@buzz89
Demokratie hat auf dieser Welt viele Gesichter.
Das mit dem 'Teegeld' hast du sehr richtig erkannt, die Korruption ist dabei nicht nur seit Jahrtausenden ein Sorgenkind Chinas sondern ganz Asiens, ob Laos, Kambodscha, Myanmar, Vietnam, Singapore, Korea oder die Philippinen, ohne ein angemessenes 'Teegeld' das lange Beamtenwege in vielen Fällen erstaunlich abkürzen kann geht vieles nicht.
Der Fairness halber muß man aber auch dazu sagen, daß die Wähler sich an dem Phänomen Korruption ebenfalls gesund stoßen, so ist in Südostasien kein Wahlberechtigter so 'dumm' ohne entsprechendes 'Teegelder' überhaupt an die Wahlurne zu gehen.
Im Westen wie im Osten gilt dabei ein und derselbe Grundprinzip, vor der Wahl wird viel versprochen was hinterher nicht eingehalten wird.
Im Gegensatz zum Westen, lassen sich das die Asiaten dies aber so nicht gefallen, daß widerspräche ihrem Demokratiegefühl. Also läßt sich der gewitzte Chinese, Vietnamese, Thailänder oder Koreaner für seine Stimme vorab mit einem Teegeld dafür ausbezahlen.
Wie sagte mal eine Slumbewohnerin auf den Philipinnen so treffend auf die rhetorische Frage der westlichen Reporterin zum Thema wie wunderbar doch die Demokratie sei:
"Demokratie?
Demokratie finde ich prima!
Das ist toll, da gibt es so viele Parteien.
Und jede schenkt mir ein Tshirt und gibt mir Geld wenn ich für sie demonstrieren gehe!"
Diese Frau hat den Kern der Demokratie vestanden. Da sich sowieso keine der Parteien wirklich auch nur ansatzweise um ihre Belange kümmert, partizipiert sie wenigstens vom System als solchen.
Unter diesem Aspekt sind uns die Asiaten in Sachen Demokratie schon ein paar Schritte vorraus
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