Karan S'jet schrieb:
Naja aber ob es woanders besser ist?
Das weiß ich tatsächlich auch nicht. Ich habe in meiner IT-Laufbahn nur in zwei Unternehmen und in drei verschiedenen Anstellungen gearbeitet. In einem kleinen Systemhaus und bei einem mittelständischen IT-Dienstleister. Bei ersterem war jeder der Typ für alles und bei dem anderen ist jedes Aufgabengebiet klar definiert.
Karan S'jet schrieb:
Bin da genauso. Ich mach mir auch zu viel Stress. Beispielsweise werden bei mir E-Mails i.d.R. sofort beantwortet (innerhalb der Dienstzeit).
Ja, genau
Karan S'jet schrieb:
Hört sich gut an. Du bist aber immer noch Angestellter? Weil das hört sich irgendwie nach Selbständigkeit an.
Mehr Verantwortung ginge bei mir im ö.D. nur mit Studium. Da habe ich aber kein Nerv zu, ich glaube dazu fehlt mir auch die Intelligenz (bzw. die notwendige Entschlossenheit das durch zu ziehen...)
Genau, offiziell angestellt als Windows Administrator. Grundlegend eine ziemlich offene Bezeichnung...
Ich habe/hatte dahingehend auch keinen beruflichen Ehrgeiz. Bis jetzt bin ich in jedes Thema halt einfach so reingerutscht... Begeistern tut mich die Branche bis heute auch nicht wirklich, es lässt sich aber aushalten
Meine Firma (aktuell rund 100 Mitarbeiter) stellt die Infrastruktur und die passenden Anwendungen für einen gewissen Kundenstamm. Inklusive eigener Rechenzentren, Applikationen, Servern und Clients. Wir haben rund 10.000 Benutzer im AD, 1.000 Server und 5.000 Clientsysteme.
Für jedes Aufgabengebiet gibt es entsprechende Fachbereiche und in jedem Fachbereich entsprechende Kollegen die sich mit einem gewissen Thema besonders gut auskennen. Somit kennt jeder seine Aufgabe und seinen Verantwortungsbereich. Keine Ahnung ob das "die Norm" ist.
Ich bin beispielsweise im Team "System Management". Und für jedes darin enthaltene Themengebiet gibt es wiederum entsprechende Kollegen, die sich darin auskennen: Windows, Linux, Storage, Exchange, Citrix, VMware...
Die Rubrik "Windows" ist natürlich ziemlich breit gefächert und hier hat jeder wieder seine eigenen Schwerpunkte.
Die meiste Zeit verbringe ich wohl im Active Directory (Benutzerpflege, ACLs, GPOs, Automatisierung via Powershell...).
Dann bin ich für unseren Antivirus (Trend Micro) im Serverumfeld verantwortlich. Das Thema habe ich damals von meinem Vorgänger geerbt und von fast null aufgebaut (Office Scan -> Apex One). Ich bin für unseren Password Manager zuständig, WSUS und vermutlich auch bald für unser Monitoring (Solarwinds). Selten mal Tätigkeiten im Datacenter, Systemanalyse, DNS, Kontakt mit externen Dienstleistern und Supportfällen und was sonst halt so für Kleinigkeiten anfallen...
Mit Kunden habe ich keinen/kaum telefonischen Kontakt. Meine Arbeiten im Active Directory basieren zu 80% auf Tickets. Aktuell ist Ferienzeit, da haben die Leute keine Lust sich Netzfreigaben und Gruppenberechtigungen einrichten zu lassen. Sofern also kein Virus Outbreak stattfindet oder die Leute wieder anfangen Ordner auf Netzlaufwerken zu verschieben, ist es bei mir meist recht ruhig...
Karan S'jet schrieb:
Wobei ich jetzt defakto mehr Stress habe, weil der 1. Level Support mit Verwaltungsleuten besetzt wurden welche kein technisches Grundverständnis haben [...]
Das fängt bei uns auch langsam an. Man findet halt kein passendes Personal mehr. Dann bleibt natürlich auch etwas an mir hängen, wie die Einrichtung/Anpassung eines Benutzeraccounts oder so... Hält sich aber noch in Grenzen.
Karan S'jet schrieb:
Diese Einstellungssache ist sowieso ein ganz großes Problem im ö.D. - erst Recht wenn das gegenüber ein Beamte ist (wobei nicht alle so sind).
Andererseits ist diese Einstellung im Service Desk überlebensnotwendig. Zumindest ist das meine Erfahrung aus der Zeit. Man muss sich Pelz wachsen lassen, sonst geht man kaputt.
Ich hoffe ich/wir langweilen die anderen Mitleser nicht mit unseren Ausschweifungen...