Es sind dennoch Äpfel und Birnen. AMD hat nichts davon sich einen bestimmten Marktanteil am Grafikkartenmarkt zu erkaufen. Es bietet keinen strategischen Vorteil. Man kann es sich auch nicht leisten nur auf den Marktanteil zu schielen, denn dazu fehlt der finanzielle Hintergrund (Microsoft hatte Rücklagen von bis zu 64 Milliarden Dollar, mehr als der Umsatz). Und es geht schon gar nicht irgendwie darum Nvidia "Schmerzen" hinzuzufügen.
Ja, AMD geht insbesondere bei den CPUs auf den Preis (auch wenn man nicht wirklich unter Herstellungspreis verkauft). Das allerdings, weil man die CPUs derzeit nicht anders los wird, nicht um des Marktanteils willens. Hätte man den schlagende Argumente würde man die Preise ähnlich der goldenen Athlon/P4-Zeiten gestalten. Im Grafikkartenbereich ist man derzeit aber sehr gut aufgestellt, also stellt man sich nicht selber ein Bein und betreibt Dumping.
Und sicherlich würde man an den Preisen drehen, wenn man dadurch z.b. ein Bein bei den IGPs in die Tür bekommen würde. Aber alles das hat was mit Strategie zu tun und nicht wie behauptet mit Schmerz. Microsoft hat den Browser nicht nur verschenkt, nein man hat ihn mit dem Betriebssystem verteilt, man hat ganz gezielt versucht den Browser als elementarer Bestandteil des Betriebssystems auszugeben, man hat auch PC-Hersteller zum Bundeln gezwungen, eigene Web-Standards geschaffen wo es nur ging usw. Der Browser-Krieg ging um die Vorherrschaft beim Netzzugang, auch um die Vorherrschaft bei der Grundlage für Applikationen (Google beabsichtigt das ebenfalls), nicht um bloße Marktanteile. Zumal die Entwicklung und Pflege eines Browsers einen im Vergleich geringeren Aufwand benötigt und die Verbreitung von Software mengenmäßig kein Problem ist. Der Browser-Krieg ist vielleicht das klassische Beispiel, wie erstens ein Monopolist einen Markt an sich reißen kann und wie schädlich das ist. Es auf Dumping und Quersubventionierung zu reduzieren und es als vergleichbare Option im Grafikkartenmarkt darzustellen ist einfach Quatsch.
Denn womit sollte AMD die ATI Produkte subventionieren? Woher die Kapazitäten nehmen, woher die Kunden, wo doch der Hauptanteil am Grafikkartenmarkt IGPs sind? Ist AMD auch nur annähernd in der Position, einen derartigen Aufwand treiben zu können? Gewinn wird, wenn es gut läuft, mit dieser Generation gemacht und selbst da muss man sagen, dass wir eher von Peanuts reden, der Anteil der 5xxx Generation ist ja einfach auch nicht so groß. Wie soll AMD den Investoren erklären, dass sie ihr Top-Produkt ohne tieferen Sinn verschleudern. Dazu müsste man ja einen Marktzugang ähnlich Intel oder Microsoft haben um das überhaupt zu bewerkstelligen. Dazu kommt, dass die Entwicklung einerseits sehr lange dauert und andererseits aber schnell wieder überholt sein kann und man im schlechtesten Fall nur sehr verzögert darauf reagieren kann. Larabee zeigt genau das. Da müsste man schon Milliarden verbrennen oder eine absolut geniale Idee haben.
Es ist auch Tatsache, dass AMD Verluste schreibt und auch 2009 geschrieben hätte. Selbst wenn man die Abschreibungen ausnimmt, die natürlich nicht direkt zahlbar sind (aber letztendlich verlorene Werte weitere Kredite verhindern können), so hat AMD einen Bedarf an liquiden Mitteln. Deswegen der Verkauf von Globalfoundries, deswegen eben auch zum Teil der Vergleich mit Intel.