@Bueller
Ich finde Deine Einstellung richtig: nur weil es Dich nicht selbst betrifft, brichst Du trotzdem eine Lanze für möglicherweise zu Unrecht gesperrten und damit für die Kundschaft als solche. Ich muss zugeben, dass mir der Gedanke des Missbrauchs durch Amazon erst nicht einleuchtete. Selbst wenn gar kein Missbrauch beabsichtigt ist, wer sagt, dass es auch in Zukunft, zB. im Fall einer großen Unternehmenskrise, nicht dazu kommt? Insofern danke ich für Deine Sensibilisierung.
Auf der anderen Seite verstehe ich aber auch Amazon, dem offensichtlichen Missbrauch zukünftig einen Riegel vorschieben zu wollen.
Wegen der Fülle an personenbezogenen Daten, die ein - oft langjähriges - Einkaufsverhalten mit sich bringt, ist es auch schwierig für Betroffene hier Protest einzulegen. Möglicherweise ist dann doch irgendwo der Dildo oder sonst was dabei, was erklärungsbedürftig sein könnte.
Nicht zuletzt aus diesem Grund würde ich eine einseitige Account-Sperre durch Amazon als sehr problematisch ansehen. Ohne dass es der Weisheit letzter Schluss wäre, könnte man ja eine neutrale Stelle bei der Verbraucherschutzzentrale einrichten, so eine Art Ombudsmann. So wie eine Videoüberwachung auch nur unter strengsten Auflagen (besonderer Verdacht, Einschaltung des Betriebsrats in Betrieben usw) durchgeführt werden kann, könnte auch für eine endgültige Accountsperre eine Art Benachrichtigungspflicht für Versand-Unternehmen bestehen. So könnte die Anzahl der Sperren pro Unternehmen gelistet werden und bei übermäßigem Sperrverhalten der Unternehmen einmal den Unternehmen auf die Finger klopfen.
Das klingt alles nach zahnlosem Tiger, aber die Instrumente kann man diesen "Verbraucherzentralen-Ombudsleuten" ja noch an die Hand geben. Ist ja alles Brainstorming, aber ohne Kontrolle der Unternehmen geht es nicht.