Arabische Welt - Viva la Revolution

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Bei den Vereinten Nationen gibt es einen ausführlichen Artikel mit Nachweisen dazu: http://unpan1.un.org/intradoc/groups/public/documents/CAIMED/UNPAN019179.pdf

Von der SSA gibt es auch einen kurzen Überblick zum Sozialsystem Libyens: http://www.ssa.gov/policy/docs/progdesc/ssptw/2008-2009/africa/libya.pdf bzw. noch aktueller: http://www.ssa.gov/policy/docs/progdesc/ssptw/2010-2011/africa/libya.pdf

Insofern kann man das auch gegenprüfen. Die Frage ist allerdings ob a) diese Punkte die negativen Seiten der Gaddafi-Administration überwiegen (vgl. u.v.a. auch http://www.reporter-ohne-grenzen.de/fileadmin/rte/docs/Libyen.pdf) und ob b) die bestehenden Rechte und Punkte tatsächlich heute infrage stehen ...
 
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Du hast recht, es ist nicht klar ob diese Privilegien abgeschafft werden oder nicht. Aber wenn ich das richtig sehe, nennt AI im Wesentlichen 2 negative Punkte der Gadaffi Regierung: 1. Politische Unterdrückung andersdenkender und 2. Verfolgung und Misshandlung von Flüchtlingen, in der Regel von politischen Flüchtlingen.

Ich will beides nicht verteidigen, aber in einem Stammessystem (bzw. einem Staat mit vielen gegeneinander gerichteten Stämmen) wirst du stets eine politische Unterdrückung haben. Und dazu muss das Land nicht einmal aus sich seit Jahrhunderten feindlich gesinnten Stämmen bestehen, siehe einfach Kosovo und die dortige Unterdrückung der serbischen Minderheit oder Rumänien und die Unterdrückung der Sinti und Roma oder die USA mit der politischen Diskriminierung von Mexikanern und Farbigen. Und diese Liste könnte ich beliebig fortsetzen.

Wenn man im Übrigen über politische Verfolgung spricht, muss einmal klar sein, was die Ursachen sind und welche politischen Wünsche die Verfolgten haben. Radikale Kräfte, die versuchen den Staat zu stürzen werden in jedem Land verfiolgt. Was ist denn Guantanamo? Es ist nichts anderes als ein Gefängnis für politisch anders denkende. Auch wenn die US Regierung behaupten es sein Terroristen und Kriegsverbrecher. Aber alleine die Tatsache, dass dort auch amerikanische Staatbürger sitzen oder saßen, wenn auch nicht viele, macht das Gefängnis zu einem Folterknast für politisch verfolgte.

Damit kommen wir zur Misshandlung von Flüchtlingen. Nun diese geschah mit unseren Einvernehmen und unseren Geldern. Folglich also indirekt in unserem Auftrag, denn wir wollten diese Flüchtlinge nicht haben und Gadaffi wollte sie nicht 30 Mal zurückholen müssen.
Auch hier muss man wieder in die Welt schauen: Siehe mexikanische Grenze und wie locker und lässig hier Wirtschaftsflüchtlinge behandelt werden. Oder nennen wir sie einfach Illegale!

Wie gesagt, ich finde die Verbrechen, die gegen die Menschlichkeit verübt wurden und werden (natürlich auch in Libyen) katastrophal, aber man kann das alles nicht ohne Zusammenhänge betrachten und genau diese fehlen in dem Bericht und fast in jeder Diskussion zu diesem Thema!
 
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Zusammenhänge? Klar, aber Menschenrechte sind universell, das ist ja gerade der Witz ... Im übrigen lies Dir mal den Bericht von Reporter ohne Grenzen durch, mit dem Begriff 'Radikale' kann man so ziemlich alles rechtfertigen. Insofern helfen Relativierungen nicht. Eine Menschenrechtsverletzung wird nicht durch eine andere aufgehoben. Zudem war das nur der AI-Bericht von 2010, arbeite Dich mal nach 'hinten' ...

Außerdem wollte ich damit verdeutlichen, dass oben angeführte Punkte (Sozialsystem, Alphabetisierungsrate usw.) einen überzeugten Rechtfertiger der NATO-Operation nicht vom Gegenteil wird überzeugen können, die Argumente gehen direkt ins Leere, denn es ging darum, dass die Regierung gegen das eigene Volk vorging, militärisch und organisiert, und das kann naturgemäß nicht sowas wie ein Sozial- und Gesundheitssystem aufwiegen.
Die Argumentationsstrategie müsste davon ausgehen, dass man a) in dem land mehr Chaos und mehr Opfer geschaffen hat (es hätte im März schon alles vorbei gewesen sein können), b) substantiell und unangemessen Infrastruktur zerstrört hat, c) leuten zur Macht verhilft, die es vielleicht nicht besser machen und d) politisch für die Region und für die nachbarn unberechenbar sein können sowie dass e) die wahren Interessen der NATO im Grunde nur hegemonialpolitischer Natur waren.

Da ist das Sozialsystem ein gaaanz untergeordneter Punkt, würde ich sagen. Im Gegenteil finde ich diese Tendenz problematisch: man schafft somit eine Art Legende und verklärt die Gaddafi-Administration (dazu gibt es bereits youtube-Videos, natürlich), und dies verstellt eigentlich nur den Blick auf das Wesentliche, stattdessen sieht man alles nur schwarz oder weiß. Das ist pure Taumelei. In der DDR gab's immerhin genug Kindergartenplätze ... nur sagt das irgendwas über die Legitimität bzw. die Rechtmäßigkeit des Vorgehens einer Administration im Allgemeinen? Nicht wirklich. Da könnte man auch gleich mit Autobahnen oder toller Familienidylle und -Werten dahervagabundieren. ;)
 
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gaddafi-administartion ist zu umfangreich gegriffen. denn teile dieser administration sind heute auf seite der badelatschen und radikalen und natürlich unserer seite. zum beispiel der ex-innenminister vom grünen libyen, der herr Mustafa Mohamed Abud al-Dscheleil, war während seiner amtszeit für (langjährige) haftstrafen und todesurteile verantwortlich. auf dessen konto ging auch die geschichte mit den bulgarischen krankenschwestern. udn genau dieser herr ist für sein handeln selbst verantwortlich, auch wenn er es heute anderen anlasten möchte. man könnte jetzt spekulieren, ob gaddafi dabei seine hand im spiel gehabt hat oder nicht. vermutlich nicht, denn andernfalls hätte sich Saif al-Islam al-Gaddafi nicht persönlich für die freilassung der islamisten eingesetzt. dafür hat er sich mitlerweile entschuldigt.

das man eine legende schafft, hätte man wissen können/ müssen. spätestens seit dem öffentlichen lynchen eines gaddafi oder wenigstens eines, der so aussieht, war die legende und der märtyrer geboren.

AI? deren berichte sollen den nato-bombenterror rechtfertigen? das die libysche regierung gegen das eigene volk vorging, gehört noch immer ins recih der fabel.
 
AI? deren berichte sollen den nato-bombenterror rechtfertigen?

Du liest nicht richtig. Das sind dokumentierte Fälle, die zeigen, was u.a. passiert ist, und daher sind sie wichtig (wie übrigens auch in diesem, gegenteilig gelagerten Fall: http://www.sueddeutsche.de/politik/menschenrechte-in-libyen-amnesty-wirft-neuer-libyscher-regierung-folter-vor-1.1162065 bzw. http://images.derstandard.at/2011/10/13/mde190362011en.pdf). Sie sollen in meinen Augen nichts rechtfertigen (ich schon gar nicht), ganz im Gegenteil: man darf nicht dazu übergehen, die Herrschaft Gaddafis in einem falschen Licht zu betrachten. Die Ereignisse um Lockerby und La Belle sind auch schon vergessen worden?

das die libysche regierung gegen das eigene volk vorging, gehört noch immer ins recih der fabel.

Wirklich? Ist das jetzt Deine persönliche Meinung oder tatsächlich belegbar? Sind von Dir herangezogene Bilder und Videos grundsätzlich glaubhafter als diejenigen anderer? Wird bei Dir so schnell aus Meinung Gewissheit? Ich weiß ja, einfache Weltbilder sind ja irgendwie bequem, aber zu einer Lösung kommt man so nicht. Die im Februar beginnenden, daraufhin gewaltsam niedergeschlagenen Massendemonstrationen waren auch alle Einbildung, oder wie?

der herr Mustafa Mohamed Abud al-Dscheleil, war während seiner amtszeit für (langjährige) haftstrafen und todesurteile verantwortlich. auf dessen konto ging auch die geschichte mit den bulgarischen krankenschwestern. udn genau dieser herr ist für sein handeln selbst verantwortlich, auch wenn er es heute anderen anlasten möchte
Auf dieser Ebene kann man sich schon besser unterhalten. Ein wenig in Tiefe zu gehen, schadet nicht. Hier wird's nämlich überhaupt erst interessant: inwieweit bleibt der alte Staatsapparat ggf. der selbe, wenn zahlreiche alte Würdenträger sich positionieren und Ämter übernehmen? Wo kommen die Leute im Einzelnen her?

Das Schwarz/Weiß-Gefasel von böser Nato und pösem Diktatur hat sich seit etlichen Seiten schon merklich überlebt. Wie wäre es damit, die Schützengräben zu verlassen? ;)
 
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meinen schützengraben habe ich vor jahrzehnten verlassen ;-).

natürlich ist etwas in libyen passiert. nur diese berühmten bombardierungen von zivilisten durch die grüne libysche armee haben so nicht stattgefunden. das sind höhrensagengeschichten, die man als die wahrheit verkündet hat. unabhängige untersuchungen gab es nicht, waren nicht gewollt.

das ist einfach ein fakt. es wurde nicht unabhängig ermittelt, obwohl auch das angeboten wurde. und was nicht ermittelt wird, so daß man es auch beweißen kann, hat rechtlich nicht stattgefunden.

noch mal zurück zum februar. ja, es wurde demonstriert. vermutlich in vielen punkten auch zu recht. und unbeaffnet. wie in bahrein. aber irgendwann wurden aus den friedlichen demontsratione "demonstration" unter einsatz von waffen. er wurde geplündert, überfallen, gebrandschatzt, gemordet. böse stimmen sagten, das ab diesem punkt nicht-einwohner mit waffen in benghazi auftauchten. das kann sein, oder auch nicht. und ab da griffen die sicherheitsleute durch. so wie überall das gemacht wird. auch in bahrein. aber dort hat man die unbewaffneten zusammengeschossen. es wurde nicht gewartet, das die waffen woher bekommen. es gab etwas über 100 tote in benghazi. auf beiden seiten des kofliktes. und nicht tausende, zehntausende etc.

ob es massendemonstrationen waren? so mit richtig vielen menschen? wo möglicherweise mehr leute kommen als die stadt einwohner hat?

im aktuellen bericht des ICC steht auch nichts davon.

ämter übernehmen würde ich nicht sagen. eher ämter nehmen. nur kännen die rumregieren wie sie wollen, wenn die nächte ebene darunter einfach nicht mitspielt. also wenn die große versammlung der libyschen stämme erklärt, das das nicht ihre regierung ist, dann ist das nicht deren regierung. mit allen konsequnzen.

dieser al-Dscheleil soll anfang des jahres mehrere mrd. $ an libyschengeld unterschlagen haben.

ansonsten haben sich die beführworter einer umfassenden privatisierung der libyschen wirtschaft auf die andere seite geschlagen. mehr oder weniger verärgert, als das abgeblasen wurde. udnd er eine oder andere hat schon den tod gefunden. der ex-arbeitsminister getsren bzw. vorgestern.

bemerkenswert ist auch, das der eingeflogene neue ministerpräsident nicht nur seit 35 jahren in den usa lebt, sondern auch engste beziehungen zur us-ölwirtschaft hat. damit dürften die französishcen ölambitionen geschichte sein.

meine bilder? ob die stimmen? stimmen die der anderen seite?

lockerby? es dürfte sich doch herumgesprochen haben, das es so nicht war, wie es dargestellt wird. ob libyen oder irgendwer aus libyen irgendetwas damit zu tun hat, ist äußertst zweifelhaft.

zu der la-belle-geschichte kann ich aber nichts sagen.
 
meine bilder? ob die stimmen? stimmen die der anderen seite?

Keine Ahnung, nur darfst Du Dich nicht dazu versteigen, Deine Ansicht als die einzig wahre zu verkünden, und genau das machst Du, Du konstruierst Dir ein Bild zusammen, das zumindest zweifelhaft ist. Im übrigen möchte ich Dir nahelegen, solche Sätze

wo möglicherweise mehr leute kommen als die stadt einwohner hat?

zu unterlassen. Du argumentierst nicht, Du suggerierst und baust darauf weitere Thesen auf. Das geht so nicht. jedenfalls sind die Berichte durchaus vorhanden: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,746643,00.html, http://english.aljazeera.net/news/africa/2011/02/201121716917273192.html. Auch alles falsch, alles ohne Grundlage? jetzt mal Tacheles: die Behauptung, da sei kaum etwas gewesen, ist waghalsig angesichts des sich daraufhin formierenden Aufstandes.

Zu den Flugangriffen: weshalb desertierten Piloten ausgerechnet im Februar, wenn doch gar nicht auf Aufständische geschossen werden sollte? Insofern ist die Äußerung, dass das Ganze ja nur ein einfaches 'Durchgreifen der Sicherheitskräfte' sei, eine ziemlich merkwürdige Sache, man könnte es auch schlicht einen Euphemismus nennen. Ich frage mich, unter welche Begrifflichkeit man z.B. die Tätigkeiten der Polizei im Rahmen der G12-Gipfel subsumieren wollte. Nur damit das klar ist: ich war und bin kein Befürworter des Natoeinsatzes, aber so, wie hier selektiv Informationen aufgenommen und verbreitet werden, wie sie der eigenen Facon entsprechen, geht auf keine Kuhhaut.

lockerby? es dürfte sich doch herumgesprochen haben, das es so nicht war, wie es dargestellt wird.

Nicht bei mir bzw. bei Wiki. Und wer ist 'es'? Genau das meine ich: um eine Seite zu diskreditieren beginnt man die andere Seite zu verharmlosen, und Dinge kleinzureden, z.T. nur durch lockere Nebensätze. Also nochmal: die Diskussion soll hier weg von purem Lagerdenken!

PS: Bitte füge doch auch Quellen an zu Deinen Bemerkungen.
 
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Da ist das Sozialsystem ein gaaanz untergeordneter Punkt, würde ich sagen. Im Gegenteil finde ich diese Tendenz problematisch: man schafft somit eine Art Legende und verklärt die Gaddafi-Administration (dazu gibt es bereits youtube-Videos, natürlich)

Prinzipiell gebe ich dir recht, abr die Frage ist, warum ist er militärisch vorgegangen? schauen wir uns dazu den link an bezüglich Syrien und Türkei. Da werden paramilitärische Truppen an der Grenze "beschützt" und natürlich nicht mit Waffen versorgt! Willst du gegen paramiitärische Truppen mit der Polizei vorgehen?

Genauso verhielt es sich im Kosovo oder Kroatien. In irgend einer Form wurden hier Separatisten mit Waffen versorgt, die dann Polizeistationen und kleine Militärposten angegriffen haben. Als dann die Serben mit schweren Waffen vorgerückt sind, wurden sie plötzlich zu bösen Massenmördern. Scheinbar waren sie dann aber doch nicht ganz so schlimm. Ob dem nun so war oder nicht, kann ich persönlich gar nicht mehr beurteilen.

Ich persönlich weiss nicht, wie es dazu kam, dass plötzlich schwere Waffen in Libyen zum Einsatz gekommen sind. Weisst du es? Ich weiss auch nicht, wer als erstes geschossen hat, aber im Zweifel waren es eben diese radikalen Kräfte die man definieren kann wie man will, heutzutage bezeichnet sie jeder als "Terroristen".

Der Aspekt des Sozialsystems und der Tatsache, dass es den Libyern mal abgesehen von politischen Rechten im Sinne der freien politischen Entwicklung, nicht so schlecht ging, wie die Medien es vor Beginn der Auseinandersetzungen gerne verbreitet haben, sind für mich durchaus relevant um zu verstehen, wer da eigentlich den Aufstand geprobt hat. Denn scheinbar sind es eben diese radikalen Kräfte gewesen. So wie es für mich aussieht haben die mit dem Feuer gespielt und Gadaffi hat lediglich reagiert. Das ganze breitete sich immer weiter aus bis auch Leute erfasst wurden, die am Anfang nichts mit dem Konflikt/Aufstand zutun hatten (just my 2 cents).

Kurz um: Es macht Sinn zu schauen wie es den Libyern ging um zu verstehen, was eigentlich in dem Land passiert ist. Schlechte soziale Systeme haben in der Geschichte oft zu Aufständen und Revolutionen geführt. Was denkst du warum Bismarck seiner Zeit soziale Reformen durchgeführt hat oder warum es in Deutschland relativ ruhig ist, während unsere großen Nachbarn brennen von Zeit zu Zeit? Und was denkst was passieren wird, wenn sich die Lage eben in diesen Ländern oder bei uns weiter verschlechtern sollte?
 
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Helios co. schrieb:
Kurz um: Es macht Sinn zu schauen wie es den Libyern ging um zu verstehen, was eigentlich in dem Land passiert ist.

Richtig, aber genau diesen Punkt hat man hier noch nicht im Geringsten beleuchtet. Auf der einen Seite wird so getan, als seien dies Informationen, die irgendwie nicht so richtig publik seien (findet man durch zwei Minuten googeln u.a. in den von mir gebrachten Quellen) und daher hier quasi verheimlicht werden und auf der anderen Seite benutzt man das Argument Sozialsystem um zu suggerieren, dass es auf deutsch gesagt 'doch irgendwie nett war' in Gaddafis Libyen. Darauf wird dann wieder die These aufgebaut, das mit den Menschenrechten sei ja ebenfalls nicht so schlimm gewesen usw. ... Und, sorry, das geht hier am Thema vorbei.

Wenn man sich hier dies ansieht, und mögliche Motivationen der Aufständischen ergründet, dann käme man auch weiter, aber nicht so, wie es hier weitgehend bisher ablief. Zur Aktivität Al Quaidas habe ich bisher nur ein Video mit ihrer (?) Fahne gesehen. Gibt es dazu Berichte? Wie groß war der Einfluss ausländischer Söldner? Zuerst hieß es noch, Teile der regulären Armee seien nach und nach abgefallen. Und so weiter und so fort ...

Ich weiss auch nicht, wer als erstes geschossen hat, aber im Zweifel waren es eben diese radikalen Kräfte die man definieren kann wie man will

Nein, entschuldigung, diese Schlufolgerung ergibt sich mir in keinster Weise, nicht einmal 'im Zweifel'. 'Im Zweifel' halte ich mir beide Varianten vor Augen und erachte beides als gleichermaßen 'wahrscheinlich'. Und dies erlaubt nicht, darauf aufbauend wechselseitig als Lüge zu bezeichnen, wenn es der einen oder anderen Seite gerade so passt. Im Gegenteil: die Demonstrationen in Tunesien und Ägypten als parallele Ereignisse in Analogie könnten zeigen, dass die 'Radikalen'-Variante eben die Unwahrscheinlichere wäre.

In irgend einer Form wurden hier Separatisten mit Waffen versorgt, die dann Polizeistationen und kleine Militärposten angegriffen haben. Als dann die Serben mit schweren Waffen vorgerückt sind

Das problem war eher, dass man sich als Nato extern in eine interne, ethnisch motivierte Fehde eingemischt hat ... Insofern: ähnliches Problem der Einmischung wie Libyen, aber doch im Einzelnen nicht vergleichbar, da anderes Ereignis und somit andere Faktenlage.
 
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wo stecken diese deserdierten teile der armee? in dne videos und bildern der badelatschen sieht man nur leute, die von dem, was sie tun, wenig bis keine ahnung haben. weder ein hauch von disziplin (die essentiell für eine armee ist), noch irgendwelche militärischen fähigkeiten werden präsendiert. dabei wäre es für die andere seite ungemein wichtig, wenn man richige streitkräfte besitzen würde, das man die auch präsendiert. vor allem, wenn es sich um libyer handeln würde.

das man die ausländischen truppen und söldner nicht zeigt, dürfte jeden einleuchten. sonst wäre die geschichte von den libyern, die sich befreiten schnell verflogen.

und nein, tunesien und ägypten kann man nicht mit libyen vergleichen. da waren die gründe zu unterschiedlich.
 
in dne videos und bildern der badelatschen sieht man nur leute, die von dem, was sie tun, wenig bis keine ahnung haben. weder ein hauch von disziplin (die essentiell für eine armee ist), noch irgendwelche militärischen fähigkeiten werden präsendiert.

Richtig, das würde aber zunächst für paramilitärisch organisierte Zivilisten sprechen ... Wer sagt, dass es nicht so gewesen sein kann?

das man die ausländischen truppen und söldner nicht zeigt, dürfte jeden einleuchten. sonst wäre die geschichte von den libyern, die sich befreiten schnell verflogen.

Also sehe ich das richtig, es gibt gar keine Hinweise/Belege für irgendwas, nur das, was Du Dir so denkst ...

und nein, tunesien und ägypten kann man nicht mit libyen vergleichen. da waren die gründe zu unterschiedlich.

Waren sie das? Wer sagt das und wo? Ist das irgendwo mal aufgearbeitet worden? Oder ist das eine weitere, 'erschlossene' Voraussetzung dafür, dass es so war, wie Du Dir das vorstellst?
 
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JA das waren sie, dass Lybien komplett anders als Tunesien und so weiter abgelaufen ist, wurde schon mehrmals aufgearbeitet, auch in diesem thread, und eigentlich hat bisher auch noch keiner was anderes behauptet.
Oder wolltest Du einfach nur mal so generell alles anzweifeln was hal so schreibt....
 
Es ging mir um die konkrete Ausformung der Demonstrationen, wer dort was gefordert hat usw. Auch in Libyen gab es die 'Facebook'-Fraktion (vgl. auch http://www.dawn.com/2011/02/28/terbil-the-face-of-libya-revolt.html), die vergleichbare Forderungen wie in Ä bzw. Tu erhoben hat ... Gegen Korruption, Vetternwirtschaft, Rechte usw.

Oder wolltest Du einfach nur mal so generell alles anzweifeln was hal so schreibt....

Nein, ich empfehle Dir einfach mal eine erneute Lektüre dieser Seite.
 
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die kataris haben selber gesagt, das sie mit hunderten (!) soldaten/ offizieren von anfang an in libyen waren. das ist deren aussage!

die spanische verteidigungsministerin sagte, das mit ende des bombeneinsatzes alle spanischen truppen das land verlassen.

und die briten und franzosen haben es mehrfach kommuniziert, das ihre einheiten im land sind. u.a. auf jagd auf die gaddafi's.

und selbst wenn das paramilitärisch organisierte waren, hat der libysche staat das recht, denen die waffen wieder abzunehmen. so wie überall auf der welt.

und wenn es paramilitärischee gewesen sein sollten, dann hätte irgendeiner von den vermuteten überläufern denen ein wenig vom waffenhandwerk beibringen können oder sollen.
 
Ja, es waren 'Hunderte' da. Und es wird betont, dass katarische Soldaten 'Partner' waren. Nur, wie gewinnt man am Boden mit wenigen Hunderten Soldaten einen Krieg gegen eine konventionelle Armee? Die Fremdsteuerung kann demnach nicht so massiv gewesen sein wie Du es suggerierst.

Die von Dir angeführten Kommandos waren wohl für Spezialeinsätze vorgesehen, für den Frontkrieg aber nicht, also irgendwer wird ja die masse der Rebellenarmee gestellt haben ...
 
wessen partner? partner, die in ein souveränes land einmarschieren?

hunderte soldaten sind auch eine konventionelle armee. klein zwar. aber konventionell und armee. und irgendwie und irgendwann müssen die samt ausrüstung ja nach libyen gekommen sein.

die libysche armee hat ca. 50 000 mann an landmacht. und die über die riesige libysche fläche verteilt. da machen es ein paar hundert ausgebildete auf der anderen seite schon was aus.

spezialeinsätze? kann sein, muß aber nicht. aber wenn dann auch in einem souveränen land.

wie nennt man es, wenn ein land sein militär in ein anderes land einmarschieren läßt, ohne das man vorher von diesem land in irgend einer form bedroht wurde?

wer die rebellenarmee stellt(e) alle möglichen aus aller herren länder. auch aus libyen, die masse aber aus anderen ländern. bezeichneterweise haben moslems moslems abgeschlachtet. und das auf die nicht feine art. und heute protestieren diese in tripolis und benghazi gegen den übergangsrat wegen ausstehender bezahlung.
 
Es gab genug Überläufer die aktiv in der Armee gedient haben oder hatten.
Es war aber schlicht keine Zeit die Rebellen in so kurzer Zeit adäquat aus zu bilden.
Folglich hat man sich auf das wichtigste beschränkt und sie gleich an die Front geschickt.
Der Umgang mit der Waffe (zielen, reinigen und laden) und Kommunikation.

Ohne Spezialeinheiten und Geheimdienstmitarbeiter wären Luftschläge unmöglich gewesen.
Die Satellitentechnik ist kein Allheilmittel, und man kann nicht jedem dahergelaufenem Rebellen trauen folglich mussten Ziele am Boden verifiziert werden.
Deutschland hat wohl auch seinen Teil dazu beigetragen, der BND ist in vielen Arabischen Ländern schwer aktiv.
 

Lies doch die verlinkte Quelle. Wenn Du auf den Begriff 'Invasion' anspielst, verkennt das die Möglichkeit, dass man um Unterstützung gebeten haben könnte, so wie der Übergangsrat auch um eine Verlängerung des Nato-Einsatzes gebeten hat. ;)

Ansonsten, wie man mit wenigen Hundert Mann Tripolis gleichzeitig von drei Seiten angreift, ist mir schwer erklärlich. Ist es so schwer für Dich anzunehmen, dass ein signifikanter Anteil von Zivilisten die Armee gestellt haben könnte?
 
Naja vor dem Run auf Tripolis stand man ja noch vor einer weit grösseren Aufgabe, man musste Libysche Armee zurückschlagen die schon vor den Toren Bengasis war.
Gaddafi hat mehrmals ganz klar gesagt das er die Aufständischen mit harter Hand niederschlagen wird.
Und im März hat er dies noch mit allen Mitteln getan.
 
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