Demnach ist DirectX 12 grundlegend um das neue Resource-Binding-Modell aufgebaut, das Microsoft auf seiner Übersichtsseite zusammenfassend wie folgt beschreibt: "Das "Binding" (dt. Binden) stellt ein Prozess dar, bei dem Resource-Objekte an die Grafik-Pipeline gekoppelt werden". Das Resource-Binding-Modell wird derweil in drei "Tiers" untergliedert wie auch einige andere mit DirectX 12 mögliche Funktionen, die wiederum verschiedene Anforderungen an die Hardware stellen. Resource-Binding Tier 2 ist eine Mindestanforderungen für die Feature-Levels 12_0 und 12_1 und wird von Maxwell 2.0 unterstützt. Alle Radeons ab GCN 1.0 unterstützen bereits Tier 3 und haben diesbezüglich keine Limitierungen.
Die GPUs beherrschen folglich mehr, als die Spezifikationen der offiziellen Feature-Levels hergeben. Im Umkehrschluss decken Letztere nicht alle Funktionen ab, die aber trotzdem von Spielentwicklern genutzt werden können. GCN 1.0 zum Beispiel "kann" teilweise mehr als Maxwell 2.0, für D3D 12_0 fehlen nur die Tiled-Resources Tier 2 (1 wird unterstützt), für 12_1 fehlen wie auch GCN 1.1 und 1.2 die Rasterizer-ordered Views.
Das bedeutet letztendlich, dass die GCN-GPUs der Konkurrenz in Form von Maxwell 2.0 in kaum etwas nachstehen, teilweise sogar mehr können, bloß eben auf dem Papier schlechter dastehen. Dank Low-Level-Zugriff sollten den Entwicklern zudem Möglichkeiten offenstehen, nicht unterstützte Funktionen zu umgehen. Auf der Habenseite für AMD steht darüber hinaus noch die aktuelle Konsolen-Hardware als kleinster gemeinsamer Nenner.