Notiz ASIO4ALL 2.15: Low-Latency-Driver erstmals für Windows 11 erschienen

Als ich die Notiz gelesen habe, waberte da so ein Gedanke durch meinen Kopf, der mich an längst vergangene Windows Zeiten erinnerte. Ich meine da mal in den Windows 2000er Zeiten was über ASIO gelesen zu haben. Aber auch nur flüchtig.
Ich habe die Notiz dann gelesen und dachte mir, cool, wieder was gelernt.

Warum sich hier im Forum einige verhalten, als hätte man sie gerade mit einem Stück Brot hinter dem Ofen vorgelockt, kann ich nicht nachvollziehen.
Eine kleine Notiz über Audio für den PC und alle intellektuell Überforderten fangen an sich zu beschweren.

Die Welt ich komisch... Ich freue mich was gelernt zu haben.
 
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Wer wissen will, um welche Latenz es (zum Beispiel) geht, kann ja mal in der Soundeinstellungen von Windows bei einem der Mikrofone das Abhören aktivieren und in die Hände klatschen oder reden.
Und das dann vergleichen mit einem Mikro das analog an einer Anlage hängt. Bei letzterem kann man gut verstärkt reden ohne das Gefühl zu haben sich ständig selbst dazwischen zu quatschen, bei ersterem geht das nicht und man hört sich immer leicht verzögert selber (und das ist nicht gewollt bzw von Windows extra eingebautes Delay, sondern so lange braucht die Audio Pipeline).
Um diese Latenz geht es (raus - rein - raus), die man über ASIO eliminieren will, weil sonst für z.B. Musikproduktion die eingehenden Audiospuren verschiedener Instrumente (=was man hört) nicht zeitgleich mit dem was man selber ins Mikro brüllt erfasst werden und dann ein nicht synchroner Brei bei raus kommt.

Es geht nicht um irgendeinen Käse, wie dass man in Battlefield das Mündungsfeuer auf dem Schirm gleichzeitig zum Knall sieht. Dafür reicht die Ausgabelatenz des Windows Audio Mixers doppelt und zehnfach.
 
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xexex schrieb:
ASIO ist ein proprietäres und lizensierungspflichtiges Protokoll der Firma Steinberg und bei weitem kein "Standard", ganz abgesehen davon, dass bei ASIO eine vernünftige Multiplattformunterstützung fehlt. Im Gegensatz zu Ableton und ein paar anderen Programmen, unterstützen viele Firmen durchaus WASAPI in vollem Umfang.
Stimmt. Es ist "nur" ein Protokoll. Aufgrund seines Alters und seiner Zuverlässigkeit hat es sich zum Quasi-Standard für (semi-) professionelles Audio unter Windows entwickelt.
Es gibt sicherlich genug Firmen die WASAPI supporten, aber sobald eine weitere Software auf diesen Audiostream zugreifen möchte, gibt es Konflikte im System (ich sag nur "Exklusiver Modus" 🤮 ). Die Realität ist die, dass WASAPI einfach scheisse ist und nur unter den günstigsten Bedingungen einwandfrei funktioniert.

xexex schrieb:
Der Punkt war letztlich die Behauptung ASIO würde niedrigere Latenzen als WASAPI bieten und das stimmt bestenfalls dann, wenn die Hardware richtige ASIO Treiber anbietet und nicht die Soundausgabe über einen Wrapper wie ASIO4ALL läuft. Der kann nur dann helfen, wenn die Software schlichtweg eine grottige oder gar keine Unterstützung für WASAPI bietet.
Da sind wir auch gleicher Meinung. Aber mal Butter bei die Fische, auf 2-3ms Unterschied kommt es doch nicht an, sondern (wie du auch schon erwähnst) die Implementierung, Stabilität und den Support.

ASIO4ALL ist ein tolles Tool und lässt dich mit Wenig, Viel erreichen wenn du auf Onboard Sound zurückgreifen musst. Es funktioniert oftmals besser als WASAPI, ist nur kein Allheilmittel und nicht mit einem vollwertigen ASIO Interface gleichzusetzen.

xexex schrieb:
ASIO ist ein Überbleibsel alter Zeiten, als unter Windows noch MME, KMixer und DirectSound Standard waren, lang ist es her. Letztendlich aber, kommt es auf die eingesetzte Soft- und Hardware an und was es besser unterstützt.
Da drehnen wir uns dann wieder im Kreis. Ja! ASIO ist alt und kostet Geld, aber letztendlich sagst du hier genau das, was ich zuvor gesagt habe, nur mit anderen Worten. Es kommt doch drauf an, dass der Kram funktioniert.
 
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coxon schrieb:
Es gibt sicherlich genug Firmen die WASAPI supporten, aber sobald eine weitere Software auf diesen Audiostream zugreifen möchte, gibt es Konflikte im System (ich sag nur "Exklusiver Modus"
Ich sag nur, "Shared Modus" und dein "Problem" ist keins, während du über ASIO4ALL wirklich die Soundkarte blockierst und sie dann für andere Anwendungen nicht mehr zur Verfügung steht. Die wichtigsten Änderungen die Microsoft an WASAPI mit Windows 10 durchgeführt hat, betrafen eben den "Shared Modus".

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Wie bereits oben angemerkt, kann man es mit FlexASIO lösen. Man nimmt schlichtweg WASAPI im Shared Modus für alle Applikationen und den Kram was kein WASAPI unterstützt lässt man darüber laufen. Der Punkt an der Geschichte ist jedoch, dass es mehr als traurig ist, dass manche teure Software es bis heute nicht schafft, die standardmäßigen APIs korrekt zu nutzen und man überhaupt solchen Krampf benötigt.
 
Meines Wissens läuft WASAPI shared nach wie vor über den MS Mixer und erleidet damit alle Nachteile, die man mit diesem Modell eigentlich umgehen möchte.

https://www.audiosciencereview.com/...nding-the-windows-audio-quality-debate.19438/

Da hat ASIO dann tatsächlich die Nase vorn. Der Support könnte besser sein. Da Stimme ich zu. Das trifft derzeit aber auf so ziemlich alle Low-Latency-Modelle zu.

ASIO4all ist bei parallel laufenden Anwendungen auch nicht unbedingt komfortabel. Aber schön zu hören, dass es mit z.B. FlexASIO noch Alternativen gibt. :)
 
xexex schrieb:
Ich sag nur, "Shared Modus" und dein "Problem" ist keins
Und der versagt öfter mal, sobald MMS, KS und WDM bei In- und Output durch die "dummen" Programme gemixt werden.

Ich bin vielleicht etwas Oldskool, aber imho hat nicht die Anwendung meine Buffersize zu entscheiden, das mache ich lieber selbst.

xexex schrieb:
[...] ASIO4ALL wirklich die Soundkarte blockierst und sie dann für andere Anwendungen nicht mehr zur Verfügung steht.
Ich sehe hierbei kein Problem, denn es sollte doch klar sein, dass man dann den gesamten Sound über einen Treiber laufen lässt und nicht jedes Programm sein eigenes Süppchen kochen lässt. Zu viele Köche verdeben bekanntlich den Brei ...

xexex schrieb:
Der Punkt an der Geschichte ist jedoch, dass es mehr als traurig ist, dass manche teure Software es bis heute nicht schafft, die standardmäßigen APIs korrekt zu nutzen und man überhaupt solchen Krampf benötigt.
Danke. :) Du bestätigst mich abermals in allem was ich zuvor gesagt habe.

Ich hab mal ne Facharbeit über MIDI geschrieben und musste mich nicht nur mit Protokoll und Programmierung beschäftigen, sondern wie es überhaupt dazu kam. Einer der wesentlichen Punkte in den 70ern waren fehlende Standards. Vom Anschluss, über die Soft- und Hardware bis hin zur Zusammenarbeit der beteiligten Unternehmen musste erst mal alles geregelt werden. Und genau hier hat MS mit WASAPI imo gnadenlos verkackt weil sie statt auf altbewährtes zurückzugreifen, ihr eigenes, halbgares Süppchen gekocht haben. Da ist Apple mit Core einen viel besseren Weg gegangen: da läuft immer alles Low-Latency. ;)

Was ich damit sagen will: Konsortien und Lizenzmodelle sind perse nichts schlechtes und oftmals überwiegen die Vorteile den geringen Aufpreis den man als Endnutzer dafür zahlt.
 
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Der Kabelbinder schrieb:
Wer ASIO4all braucht, hat vermutlich eine normale WDM-Soundkarte. Ein Headset liegt da kontextuell zur Illustration von "Consumer Gear" durchaus nahe.

Fürs Gaming hat der Treiber in der Regel übrigens keinen Mehrwert, da diese nicht über ASIO kommunizieren.

Richtig dafür gibt es was von Sony und den DTS Head-Phone Treiber kostet beides aber Kohle, ich habe DTS ist echt klasse und geht fast auf jeder Soundkarte.
 
G00fY schrieb:
Der Treiber ist nur für Leute interessant, die professionell Musik produzieren
Nein, er ist für alle interessant, die Musik direkt und ohne Treiber-Gewurschtel an die Hardware weitergeben wollen.

Seit es allerdings WASAPI gibt, ist ASIO nicht mehr so wahnsinnig relevant fürs reine Musikhören.
 
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coxon schrieb:
Und genau hier hat MS mit WASAPI imo gnadenlos verkackt weil sie statt auf altbewährtes zurückzugreifen, ihr eigenes, halbgares Süppchen gekocht haben.
Eigentlich hat Microsoft da gar nichts "verkackt", WASAPI bot schon von Anfang an niedrige Latenzen. Allerdings kam WASAPI mit Vista, was schon bei vielen Kunden sehr schlecht angenommen wurde und stößte gleichzeitig die damaligen Soundhardwarehersteller ebenfalls vor den Kopf.

Das Ergebnis sehen wir letztlich bis heute, manche unterstützen WASAPI gar nicht oder nur schlecht. Andererseits sind seit dem 14 Jahre vergangen, wenn die Softwareentwickler es nicht schaffen bis dahin aktuelle APIs zu nutzen, da kann man schlecht den OS Hersteller dafür zur Rechenschaft ziehen.

coxon schrieb:
Da ist Apple mit Core einen viel besseren Weg gegangen: da läuft immer alles Low-Latency.
Nun ja, MacOS X gibt es seit 2001, CoreAudio seit 2003. Man ist hier nicht unbedingt einen "besseren" Weg gegangen, sondern den gleichen wie Microsoft mit Vista, was ursprünglich ebenfalls 2003 kommen sollte. Der Unterschied bei Apple war halt der harte Schnitt, die Software musste allesamt neu entwickelt werden und eine andere Audio API gab es auch nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für die Notiz, @SV3N
Genau so kriegt man doch Informationen, die so an einem vorbeirutschen. Ich hatte davon noch nie gehört, das könnte aber vielleicht tatsächlich ein Streaming-Problem lösen, das ich habe.
Wenn man nichts mit anfangen kann, weiter zur nächsten Notiz. Nicht jeder Artikel ist für jeden etwas.
 
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xexex schrieb:
Das Ergebnis sehen wir letztlich bis heute, manche unterstützen WASAPI gar nicht oder nur schlecht. Andererseits sind seit dem 14 Jahre vergangen, wenn die Softwareentwickler es nicht schaffen bis dahin aktuelle APIs zu nutzen, da kann man schlecht den OS Hersteller dafür zur Rechenschaft ziehen.

Du kannst es als Rache von den Herstellern ansehen, da Microsoft mit Vista den Hardware accelerated sound rausgenommen hat. WASAPI ist halt nutzlos fuer Audio Produktion.
 
tox1c90 schrieb:
Um diese Latenz geht es (raus - rein - raus), die man über ASIO eliminieren will, weil sonst für z.B. Musikproduktion die eingehenden Audiospuren verschiedener Instrumente (=was man hört) nicht zeitgleich mit dem was man selber ins Mikro brüllt erfasst werden und dann ein nicht synchroner Brei bei raus kommt.
Ja, die akkumulierte Laufzeit für die Kette "raus - rein - raus" ist das Problem.

Das dann folgende Beispiel ist aber der Formulierung nach kein richtig passendes, denn es beschreibt Multi-Recording (gleichzeitige Aufnahme mehrerer Spuren). Dabei liegt die Synchronisation immer noch in Verantwortung der Musikanten und die DAW dient primär als reiner Rekorder. Eigentlich ist das ein bzw. das klassische Szenario, für welche (professionelle) Tonstudios auch heute noch existieren.
Dort hat m. E. aber das Latenzthema die geringste Bedeutung. Die Signale der analog erzeugten Spuren gehen dort in der Regel schon vor der AD-Wandlung durch entsprechende (dynamische) Signalprozessoren (Kompressor etc.). Und die Monitoring Mixes kommen normalerweise auch nicht aus der DAW, sondern werden über das bestehende Outboard-Equipment vorab abgegriffen und bereitgestellt.
So kann der Sänger z. B. zusätzlich zum (analogen) Kompressor (welcher das Aufnahmesignal prozessiert) für das Einsingen der Spur einen Hall nur auf seinen Kopfhörer-Mix erhalten (diese Halleffekte sind natürlich auch digital und besitzen daher auch eine Laufzeitverzögerung. Diese Latenz bleibt aber unter einer hörkritischen Schwelle und addiert sich zu keiner anderen). Die aufgenommene Gesangsspur selbst erhält die finalen Raum-Effekte erst später beim Mixdown. Das hilft einerseits (ungemein) beim Einsingen und erhält andererseits alle Optionen für eine nachträgliche Anpassung.

Der "Siegeszug" der DAWs gründet aber nicht alleine auf der Digitalisierung und dem damit einhergehenden Versprechen, die Produktionszeiten und -kosten reduzieren zu können. Der DAW-Ansatz hat andererseits ja erst eine "einfache und günstige Musikproduktion für jeden" möglich gemacht. Es hat zwar dann doch eine ziemliche Weile gedauert, bis professionell klingende Mixes komplett ITB (in the box: Alles aus dem Rechner) möglich waren, aber schon vorher konnte ein kreativer Kopf nun ohne Riesenaufwand im Alleingang "produzieren".
Sobald man beim ITB-Ansatz Spuren manuell nacheinander einspielen will, kommt die Latenzthematik dann aber ggf. voll zum Tragen. Wenn die Kette "raus - rein - raus" selbst ohne jegliche weitere Prozessierung des Signals zu lange braucht, wird's schnell schwierig, das Timing zu den Playback-Spuren aufrechtzuerhalten. Und wenn die instrumentelle Begabung zudem bescheiden ist (wie bei mir), ist es ab einer gewissen Verzögerung grauenhaft bis unmöglich.
 
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Ich weiss noch wie ich vor über 15 Jahren mich das erste mal an Musikproduktion in Fruity Loops herangetastet hatte. Soundkarte war dabei natürlich nur ne Onboard oder irgendeine PCI Karte Creative. Selbst mit dem damaligen Asio4All Treiber war das ein Unterschied wie Tag und Nacht. Kein ständiges herumknacksen mehr, deutliche Entlastung der CPU, deutlich geringere Latenzen.

Feier ich, dass der Treiber bis heute noch gepflegt wird.
 
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Asio4All hat mir so viel Zeit gespart... Hardwareanschaffungen erspart... Wobei ich (auch wenn's natürlich was anderes ist..) auch gern Virtual Audio Cable benutze.
 
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Ich finde diese Randnotizen super.
Das ist immer mal wieder ein kurzer Blick über den Tellerrand, selbst wenn man selbst damit nicht viel anfangen kann.
IMHO ist das ein Alleinstellungsmerkmal von CB, bei vielen anderen Seite wartet man auf sowas vergebens.

Zur Audiogeschichte an sich:
Das erleichtert mich irgendwie ein bisschen, weil ich bisher dachte, dass Linux mit ALSA, Pulseaudio und JACK (und neuerdings Pipewire) als einziges Betriebssystem so ein Chaos hätte.
Die Diskussion im Forum zeigt, dass Windows ebenso betroffen ist und scheinbar auch dort Uneinigkeit darüber besteht, was nun der Goldstandard ist.
Wieder was gelernt. :)
 
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mojitomay schrieb:
dass Windows ebenso betroffen ist und scheinbar auch dort Uneinigkeit darüber besteht, was nun der Goldstandard ist
Unter den relevanten Nutzern besteht in den entsprechenden Anwendungsszenarien keine Uneinigkeit, ASIO ist da seit > 15 Jahren der de facto Standard.
 
Zuletzt bearbeitet: (Formulierung)
Ich wollte das gerade auf meinem Zweit/Testsystem mit Win 11 testen bevor ich es still lege, und ich habe es jetzt 2x geladen. Mit diesem Ergebnis:

Bereich.png



hat das auch noch Jemand? :D
 
Smartscreen zeigt dir nur an, dass du gerade etwas ausführen willst, was nur sehr wenige Nutzer verwenden und dass du deswegen vorsichtig sein solltest.
 
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