Eine gute Figur geben die Entwickler dabei nicht ab. Alte, laut Studio veraltete und falsche Nutzungsbestimmungen auf der Homepage kündigten an, Daten an russische Sicherheitsbehörden zu übermitteln. Unklar bleibt zudem die Haltung von Mundfish zum Krieg in der Ukraine. In Reaktion auf die Kontroverse bezeichneten sich die Entwickler
auf Twitter zwar als „globales Team“ und als eine „Pro-Friedensorganisation gegen Gewalt gegen Menschen“, gingen auf den Krieg in der Ukraine aber nicht ein, was die Diskussion kaum beruhigte: In der Perspektive russischer Propaganda handelt es sich um eine friedenssichernde Maßnahme. In dem Kontext mutet auch der Erscheinungstermin fragwürdig an. Der 21. Februar ist der Jahrestag der Anerkennung der sogenannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk, mit dem der offizielle Einmarsch russischer Truppen in die Donbass-Region verbunden war.
Spiele sind Kunst und als solche nicht losgelöst von Gesellschaft oder Politik. Es ergibt deshalb zumindest Sinn, gerade in einem derart spannungsgeladenen Feld zu hinterfragen, welche Meinungen oder Positionen im Spiel gegebenenfalls zum Ausdruck kommen, um sie der Diskussion zu öffnen. Propaganda für ein im heutigen Russland eher positiv gesehenes Sowjetimperium und damit für politische Ziele Russlands findet sich in Atomic Heart hingegen nicht. Ausgehend von den ersten Spielstunden scheint die Haltung eine kritische Note zu besitzen.