Wir machen es unerträglich für PoC
, mit uns über ihre rassistischen Erlebnisse zu sprechen und dadurch bringen wir sie zum Schweigen. Und zwar genau wegen der Reaktionen, die dabei herauskamen, als sie sie dann doch geteilt haben: Weiße begegnen ihnen mit Feindseligkeit und Ablehnung. Ihre Erfahrungen werden kleingeredet und oft werden sie sogar noch mehr dafür bestraft, sodass ihre Situation schlechter wird, nicht besser. Deshalb ist white fragility ein mächtiger Weg, um PoC auf ihren Platz zu verweisen – und Weiße in ihrer gesellschaftlichen Machtposition zu halten.
Lassen Sie mich ein Beispiel nennen: Ich hatte vor Kurzem einen Workshop mit Weißen. Eine schwarze Frau erklärte einem weißen Mann das Konzept der
white fragility. Und er sagte zu ihr: "Okay, aber warum müssen Sie 'weiß' sagen?" Was natürlich absurd ist, weil das genau der Punkt ist, um den es bei der
white fragility geht – es ist ein soziales Muster weißer Menschen. Aber der Mann wollte nicht, dass sein Weißsein benannt und ihm eine Bedeutung gegeben wird. Ich werde auch oft bei Vorträgen gebeten: "Bitte sagen Sie nicht das Wort 'weiß'" – während es total in Ordnung ist,
people of color zu benennen. Wenn wir über
race sprechen, wollen wir immer nur über die
race anderer sprechen, aber nicht über unsere. Und das verstärkt nur die Vorstellung, dass wir keine
race haben. Und dann gibt es natürlich noch die ganzen Beweise, die Weiße anführen, warum Sie keine Rassisten sein können.
https://www.zeit.de/campus/2018-08/...ion-weisssein-privileg-robin-diangelo/seite-3
Gutes Interview das alle die sich zum Thema äußern möchten wärmstens ans Herz gelegt ist