@Mustis:
Zunächst mal: Spar dir deinen Hinweis zur Begründung der Hürde ... die ist gut, und hat über Jahrzehnte ihren Zweck erfüllt ... aber ist sie in einer Parteienlandschaft, wo mehrere Parteien regelmäßig KNAPP an ihr scheitern, noch zeitgemäß?
Ein (extrem-)Beispiel:
Stell dir mal vor, eine Wahl ergibt für Linke, AfD, Grüne und FDP je 4,9% der Stimmen ... fast 20% der Bevölkerung wären im entsptechenden Landtag NICHT vertreten (von den regelmäßig knapp 10% "Sonstige-Wähler" mal ganz abgesehen).
Zu den 5%-Hürde-Scheiteren gehören neben der Linken auch die Grünen, die FDP und die AfD. Alle sind in der Vergangenheit an dieser Hürde gescheitert ... aber nicht an der Hürde selbst, sondern an ihrer Höhe.
Das wäre bei einer 4% oder 3%-Hürde sicherlich nichts anderes ... aber ich kann die Kritik durchaus verstehen.
Wie hoch muss die willkürlich festgelegte Zahl sein, damit man die so bewerkstelligte "Bereinigung" der Wahlergebnisse, als undemokratisch betrachten dürfte?
Eigentlich ist die Höhe der Hürde egal, sie sorgt dafür, dass Wahlentscheidungen nicht ganz so kleiner Wählergruppen nicht berücksichtigt werden KÖNNEN. Die Sitze, die mit diesen Wählerstimmen verbunden sind, werden sozusagen "gratis" auf die Parteien verteilt, denen es gerade NICHT gelungen ist, diese Menschen im Wahlkampf zu überzeugen (im obigen Extrembeispiel ca. 30% - fast ein DRITTEL der Sitze würde bei Parteien landen, die die dafür nötigen Stimmen NICHT bekommen haben).
Wie soll man das anders nennen, als undemokratisch?
Wie viele Leute wählen eine Partei, von deren Positionen sie sich vertreten fühlen, gerade nicht, weil die ja doch wieder an der Hürde scheitern könnten?
Ich denke, ohne diese Hürde hätten tatsächlich mehr Leute ihr Kreuz da gemacht, wo sie es WIRKLICH für richtig halten.
Meiner Meinung nach hält die Hürde Menschen davon ab, "ihre" Partei zu wählen, einfach weil man ja seine Stimme nicht "verschenken" will.
Mir ist dabei sogar egal, ob nun Linke oder Rechte davon profitieren würden ... aber ich bin mir sehr sicher, dass die Ergebnisse der Etablierten darunter leiden würden. Also kann man die Diskussion einfach sein lassen, denn DAS wird in DE niemals geschehen.