News Angeblich keine Wirtschaftsspionage durch NSA

Nur als ein Beispiel. das auch schon ein Weilchen her ist.

Seinerzeit hatte China den Ausbau seiner Hochgeschwindigkeitsstrecke in Angriff genommen und eine Teilstrecke ausgeschrieben, für die sich neben Japan und Frankreich auch Deutschland mit seinem System beworben hatte.

Alle Angebote hatten vergleichbare Vor- und Nachteile, so daß schlußendlich der Preis wohl maßgeblich für die Vergabe der Aufträge war, wie China durchblicken lies.

Nun hatte Deutschland das günstigste Angebot abgegeben, der französische Geheimdienst aber das deutsche Gebot in Erfahrung gebracht, so daß Frankreich in buchstäblich letzter Minute ein besseres Angebot einreichte und den Zuschlag erhielt.

Hatte seinerzeit für einige Verstimmung gesorgt, aber (nicht nur) in unserer Zeit gibt es bei den Massenmedien und dem Gros seiner Leser wohl keine Erinnerung an die jüngste Zeitgeschichte.

So lassen sich dann viel entspannter auch offensichtliche Lügen wie das Verleugnen von Wirtschaftsspionage durch Geheimdienste im Deckmantel juristischer Spitzfindigkeiten verbreiten.
 
Haudrauff schrieb:
Wie sollte denn so eine Wirtschaftspionage aussehen?

Die naheliegende Vermutung wäre, dass sie sich auch da wie ein Geheimdienst verhalten. Also keine offizielle Übergabe der Daten (gar mit Kaufvertrag oder sowas), sondern sie werden den Empfängern dezent "zugespielt".
Plötzlich hat dann halt das eine oder andere US-Unternehmen zufällig ganz ähnliche Funktionen in seinen Produkten, wie die vermeintlich als Betriebsgeheimnis entwicklten Produkte von europäischen oder anderen ausländischen Unternehmen. Dass da ein Geheimdienst seine Finger im Spiel hat, wird in der Regel nicht öffentlich bekannt werden.
 
Ich schau mir gerne deinen Link dazu an.
 
Medien berichteten seit Ende der 1990er Jahre, der US-Geheimdienst National Security Agency (NSA) hätte 1994 das deutsche Unternehmen Enercon mit Hilfe von Echelon abgehört.[20] Die so gewonnenen Daten seien dem amerikanischen Mitbewerber Kenetech Windpower Inc. übermittelt worden. Dieser hätte die Daten genutzt, um sich Zugang zu Enercons Kerntechnologien zu verschaffen und diese in den USA zu patentieren. Enercon sei dadurch der US-amerikanische Markt bis in das Jahr 2010 verschlossen gewesen.
Quelle
 
Zuletzt bearbeitet:
Letzten Monat haben die Tor Entwickler an der TU München einen Vortrag zum Thema Spionage etc. gehalten, im Publikum saß auch der Sohn eines Turbinen-Herstellers aus Bayern der schon in den 90ern massivst ausspioniert wurde, der dann von Insidern mit Kontakt zur Regierung den Rat bekam technische Zeichnungen nur noch per Post zu verschicken und auf keinen fall digital..

Link zum Vortrag (achtung sehr lang, jedoch sehenswert) https://gnunet.org/tor2013tum-video
 
Slobad schrieb:
Wenn die ernsthaft Wirtschafsspionage betreiben würden, würden doch die ganzen Lobbyiisten bei den Politikern stehen und jammern. Dass die Bürger ausspioniert werden ist etwas völlig anderes, als Wirtschaftsspionage. Das kann keine Regierung zulassen.

Es kommt doch immer darauf, wo diese Politiker ihre Geld haben und wie verstrickt die Wirtschaft landesübergreiffend ist. Ich denke nicht, dass ein 10 Mann Unternehmen priorisiert würde, aber wenn es darum geht grössere Firmen sowie ganze Konzerne in eine bessere Position zu bringen, ist dies nicht so abwägig für mich.

Zudem wieso haben sehr viele grössere Konzerne ihren Hauptsitz in den USA. Ich meine irgendeinen Vorteil muss es ja haben, da es steuertechnisch und auch in anderen Belangen sicher bessere Lokalitäten geben würde.
 
Wen haben diese ganze Abhöraktionen wie Tempora und Prism denn wirklich überrascht?
Wer glaubt denn, das diese und andere Programme nicht zur Wirtschaftsspionage genutzt werden??
Wurde doch schon lange vorher (speziell gegen Deutschland) so gehandhabt.
Nicht erst seit Echolon... Stichwort Field Station 81 in Bad Aibling.
 
Wie kann man angezapfte Unterseekabel NICHT als Spionage auffassen?
So etwas steht doch sofort unter Generalverdacht.
 
Ich glaube den Politikern sogar, dass sie es nicht "genau" wissen, deshalb werden die Unternehmen direkt an die Dienste treten.
 
Genauso wie ein Profalla nicht genau weiß was seine Geheimdienste im einzelnen so genau machen.
 
Natürlich belügen die Uns nur, das haben Sie die ganze Zeit getan und werden es auch wieder tun solange Sie damit ungestraft durchkommen und das ist das eigentliche Problem, die kommen damit immer ungestraft durch.

Der NSA Skandal ist wie mit der Radioaktivität zu vergleichen, man riecht sie nicht, man schmeckt sie nicht , man merkt es erst wenn alles zu spät ist. Deshalb begreift der gemeine Wähler auch die Dimension nicht .

Ich finde es alleine schon eine Frechheit das unsere Massenmedien mithelfen solchen Leuten eine Plattform für das Verbreiten ihrer Lügen und Propaganda zu geben ohne den Wahrheitsgehalt zu recherchieren und zu prüfen !
 
Naja... Profalla kam irgendwann dazu und da lief schon alles^^
Der hätte genau fragen müssen... vielleicht weiß er es jetzt und traut sich nicht, das der Öffentlichkeit zu sagen ;)
Kann aber auch sein, dass bisher dort intern noch keiner gefragt hatte und sich das zu Selbstläufer entwickelt hat.
Reine Vermutung ;)
 
Forum-Fraggle schrieb:
Und wie kommt es, daß in den Statuten zum Aufgabenbereich der NSA ganz klar Wirtschaftsspionage festgeschrieben steht?

Die Antwort wird hier gegeben: klick.
 
Na dann ist ja alles in Butter, wenn der nette Herr uns das so sagt.
Schieben wir halt alles dem osten zu...
 
Man muß nur weit genug in den Osten fahren.
jenes Land, was östlich von Rußland und Japan ist.
 
sommerwiewinter schrieb:
Naja... Profalla kam irgendwann dazu und da lief schon alles^^
Der hätte genau fragen müssen... vielleicht weiß er es jetzt und traut sich nicht, das der Öffentlichkeit zu sagen ;)

Ich denke eher, der darf gar nichts sagen.
 
sommerwiewinter schrieb:
Naja... Profalla kam irgendwann dazu und da lief schon alles^^

Kein neuer Kanzleramtsminister, Innenminister oder Bundeskanzler kann sich bei Amtsantritt erstmal alle Geheimdokumente seit dem 2. Weltkrieg anschauen um auf dem Laufenden darüber zu sein, was die Geheimdienste so alles tun und tun dürfen. Darüber hinaus wollen die das auch gar nicht so genau wissen, weil das nur bedeuten würde, dass sie sich direkt mitverantwortlich machen würden.
Tatsächlich hat Snowden ja auch ausdrücklich gesagt, dass es übliche Praxis ist, die Politiker nicht darüber zu informieren, mit wem man welche Daten austauscht und was genau damit gemacht wird. Eben um sie zu schützen, falls mal etwas herauskommt.

Die Kontrolle der Geheimdienste funktioniert einfach nicht. Vielleicht sind Geheimdienste aufgrund ihrer Aufgaben und Methoden auch gar nicht wirklich kontrollierbar. Aber um so mehr darf man nicht einfach naives, blindes Vertrauen haben, dass die sich schon richtig verhalten werden.

Die Geheimdienste müssten sich das Vertrauen immer neu aktiv verdienen. Das geht nur, indem sie so weit wie irgendmöglich transparent arbeiten. Es gibt z.B. keinen logischen Grund, sowas wie Prism überhaupt jemals zu einer Geheimsache zu machen.
Ob solche Massenüberwachungsmaßnahmen genehmigt werden oder nicht, muss schon vorab in öffentlicher, demokratischer Debatte unter Abwägung von Notwendigkeit, Nutzen, Kosten und Risiken entschieden werden. Und danach muss es unter anderem eine ständige Wirksamkeitskontrolle geben. Und dabei sind die Geheimdienste in der Bringschuld. Die müssen belegen, dass sie sich an die Regeln halten und dass die Maßnahmen angemessen und wirksam sind. Da darf nicht erst ein Whistleblower kommen müssen, der mit seinen Enthüllungen eine nachträgliche Debatte darüber auslöst. In dem Fall hat die Demokratie schon versagt.
 
Das Problem ist doch, dass in den Ministerien noch die Köpfe ausgetauscht werden, die Basis aber bleibt...
Ist mir so bei der "Drohnen-Affäre" eingefallen... Das hatte Scharping (den hatte ich als Minister ganz vergessen)
in Auftrag gegeben und irgendwo ist ein Fehler passiert. Ist nur die Frage wo und wann^^
Dumm nur, dass die "Minister" keine Fachleute sind und sich auf das verlassen müssen, was denen erzählt wird oder Berater zu rate ziehen.
 
Da alle gleichermaßen von der NSA bespitzelt werden, werden doch auch zwangsläufig Daten erfasst, welche sich zur Industriespionage eignen. Da wären die Amis doch schön blöd, wenn sie damit nichts anzufangen wüssten. Vor allem, da ihnen ja niemand wirklich auf die Finger schaut.

Wäre ich in ihrer Position, ich würde keine Sekunde zögern mir einen wirtschaftlichen Vorteil zu verschaffen.
 
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