Unyu schrieb:
Zähl doch die Vorteile einer nicht funktionierenden Währungsunion auf.
Von den unaufgeräumten Steuerzuständen in Griechenland und dem total verqueren Finanzsystem in Zypern abgesehen funktioniert die Union durchaus.
Griechenland wäre so oder so krepiert, egal ob mit Drachme oder Euro. Geholfen hätte die EU so oder so, egal ob in Pound Sterling, Euro oder DM. Warum Griechenland krepiert wäre/ist? Wenn der Staat fast so viele Leute beschäftigt wie die Privatwirtschaft, dann ist was falsch. Wenn dann noch die Steuermoral sowie die Steuerfahndung quasi nicht existent sind, dann gehts definitiv in den Sack.
Zypern wäre ebenfalls vor den Baum gegangen. Das System KONNTE nicht funktionieren. Warens 40% BIP aus dem Finanzsektor? Das ist so, als würdest du dein Haus auf ne Verwerfungslinie bauen und sagen: ach, das steht schon 5 Jahre, das hält sicher noch 100.
Nein, tatsächlich funktioniert der Euro wunderbar. Da bei uns in der Firma mein Englisch mit weitem Abstand das beste ist landet alle Kommunikation mit unseren internationalen Zulieferern immer auf meinem Tisch. Ich kann recht problemlos im Kopf überschlagen, wie viel der aktuelle Betrag in $ oder Pound Sterling ist, aber wenn ich dazu noch Franc, Lira und sonstwas im Kopf haben würde, ich könnt meine eigentlichen Aufgaben gar nicht mehr erledigen vor lauter Taschenrechner-Arbeit.
Nö, ich bin reichlich glücklich damit, dass ich mit unseren spanischen Partnern nur über Lieferzeiten reden muss, nicht über Umrechnungskurse.
cyberpirate schrieb:
Die Wiedereinführung der DM darf kein Tabu sein.
[/COLOR][/B]
Es darf auch kein Tabu sein, genauso darf aber auch ein Ausstieg Griechenlands und Zyperns kein Tabu sein.
Eine Währungsunion kann durchaus funktionieren, z.B. zwischen Frankreich, GB, Österreich, Deutschland , BeNeLux und Skandinavien. Sogar die Tschechen wären willkommen.
Der Trick ist nur, dass eine Währungsunion streng reglementiert werden muss, strenger als es beim Euro gehandhabt wurde.
Nun dazu fehlt es mir an persönlichem Engagement. Ich will nicht maulen sondern stelle fest.
Und ich sehe das sich so oder so niemals was ändern wird. Egal wer wann wie und warum
regiert, passt Sich dem System sowieso an.
Nun, die Lage unter Schwarz/Gelb ist schon signifikant anders als unter Rot/Grün. Ich bezweifle, dass Schauspieler wie Schröder die Euro-Krise so durchaus elegant handhaben würden wie Merkel es tut. Die CDU macht Fehler, aber Rot/Grün würde definitiv noch schlimmere machen.
Koksii schrieb:
Die Leute sind so indoktriniert dass sie meinen die Erde geht unter wenn der € aufgelöst wird (er wird eh crashen wie jedes Papiergeldsystem in der Geschichte).
Hilf mir mal auf die Sprünge... Wann is der USD noch genau vollkommen gecrasht?
Wann ist die römische Sesterze in der Inflation versunken? Wann verlor der Gulden seinen Wert? Wann gingen Dublonen unter? Und unter welchen Umständen?
Das ist doch nur der selbe Schwachsinn, den du überall verzapfst. Panikmache, mehr nicht. Horte du mal schön Goldbarren unter deinen Bodendielen, mal sehen wann dich jemand mit ner Spitzhacke besuchen kommt...
Unyu schrieb:
Wöchentliche Krisengipfel und Enteignungen übers Wochendende sehe ich nicht als Vorteil an.
Nochmal, auch für dich:
Die Zyprioten haben über Jahre massiv von ihren überzogenen Zinsen profitiert. Jetzt wurden ihnen Teile diese Gewinne abgenommen, um das eigene System zu stützen. Hätten sie sich nicht vorher so derb bedient, wäre das nicht nötig gewesen. Selbst gewähltes Elend, würd ich sagen.
Wenn du es gegen in der restlichen Welt übliche Zinsen gegenrechnest wirst du tatsächlich auf den Schwengel kommen, dass die Bevölkerung über die Jahre trotzdem ein dickes Plus gemacht hat.
nebulein schrieb:
Ich weiss nicht wie sehr du in der Politik engagiert bist
Keinen Nerv und keine Freizeit übrig für den Scheiß. Außerdem gibt es bis auf die Piraten keine Partei, bei der ich mir eine Mitwirkung überhaupt vorstellen könnte. Wenn ich mir z.B. die Jungen Liberalen hier in der Region angucke... Geht gar nicht.
Um tatsächlich einen Effekt zu erzielen müsste ich mich einer der Altherren-Riegen anschließen, aber dafür bin ich tatsächlich noch zu jung, zu "Web 2.0" und zu intelligent.
Also wählt man eine von den großen, weil man will ja etwas erreichen. Danach wird man aber schnell feststellen und das schon auf kommunaler Ebene, dass die Partei vorgibt was du zu machen und zu wählen hast und wenn du das nicht so machst, bleibst du ewig das kleine Würmchen das nichts zu melden hat.
Tja, deshalb wähl ich persönlich unseren Bürgermeister immer wieder. Freie Wähler, der Mann ist kompetent,...
Aber das Verhalten in der lokalen Ebene lässt tatsächlich keine Schlüsse zu, wie sich ein Politiker auf der größeren Bühne verhält. Nehmen wir nur z.B. Markus Ulbig. Als OB von Pirna hat er über viele Jahre einen verdammt guten Job gemacht. Dementsprechend groß waren die Hoffnungen, als er zum Innenminister von Sachsen wurde... tja, Pustekuchen. Ein Facepalm nach dem anderen, der wird da nur getoppt von Sven Morlok...
Aber bei den größeren Wahlen (Land- und Bundestag) mutwillig nur die Altherren-Riegen zu wählen, weil die am ehesten noch eine tatsächliche Regierung bilden können, ist grundsätzlich falsch. Wenn man sich mit dem Wahlprogramm von CDU oder SPD identifiziert, dann sollte man sie wählen. Man sollte sie aber nicht wählen, nur weil man das Gefühl hat, das die Stimme bei den Piraten (oder der APPD) verschwendet ist und unter der 5%-Hürde versackt.
Wenn genügend Leute auf ihre eigene Überzeugung hören, dann hebt man damit auch Bankdrücker über die 5%. Wie sowas funktioniert haben (zum Leidwesen) z.B. die Nazis in Sachsen demonstriert. Die wissen, wie sie ihre Stammwähler mobilisieren. Die haben kein Programm, keinen Plan, keine Kompetenz, keine charismatischen Anführer (ich sag nur "Brauen Äpfel auf den Kompost"), nichts... aber sie haben weit über 5%.
Bookstar schrieb:
Ich wollte eigentlich die AfD wählen, aber seit die Grünen und SPD jede Woche aufs Neue "den Vogel abschießen", bleibt mir nichts anderes übrig als wieder Schwarz zu wählen.
Das Risiko das Rot/Grün regieren wird (was aktuell sehr unwahrscheinlich ist, aber man weiß nie), sollte kein Deutscher ernsthaft eingehen, also das kleinere Übel Schwarz/Gelb wählen.
Schwarz/Gelb wirds eher nicht. Dafür hat sich die FDP wohl wirklich zu sehr ins Aus gebombt. Aber das Risiko einer Rot/Grünen oder Rot/Rot/Grünen Regierung ist bei weitem nicht gebannt... Hey, NATÜRLICH will ich morgens nochmal 10 Minuten länger pendeln und dabei NOCHMALS mehr für den Sprit bezahlen. Klar, immer her mit den Öko-Spinnern und Wirtschaftsbremsern.
Ein Risiko ist: Mit wem würden Piraten oder AfD koalieren, wenn sie tatsächlich das Zünglein an der Waage wären? Wäre eher AfD+CDU oder AfD+SPD denkbar (analog Piraten)? In Abhängigkeit dieser Antwort muss man sich überlegen, wen man auf den Tod nicht in der Regierung will und denen die Koalition zerbomben.
Das geringere Übel...
nebulein schrieb:
Als Dank schaue ich jetzt hier aus dem Fenster und egal aus welchem ich schaue, ich sehe Windräder.
Jep, ne ähnliche Story haben wir hier auch, nur mit Solar.
An der A17 (is ja nur die Hauptverkehrsader von der Ostsee nach Tschechien, Ungarn, Bulgarien,...) gibt es viel zu wenig LKW-Rastplätze, die Fahrer ziehen ihre Pflichtpausen auf dem Standstreifen bzw. der Ein- und Ausfahrt der Rastplätze durch.
Ein cleverer Kopf kam auf die Idee: Hey, hier an der Abfahrt (mit ausgebautem Zubringer) sind doch eh nur recht nutzlose Felder. Die könnten wir als Bauland verwenden und da einen großen LKW-Rasthof bauen. Echt ne geniale Idee, die hätte viel verbessert...
Was kam statt dessen? Ein Solarpark, der 5-600 Dörfler mit Strom versorgt... außer, wenn es schneit. Dann zeigt der Erzgebirgskamm, was er kann... durch 50cm Schnee kommt kein einziges Photon.
Ich muss da immer an das geile Achievement aus Anno 2070 denken: "... und nachts wird geschlafen!" (erzeuge nur Strom über Solarkraftwerke).
Lübke schrieb:
du meinst man sollte für jeden ministerposten eigene wahlen abhalten? könnte man sicher tun, aber ich denke, dass die aktuelle methode, eine ganze partei zu wählen und denen die aufteilung zu überlassen, die praktikablere ist. hat aber beides durchaus was für sich...
Tja, wenn die Ministerposten doch nur mit kompetenten Leuten besetzt würden... Bisher hat jedes Kabinett aber eher so gewirkt, als würden die da Reise nach Rom spielen. Inneres rutscht zu Finanz, Finanz zu Bildung, Bildung zu Soziales, Soziales wird Außenminister,.... Da wird regelmäßig der Bock zum Gärtner gemacht.
Das zeigt eigentlich nur: Diese dämlichen Talking Heads sind austauschbar. Relevant sind die Berater und Stäbe im Hintergrund, die, die nie jemand wählt, sondern die eher in einer Schattenwirtschaft existieren und wie Söldner angeworben werden.
Wie willst du für diese modernen Wesire/grauen Eminenzen eine Wahl abhalten?