mischaef schrieb:
@Deathless
Und wie lange wäre "so lange wie möglich"? Und vor allem: Warum?
Naja, jede Minute, die Kinder vor Videos oder Spielen hängen, ist eine Minute, in der sie anderweitige Fähigkeiten nicht trainieren können, die vorallem in den ersten Jahren von überragender Bedeutung sind. Hat das Kind früher beim Windel-Wechsel, dem langweiligen Spaziergang oder der ewigen Autofahrt gequängelt, musste es da halt durch und Resilienz aufbauen. Heute drücken Eltern den Kindern viel zu schnell das Tablet in die Hand, um Ruhe zu haben (ist zumindest mein Eindruck).
Andersherum gefragt: Wozu sollte ein Kind an Tabelts und ähnliches herangeführt werden, wenn es von der Außenwelt noch keine Anforderung dafür gibt? Also solange es in der Schule keine Referate mit PowerPoint (o.Ä.) vortragen soll, wozu muss ich meinem Kind nen Tablet zur Verfügung stellen?
Das Argument "es muss ja lernen mit sowas umzugehen" will ich da auch nicht einfach gelten lassen, da die UIs quasi für hirntote Menschen entwickelt wurden. Ohne Moderation der Eltern lernt da ein Kind vermutlich nicht viel mit IT- und Medien-Relevanz.
Das gesagt glaube ich nicht, dass es ein Richtig und ein Falsch gibt. Eltern sollten jedoch gut überlegen, ob Tablets wirklich für die kindliche Entwicklung eingesetzt werden, oder ob man es eigentlich aus Bequemlichkeit macht. Und dann ist da die Frage nach dem richtigen Maß, die auch jede Familie für sich beantworten muss.
Mein Sohn kommt vermutlich in den nächsten drei Wochen auf die Welt, drückt mir die Daumen, dass ich ihn solange wie möglich von Smartphones, Tablets, Fernsehen und Zucker fern halten kann. Aber fragt mich nochmal nach meiner Meinung nach der ersten längeren Autofahrt zu den Schwiegereltern ^^ ist - hoffentlich - nicht das Schlimmste, mit einem gewissen Idealismus an die Sache zu gehen.
Vielleicht/vermutlich war unsere Elterngeneration auch einfach härter... wer weiß