cr4zym4th schrieb:
...Fakt ist, dass es Anwendungen gibt, wo SB/IB von der Bullileistung nur träumen können (Und eben umgekehrt).
Ich nehme an, damit meist du nur preislich vergleichbare SB/IB, denn ein SB-E(P) mit 6-8 Cores + HT dürfte in wirklich jeder Disziplin deutlich vorn jedem FX und Bulldozer-Opteron liegen.
Wobei ich das Preisargument immer etwas kritisch sehe. Nur weil AMD seine absoluten High-End-Modelle zu Preisen von Intels Mittelklasse anbietet, macht das AMDs Situation bzw. das Gesamtbild der CPU-Leistung nicht besser.
Wenn Intel wollte bzw. durch die Konkurrenzsituation dazu gezwungen würde, könnten sie die eigenen 6- oder 8-Core-CPUs auf das Preisniveau von AMDs besten Modellen senken und dabei immer noch mehr Profit machen.
AMD kann nur deshalb beim Preis glänzen, weil Intel es nicht für nötig hält, sich auf einen echten Preiskampf einzulassen.
Evtl. wäre es intelligenter, weniger immer wieder neue Befehlssätze (Beidseitig) zu entwicklen und stattdessen die Optimierung der vorhandenen softwareseitig besser zu unterstützen....da liegt so viel Potential brach...sieht man ja bei den Konsolen bzw. bei Software, wenn sie optimiert ist....
Ich sehe das genau anders herum.
Ganz besonders für AMD.
AMD muss seine CPUs vor allem auf die marktübliche Software optimieren. Als "David" der x86-Hersteller können sie es sich nicht leisten, der Softwareindustrie einfach ganz neue Architekturen und Features vorzuwerfen und dann zu fordern, dass alle Anwendungen und Spiele gefälligst dafür optimiert werden sollen.
Nicht mal der x86-"Goliath" Intel hat so viel Einfluss auf den Softwaremarkt.
Das haben sie oft scherzlich zu spühren bekommen. Z.B. beim seinerzeit schon voll auf 32Bit optimierten Pentium Pro, der aber bei der damals noch üblichen 16Bit-Software nicht an den alten Pentiums vorbei kam und spektakulär floppte. Oder auch die diversen Versuche von Intel, von x86 ganz wegzukommen und neue inkompatible Architekturen zu etablieren. Z.B. i860 und Itanium.
Intel hat diese Lektion gelernt und spätestens seit dem Core 2 liegt das Hauptaugenmerk immer darauf, dass die derzeit aktuelle Software optimal von der CPU unterstützt wird.
Die CPU wird für den üblichen Code optimiert, nicht anders herum.
Das bedeutet nicht, dass es keine Innovationen geben kann. Aber die neuen Features müssen immer als "Bonus" auf die optimale Unterstützung herkömmlicher Software oben drauf kommen.
Die neue CPU muss unter allen Umständen alles besser können als die alten Modelle und dann noch zusätzlich die Option auf weitere Leistungssteigerungen durch speziell optimierte zukünftige Software oben drauf.
So hat es Intel auch bei den Multi-Core-CPUs gehalten. Sie haben dabei nie die Single-Core-Leistung hinten runter fallen lassen, sondern darauf geachtet, dass die Quads- und Hexas auch bei Single-Thread-Software ganz vorne mit dabei sind.
Aber das beste Beispiel, wie man es richtig macht, waren AMDs Athlon64.
Mit dem namensgebenen 64Bit-Support konnte auch Jahre nach der Markteinführung praktisch niemand etwas anfangen. Aber das machte nichts, denn die Athlon64 waren auch mit 32Bit-Software absolute Spitzenklasse!
Als 64Bit dann langsam interessant wurde, waren CPUs mit AMDs 64Bit-Erweiterung schon stark verbreitet. So stark, dass Intel keine andere Chance hatte, als die auch für ihre CPUs zu übernehmen.
Aber eine CPU, die sich von Anfang an nur auf neue Features stützt, wird zwangsweise scheitern, denn selbst wenn es in einigen Jahren dann verbreitet Software geben sollte, die dafür optimiert ist, wäre es schon zu spät. Dann sind die "ihrer Zeit vorrauseilenden" CPUs schon längst wieder museumsreif und sowieso von Anfang an gefloppt.
Womit sich die Katze in den Schwanz beißt, denn je erfolgloser die neue CPU anfangs ist, um so unwahrscheinlicher ist, dass Software überhaupt jemals auf ihre neuen Features angepasst wird.