Amoklauf eines 16-jährigen in Berlin

honkitonk

Lt. Commander
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Wie viele von euch bestimmt schon mitbekommen haben, hat ein 16jähriger bei der Einweihung des neuen Berliner Hauptbahnhofes wahllos auf Passanten eingestochen. Die Staatsanwaltschaft hat mittlerweile Haftbefehl erlassen und beschuldigt den 16jährigen des versuchten Mordes. Hinzukommt, dass einer der ersten verletzten Passanten HIV-positiv ist. Es werden also höllische Monate für die Opfer.

Was mich an der ganzen Sache schon wieder "ankotzt" ist, dass der Jugendliche mal wieder angetrunken war. ich hoffe bloß, dass das nicht wieder in ein "angetrunken-schwere-Kindheit-Szenario" wird.

Meine Fragen an euch:

1.Wie denkt ihr generell über die Tat? (auch im Zusamenspiel mit Alkohol)
2.Wie würdet ihr reagieren, wenn ihr denjenigen "in die Finger bekommt".


Ich persönlich finde soetwas fast typisch für unsere (wie immer schuldige) Gesellschaft. Harte Strafen fordern ist die eine Sache, aber an Vorbeugung denkt kaum einer, bzw. sie wird nicht wirklich umgesetzt.

Wenn ich den 16 Jährigen dort "erwischt" hätte, ich hätte für nichts garantieren können, weil ich sowas einfach abartig finde. Bei solchen Leute würde ich immer allzugerne das "Auge um Auge"-Verfahren anwnden. Denn eine wirkliche Entschädigung/Schmerzensgeld können die Opfer doch kaum von dem Opfer erwarten/bekommen. Und wie sieht das ganze dann im Zusammenhang mit einer evtl. dazukommenden HIV-Infektion eines der Opfer aus?

Naja nun möchte ich euch das Wort überlassen.

Achja die Quelle
 
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Hallo!

Alkohol darf in meinen Augen nicht zu einer Strafmilderung führen. Schließlich wurde er dem Täter auch nicht eingeflößt, sondern er hat ihn aus freien Stücken getrunken!
Ergo: Da jeder für seine Taten verantworlich ist, ist er auch für die Einnahme des Alkohols verantwortlich!

Wenn ich den Kerl in die Finger bekommen hätte, könnte ich auch für nichts mehr garantieren (mal vorausgestzt ich hätte mir nicht vor Angst in die Hosen gemacht :)).
Solche Leute machen mich wahnsinnig aggressiv! Wahrscheinlich auch deswegen, da ich weiß, dass sie sowieso nicht angemessen bestraft werden!

MFG
 
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Sehr tragisch finde ich, dass eines der Opfer AIDS hat, ich hoffe das kein weiteres Opfer infiziert wurde.
 
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Mit 16 Jahren muss man sich seiner Handlungen bewusst sein. Wer sich besaufen kann, der muss auch die Konsequenzen für seine "Rauschhandlungen" tragen.

Aber den Burschen zu verprügeln oder gleich umzubringen nützt keinem was, das ist nichts weiter als primitive Genugtuung. Auf dieses Niveau sollte man sich nicht begeben, sonst ist man nicht besser als der Typ.

Schauen wir mal, wie sich die Sache entwickelt.
 
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Mal vorausgesetzt, du stehst daneben, wie der jemanden (vll sogar noch jemanden den du kennst) "ansticht", und schaffst es ihn zu entwaffnen, ich glaub dann würdest auch du die Finger nicht mehr still halten.

Dass man dann vll nicht besser ist als er, mag ich nen bisschen abzuweisen, da man nicht aus heiterem Himmel, einfach mal so auf Menschen einsticht, bzw schlägt. Und wenn jemand auf mich oder jemand anderes einsticht, habe ich das Recht ihn kampfunfähig zu machen, wie ist in dieser Situation erstmal egal, da es zur Selbstverteidigung -> Handlung im Affekt zählt. Wie es dem Täter danach geht ist mir egal, er kümmert sich auch net um seine Opfer.
 
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Das ist ein ganz anderer Fall. Wenn ich daneben stehe und es sehe, werde ich auch versuchen zu helfen und den anderen zu entwaffnen bzw. kampfunfähig zu machen. Ich bezog meine Aussage auf das "danach" und eine womögliche Racheaktion. In der von dir angesprochen Situation stimme ich voll und ganz mit dir überein.
 
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Ich persönlich finde soetwas fast typisch für unsere (wie immer schuldige) Gesellschaft. Harte Strafen fordern ist die eine Sache, aber an Vorbeugung denkt kaum einer, bzw. sie wird nicht wirklich umgesetzt.

Das Problem ist nur, wie willst du denn gegen soetwas Vorbeugungen treffen? Soweit ich das mitbekommen habe, war der Jugendlich der Polizei noch NICHT bekannt. Und du kannst ja nich alle Jugendlichen in dem Alter überwachen lassen. Man könnte natürlich die Altersgrenze für Alkohol noch höher setzen, vll war er ja nur von Bier voll. Aber selbst wenn man die Grenze für Alkoho jeder Art auf z.b. 21 setzen würde, hätte das im Endeffekt keine Auswirkungen, denn die Jugendlichen werden IMMER irgendwie irgendwo an Alkohol kommen werden. Sei es durch ältere Freunde, den großen Bruder oder sogar der Schnapsschrank der Familie (der ja eigentlich für Jugendliche unzugnglich sein sollte)

An Strafminderung ist meiner Meinung nach erst gar nicht zu denken. Jeder musss selbst wissen, wie der Alkohol auf einen einwirkt, also muss auch jeder die Konsequenzen tragen. Es ist wie beim illgegalen Runterladen, wers macht, der machts auf eigene Gefahr.
 
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Und ratet mal, was die zu Hause bei ihm finden?:freak:
 
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Mosla schrieb:
Und ratet mal, was die zu Hause bei ihm finden?:freak:

CS ... und wahrscheinlich auch Brot!
 
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Nee, Splinter Cell Chaos Theory, da man da auch mit dem Messer meucheln kann.

Das fällt dann auch unter die Kategorie Killerspiel bei unserer Großen Koalition.
 
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ganz genau! BRot

habt ihr gewusst?

85% aller TRaftäter essen vor ihrer Tat Brot
ich würde Brot verbieten.

naja tragische Sache, mich interessiert immer nur was in dem Kopf solcher Leute vorgeht ujnd warum sie das machen.
 
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PaddyG schrieb:
Das Problem ist nur, wie willst du denn gegen soetwas Vorbeugungen treffen? ... die Grenze für Alkohol jeder Art auf z.b. 21 setzen würde, hätte das im Endeffekt keine Auswirkungen, denn die Jugendlichen werden IMMER irgendwie irgendwo an Alkohol kommen werden. Sei es durch ältere Freunde, den großen Bruder oder sogar der Schnapsschrank der Familie (der ja eigentlich für Jugendliche unzugnglich sein sollte).


Tja, Vorbeugung ist schwer, aber meiner Meinung nach, ist Vorbeugung "einfach". Man muss die Jugend beschäftigen. Mehr Möglichkeiten für Sport (den sich jeder auch leisten kann) mehr Bildung - den gerellen schulischen Bildungsstandard erhöhen, evt. mehr Praktika in Firmen und AGs (nicht immer nur auf freiwilliger Basis) - und natürlich auch das von dir angesprochene Alkoholverbot und damit einhergehende schärfere Bestrafung der "Erwachsenen" (ich sag einfach mal Volksdroge Nummer 1).

Es würde Wege geben, aber diese sind teuer, und die Jugend in diesem Lande ist den Politikern nix mehr wert (höchstens in irgendwelchen Scheinprojekten).

gegrüßt
 
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Ich frage mich eher, wie kann einer auf eine Veranstaltung kommen, die relativ gut bewacht ist (Polizeipräsenz) und eine Waffe (Messer) dabei haben...?
Wenn jemand 28 Leute mit dem Messer teils schwer verletzt, dann dauert das eine Weile.
Das passiert nicht innerhalb von 5 Minuten.
Wo waren denn die Polizeikräfte in dieser Zeit ?
Wäre das in den USA passiert, dann wäre der 16Jährige tot.

Wie ich reagiert hätte, weiss ich nicht.

Aber die Anklage des Versuchten Mordes ist schon mal nicht schlecht.
Das Strafmaß wird, so hoffe ich, nicht unter dem Alkoholeinfluss zur Tatzeit gemildert.

Das Straftaten, die unter Alkohol- und Drogeneinfluß begangen wurden, strafmildernd geurteilt werden, davon halte ich gar nichts !
Ich glaube aber zu wissen, dass wenn man sich vorsätzlich besäuft oder unter Drogen setzt, um dann eine Straftat zu begehen mit dem volen Strafmaß verurteilt werden kann.
Ob das stimmt weiss ich aber nicht.
Aber da er nur 16 Jahre alt ist, wird er bestimmt nur 3 Jahre Jugendhaft bekommen... :rolleyes:
Ich würde ihn in die Klapse stecken, und zwar für immer...
 
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Sehe das Problem im Werteverfall der Gesellschaft, versursacht durch vergangene und aktuelle Sozialpolitik. Es gibt keine Vorbilder mehr in unserer Gesellschaft, Achtung vor Menschen, Kranken, Hilfsbedürftigen, Arbeitslosen (alles "Opfer" unserer Ellenbogen-Gesellschaft). Man müsste die Tat des Jugenlichen mal genauer betrachten, warum betrinkt er sich, hat es soziale Gründe, gesellschaftliche Gründe ?
Wie plötzlich unsere Politik auf den Gedanken kam, man müsste ja eine neue Ethik einführen, hab ich nur gelacht. Bla Bla quatschen, andersrum handeln.
In dem man eine Politik lebt und vordiktiert, in der soziale verantwortung gleich "Null" ist, die Solidargemeinschaft willkürlich zerstört wird, siehe z.B. bei den Sozialversicherungen,
Hetze seitens der Politik gegen Arbeitslose getrieben wird, anstatt diese solidargemeinschaftlich zu unterstützen, Kranke aus der Solidargemeinschaft ausgeschlossen werden, indem Kranke einen großteil Ihrer Krankheit selbst bezahlen müssen, u.s.w., wird es nur noch in Deutschland bergab gehen. Siehe z.B. die Probleme, die an den Schulen herrschen, das sind schon die Auswirkungen der Sozialpolitik unserer beiden Großparteien, mit fatalen Auswirkungen auf die Gesellschaft.

Alle Probleme auf "Ballerspiele" abzuschieben halte ich für zu einfach, damit versucht man nur, von der wirklichen Ursache (Politik) abzulenken.
 
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Nur 3 Jahre bei 28 versuchten Morden :freak:
Ich hoff doch mal die Strafe fällt etwas härter aus. Am Ende landet der "arme" Junge vll. sowieso in der Psychiatrie.
 
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Naja muss doch irgendeinen Grund gehabt haben, das der so amokläuft. Von alleine machen so was nur die wenigsten.
Das hier könnte theoretisch noch als Problem dazukommen: http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,418339,00.html

Naja hauptsache ein Hoch auf die "Killerspiele" mit ihren extrem zu allem bereiten Jugendlichen Anhängern.
Auf das er auch nur 1 Jahr auf Bewährung mit 200 Sozialstunden bekommt.

Und für die Jugend beschäftigung:
Mir persönlich ist aufgefallen, das man für alles Geld braucht. Egal was man machen will, man braucht Geld. Es sei denn man spaziert gelangweilt durch irgendeinen Park und sieht den Vögeln zu.

Ich hoff jetzt mal auf das beste!
 
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Ein guter Artikel zum Thema Strafmaß: http://www.zeit.de/2006/22/Strafe_xml?page=all

Die deutsche Justiz priorisiert in erster Linie Resozialisierung. Das passt nicht zu "Sperren wir den Täter so lang wie möglich hinter Gittern und verhängen anschließend Sicherheitsverwahrung"; erst recht nicht bei 16-jährigen. Menschen mit 16 denken anders als 22- oder 30-jährige. Das Ganze hat zudem einen guten Grund: intensive, therapeutische Behandlung weist recht große Erfolge auf. Klar, Rückfälligkeit kann nie ausgeschlossen, aber zumindest auf ein akzeptables Maß reduziert werden. Aber das kostet eben; Gelder, die man an dieser Stelle lieber spart und für mehr und mehr Gefängnisinsassen als auch immer längere Gefängnisstrafen ausgibt. Statistiken zeigen, dass die Anzahl der Gewalttaten zurückgeht (einzige Ausnahme sehe ich bei extremistischen Gewalttaten), aber durch die Präsenz in den Medien wird die (gefühlte) Sicherheit auch immer geringer eingeschätzt, was zu Forderungen nach härteren Strafen führt - seitens der Gesellschaft und somit seitens der Politik.

Resozialisierung ist die beste Prävention.

PS: Drogenkonsum sollte imho aber auch nicht strafmindernd wirken.
 
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Und der Populismus treibt schon wieder seine Blüten.

Politiker fordern bei der WM Einschränkungen des Alkoholausschanks http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,418394,00.html , da der 16jährige Täter unter massivem Alkoholeinfluss gehandelt hat.

Das ist wieder mal typisch deutsches Geplänkel.:freak:

Und die ständigen Forderungen der Polizeigewerkschaft gehen mir auch langsam auf die Nerven. Die sind dazu da, um sich um die Belange ihrer Mitglieder zu kümmern, und nicht, um sich in innenpolitische Angelegenheiten einzumischen, das ist nicht deren Aufgabenbereich.
 
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ich wäre für weniger Alkoholausschank. Bringt bestimmt nen paar Millionen weniger in der Kasse, der Bierverkäufer, aber auch nen paar Millionen weniger Schäden.
 
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Es wurde aber schon immer gesoffen, und da es genau Heute eskaliert, muss es ja wohl an was anderem liegen...
 
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