Hallo zusammen,
ich stehe gerade vor einem Problem, zu dem ich ein paar fremde Gedanken gebrauchen könnte.
Ich bin inzwischen seit 11 Jahren als Entwickler im Java-Umfeld (hauptsächlich Backend) unterwegs. Vor gut zwei Jahren bin ich zu einem mittelständischen IT-Dienstleister gewechselt mit dem Ziel, mein Skill-Set/meinen Tech Stack auf ein aktuelles Niveau zu hieven, weil ich in den neun Jahren zuvor ziemlich hängen geblieben war. Das ist mir in einem Green-Field-Digitalisierungsprojekt im öffentlichen Sektor auch hervorragend gelungen. Nachdem ich mich dort sehr wohl gefühlt habe, wird das Projekt aufgrund der öffentlichen Haushaltssituation jetzt aber leider erstmal zum Jahresende plattgemacht. (nur um dann bei beschlossenem Haushalt nach der nächsten Bundestagswahl wahrscheinlich wieder anzulaufen)
Mein Arbeitgeber hat jetzt Probleme, für zahlreiche seiner Berater Projekte zu finden und bietet mir stattdessen fachfremde Projekte an. Er ist jetzt mit einer Projektposition an mich herangetreten, die für ein halbes Jahr budgetiert ist und in der ich als "Turnschuhadmin" beim Kunden vor Ort Drucker einrichten, Monitore aufstellen und solcherlei Sachen machen würde. Er versucht, mir das schmackhaft zu machen, indem er darauf abstellt, dass das ja nicht auf Dauer wäre und ich so nicht auf "der Bank" idlen müsste, bis etwas Besseres gefunden ist. Ich selbst würde die Zeit lieber nutzen, um mich Stack-mäßig breiter aufzustellen, was dem Arbeitgeber mittelfristig mehr brächte, aber er ist nach meinem Empfinden ziemlich druckvoll darin, mich in diesem oder ähnlichen Projekten zwischenzuparken.
Ich bin meinem Arbeitgeber sehr dankbar, dass ich durch ihn/das durch ihn vermittelte Projekt die Möglichkeit hatte, mich entscheidend weiterzuentwickeln, aber will mich darauf eigentlich nicht einlassen. Zum Einen macht mir sowas überhaupt keinen Spaß, zum Anderen möchte ich nicht wieder ins Hintertreffen geraten und durch diese "Auszeit" meinen Marktwert schmälern. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass sich sowas im Lebenslauf besonders gut macht. Dass ich radikal von 100% remote auf 100% on-Site wechseln müsste, kommt noch oben drauf und kotzt mich ziemlich an.
Habt ihr Gedanken dazu? Was würdet ihr tun? Würdet ihr die Arschbacken zusammenkneifen und sowas mitmachen oder eher nein sagen und euch ggf. was Neues suchen, ggf. auch zu monetär schlechteren Konditionen?
ratlos
mental