Kaboooom
Lt. Junior Grade
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Jupp53 schrieb:Sarrazin als Opfer von Tabuisierung? Das ist doch ein Witz! Er hat über seine Themen ohne Probleme reden können, Bücher, Talkshow, Interviews ohne Ende. Solange ich das verfolgte, ist es ihm sogar gelungen mit seiner rassistischen Hetze in der SPD zu bleiben, die laut ihrem Programm die Gleichwertigkeit von Menschen fordert. Das ihn politisch begründete Ablehnung von Demokraten trifft ist nun wirklich keine Tabuisierung.
Wie drückt sich denn ein Verbot aus, wenn nicht in der Androhung und Ausübung von Konsequenzen/Strafen?
Just diese habe ich in dem Fall ausgeführt: die moralische Ächtung seiner Person (und nicht etwa eine sachliche Ablehnung seiner Standpunkte).
Jupp53 schrieb:Lies mal hier im Thema. Die breite Quellenlage dazu ist verlinkt.
Wer eine Behauptung aufstellt, steht auch in der Beweislast. Wenn die Quellenlage wirklich so breit ist, sollte das für dich doch kein Problem sein.
Ich kann hier jedenfalls nichts finden und verfolge zudem regelmäßige die Nachrichtenlage rund um die Ausschreitungen, wo mir eine solche Argumentation ebenfalls noch nie untergekommen ist. Deshalb habe ich da nach wie vor meine Zweifel.
Jupp53 schrieb:Klar Aluhut. Probiere es dreißig Sekunden mit Logik. Eine Behauptung in einer Diskussion erfüllt entweder einen Zweck und/oder sie ist off-topic und/oder sie ist sinnloses Gebrabbel. Darauf weiter einzugehen ist in der Tat sinnlos.
Merkst du was? Du hast schon 3 x "oder" gefunden, die sich mit dem "immer" gehörig beißen.
Wir wollen aber präzise bleiben: Die ursprüngliche Aussage war, dass " [f]alsche Tabubehauptung [...] immer einem Zweck" dienen.
Jupp53 schrieb:Opfernarrativ ist ein polemischer Begriff. Dafür hat es einfach zu viel Gewalt gegeben.
Opfernarrativ ist kein polemischer Begriff, per se schon gar nicht. Ein Narrativ ist eine sinnstiftende Erzählung, die nicht ausschließt, dass die Erzählung sich real zugetragen hat.
In dem Kontext habe ich mich auf ein Narrativ bezogen, das mEn über diese Begebenheiten hinausgeht und dem ich (da liegst du richtig) implizit einen fehlenden realen Bezugspunkt unterstellt habe.
Jupp53 schrieb:"Die noch bestehenden Familienstrukturen in den 50-er Jahren" ist ein interessantes Sprachbild auf dem Hintergrund der Geschehnisse in jenen Jahren. Die Negation eines Zusammenhanges mit der Sklaverei kann da hinein interpretiert werden. Das macht die Aussage nicht richtig und belegt erst einmal nur Vorurteile. Und von mir aus könnte das sogar richtig sein. Wadada? (Huhsproach vür: Was soll den das bedeuten?) Die ökonomische Unterdrückung erwähnt er nicht. Das "was hier vorgeht" beschreibt er auch nicht. [...] Das ist ein Artikel ohne inhaltliche Substanz. Ein Emeritus gibt ein Interview und erfährt positiven Rassismus. Sonst wäre es im Papierkorb gelandet. [...] eine Erklärung des Druckens von ziemlich faktenfreien Vorurteilen in Interviewform.
Der Artikel arbeitet mit bestechender Klarheit heraus, dass Rassismus keine hinreichende Erklärung für die aktuelle Situation der Afroamerikaner ist, sondern ein komplexes Zusammenspiel zusätzlicher Faktoren. Ein verdammt starker und kluger Artikel, der ein simples monokausales Erklärmodell eindrucksvoll widerlegt. Es lässt tief blicken, dass du zuvor dem Artikel "interessant[e]" Aufzählungen abgewinnen konntest, bis man dich auf den nächsten Textabschnitt hingewiesen hat, der diesen jede Erklärkraft abspricht.
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