Zotac2012 schrieb:
Naja, da sind aber viele Wenns und Abers in Deiner Begründung und viel Hoffnung, die meisten Games wie auch Anwendungen haben noch nie was von Multicore-Threading gehört [Leider].
In meiner Begründung ist ohne Wenn und Aber dargestellt, dass auch die gezeigte Spiele-Leistung der Ryzen-CPUs gleichauf mit den Intels ist. Die 9-11% Taktvorteil des 6900K resultieren in nur 7% höherer Leistung bei Spielen, während die höher getakteten Intel-Modelle mit wenigen Cores schneller sind als Ryzen und 6900K. Daraus muss man eben den Schluss ziehen, dass im Spielebenchmark nur Anwendungen mit geringen Multi-Core-Support verwendet wurden. Daran gibt es eigentlich nichts zu rütteln. Ein 4C/8T Ryzen, der dafür (naturgemäss) höheres Taktpotenzial mit sich bringt wird auch mit den schnellen i7s mithalten. Wenn aber in professionellen Anwendungen oder Spielen die komplette Kernzahl genutzt wird zerstören 6900K und Ryzen die vorher genannten CPUs. Rein rechnerisch sind Ryzen und 6900K dann bei gleichem Takt auch gleichauf, mit sogar leichtem Vorteil für Ryzen (und der höhere Takt wurde bereits bestätigt, wir betrachten nur ein ES -> Engineering-Sample -> niedriger Takt als finale Versionen - Intels ES takten sogar noch niedriger).
Zotac2012 schrieb:
Der RyZEN mit 8.Kernen ist aber kein Maßstab, weil dieser nur für eine kleine Enthusiasten Gemeinschaft interessant ist. Die große Mehrheit fokussiert sich wohl im Bereich 4/6.Kerne mit SMT und was da der AMD RyZEN leistet ist überhaupt noch nicht bekannt.
Es gibt noch keine Benches, aber es lässt sich eben aus den Ergebnissen des grösseren Modells berechnen/ableiten.
Ryzens IPC liegt sowohl bei Spielen als auch professionellen Anwendungen gleichauf (mit leichtem Vorteil Ryzen -> bevor hier wieder ein infantiles “auf Intels alte Architekturen aufzuschliessen reicht nicht“ kommt), Der Takt des 8 Kerners wird auf ein ähnliches Niveau wie dem eines Intel 8-Kerners erhoben, daraus lässt sich schliessen, dass ein Vier/Sechs-Kerner mit höherem Taktpotenzial ähnliche Frequenzen eines Intel-Pendants und somit dank Takt x IPC = Leistung mehr oder weniger gleichauf liegen wird.
Wer jetzt die letzten Prozentpunkte für sich gewinnt ist schnurzegal, eher entscheidet das Bundle aus Preis, Mainboard-Ausstattung und Freischaltung der CPUs (OC immer möglich vs. restricted) etc..
Zotac2012 schrieb:
Man kann aber auch mit entsprechenden 4.Kern CPUs und einem Renderprogramm was CUDA nutzt [in meinem Fall durch Nvidia Grafikkarte] den Renderprozess schon sehr beschleunigen.
Was hat das jetzt mit dem Thema zu tun? Schön, dass du mit Cuda schnell rendern kannst. Das kann man aber auch mit OpenCL oder mit schnellen CPUs. Vor allem glaube ich, dass du keine Ahnung über den deutlichen Qualitätsunterschied zwischen GPU und CPU-Rendern hast. Wenn du mit schlechter Qualität zufrieden bist reicht dir dein CUDA. Willst du aber Qualität, dann kommst du nicht um ein CPU-basiertes Rendering herum. Vor allem haben solche Leistungsmonster an CPUs auch viele andere Einsatzgebiete als nur Rendering imund Profi-Bereich. Selbst als Endanwender profitierst du von einem 8-Core, auf dem du z.B. rendern, sowie gleichzeitig spielen kannst.
Zotac2012 schrieb:
Ich würde mir auch wünschen, das AMD ein vernünftige und Leistungsfähige CPU heraus bringt, aber zu oft ist man in der Vergangenheit enttäuscht worden.
Du magst vielleicht ein jüngerer Zeitgenosse sein, aber AMD hat eigentlich erst so wirklich mit dem Bulldozer enttäuscht (eventuell Phenom I) und dort kam AMDs Kapitalmangel, dessen Ursache in Intels illegaler Marktbeherrschung zu finden ist erst so richtig zum tragen. CPU-Entwicklung ist sehr kostspielig und da AMD ihren deutlich überlegenen Athlon aufgrund Intels Knebelverträge bei den OEMs nicht einmal geschenkt los wurde und sie nach Eigenaussagen nicht mal die Entwicklungskosten der Athlons mit dem Umsatz decken konnten war AMDs Hinterherhinken in der Forschung und demnach Entwicklung vorprogrammiert. Dennoch war AMD damals das deutlich kreativere und innovativere Unternehmen und Intel ist ihnen trotz ihrer Grösse eher immer deutlich hinterher gehechelt.
Zotac2012 schrieb:
Um auf eine RyZEN CPU zu wechseln, muss schon einiges passieren, denn mit einem CPU-Wechsel zu RyZEN wird ja auch ein MB-Wechsel fällig und das macht man nur, wenn der Preis stimmt und vor allem auch die Leistung.
Genau da kann AMD ja mit standardmäßig zum OC freigeschalteten Sockeln ansetzen. Ausserdem mit einem langlebigen. Bei Intel wird OC ja sehr beschränkt und teure Preise verlangt. Ausserdem wird bei Intel mit so wirklich jeder Generation ein weiterer unnötiger Sockel fällig, der kostet. AMD-Sockel waren aber bisher deutlich langlebiger und unterstützten mehrere CPU-Generationen. So soll es diesmal auch wieder mit AM4 ablaufen. Wenn AMD einen zukunftssicheren Sockel anbietet, während Intel mich nur mit jeder Generation melken will, dann weiss ich, wo mein Geld landet.
Zotac2012 schrieb:
Daher sollte man erst mal offizielle Benchmarks abwarten, das was wir derzeit sehen, sind meist Anwendungen, wo der RyZEN ganz gut abschneidet.
Meinst du? Ich denke eher, dass wir bisher Anwendungen gesehen haben, die prädestiniert dafür sind die Rohleistung eines Prozessors abzubilden. Eine Optimierung für einen nicht releasten AMD-Prozessor wird in keiner zu finden sein. Andererseits hätten wir nichts von einer stur auf Intel optimierten Anwendung, die nicht reele Alltagsbedingungen darstellt (Intels P4-Benchmark, für den sie dir jetzt noch Entschädigung zahlen müssen lässt grüssen).
Vor allem sind die gezeigten Spiele-Benchmarks definitiv nicht für Ryzen optimiert. Besonders, wenn man beachtet, dass anscheinend kaum moderne Spiele mit gutem Multi-Core-Support verwendet wurden, denn dann würden Ryzen und 6900K auf dem Siegertreppchen stehen. Aber das ist nicht verwunderlich, schliesslich sind das Benchmarks einer
unabhängigen Zeitung, die nicht von AMD bezahlt werden. Das AMD ihnen ein Zen-ES zugeschickt hat ist zwar nicht unwahrscheinlich (vielleicht sind sie aber auch von anderer Seite an das ES gekommen), aber dennoch ist an der Testmethode nichts anzuzweifeln.