Arbeiten in der IT

Skysnake schrieb:
aber auch 87k sind keine 90k.
Nein, aber das ist ja auch eine Gehaltsvorstellung und kein genannter Fixbetrag. Bisher hat da bei mir noch jeder Arbeitgeber ein Angebot gemacht, welches darunter lag. Das konnte ich auch schon weg verhandeln, ich war aber schon mehrere Monate im Bewerbungsprozess und hatte durch schwierige Kündigungsfristen etwas Druck. Ich hätte da eventuell auch noch verhandeln können, zu dem Zeitpunkt hätte das dann aber weitere 3-4 Wochen verzögert und mich ein weiteres Quartal gekostet.
Skysnake schrieb:
Wird dann der Differenzbetrag noch als Zulage drauf gehauen oder sie läuft das?
Ich weiß nicht welchen Differenzbetrag du meinst, die übertarifliche Zulage kommt auf das Grundgehalt + LZ oben drauf und ist somit auch in der Berechnung für Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld, T-Zug und T-Geld enthalten. Die übertarifliche Zulage kann laut den Tabellen mehrere hundert Euro ausmachen, bei einem meiner Kollegen mit 2 Jahren BE sind es 75€, bei mir etwas mehr als 100€.
Skysnake schrieb:
An die Betriebsrente hatte ich jetzt gar nicht gedacht, dass die die da einrechnen könnten...

Bei meinem jetzigen Arbeitgeber kam das auch einfach on Top dazu. So kenne ich das an sich auch. Davon habe ich ja erst irgendwann mal was.
Ich hatte vorher keine Betriebsrente, finde es in der Rechnung auf die Gehaltsvorstellung aber trotzdem falsch, zumal ich mir ziemlich sicher bin, dass ich von der nichts haben werde, da ich keine 3 Jahre im Unternehmen bleibe.
 
Rickmer schrieb:
@WhiteHelix Darf man fragen, von welchen Konditionen du weg gewechselt bist?
Klar. 30 Tage Urlaub, Firmenwagen mit 1% (ca. 420€), 48.000 Jahresgehalt. Quasi Vertretung für meine Teamleiter, Stress ohne Ende und zum Zeitpunkt meiner Kündigung knapp 250 Überstunden. War da noch im Außendienst, also teilweise 12h am Tag unterwegs. War dann irgendwann einfach zu viel in der Firma, sowohl Arbeit als auch interne Themen. Ich war quasi seit Tag 1 dabei (bin 1 Jahr nach Gründung eingestiegen und war der 3. in der Technik) mit einer der Firmenältesten MA. Hab einiges an Portfolio in die Firma mit gebracht, neue Themenbereiche etc. aber das bringt mir alles nix wenn der Rest nicht passt.
 
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Skysnake schrieb:
@AdditionalLayer aber auch 87k sind keine 90k.

An die Betriebsrente hatte ich jetzt gar nicht gedacht, dass die die da einrechnen könnten...

Deswegen studiere die kleine Tabelle die dir HR zeigen wird ganz genau. Bei mir war es wie bei @AdditionalLayer. Erstes Jahr war naja und dann zieht das Gehalt stark an weil du dich für viele Boni qualifizierst, LZ nach 6 Monaten etc.

Perspektive bei IG Metall ist oberhalb EG15 echt dünn - bei uns wird regulär bis EG16 bezahlt und extreme Exoten und "Altlasten" bei der Bewertung haben noch EG17. Im Regelfall wird ab EG16 in AT übergeleitet - bei uns.

Der Rechner passt - mit EG16 kommst du auf ~100k bei realistischen Parametern bzgl. LZ etc.

Wegen Entwicklung: Frag ruhig welche Ziel EG die Stellenbewertung hat (auf die Headhunter kann man sich da teilweise nicht ganz verlassen). Wenn die EG15 hat und du 15 zum Einstieg bekommst entwickelst du dich auf der Stelle erstmal nirgends mehr hin und die IG Metall Konzern Mühlen mahlen langsam im Regelfall :D
 
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Ich bin E8 und bei uns ist E9 höchste Stufe. Ka, warum. Auf jeden Fall wollte ich gar nicht in die höchste, da dort z.b. 16 Überstunden erwartet werden. Bei uns steht aber nix zu Leistungszulage... IGM NRW. Nur 30€ VWL monatlich
 
NRW geht die Tabelle bis E14. Bis E13 sieht das ca immer wie eine Stufe schlechter in BW aus. E14 ist dann dan 28Monaten aber besser als alles in BaWü laut Tabelle. Da ist also ne riesen Lücke drin. Die NRW Tabell war mir daher schon immer extrem suspekt
 
Der HR Termin bei mir rückt näher und ich hatte nochmals nen Gespräch mit dem Headhunter. Der meinte jetzt er geht von 40h aus bei 90k.

Das kann doch aber eigentlich bei EG15 IGM BaWü nicht sein oder?

Mir ist wirklich noch immer nicht klar, wie das mit den Zulagen etc läuft.... wenn es ne EG15 Stelle ist, dann muss ich ja nach ner Gewissen Zei; 1-2 Jahre????; mit EG15 bezahlt werden. Oder?

Wenn die mir jetzt 90k mit ner 40h Woche geben müsste ich ja mit EG14 oder gar EG13 einsteigen und dann eben mit weiterhin 40h in EG15 wechseln. Das wären dann wohl >100.000 pro Jahr, soweit ich das überblicken kann....

Was denkt ihr?

Und vor allem was fandet ihr besser mit EG15 und 35h einsteigen oder mit 40h und EG13 oder 14, wobei jeweils 90k Jahresgehalt erreicht werden sollen.

Ich wäre ja aktuell eher für den 40h Vertrag und niedrigerer EG. Denn Stunden reduzieren scheint mir deutlich einfacher als Aufstocken. Es dürfen ja wohl nur 18% oder so im Betrieb mit 40h laufen wenn ich den IGM Vertrag richtig verstanden habe und auch hier das Forum richtig deute.

Bei 40h ist dann sicherlich auch der Wechsel zu AT einfacher, was ich dann schon anstrebe...

Das hat auch nichts mit Raffgier zu tun, sondern man will halt das Maximum für sich raus holen. Die Rechnungen wollen ja auch am Ende vom Tag bezahlt werden und wenn jetzt mehr rein kommt kann ich später auch etwas weniger arbeiten. Zudem hat man dann auch mehr Kohle um zum Bleistift in den Urlaub zu gehen.

Aktuell ist da unterm Strich definitiv noch die Kohle der limitierende Faktor und nicht die Zeit.

Wenn am Ende von Tag nämlich genug übrig bleibt habe ich auch kein Problem eine Haushaltshilfe zu bezahlen. Das schafft meiner Frau und mir auch wieder Zeit und jemand anderes hat auch sein Einkommen.
 
Skysnake schrieb:
Und vor allem was fandet ihr besser mit EG15 und 35h einsteigen oder mit 40h und EG13 oder 14, wobei jeweils 90k Jahresgehalt erreicht werden sollen.
Die Frage ist doch nicht ernst gemeint oder?
 
@Skysnake wie kommst du denn auf dieses „Monatsgehalt x16,6“?

Das würde ja implizieren, dass man über 4,5 Gehälter noch als Zusatzzahlungen erhält?
Ich weiß nicht wie das in BaWü ist, aber ich kann mir das kaum vorstellen.

Nur mal als Beispiel aus Bayern (ich denke die Grundverhältnisse und Zulagen sind ähnlich).

In By geht die ERA-Stufung bis EG12B, wobei die 12 nicht mehr so oft vergeben wird, auch hier wird eher direkt ins AT geleitet. Effektiv werden da gerade Neueinsteiger weniger Stundenlohn haben als mit EG (Wenn es dann z.B. Vertrauenszeit gibt bzw. keinen Überstundenausgleich mehr)
Bei uns bekommt man effektiv 13,7 Monatsgehälter als „Stammzahlungen“ nach 3 Jahren Zugehörigkeit (Speziell fürs Weihnachtsgeld relevant für die 55%)
Leistungszulage ist sehr unterschiedlich. In unserer Firma sind die young profs. Mit 10% schon gut bezahlt. Leider werden viele Prozente (Da im Schnitt ja 14% erreicht werden müssen) von der älteren Generation belegt.

40h-Verträge gibt’s bei uns erst wenn du mit deinen Zeitkonten voll bist und eine gewisse Zeit angemeldete Überstunden gefahren hast. Wie das bei extern eingestelltem Führungspersonal ist weiß ich nicht. Kommt ganz auf den BR vor Ort an.
Letztendlich ist es auch so, wenn du 7 Leute hast die 40h machen ist dass das Äquivalent zu einer neuen Stelle. Und letztlich hat der BR immer lieber eine neue Stelle als lauter 40h-Leute.

Um mal deine Rechnung aufzugreifen. 5363 Grundentgelt in EG 15 wären bei voller Zulage nach 3 Jahren grob 74k€. Mit 10%-Leistungszulage wären das dann etwa 81k€, wobei ich mir grad nicht sicher bin, ob das auch für die Berechnung der Sonderzahlungen gilt oder nur das Grundentgelt herangezogen wird.

Sonderzahlungen gibt es bei uns auch individuell für besondere Leistungsbereitschaft o.Ä.

Skysnake schrieb:
EG15 und 35h einsteigen oder mit 40h und EG13 oder 14
Gäbe es für mich genau nichts zu überlegen: EG15 und 35h. Überstunden anmelden und machen geht meistens. Bei uns gibts für die Überstunde dann sogar nochmal 25% Aufschlag.

Es ist aus meiner Sicht in jedem Fall schwerer die EG-Aufstiege zu machen als mit Überstunden mehr zu bekommen. Außerdem sind die Sonderzahlungen wsl. Grundentgeltsabhängig und die EG wegnehmen ist auch sehr schwer. Dich dagegen wieder auf 35h zu setzen dagegen lächerlich einfach.
 
Generell gilt (IGM BW):
Die Stelle wird in eine Entgeltgruppe eingestuft, nicht die Person.
Die Person wird über die Leistungszulage bewertet, nicht die Stelle.

Nicht ausreichende Erfahrung kann mit maximal 2 EG-Stufen Abzug kompensiert werden. Der Aufstieg soll dann innerhalb von 12-24 Monaten pro Stufe erfolgen; also nach maximal 4 Jahren sollte man von EG13 auf EG15 aufgestiegen sein bzw. von EG5 auf EG7.

Eine Kopplung der Leistungszulage an Zugehörigkeit etc. ist unzulässig, wird aber in vielen Unternehmen praktiziert.

Ein Abstieg von 40h auf 35h ist mit wenigen Monaten Frist für beide Seiten möglich. Eine Aufstockung 35h auf 40h muss gesondert vereinbart werden.
Meines Erachtens lohnen sich die 35h bei Auswahl ob auch 40h geht nur, wenn man eine Vier-Tage-Woche umsetzen will und darf. Manche Firmen erlauben/wünschen das nicht.

AT lohnt sich bei individuellen Vorteilen immer (z. B. kein Stechenmüssen), ansonsten eben dann, wenn man perspektivisch höher hinaus will.

@Skysnake

https://metall-tarif.info/gehaltsrechner/

Hier rechnen.

Wenn du dann konkrete Fragen hast, stelle sie gerne und ich antworte dann als jemand mit IGM BW Personalverantwortung.

Die Fragen aber bitte strukturiert stellen - sonst ist's auch einer EG15 nicht würdig.
 
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Karan S'jet schrieb:
Allerdings ist die psychische Belastung relativ hoch.

Und ab da sollte man sich spätestens fragen, ob es das Wert ist. Ich kenne das Gefühl noch aus dem Service Desk. Akkordarbeit, Zeitdruck, immer nur Kunden mit Problemen, Informationsflut, ständig wechselndes Arbeitspensum, abschätzige Meinungen über den 1. Level, und Kummerkasten für alles und jeden... Nach 3 Jahren und anfänglichen Schweißausbrüchen war dann auch die Luft raus.

Ich vermute aber stark, dass hier meine eigene Persönlichkeit mit reingespielt hat. Ich verbeiße mich oft in Themen, will den Kunden zufriedenstellen und das Problem schnell und selbstständig erledigen. Zudem versuche ich den Berg an anstehende Aufgaben immer möglichst sofort abzuarbeiten, um dann so früh wie möglich keine Arbeit mehr zu haben. Das stand dann wiederum im Konflikt mit der nie endenden Flut an Tickets und Anrufen sowie Kollegen, die diese gerne mal liegen lassen. Das war an vielen Tagen mental einfach extrem anstrengend. Nach 8 Stunden ist man einfach nur in's Bett gefallen...

In meiner aktuellen Anstellung trage ich zwar mehr Verantwortung und bin in Teilen alleine für diverse Themen zuständig, belastungstechnisch aber in keiner Weise vergleichbar. Hier suche ich mir die Arbeit selbst, kenne meine Aufgaben und sitze zu fast 100% im Homeoffice. Wenn die Arbeit getan ist, dann ist die Arbeit getan. Egal ob 20h/Woche oder 40/Woche - je nach Arbeitsaufkommen und Projekten. Überstunden? Gibt es nicht. Dennoch muss man stets flexibel bleiben und ja, es kommen auch mal stressige Tage/Wochen - aber solange es Ausnahmen sind, ist alles gut :)

Ich würde mir persönlich aktuell sehr überlegen, den Arbeitgeber nur wegen mehr Gehalt zu wechseln...
 
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Karan S'jet schrieb:
Naja aber ob es woanders besser ist?

Das weiß ich tatsächlich auch nicht. Ich habe in meiner IT-Laufbahn nur in zwei Unternehmen und in drei verschiedenen Anstellungen gearbeitet. In einem kleinen Systemhaus und bei einem mittelständischen IT-Dienstleister. Bei ersterem war jeder der Typ für alles und bei dem anderen ist jedes Aufgabengebiet klar definiert.

Karan S'jet schrieb:
Bin da genauso. Ich mach mir auch zu viel Stress. Beispielsweise werden bei mir E-Mails i.d.R. sofort beantwortet (innerhalb der Dienstzeit).

Ja, genau :)

Karan S'jet schrieb:
Hört sich gut an. Du bist aber immer noch Angestellter? Weil das hört sich irgendwie nach Selbständigkeit an.
Mehr Verantwortung ginge bei mir im ö.D. nur mit Studium. Da habe ich aber kein Nerv zu, ich glaube dazu fehlt mir auch die Intelligenz (bzw. die notwendige Entschlossenheit das durch zu ziehen...)

Genau, offiziell angestellt als Windows Administrator. Grundlegend eine ziemlich offene Bezeichnung...

Ich habe/hatte dahingehend auch keinen beruflichen Ehrgeiz. Bis jetzt bin ich in jedes Thema halt einfach so reingerutscht... Begeistern tut mich die Branche bis heute auch nicht wirklich, es lässt sich aber aushalten :)

Meine Firma (aktuell rund 100 Mitarbeiter) stellt die Infrastruktur und die passenden Anwendungen für einen gewissen Kundenstamm. Inklusive eigener Rechenzentren, Applikationen, Servern und Clients. Wir haben rund 10.000 Benutzer im AD, 1.000 Server und 5.000 Clientsysteme.

Für jedes Aufgabengebiet gibt es entsprechende Fachbereiche und in jedem Fachbereich entsprechende Kollegen die sich mit einem gewissen Thema besonders gut auskennen. Somit kennt jeder seine Aufgabe und seinen Verantwortungsbereich. Keine Ahnung ob das "die Norm" ist.

Ich bin beispielsweise im Team "System Management". Und für jedes darin enthaltene Themengebiet gibt es wiederum entsprechende Kollegen, die sich darin auskennen: Windows, Linux, Storage, Exchange, Citrix, VMware...

Die Rubrik "Windows" ist natürlich ziemlich breit gefächert und hier hat jeder wieder seine eigenen Schwerpunkte.

Die meiste Zeit verbringe ich wohl im Active Directory (Benutzerpflege, ACLs, GPOs, Automatisierung via Powershell...).

Dann bin ich für unseren Antivirus (Trend Micro) im Serverumfeld verantwortlich. Das Thema habe ich damals von meinem Vorgänger geerbt und von fast null aufgebaut (Office Scan -> Apex One). Ich bin für unseren Password Manager zuständig, WSUS und vermutlich auch bald für unser Monitoring (Solarwinds). Selten mal Tätigkeiten im Datacenter, Systemanalyse, DNS, Kontakt mit externen Dienstleistern und Supportfällen und was sonst halt so für Kleinigkeiten anfallen...

Mit Kunden habe ich keinen/kaum telefonischen Kontakt. Meine Arbeiten im Active Directory basieren zu 80% auf Tickets. Aktuell ist Ferienzeit, da haben die Leute keine Lust sich Netzfreigaben und Gruppenberechtigungen einrichten zu lassen. Sofern also kein Virus Outbreak stattfindet oder die Leute wieder anfangen Ordner auf Netzlaufwerken zu verschieben, ist es bei mir meist recht ruhig... :p

Karan S'jet schrieb:
Wobei ich jetzt defakto mehr Stress habe, weil der 1. Level Support mit Verwaltungsleuten besetzt wurden welche kein technisches Grundverständnis haben [...]

Das fängt bei uns auch langsam an. Man findet halt kein passendes Personal mehr. Dann bleibt natürlich auch etwas an mir hängen, wie die Einrichtung/Anpassung eines Benutzeraccounts oder so... Hält sich aber noch in Grenzen.

Karan S'jet schrieb:
Diese Einstellungssache ist sowieso ein ganz großes Problem im ö.D. - erst Recht wenn das gegenüber ein Beamte ist (wobei nicht alle so sind).

Andererseits ist diese Einstellung im Service Desk überlebensnotwendig. Zumindest ist das meine Erfahrung aus der Zeit. Man muss sich Pelz wachsen lassen, sonst geht man kaputt.

Ich hoffe ich/wir langweilen die anderen Mitleser nicht mit unseren Ausschweifungen... :D
 
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Karan S'jet schrieb:
Freie Unternehmen zahlen hier in der Region in etwa genauso viel und teilweise sogar weniger. Allerdings ist die psychische Belastung relativ hoch.
Bin in der freien Wirtschaft und Frau im ÖD. Im Gegensatz zu ihr kenne ich gar keine psychische Belastung.
Ursachen sind:
ÖD ist unterbesetzt, da schlechter Ruf und unterbezahlt. Ergo - mehr Arbeit.
Kollegen sind teilweise unerträglich, da unkündbar.
Viel zu viel Bürokratie.
Viel Fluktuation, weil Externe nach 1-2-3 wechseln müssen, da sonst Scheinselbständigkeit droht. Dadurch geht viel an Know-how verloren.
 
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Dann macht deine Frau meines Erachtens was falsch. So wie meine auch. Die meint nämlich, sie muss im ÖD die Welt retten.

Fakt ist:
ÖD-Aufstiege nach Zeit, nicht nach Skill. Nach 5 Jahren oder so, je nach Tarifvertrag, ordentliche Unkündbarkeit. Starke Gewerkschaft. Arbeitgeber, der faktisch nicht insolvent gehen kann.
 
BridaX schrieb:
Das weiß ich tatsächlich auch nicht. Ich habe in meiner IT-Laufbahn nur in zwei Unternehmen und in drei verschiedenen Anstellungen gearbeitet. In einem kleinen Systemhaus und bei einem mittelständischen IT-Dienstleister. Bei ersterem war jeder der Typ für alles und bei dem anderen ist jedes Aufgabengebiet klar definiert.

Ich wollte damit auch nur sagen: auf der anderen Seite ist das Gras immer grüner, weil man ja in der Regel nur die positiven Seiten seht.

Von unser Seite aus können wir beispielsweise von den IT Gehältern in den USA nur träumen. Aber will ich da arbeiten? Nope, no way. Ich lass mich nicht fürs hire&fire verheizen.

Irgendwann in der Rente da leben? Vielleicht, aber nicht solange ich für mein Einkommen noch arbeiten muss. ^^

BridaX schrieb:
Begeistern tut mich die Branche bis heute auch nicht wirklich, es lässt sich aber aushalten :)

Bei mir genauso. Ich sag mir manchmal "hättest du mal was vernünftiges gelernt..". Aber ganz ehrlich, ich glaube wir können in unserer Lage heutzutage glücklich sein, dass wir was haben wovon wir leben können. Bei mir bleibt noch genug hängen, dass ich auch sinnlos Geld fürs PC Hobby verheizen kann, von daher ist alles gut. :D

Zu meinen genauen Tätigkeiten möchte ich jetzt nichts öffentlich sagen, weil das ja wieder gewisse Rückschlüsse zulässt (kannst mir aber gerne eine DM schreiben).

BridaX schrieb:
Mit Kunden habe ich keinen/kaum telefonischen Kontakt.

Ein Traum.........
BridaX schrieb:
Andererseits ist diese Einstellung im Service Desk überlebensnotwendig. Zumindest ist das meine Erfahrung aus der Zeit. Man muss sich Pelz wachsen lassen, sonst geht man kaputt.

Mein Pelz sieht im Moment so aus, dass ich alles zu meinem obersten Chef schiebe sobald die Leute wieder frech oder dreist werden. Ich zieh mir den Schuh jedenfalls nicht an, dass man sich am Telefon oder per Mail anpöbeln lassen muss.

BridaX schrieb:
Ich hoffe ich/wir langweilen die anderen Mitleser nicht mit unseren Ausschweifungen... :D
Wie gesagt, gerne DM :)

Pogrommist schrieb:
Bin in der freien Wirtschaft und Frau im ÖD.
Im Gegensatz zu ihr kenne ich gar keine psychische Belastung.

Nice!
Aber so eine Stelle in der freien Wirtschaft muss man auch erstmal finden. Wie gesagt, "unseren" Unternehmen hier vor Ort geht es nicht gut, und da wäre es mir gerade in der aktuellen Zeit echt zu unsicher (auch in der IT).

Man hat es doch die letzten Jahren mit der Kurzarbeit gesehen. Sowas gibt es im ö.D. nicht - völlig egal ob Angestellter oder Beamter. Wir haben sogar ein Corona-Bonus bekommen, weil wir so eine extreme Mehrbelastung hatten.
Pogrommist schrieb:
da schlechter Ruf und unterbezahlt. Ergo - mehr Arbeit.
Unterbezahlt bei uns wie gesagt nicht. Wir finden aber z.B. bei offenen Stellen auch kein geeignetes Personal, weil es keine guten Bewerber gibt.

Das mit der Bürokratie ist so eine Sache. Da gibt es zwischen den drei Ebenen (Bund, Land, Kommune) erhebliche Unterschiede.
Ergänzung ()

Idon schrieb:
ÖD-Aufstiege nach Zeit,

Aber nur die Erfahrungsstufen und nicht die Entgeltgruppen. Und es wird streng nach Papier gegangen. Wenn du kein Studium und nur eine Ausbildung hast, kommst du nicht in die höheren Gruppen. Egal ob du die Skills hast oder nicht.

Idon schrieb:
nach 5 Jahren oder so, je nach Tarifvertrag, ordentliche Unkündbarkeit.

15 Jahre Betriebszugehörigkeit + Mindestalter 40.
Das ist aber keine vollständige Unkündbarkeit. Unter gewissen Umständen kann man fliegen (Ausnahme bei den alten Kolleg*innen) :

Nach TVöD und TV-L im Tarifgebiet West sowie nach TV-H können Arbeitsverhältnisse von Beschäftigten, die das 40. Lebensjahr vollendet haben, nach einer Beschäftigungszeit von mehr als 15 Jahren durch den Arbeitgeber nur aus einem wichtigen Grund gekündigt werden. Inhaltlich bedeutet dies, dass betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen und nur eine personen- oder verhaltensbedingte Kündigung in Betracht kommen kann. Soweit Beschäftigte nach den bis zum 30. September 2005 (Bund und Kommunen), 31. Oktober 2006 (Länder der TdL ohne Hessen) bzw. 31. Dezember 2009 (Land Hessen) geltenden Tarifregelungen (siehe § 53 Abs. 3 BAT) unkündbar waren, verbleibt es dabei.
https://www.dbb.de/lexikon/themenartikel/u/unkuendbarkeit.html#:~:text=Nach TVöD und TV-L,einem wichtigen Grund gekündigt werden.

Idon schrieb:
Starke Gewerkschaft. Arbeitgeber, der faktisch nicht insolvent gehen kann.

Jop! Imho mit der größte Voreteil.
 
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@Karan S'jet

Ja, ist in der Wirtschaft ja nicht anders. Dort gibt's in den starken Gewerkschaftsverbänden nur in manchen Bundesländern Aufstieg nach Zeit.

Im ÖD schiebt man dann halt irgendein Studium nach, die Fachrichtung ist ja völlig irrelevant. Über private FHs bekommt man einen leichten Bachelor in 2-3 Jahren nebenberuflich gut hin, einen Master in ~12 Monaten.
 
@Idon
Naja ob das so leicht ist? Hab das mit dem Fernstudium nebenbei bei der IUBH probiert und bin voll auf die Nase geflogen.

Das schlimmste war für mich, dass man Sachen lernen muss die für mich ok Berufsalltag keine Rollen spielen… aber da ist wohl jeder anders. Ich bin schon vom Mindset kein Akademiker.
 
@Karan S'jet

Na, das ist ja der Vorteil: In der heutigen Zeit baust du dir einfach dein Wunschstudium zusammen.

Du magst keine Klausuren? Wähle einen Studiengang und eine Hochschule mit möglichst wenig Klausuren. Und die kannst du dann ja vor Vertragsunterschrift ggf. noch gegen eine andere Prüfungsform wegverhandeln.


Mir ging es aber halt nur darum, dass man im ÖD eben auch durch "Tricks" aufsteigen kann. Da kann man mit einem Bachelor in frühmittelalterlicher Geschichte locker Teamleiter werden.

Werde mal Teamleiter bei einem IG Metall-Betrieb mit nur so einem Studium. Die lachen dich aus. Und dann nochmal. Und nochmal. Und nochmal. :D
 
Idon schrieb:
@Karan S'jet
Mir ging es aber halt nur darum, dass man im ÖD eben auch durch "Tricks" aufsteigen kann. Da kann man mit einem Bachelor in frühmittelalterlicher Geschichte locker Teamleiter werden.

Also bei uns würde das leider nicht gehen. Da war die Ansage „muss ein Informatikstudium sein“. Hatte dann Winf genommen.

Die fachbezogenen und Wirtschaftssachen waren auch easy. Wo ich richtig reingekuebelt habe waren so Sachen wie Mathe oder „wissenschaftliches Arbeiten“.

Hast du denn Beispiele für die privaten FHs?
Kenne wie gesagt nur die IUBH.

Idon schrieb:
Werde mal Teamleiter bei einem IG Metall-Betrieb mit nur so einem Studium. Die lachen dich aus. Und dann nochmal. Und nochmal. Und nochmal. :D

Was wollen die denn haben ? Dr. Titel ?:D
 
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