Wer sich Alles durchgelesen hat, der sollte nicht einfach drauf losposten, sondern vielleicht erstmal etwas nachdenken. Nicht alles was hinkt ist ein Vergleich, aber gewisse Parallelen sind nicht abzustreiten. Und ich hoffe das wenigstens der Eine oder Andere versteht was ich damit sagen will.
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Stewis Gute-Nacht-Geschichte
Stellt euch die Base als ein Gebäude in eurer Stadt vor. Jemand mietet es an und bietet für alle ein Kommunikationszentrum über Computer. Die ersten Tage und Wochen kommen ein paar Leute und unterhalten sich über Hardware, Software, die neusten Programme und deren Probleme. Alles läuft natürlich ruhig und gesittet ab. Nun spricht es sich langsam rum und es werden immer mehr Besucher, so daß kaum noch ein vernünftiges Gespräch möglich ist, alle reden durcheinander. Also beschliesst man, die erste Etage auch noch anzumieten und zu deklarieren, das ab sofort nur noch im EG über Hardware diskutiert wird, und im ersten Stock über Software, als weitere Untergliederung, damit auch jeder in Ruhe zu Wort kommt, werden noch einzelene Zimmer eingebaut in denen es um spezielle Themen geht.
Irgendwann fällt es dem
Gastgeber auf, daß es Leute gibt, die sich auch über ganz andere Dinge unterhalten, die gar nichts mit Computern zu tun haben. So beschliesst man, damit die anderen nicht gestört werden, auch noch die zweite Etage mit anzumieten, auf der dann wiederum in einzelnen Räumen über Gott und die Welt diskutiert werden kann.
Um vielleicht auch einmal allen Besuchern etwas anzukündigen, wird ganz oben im Haus der Dachboden ausgebaut, um von dort aus in alle Räume sprechen zu können.
Eines Tages nun kommen aus der Nachbargemeinde ein paar Jungs rüber und wollen an dem Geschehen teilnehmen. Sie haben gehört das es ein Haus gibt, in dem man in Ruhe reden kann und wo sie gratis auch noch Chips und Cola bekommen. Leider kennen die Neulinge sich noch nicht so gut mit den Gepflogenheiten in diesem besonderen Haus aus, und so ziehen sie sich schnell den Unmut der Alteingesessenen zu, die nun ihrerseits den
Gastgeber bitten, denen doch mal die Regeln zu erklären und sie zurechtzuweisen, weil sie auf die anderen Besucher einfach nicht hören wollen. Also macht sich der Gastgeber auf den Weg die Neulinge mal zur Seite zu nehmen. Aber kaum ist er im EG rufen ihn schon andere aus den Zweiten Stock, er möge doch mal schnell kommen, dort würde es Ärger geben. Also beschliesst der
Gastgeber, sich aus jedem Stockwerk einen besonderen Besucher auszuwählen, den er bittet dort für Ordnung zu sorgen, und sich der Neuzugänge anzunehmen.
Nun läuft der Laden, und er findet im örtlichen Getränkehandel einen Partner der ihn mit immer neuer Cola versorgt und auch die Chips umsonst liefert. Im Gegenzug darf dieser dann in einigen Räumen Werbeplakate aufhängen. Keine agressive Werbung wie vielleicht leichtbekleidete Mädchen die schreiend durch die Räume laufen, das würde zwar viel mehr Cola und Chips bringen, aber das friedliche Miteinander würde wohl darunter leiden und einige Besucher wegbleiben.
So geht es weiter, Tag für Tag, Woche für Woche, Jahr für Jahr ...... inzwischen ist das Haus gut besucht und schon weit über die Dorfgrenzen bekannt. Einige Schlitzohren hören davon und meinen dann auch ganz heimlich ein paar Werbeplakate in einigen Rämen aufhängen zu müssen, was aber ziemlich schnell durch die Mitarbeiter des
Gastgebers entdeckt wird, und die Plakate entsorgt werden. Der
Gastgeber geht jeden Abend nach der Arbeit in dieses Haus und räumt auf, schmeisst die alten, achtlos weggeworfenen Colaflaschen in den Papierkorb, streicht am Wochenende die Wände neu, und weil der örtliche Getränkehandel guten Umsatz gemacht hat, sind sogar noch ein paar neue Stühle für die Besucher drin.
Nun fühlen sich einige Leute aber nicht so recht wohl, sie halten sich ziemlich lange in dem Haus auf und finden die Holzstühle dann doch etwas unbequem, so daß man sich entschliesst, etwas bessere, gepolsterte Stühle zu besorgen. Ja, das ist fein, von überall her kommt Lob und alle sind zufrieden.
Alle .....? Nein, aus einer Ecke kommt gemurmel. Es sei ja alles schön und gut, aber auf roten Stühlen könne man doch unmöglich sitzen, das erinnert doch zu sehr an die letzte Klassenreise, und die war einfach grauenvoll. Also beschliesst man auch noch ein paar Polster in Blau anfertigen zu lassen, damit der Frieden wieder hergestellt ist. Ja, das ist fein, von überall her kommt Lob und alle sind zufrieden.
Alle .....? Nein, aus einem Raum kommt leise zaghafte Kritik. Lederpolster, das wäre was schönes. Schliesslich hält man sich hier ja den ganzen Tag auf, da muss doch so ein bischen Mitbestimmung schon drin sein. Also macht sich der
Gastgeber nach seinem Feierabend noch schnell auf den Weg ins nächste Möbelhaus, um Lederpolster zu kaufen, in weiser Vorraussicht natürlich schon in Rot und Blau. Ja, das ist fein, von überall her kommt Lob und alle sind zufrieden.
Alle .....? Nein, nun kommt aus dem Erdgeschoss leichtes Murmeln. Schön bequem sind sie ja die neuen Stühle, in Leder und mit blauen Polster, aber warum haben die denn gar keine Armlehnen? Sollen wir es denn nicht bequem haben hier?
Nun ja, zum Glück hat der
Gastgeber gerade in der darauf folgenden Woche Urlaub, und so passt es dann, daß sowieso das Haus renoviert werden muss. Leider muss dafür eine Woche das Gebäude geschlossen werden, weil durch den Lärm und die Staubbelästigung doch kaum ein anständiges Gespräch zu führen wäre. Und so sei es, leider kommen die Arbeiten nicht so recht voran, dauernd klingelt das Telefon, wann denn nun endlich das Haus wieder eröffnet würde, aber trotzdem gelingt es durch harten Einsatz aller Helfer und durch einige Nachteinsätze das Haus wieder in neuem Glanz erstrahlen zu lassen, und die Eröfnnung findet wie geplant statt, .... mit Armlehnstühlen.
Als kleine Überraschung hat der
Gastgeber sich auch noch etwas einfallen lassen. Jeder Besucherbekam ein kleines Kästchen, in das die anderen Besucher kleine Steinchen legen konnten, und das jeder einsehen durfte. Wenn sie zufrieden waren mit der Art und Weise wie dieser Besucher sich im Haus benahm, dann legten sie ein grünes Steinchen in das Kästchen, wenn er unangenehm aufgefallen war, dann legten sie ein rotes Steinchen hinein. Dies konnte jeder beim Verlassendes Hauses so nebenbei machen, ohne das es ein anderer sehen konnte.
Nun gab es aber einige Leute, denen gefiel das ganz und gar nicht, sie verstanden nicht, warum sie soviele rote Steinchen in ihrem Kästchen hatten. Sie forderten, das jeder der ein Steinchen in eines der Kästchen legte, auch seinen Namen hinterlies und natürlich auch eine Begründung für diese Bewertung. So geschah es dann, daß es Gesetz wurde in diesem Haus, das jeder der ein Steinchen abgab, auch seinen Namen dazuschreiben musste.
Ja, das ist fein, von überall her kommt Lob und alle sind zufrieden.
Alle ..... ? Anscheinend nicht, dann immer öfter kamen Besucher beim
Gastgeber an und beschwerten sich. Sie fühlten sich zu Unrecht schlecht bewertet und stellten den Anderen zur Rede, bis dieser dann entnervt aufgab um um des Frieden Willen seine Einwilligung gab, das Steinchen wieder aus dem Kästchen zu nehmen. Den Schlüssel für die Kästchen hatte aber nur der
Gastgeber, und so machte er sich auf den Weg von Raum zu Raum um fälschlich vergebene Steinchen wieder einzusammeln. Hierfür war er bis tief in die Nacht unterwegs und fand kaum noch Zeit sich um wichtige Dinge zu kümmern. Und so bekam er gar nicht mit, daß es viele Besucher gab, die gar keine Steinchen mehr in irgendwelche Kästchen legten.
Bis er eines Tages auf jemanden traf, der ziemlich wütend auf einen anderen Besucher war. Er fragte was los wäre und bekam zur Antwort, das man doch nicht ein Steinchen vergeben würde, um danach Stundenlang mit demjenigen der das Steinchen bekam zu diskutieren. Dazu sei man schliesslich nicht hier. Ausserdem sei der Andere auch viel redegewandter als man selbst, und dann sollte man es sowieso lieber seinlassen.
Und so kam es, daß alle diejenigen die rhetorisch gut bewandert waren immer viele grüne Steinchen in ihren Kästchen hatten und alle anderen gar keine oder fast nur rote Steinchen.
Ja, das ist fein, von überall her kommt Lob und alle sind zufrieden.
Alle ..... ?
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Eine Nickpflicht kommt für mich schon aus dem Grunde nicht in Frage, weil dann der Grossteil der Community spätestens nach dem ersten PM Wechsel mit jemanden der ihnen rhetorisch überlegen ist, nie wieder Karma vergeben würde. Die fragen sich dann auch, ist es das Wert, das ich mich stundenlang mit irgendwelchen PMs beschäftige, nur weil irgendjemand sich auf den Schlips getreten fühlt? Muss ich mich dem aussetzen, wo ich doch genau weiss das ich nicht so sprachgewand bin?
Die grösste Gefahr ist die Angst. Egal ob vor Rachekarma oder einfach nur vor einem vielleicht peinlichem PM Wechsel oder einfach nur davor, bei der nächsten Frage die man stellt, einfach als Trottel hingestellt zu werden.
Was passiert, wenn derjenige nicht mit euch über seine Bewertung diskutieren will und euch einfach ignoriert? Bekomme ich dann wieder PMs mit der Bitte um Löschung eine "unberechtigten Karmas"?
Ich habe heute schon so eine von den "angedrohten" PMs bekommen. Leider denke ich der Verfasser merkt nicht einmal wie albern das Ganze ist.
So langsam bekomme ich auch das Gefühl, einigen ist hier das Ziel aus den Augen verloren gegangen. Bei denen geht es nur darum ihren Willen durchzusetzen. Die Argumente wiederholen sich bis zum Erbrechen und es wird mit allen Mitteln nach Befürwortern gesucht. Unterschreibt ihr eigentlich bei jeder Wahl, jeder Bewertung auch immer mit eurem Namen?
Und bevor jetzt wieder alle entrüstet aufschreien, denkt daran das ich das zumindest hier bei der Karmavergabe nachprüfen kann und auch schon getan habe.