Quantität schrieb:
Was für Quatsch, kein Mensch arbeitet sondern es sind die Grafikkarten die den Job machen, und ich wüsste nicht das man das mit einem Anstellungsverhätnis von menschlicher Arbeitskraft gleichstellen kann. Sonst müsste ich als Arbeitgeber für meine Rigs ja auch noch Sozialabgaben zahlen - Humbug!
Das wird früher oder später kommen müssen ... denn die Alternative ist das Ende aller umlagefinanzierten Sozialsysteme in DE (Renten, Hartz und noch einiges mehr).
Diese Systeme bauen leider noch auf die Lohnnebenkosten, die bei maschineller Arbeit jedoch nicht anfallen (abgesehen von Wartungspersonal und Bedienern) ... menschliche Arbeitskraft spielt aber in der europäischen Wirtschaft eine immer geringere Rolle (Industrie 4.0 braucht im Prinzip keine Menschen mehr ... nur Konsumvieh).
Die "vielen Bedürftigen" wären kein Problem, wenn auf der einzahlerseite nicht ständig etwas weggebrochen worden wäre. Die werden erst dann ein Problem, wenn weniger einzahlen ... und die Politik dann obendrein noch mit der privaten Vorsorge einen VERSTÄRKER dieses Effektes schafft ... denn in die private Altersvorsorge investiertes Geld ist eben gerade NICHT im Umlagesystem. Produziert also momentan "Altersarmut" bei Menschen die 40 Jahre lang ins Umlagesystem eingezahlt haben (und diese "FEHL"-Entwicklung wurde genauso staatlich alimentiert, wie die AKW's seinerzeit, die waren ohne Subventionen nämlich eigentlich nie rentabel).
Wenn man der deutschen Politik etwas als echt großes Versäumnis ankreiden kann, dann ist das wohl die verpennte Umstellung der Umlagesysteme auf "Arbeit" ... egal ob die nun ein Mensch erledigt, oder eine Maschine ... ein Teil des Arbeitsertrages (abzüglich der fixkosten und einer angemessenen Gewinnspanne) muss unabhängig davon, WAS diese Arbeit verrichtet hat, in die Sozialsysteme einfließen. Nicht, damit Hartz4-Empfänger auf der faulen Haut liegen können (das tun eh nur Wenige, wenn man nicht gerade RTL2 und BILD glaubt), sondern damit diese Systeme im Zweifelsfall auch denen zur Verfügung stehen, die stets gute Arbeit geleistet haben, bis die Konjunktur mal nicht mitgespielt hat oder es eben mittlerweile die passende Automatisierung gibt.
Maschinen brauchen halt nix zu fressen, keine Pausen, keinen Schlaf, keinen Urlaub, keine Gesundheitsversorgung, kein Programm zur Mitarbeiterbindung (was man besitzt muss man nicht binden, denn es KANN nicht zur Konkurenz wechseln) ... keine Fortbildung (stattdessen gibts ein Hard- oder Software-Update). Und wenn man sie nicht mehr braucht, kann man Maschinen einfach verkaufen ... notfalls an den Schrotthändler ... Maschinen heulen auch keinem Personaler die Ohren voll, bis der den Job seelisch nicht mehr verkraftet ... achja, eine vollautomatische Führungspersönlichkeit braucht auch keine Supervision, keine "Motivations"-Boni (der größte Unsinn, den es gibt, Geld ist einer der SCHLECHTESTEN Motivatoren, denn man muss immer NOCHMAL nachlegen).
Ich denke das wusste auch Norbert Blüm sehr genau, als er gebetsmühlenartig wiederholen musste "de Rendn sin sischä" ... im Nachhinein muss man sich denken, dass er damit wohl eher sagen wollte "also MEINE Rente ist sicher ... und die meiner ganzen Polit-Kumpels auch".
Die Frage, ob Maschinenarbeit mit Sozialabgaben belegt werden sollte, ist also eigentlich die Frage, ob wir uns weiterhin soziale Umlagesysteme leisten wollen.
Momentan scheint man ja lieber die Renten zu besteuern, deren Empfänger sich einfach weigern, "rechtzeitig" zu sterben (6 Monate nach Renteneintritt).