just_fre@kin schrieb:
Das Nutzen und das Potenzial für den Endverbraucher ist genauso groß wie bei 3D und damit für den Massenmarkt nicht attraktiv genug.
Ich habe manches im Thread überflogen, aber wie sind eigentlich deine Erfahrungen mit VR?
Virtual Reality (und AR und XR, aber vor allem VR) ist mit 3D absolut nicht zu vergleichen!
Wie schon gesagt wurde, gibt 3D einfach normalen Spielen eine weitere Ebene - das kann ein beeindruckender Effekt sein, aber es verändert das Gameplay einfach überhaupt nicht.
Beim Nintendo 3DS konnte man auch den 3D-Effekt ausschalten und Nintendo hat sogar eine Version des Handhelds ohne 3D-Display veröffentlicht - weil die Spiele eben auch grundsätzlich ohne 3D spielbar waren.
VR mit getrackten Controllern (oder Handtracking) ist ein Gamechanger und ändert Gameplay komplett.
Du siehst nicht einfach von einer festen Position in einen Kasten mit einer dreidimensional dargestellten Welt, du BIST in der Welt!
In VR Rennspielen nutze ich das erste Mal völlig natürlich in der Cockpitperspektive den Rückspiegel - weil ich im Auto sitze und zum Umschauen nicht vorsichtig den rechten Analogstick genau so weit bewegen muss, dass ich das was ich sehen will sehe aber bitte nicht zu weit, weil ich dann die Strecke nicht mehr sehe - ich drehe einfach meinen Kopf!
Große Dinge sind in VR riesig, da man nur dort Größenverhältnisse anhand der echten eigenen Wahrnehmung aufnehmen kann. Wenn ich vor einem großen Kampfmech stehe ragt der über mich und ich bin zwischen seinen Beinen ganz klein.
Das ist das Intro von RIGS, einem VR-Mechshooter damals zum Start der PSVR. Flat ist alles was man dort sieht total banal und prätentiös. In 3D wäre es wahrscheinlich sehr cool anzusehen, bei einer großen Leinwand. Aber in VR haut es einen einfach um!
Der überwiegende Teil der Shooter gibt auch übliche Steuerungsschemata auf - man wählt die Waffe nicht durch eine Auswahl auf dem Steuerkreuz oder sowas - die Waffen sind an realistischen Stellen über den Körper verteilt - die Pistole im Holster an der Hüfte, das Gewehr greift man indem man über die Schulter greift. Man lädt nicht über einen Tastendruck nach sondern zieht das leere Magazin aus der Waffe, greift ein neues von der Weste, schiebt es in das Gewehr lädt das Gewehr durch. Zum Zielen zielt man wie mit einer richtigen Waffe.
(Und nein, Lightgunshooter kommen nicht einmal ansatzweise in die Nähe des Realismus von VR was das Waffenhandling betrifft)
Bei Tätigkeitssimulationen imitiert man nicht einfach Bewegungen indem man Analogsticks kreisen lässt oder im richtigen Rhythmus eine Taste drückt - man vollzieht jede Bewegung so wie im RL. Bei Kochsimulationen hackt man Zwiebeln indem man "Zwiebeln hackt"!
Oder auch grundsätzlich: Beide Hände, die Blickrichtung und theoretisch auch die Laufrichtung sind vollständig voneinander entkoppelt! Ich kann gleichzeitig mit der rechten Hand ein Schwert schwingen und mit der linken einen Zauberspruch durch eine Bewegung (!) ausführen, dabei in die eine Richtung schauen und in die andere Richtung laufen.
Das ist in einer mausgesteuerten oder gamepadbedienten Welt nicht möglich, wo "Hände" eigentlich nur ein grafisches Element eines Charakters sind, der eigentlich nur eine Kamera mit Fadenkreuz ist und man in die eine Richtung schaut (und schießt) und mit Glück noch in eine andere laufen kann.
Auf der Flucht vor Gegnern mit der Pistole in der Hand nach vorne schauen und Gegner vor einem damit beschießen, gleichzeitig aber hinter einem einhändig verfolgende Gegner blind mit einem Gewehr beschießen... das geht nur mit Handtracking und das ist nur in VR sinnvoll.
Blaexe schrieb:
Das ist nur ein Beispiel was stark auf Gaming fokussiert ist, aber die Möglichkeiten sind fast unendlich. Für zuhause eine XR Brille. Für draußen eine schlanke AR Brille. Niemand würde das nicht wollen, weil die Vorteile überwältigend wären.
Ja! Vor gut 15 Jahren waren Smartphones auch noch was für "reiche Schnösel" und niemand wollte ein Handy jeden Tag aufladen. Nur ist das vollkommen akzeptiert, alle haben ein Smartphone und machen
alles darauf!
Und wo man früher noch mit zwei freien Händen durch die Gegend lief hat man nun eine Hand verloren, die muss nämlich das Smartphone halten! Da ist so ein wenig Brille tragen echt kein Problem.