sondern gibt deren Anhängern nur eine "Jetzt erst recht" oder "Wir gegen die"-Mentalität.
Und häufig war dieses Draufkloppen so offensichtlich plump gemacht, das es vor Ideologie triefte. Und dagegen spreche ich mich klar aus.

Bei CDU/CSU, SPD, FDP und Grünen gibt es diese Spacken nicht oder wie? Denskt du nicht, dass gerade die Mitte Schuld am Rechtsruck hat?
 
bartio schrieb:
Und die sind kritikwürdig, aber durch das obligatorische Draufkloppen der Medien auf diese Parteien löst man keine Probleme, sondern gibt deren Anhängern nur eine "Jetzt erst recht" oder "Wir gegen die"-Mentalität.
Und häufig war dieses Draufkloppen so offensichtlich plump gemacht, das es vor Ideologie triefte. Und dagegen spreche ich mich klar aus.

Wenn du politisch interessiert bist, weisst du doch, dass das alle Parteien (oder im Wahlkampf: deren Spitzenkandidaten) machen. Manche verkneifen es sich manchmal mehr, andere weniger. Das findest du auch in den Altparteien CDU/CSU/FDP/SPD, während einer GroKo hört man davon natürlich weniger, ansonsten solltest du dir die Generalsekretäre der letzten Jahrzehnte anschauen, da siehst du genau das. Warum? Weil es deren Job ist, egal wie dumm und plump die Sprüche sein mögen.

Was sich durch die AfD geändert hat ist die Tatsache, dass Rassismus nun offen ausgesprochen wird, den z.B. die CDU/CSU immer versteckt "bedienten", wenn sie ihn aus wahltaktischen Gründen für sinnvoll erachteten.
Das geht aber soweit, dass jene AfD Leute (viele Akademiker und auch einige mit langjährigem CDU Hintergrund) heute gezielt Neonazijargon benutzen.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Godde
Alle im Parlament vertretenen Parteien tragen mit Schuld, bzw. die Zusammensetzung des Parlaments hat dazu beigetragen. Groko und eine kleine Opposition bestehend aus Linke und Grünen waren die letzten vier Jahre geradezu einschläfernd was kontrovers diskutierte Themen angeht. Eine Demokratie lebt von der Diskussion und einer breit gefächerten Meinungsvielfalt. Wenn das nicht vorhanden ist, dann haben Populisten leichtes Spiel.
 
Dass die Argumente der Linken auf einen Neo-liberalen, der auf dem linken Ohr taub ist, einschläfernd wirken, kann ich mir vorstellen. Für mich klingen die Argumente der CDU/CSU und FDP auch genauso, als würden sie im Prinzip immer nur "geht es der Wirtschaft gut, geht es den Menschen gut" umformulieren und neu verpacken. Merkel hat nur deshalb etwas mehr zu sagen gehabt, weil der Fokus im Wahlkampf auf außenpolitische Themen gelenkt war. Irgendwas mit Schokolade hat sie noch gesagt, gell?
 
Bitte zähle die kontrovers diskutierten Themen mit einem breiten öffentlichen Interesse der letzten Legislaturperiode auf. Wo hat die Opposition wirklich Druck gemacht? Die FDP war die letzten 4 Jahre nichtmal im Parlament. Hast du meine Aussage überhaupt gelesen?
 
Natürlich hat Die Linke Druck gemacht. Aber sorry das gute Argumente nicht so plakativ sind wie das Geschrei und Inszenierungen der AfD. Die Medien taten ja immer so als ob es keine richtige Opposition gegeben hat, dabei hat Die Linke immer die Fehler der Regierungsparteien aufgegriffen und thematisiert. Was soll sie denn noch machen um Aufmerksamkeit zu bekommen ?

Man kann natürlich die Kritik der Opposition immer so darstellen als ob diese nicht wirklich etwas zu sagen hätte. Das liegt aber an den Medien. Ich kann mich noch erinnern als Die Linke 2010 in den NRW Landtag eingezogen ist, die Rheinische Post offen gesagt hat nichts von den Linken in ihrer Zeitung zu bringen, außer es ist etwas kritisches. Und so war es dann auch, außer irgendwelcher Stasi und Kommunismus Debatten kam rein garnichts über die Oppositionsarbeit der Linken in dieser Zeitung vor. Der WAZ Konzern verhielt sich ähnlich. Die Oppositionsarbeit der Linken kam in den Medien so gut wie garnicht vor. Das lag aber nicht daran das Die Linke keine Oppositionsarbeit gemacht hat, sondern weil man sie schlicht ignoriert hat. So festigte sich der falsche Eindruck bei den Menschen das die Linke ja garnichts zu sagen hätte. Zwei Jahre später bei den Neuwahlen flogen wir wieder aus dem Landtag. Interessant war damals auch zu sehen wie Die Piraten, die damals aufkamen mit einer sehr großen Berichterstattung geradezu gehypt wurden von der Rheinischen Post. Von ihrem Parteitag wurde breit berichtet, der Linken Parteitag eine Woche vorher wurde nicht einmal erwähnt in dieser Zeitung. Das erklärte Ziel war ganz klar die Wähler der Linken, hin zu den Piraten als kleineres Übel zu lenken.

Ganz so krass war es zwar jetzt nicht in der Berichterstattung der Linken Opposition im Bundestag, aber man wollte ganz klar Linke Kritik klein halten. Sehr offensichtlich auch das gehype der FDP bei diesen Wahlen. Natürlich sind die Medien gesteuert von Interessen, und diese sind nicht gerade als Links zu bezeichnen und das spiegelt sich auch in der Berichterstattung wieder.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie dem auch sei, lass es Schuld der Medien sein, oder wessen Schuld auch immer. Alles, was die letzten vier Jahre passiert ist, wurde als "alternativlos" dargestellt.
 
Hmm, wo haben die Linken Politik als "Alternativlos" dargestellt ? Im Gegenteil hat die Linke immer Alternativen zur neoliberalen Ausrichtung der Politik aufgezeigt und das Mantra der Alternativlosigkeit angeprangert. Als "Alternativlos" wurde ja gerade immer, auch von Schröder, die Neoliberale Politk dargestellt. Aber dem wirst du doch sicherlich voll zustimmen, oder ? Aber klar, für dich sind die Schröder Reformen sicherlich noch nicht weit genug gegangen.
 
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