Megatron schrieb:
Aber leider sind viele zu Schnäppchenjäger verkommen und kaufen nur noch nach den Motto „Geiz ist Geil“, so wie es ihnen jahrelang von der Werbung eingetrichtert wurde. Sie sind ständig auf der Jagd nach dem billigsten Produkt und bedenken dabei gar nicht ob es zu diesem Preis überhaupt menschenwürdig und umweltschonend hergestellt werden kann.
Ist ein Markenprodukt denn groß anders? Woher bezieht z.B. Apple seine Boards? Und Intel?
Bei Intel weiß ich das Foxconn der Hersteller für ihre Boards ist, der auch für diverse andere Hersteller (könnte auch mit Apple sein) fertigt. Die Preisdifferenzen sind dabei gewaltig - die Produkte wurden trotzdem von der selben billigen Arbeitskraft zusammen gekleistert.
Bei den Autos geht es weiter ... man kann auf Audi setzen, aber Audi und co sind genau so eiskalte global Player die sich bemühen in Deutschland das angeeignete gute Image zu behalten.
Megatron schrieb:
Abwrackprämie: Den Autofahrern wurden neue Fahrzeuge angedreht nur weil sie ein paar Gramm weniger CO² ausstoßen ohne dabei zu bedenken wie viel Energie für die Herstellung eines Autos benötigt wird und wie viel CO² dabei produziert wird. Dabei wurde so manches Auto das technisch noch einwandfrei war und noch viele Jahre problemlos gelaufen wäre einfach verschrottet. Und so mancher Schrotthändler hatte wahrscheinlich die Tränen in den Augen als er diese Autos in die Presse stellen musste. Umwelttechnisch gesehen ein absolutes Unding.
Absolut!
Die Frage die ich mir bei dem Zirkus gestellt hatte war, wer die Idee dieser Abwrackprämie eingebracht hat. Ich bin mir sicher da stand die Autoindustrie geschlossen vor der Türschwelle der Politiker und haben eine runde gejammert. Auf so eine bescheuerte Idee für die Umwelt kann man einfach nicht kommen. Das "zurückgebeliebene" Land Kuba hat es dabei gezeigt es geht besser, ihre Abwrackprämie bestand darin die Energieschlucker an Kühlschränken (und die sind vergleichbar mit denen in der DDR und die ziehen wirklich richtig richtig viel Energie) durch neue energiesparsame Teile auszutauschen.
Bedenken sollte man bei den Abwrackprämienutzern desweiteren das es meistens Menschen waren, die so oder so mittelfristig sich ein neues Auto kaufen wollten. Macht trotzdem die Bilanz nicht besser - zumal unter dem wahrem Strich es eine einzige Verlustrechnung ist. Schließlich muss der Nutzer die Abwrackprämie, die ihm angeblich ein super-tolles Schnäppchen ermöglicht hat, für den Steuerausfall früher oder später Geradestehen, er wird Bluten - so oder so.
Megatron schrieb:
Energiesparlampen: In der kalten Jahreszeit ist die Energiebilanz sogar neutral denn die Glühlampen heizen zusätzlich das Zimmer auf und die Energie die herkömmliche Glühlampen mehr brauchen spart man dafür bei der Heizung. Und gerade in der kalten Jahreszeit wird am meisten Licht benötigt.
Das bezweifle ich mal ganz stark. Ja Glühlampen erzeugen wärme, aber damit die Zimmertemperatur von denen beeinflusst wird braucht es schon ein paar. Da kann man sich auch gleich einen kleinen Wärmeradiator für die Steckdose kaufen und der Beitrag von dem Teil ist allemal besser. Selbst Kerzen (Teelichter) erzeugen auch wärme, aber der Beitrag ist minimal.
Megatron schrieb:
Solarzellen: Eine an sich sehr lobenswerte Technik aber auch hier ist die Herstellung sehr energieintensiv und so müssen diese oft über 10 Jahre in Betrieb sein bis die Energie wieder erzeugt wurde die bei der Herstellung verbraucht wurde.
Die Gesamtenergiebilanz ist sogar noch wesentlich schlimmer. Aber es betrifft auch nur die Sonnenkollektoren für die Stromerzeugung. Dem Problem ist man sich bewusst und versucht mit einfachen Drucken und anderem die Bilanz zu verbessern.
Wesentlich besser gestellt ist es um die Sollaranlagen für Warmwasser.
Am Besten rentieren sich Windräder, deren Kosten nahezu auf dem Level der herkömlichen Energieerzeugung befindet.
Megatron schrieb:
Damit sind wir wieder bei dem größten Übel angelangt „Unser Geldsystem“
Egal in welchen Bereich wir recherchieren um die negative Entwicklung dort zu untersuchen wir kommen am Ende immer an zwei Punkten an und das ist Geld und Macht. Leider sind die mächtigen dieser Welt aber nicht gewillt an dem Geldsystem etwas zu ändern weil es eines ihrer größten Machtinstrumente ist.
Richtig, erwähnen sollte man ein weiteres großes vorherrschendes Problem - der Konsumwahn. Die aktuelle Finanzkrise hat es gezeigt, wir sollen konsumieren - nur so kann man unsere Wirtschaft retten. Sparsamkeit oder Vernunft bei Verbrauchsgütern total Fehl am Platz. Unsere Schwarz-Gelbe Regierung hat ein neues absolut unsinniges Gesetz an Steuergeschenken verabschiedet, der Konsum soll angetrieben werden. Egal ob wir es uns leisten können oder nicht, wird es eben per Pump finanziert. Die Entwicklung in den Konsumwahn ist katastrophal.
Der Nerv wird bis zur Wurzel gereizt. Das Konsum und Geldkasino was da von den liberalen Lagern propagiert wird, ist dem Crash früher oder später ausgesetzt. Auf der einen Seite sollen wir all unser Geld ausgeben und niemals sparen! Auf der anderen Seite werden die Reallöhne gedrückt, Sicherheiten beim Arbeitsplatz abgebaut (Kündigungsschutz), Ausgelagert, untere soziale Schichten mit dem Rücken gegen die Wand gedrückt und der Hetze ausgesetzt, eiskalte Interessenklientelpolitik getrieben - wir wollen den freien offenen dezentralisierten Markt, aber nur da wo wir keine uns zugehörigen Klientel bedienen. Wehe den Pharmaunternehmen wird dieses Mantra auferlegt ... am Ende, weil es ein Schneeballsystem ist und die normalen Arbeiter ausgemolken wurden, gibts den Finanzcrash. Der nächste steht uns schon bald wieder bevor. Nichts hat sich geändert.
Der Konsumtrieb, die Werbung - es erinnert einem schon ein bisschen an "Brave New World" - nur wenn wir konsumieren geht es mir und allen anderen gut. Nur wenn wir noch mehr erreichen (Ausstoß an Produkten ect.) ist alles heil und schön.
Tja schöne neue Welt ...
Übrigens der Trend für BIO (wie von Alnatura) in den großen Einkaufsmärkten, hat ein Soziologe glaub ich (gab erst kürzlich irgendwo einen Artikel dazu, find ihn aber nicht gerade) als DIE Konsumwahnlösung für das gute Gewissen bezeichnet, wo man unterm Strich in Sachen konsum weiter so verfahren kann wie bisher, es steht BIO und oder Transfair drauf - also super! Ich muss nichts ändern. Die Bilanz des Produktes ist aber kaum besser als bei den normalen Produkt.
Bei Alnatura kommen die BIO Produkte meist aus Rummänien und co, sind deswegen aber auch erschwinglich. Zumindest steht aber stets das Herkunftsland drauf.
Z.B. der Honig Feine Auslese, kommt aus Rummänien/Bulgarien.
Bei ähnlich vergleichbaren normalen Honig steht drauf "Mischung aus EG und nicht-EG Ländern". Was sind EG Länder, fragt man sich da nur.