Wenn der Medienstaatsvertrag zum Zuge kommt, kommt da meist nie was gutes bei rum. Ich erinnere mich noch an die Geschichte mit den Streamern...
Ich muss zugeben, ich hab es gelesen aber verstehe noch nicht so wirklich was die eigentlich wollen.
Nun das Mediasystem im Tesla ist bisher das was wahrscheinlich die breiteste Angebotsvielfalt bietet. Während der Fahrt kann man Musik-Streaming und Podcasts von verschiedenen Anbietern nutzen, dazu Internetradio, und natürlich auch ganz klassisch UKW und DAB+. So weit so gut. Im Stand kommt dann halt Videos-Streaming dazu, beispielsweise Netflix. Das kann schon mal praktisch sein, gerade während einer Ladepause (wobei die meist eh zu kurz ist da groß was anzufangen) oder wenn man mal aus sonstigen Gründen im Auto sitzt und warten muss. Wenn man die Premium-Konnektivität abonniert hat ist das im Datenvolumen mit drin, fast europaweit. Nur das Abo des Anbieters muss man, falls notwendig, natürlich selbst abgeschlossen haben. Gibt aber auch Youtube als freien Dienst. Öffentlich-Rechtliche Dienste gibt es bisher nicht, allerdings kann man diese sehr wohl über Youtube abrufen (teilweise), vollständig über den Browser oder halt wie bisher über das Radio.
So viel zum Status quo.
Und wenn ich es jetzt richtig verstanden habe, sieht das ZAK ein Problem darin, dass der KFZ-Hersteller eben auswählen kann, welche Dienste unterstützt werden. Und dass keine ÖRR mit eigenen Apps dabei sind. Aber, braucht es das wirklich? Nutzbar sind sie ja, wenn man will. Aber ich denke es geht nicht nur um ÖRR.
Also das Problem kann ich schon nachvollziehen. Aktuell funktionieren bei Tesla beispielsweise Spotify, Apple Music und Tidal was die Musik-Streaming-Dienste angeht. Nun wenn man stattdessen Deezer nutzt oder Qobuz oder sonst irgendwas hat man da natürlich Pech gehabt, nutzt Musik dann eben über Bluetooth vom Smartphone aus (natürlich deutlich unkomfortabler, Android Auto/ACP gibt es ja leider nicht) oder schließt ein (zusätzliches) Abo für einen der unterstützten Dienste ab.
Nun im Gegensatz zu Video-Streaming wo im Grunde nur eine Webseite in Vollbild dargestellt wird ist das Musik-Streaming doch relativ tief im System verankert. Ich selbst nutze halt Spotify und das hat im Tesla schon eine eigene Oberfläche die nicht so viel mit der eigentlichen Spotify-Onerfläche zu tun hat (und leider auch einige Funktionen vermissen lässt).
Daher denke ich, dass sich da nicht mal so eben ein weiterer Dienst hinzufügen lässt, da steckt schon etwas mehr Aufwand hinter und ich denke Tesla und der Streaming-Ambieter müssen sich da schon etwas zusammenschließen. Bestenfalls gibt es eine API die mit relativ wenig Aufwand von der leicht angepassten Oberfläche aufgerufen werden kann. Bei Video ist das technisch einfacher, eine "App" für die ZDF Mediathek hinzufügen sollte kein großes Ding sein.
Im Endeffekt heißt das, wenn diese Entscheidung nun dafür sorgt, dass mehr Alternativen Einzug finden, okay, gerne, warum nicht.
Aber wenn das jedoch bedeutet dass Tesla oder einer der anderen dann halt einfach alle Mediendienste rausschmeißt und dann in Deutschland nur noch Radio und Bluetooth anbietet dann wäre ich schon mächtig sauer und das ist mal wieder bürokratisch ans Ziel vorbei. Klar Tesla und die anderen könnten ich auch mehr Mühe geben die Regelungen einzuhalten. Aber ganz ehrlich als Hersteller würde ich mir auch denken "die Deutschen wieder mit ihrer Extrawurst" und eher genervt bis trotzig reagieren. Also ob da wirklich was gutes bei rum kommt muss sich erst zeigen.
MrWaYne schrieb:
Also wenn ich jetzt z.b. Honda kaufe, dann hab ich den Mist nicht im Infotainmentsystem?
Wird wohl meine nächste Marke...
Irgendwie eine rückschrittliche Denkweise. Honda hat in Sachen Elektro leider nix anständiges anzubieten. Der e:Ny1 (oder so ähnlich) ist schon mit Erscheinen nicht mehr zeitgemäß gewesen. Und was mit Verbrennungsmotor ist ohnehin nicht mehr zeitgemäß. Aber das ist ein Thema für einen anderen Thread.
Aber ich bin mir sicher, wenn das Infotainment-System ähnlich fortschrittlich ist wie deren Auto dann hast du den "Mist" ohnehin nicht und kannst deine Musik übers Smartphone nutzen mit Android Auto/Carplay, was ich zwar grundsätzlich eine praktische Funktion finde, die aber auch viele Nachteile hat. Kabelgebunden muss man es immer erst einstöpseln, kabellos zieht es am Akku oder man muss das Smartphone erst in die Ladeschale legen und dabei wird es kochend heiß. Und manchmal klappt der Verbindungsaufbau gar nicht.
Ich spreche da aus eigener Erfahrung. Eine Frickellösung, die ich bei Tesla ehrlich gesagt nicht vermisse, denn alles was ich so brauche (Live-Verkehr, Spotify) funktioniert halt out of the box, was ja der große Vorteil von dem "Mist" ist.