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- Feb. 2003
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Leon,
@MacII:
Du hast es richtig erkannt. Aber mal eine Frage: (Und da dürfen sich ruhig mal alle angesprochen fühlen) Du fragst:
Dazu eine kleine Geschichte, die mir letztes Jahr passiert ist:
Ich stehe Abends an einer U-Bahn Haltestelle.
Mässiger Publikumsverkehr und irgendwann betritt ein Mann den Bahnsteig. Äußerlich konnte man ihn sofort als Unterschichtenbürger ausmachen. Und zwar so richtig unten. Unterste Unterschicht. Kurz: Eine armes Schwein.
Wie auch immer: Er fing an zu betteln. Nicht aufdringlich, eher höflich. Er bemühte sich, den Leuten nicht unangenehm zu werden - so gut wie es ihm eben mit seinem deutlich heruntergekommenen Äußeren war.
Die Reaktion der Menschen auf dem Bahnsteig war immer ähnlich: Keiner antwortete. Niemand sagte etwas. Betretenes Schweigen und krampfhaftes Boden begucken oder Löcher in die Luft starren. Verschwinde endlich.
Jedenfalls war er irgendwann bei mir. Scheisse hab ich gedacht und nun? Ich hatte nämlich kein Bargeld dabei und ihm das zu sagen erschien mir wie eine erbärmliche Ausrede.
Aber es half nichts, also habe ich die Flucht nach vorn angetreten.
Er spricht mich also an und ich erzähle ihm, dass ich kein Geld dabei habe. Er ist natürlich wenig begeistert und sein Gesicht sagt mir deutlich, was er von meiner Aussage hält.
Ok, sage ich zu ihm, ich will Dir zeigen das ich es ehrlich mit Dir meine - und zeige ihm mein Portmonaie. Plötzlich blickt er auf zu mir und sagt: "Danke" Ich bin total platt in diesem Moment. "Wieso?", frage ich,"ich konnte Dir doch gar nichts geben". "Das ist richtig", sagt er. "Aber du hast mich wenigstens wie ein Mensch behandelt."
Worauf ich hinaus will: Sicher ist dieser Mensch kein Sonderling im Sinne von "Spinner" gewesen. Dennoch ein Außenseiter.
Und das bringt mich zu meiner Frage: Wenn wir es nicht einmal schaffen, einem fremden Menschen (dem man vermutlich nie wieder sieht) eine einfache, wenn auch unangenehme Frage zu beantworten: Hast Du etwas Geld für mich? Ja/Nein? wie wollen wir dann Menschen wie Sebastain B. oder Robert S. helfen? Wenn unsere Hilflosigkeit schon im Alltag offenbar wird, wie wollen wir dann solche Probleme lösen?
Wirklich durch Verbote?
@ Leon: Konstruktiv genug?
Schade, dass Du selbst offensichtlich zu keinem konstruktiven Beitrag fähig bist, sondern unter der Gürtlellinie arbeiten musst.Weil so Leute wie Du mich einfach nerven, nix konstruktives zu diesem Thema beisteuern aber dumm rummosern, dass liebe ich!
Darum geht es gar nicht. Es geht darum, dass durch die einfache Wahl des Sündenbockes eine gefährlich falsche Richtung eingeschlagen wird, die niemanden etwas nützt. Diese Diskussion um die "Killerspiele" wird völlig falsch angegangen. Verbote haben noch nie etwas bewirkt. Jugendschutz muss aktiv gestaltet werden und nicht passiv durch sinnlose Verbote.Selbst wenn Sie die Spiele verbieten, mir wurscht, dann spiele ich halt was anderes.
@MacII:
Du hast es richtig erkannt. Aber mal eine Frage: (Und da dürfen sich ruhig mal alle angesprochen fühlen) Du fragst:
Wenn Du von einer Gemeinschaft sprichst, dann gehören da auch Menschen zu wie Sebastain B. oder Robert S. Aussenseiter eben. Und es gibt sie überall. Guckt euch um. In der Schule, der eigenen Klasse, auf der Strasse, in der Firma. Seid ehrlich: Geht ihr freiwillig auf diese Menschen zu? Wir bemerken sie, aber wollen möglichst Abstand halten - wer will sich schon mit Sonderlingen einlassen?Wer hat eigentlich die Macht und sogar die Pflicht, eine Gemeinschaft zu gestalten/mitzugestalten? Jeder Einzelne?
Dazu eine kleine Geschichte, die mir letztes Jahr passiert ist:
Ich stehe Abends an einer U-Bahn Haltestelle.
Mässiger Publikumsverkehr und irgendwann betritt ein Mann den Bahnsteig. Äußerlich konnte man ihn sofort als Unterschichtenbürger ausmachen. Und zwar so richtig unten. Unterste Unterschicht. Kurz: Eine armes Schwein.
Wie auch immer: Er fing an zu betteln. Nicht aufdringlich, eher höflich. Er bemühte sich, den Leuten nicht unangenehm zu werden - so gut wie es ihm eben mit seinem deutlich heruntergekommenen Äußeren war.
Die Reaktion der Menschen auf dem Bahnsteig war immer ähnlich: Keiner antwortete. Niemand sagte etwas. Betretenes Schweigen und krampfhaftes Boden begucken oder Löcher in die Luft starren. Verschwinde endlich.
Jedenfalls war er irgendwann bei mir. Scheisse hab ich gedacht und nun? Ich hatte nämlich kein Bargeld dabei und ihm das zu sagen erschien mir wie eine erbärmliche Ausrede.
Aber es half nichts, also habe ich die Flucht nach vorn angetreten.
Er spricht mich also an und ich erzähle ihm, dass ich kein Geld dabei habe. Er ist natürlich wenig begeistert und sein Gesicht sagt mir deutlich, was er von meiner Aussage hält.
Ok, sage ich zu ihm, ich will Dir zeigen das ich es ehrlich mit Dir meine - und zeige ihm mein Portmonaie. Plötzlich blickt er auf zu mir und sagt: "Danke" Ich bin total platt in diesem Moment. "Wieso?", frage ich,"ich konnte Dir doch gar nichts geben". "Das ist richtig", sagt er. "Aber du hast mich wenigstens wie ein Mensch behandelt."
Worauf ich hinaus will: Sicher ist dieser Mensch kein Sonderling im Sinne von "Spinner" gewesen. Dennoch ein Außenseiter.
Und das bringt mich zu meiner Frage: Wenn wir es nicht einmal schaffen, einem fremden Menschen (dem man vermutlich nie wieder sieht) eine einfache, wenn auch unangenehme Frage zu beantworten: Hast Du etwas Geld für mich? Ja/Nein? wie wollen wir dann Menschen wie Sebastain B. oder Robert S. helfen? Wenn unsere Hilflosigkeit schon im Alltag offenbar wird, wie wollen wir dann solche Probleme lösen?
Wirklich durch Verbote?
@ Leon: Konstruktiv genug?