Punctum Maximum schrieb:
2.5 GBase-T ist der Nachfolger von 1 GBit Ethernet. Mit alter Verkabelung nutzbar, Chips kaum noch teuer als die für 1 GBit, geringer Energieverbrauch, schon jetzt in jeder Menge Consumer-Boards vorhanden usw.
10 GBit wird etwas für Enthusiasten und Server bleiben. 5 GBase-T ist aber tatsächlich irgendwie zu kurz gekommen.
Wir reden hier von einem 300€ (!) B550 Board, das sich (vermeintlich) explizit an Kreative (ergo: hoher Bedarf schnell mal größere Daten über das Netzwerk zu befördern bzw. zu streamen) richtet. Wo wenn nicht hier soll man 10 GBase-T erwarten? In professionellen Netzwerken nimmt man eh Glasfaser, um längere Strecken zu überbrücken (oder eben noch mehr Durchsatz zu haben), teure Gamer-Mainboards legen andere Prioritäten (OC, RGB-Gedöns).
Wenn schon Retail-NICs für 10 GBase-T "nur" noch 70-100 € kosten (und selbst das is ja überteuert, weil Nische), kann man erwarten, dass bei so teuren b550-Boards auch so ein Controller drin gewesen wäre.
Ich verstehe nicht so ganz, weshalb diese künstliche Stückelung in vielen Bereichen der Hardware auch noch schön geredet wird. Hier wird bewusst nur das "bare minimum" geboten, weil es für die Hersteller halt preislich kaum noch einen Unterschied zu 1GbE macht, aber man aufs Board halt eh nochmal 50-100 € drauf geschlagen hat. Und dann 2 Jahre später können Hersteller mit 5-GBase-T und 3 weitere Jahre später endlich (wieder) mit 10-GBase-T um die Ecke kommen. Das ist bewusstes Strecken von Innovationszyklen. Wenn man's bei 100 € Boards macht – meinetwegen, da ist es ein schönes Gimmick 2.5er Ethernet zu haben; aber nicht bei High-End.
Ja, 10 GBase-T braucht etwas mehr Strom und muss besser gekühlt werden, aber sonst? Ich finde den 2.5er-Krempel einen sinnlosen Zwischenschritt. Es kommen jetzt nach über einem Jahr gerade mal die ersten 2.5 GBase-T-Switches raus (Router gibts auch kaum), die aber eh in einem Bereich von 120€ aufwärts sind, wo man bessere/größere Switches mit 10er-Ports nehmen könnte.