Auswirkungen von "Bündnis Sahra Wagenknecht" (BSW) auf das Parteiensystem

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Bitte beachtet, dass hier nicht um die Energiewende geht. Das sollte das letzte Wort zu den letzten Beitragen hier sein.
 
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CCIBS schrieb:
Gab es in Britannien nach der Brexit Abstimmung jemals wieder ein größerer Volksentscheid?
Naja es gab eine Abstimmung in Schottland ob die weiterhin Teil von Großbritannien sein wollen. Das ist auch nicht ganz trivial.
 
Die Abstimmung resultierte aber auch aus der Abstimmung vom Brexit, da die Schotten ja in der EU bleiben wollten. Glaub über 60 % stimmten für die EU. Aber England hat auch 10 mal mehr Einwohner, als Schottland und Engländer stimmten Mehrheitlich gegen die EU.
 
Bei Volksabstimmungen spielt immer mit, welche Interessensgruppe da mehr Werbung schalten kann oder welche Meinung gerade in der Journalistenbubble in ist.
 
CCIBS schrieb:
Die Abstimmung resultierte aber auch aus der Abstimmung vom Brexit, da die Schotten ja in der EU bleiben wollten. Glaub über 60 % stimmten für die EU. Aber England hat auch 10 mal mehr Einwohner, als Schottland und Engländer stimmten Mehrheitlich gegen die EU.
Die Abstimmung war schon 2 Jahre vorm Brexit. Die wollen aber wieder ein erneutes Votum anleihern eben wegen dem Austritt.
 
CCIBS schrieb:
Ich denke da eher an Themen wie jetzt "Tempolimit auf Autobahnen",.....
Ist aber auch höchst problematisch.
Folgt man den Umfragen der letzten Jahre, kann man davon ausgehen, dass eine Mehrheit der Bevölkerung ein Tempolimit befürwortet. Bei den regelmäßigen Nutzern von ABn sieht das aber ganz anders aus. Volkes Wille, also Frau, Mutter, Oma, Opa etc., bestimmen dann, dass die 250 Sachen zwischen Frankfurter Kreuz und Darmstadt (nur stellvertretend) für "mich" und generell der Vergangenheit angehören.
D.h., die kritisierte "Diktatur der Mehrheit" der repräsentativen Demokratie schlägt hier per Volksabstimmung ggf. ganz genau so zu.
(Bitte jetzt hier keine Diskussionen über das Tempolimit oder dessen Chancen bei einer Volksabstimmung, es ist nur ein Beispiel wie sich das auch auswirken kann und sicher austauschbar. Außerdem OT).
 
finley schrieb:
Die Abstimmung war schon 2 Jahre vorm Brexit. Die wollen aber wieder ein erneutes Votum anleihern eben wegen dem Austritt.
Ja, hast recht. Habe es damit durcheinander gebracht, dass es nach dem Brexit Referendum nochmals zur Sprache kam ein weiteres zu machen. Aber das eigentlich richtige war wirklich davor und nach dem Brexit gab es kein weiteres.

Irgendwie machen sie auf der Insel nur Referenden, wenn es darum geht, auszutreten 🤪

@mo schrieb:
(Bitte jetzt hier keine Diskussionen über das Tempolimit oder dessen Chancen bei einer Volksabstimmung, es ist nur ein Beispiel wie sich das auch auswirken kann und sicher austauschbar. Außerdem OT).
OK
 
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@mo schrieb:
Folgt man den Umfragen der letzten Jahre, kann man davon ausgehen, dass eine Mehrheit der Bevölkerung ein Tempolimit befürwortet.
Das stimmt so nicht. Als dazu mal ein Artikel bei n-tv. de auftauchte, hatte ich mal nachgeforscht. Der Artikel verwies auf eine ältere nich repräsentative Umfrage, in der gefragt wurde, welches Geschwindigkeitslimit die Leute akzeptieren würden (110, 130, 150,...). Und daraus wurde dann die Schlussfolgerung gezogen, dass die Mehrheit ein Tempolimit will.

Je nach Fragestellung kann man problemlos das vom Auftraggeber der Umfrage gewünschte Ergebnis erzielen.
 
Das Tempolimit ist doch nur ein 'Luxus-Reizthema' und wird keine Wahl beeinflussen, geschweige denn entscheiden. Die aktuell entscheidenden Themen, bei denen auch die AfD immer öfter in Richtung absoluter Mehrheit tendiert, sind meines Erachtens:
  1. Massenzuwanderung (mit großem Abstand).
  2. Ökonomischer Abstieg der unteren zwei bis drei Einkommensquantile.
  3. Abkopplung der politischen und journalistischen Elite von der breiten Bevölkerungsmasse.
Die BSW möchte an diese drei Themen anknüpfen bzw. sie ansprechen; ob das gelingt, wird wohl eine Frage des Kommunikationserfolges sein, denn:

Die Vorsitzende ist eine erklärte Befürworterin der Masseneinwanderung; selbst schwerste Straftäter sollen nicht abgeschoben werden. Der ökonomische Abstieg der unteren Quantile wird nicht mit altsozialistischen Fantasien umgekehrt oder gar aufgehalten. Die ohnehin stark an die SED erinnernde Wirtschafts- und Außenpolitik erzeugt eine völlige 'Selbst-Unvereinbarkeit' in irgendeiner Koalition – die Partei wird also niemals 'liefern' können.

Es ist daher schwer zu sagen, ob die BSW die Protestwähler von der AfD ansprechen kann. Da die AfD mittlerweile eine etablierte Partei in ganz Deutschland ist, kann dieser Effekt schnell verpuffen. Vieles wird also, wie schon angesprochen, davon abhängen, wie die Kommunikationsstrategie erfolgreich vermittelt bzw. wirkt und wer am Ende als die 'echte' Alternative wahrgenommen wird
 
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Naja die FDP und die Linke sind knapp an der 5% Hürde. Könnte gut sein das am Ende beide für BSW rausfliegen. Dann wäre das Parlament etwas aufgeräumter und Koalitionen auch einfacher. Aber ja, gut für die SPD könnte das auch die dauerhafte Spaltung bedeuten mit ihren 14% etwa. Dann hätten wir 3 mittelgroße Parteien und die Union. BSW wäre wählbar gewesen wenn man zumindest nicht diese Andienung an Russland hätte. Ich befürchte eher eine Unterwanderung von BSW und die macht dann gemeinsame Sache mit der AfD während Wagenknecht irgendwann hinschmeißt so wie bereits Lafontaine und Wagenknecht - erneut.
 
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The_waron schrieb:
...

Die Vorsitzende ist eine erklärte Befürworterin der Masseneinwanderung; selbst schwerste Straftäter sollen nicht abgeschoben werden.

Quelle?
Das sind übrigens zwei unterschiedliche Sachen und klingt mir nach Polemik. Du kannst einen Intensivstraftäter nicht abschieben, wenn der nach Rückkehr in seine Heimat getötet wird. Geht eben nicht. D.h. aus diesem Einzelfall kannst du nicht die Schlussfolgerung ziehen, dass jemand für Masseneinwanderung ist oder sich die Einwanderung von Kriminellen wünscht, was auch immer das bedeuten soll. Klingt mir auch eher nach Frau Kipping, als nach Frau Ali.
Daher frage ich da nach einer Quelle, weil mir das doch sehr interpretiert klingt.
Ergänzung ()

finley schrieb:
... BSW wäre wählbar gewesen wenn man zumindest nicht diese Andienung an Russland hätte. ...
Die sehe ich nicht, sorry. Im Grunde genommen wollen die nur das machen, was unsere europäischen Nachbarn auch tun. Bei denen geht das Geschäft im Zweifelsfall vor, entweder mit Beziehen von Kram aus Russland oder halt Abblocken der Ukraine von EU Märkten. Finde ich jetzt übrigens nicht gut, aber ich sehe keine Äußerung vom BSW Vorstand, der darüber hinausgeht. Beim Vorraussagen des Angriffs waren die anderen Linkenmitglieder auch nicht schlauer als Wagenknecht.​

finley schrieb:
t irgendwann hinschmeißt so wie bereits Lafontaine und Wagenknecht - erneut.

Bist du nicht in dem Thread schon mit der Lafonummer gekommen und hatten wir das nicht schon besprochen? Lafo ist nicht Teil des Vorstands der BSW und Wagenknecht ist seit über 30 Jahren Parteimitglied. Wenn du die nicht wählen willst, weil sie aus der Linkspartei austritt - was diese ja wollte - dann lasse es halt. Das bekommen wir aber so oder so nicht geändert und dann kann der Thread eigentlich zu. ;)
 
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spinthemaster schrieb:
Natürlich ist das Demokratie, denn die vom Volk gewählten Vertreter haben die Entscheidung getroffen.

Oder wurden die Politiker, die dieses Gesetz beschlossen haben, nicht vom Volk gewählt?
Nun, wenn du dir das mal genau anschaust, kannst du bei der Bundestagswahl gar nicht einzelne Personen frei wählen, sondern (praktisch, weil Einzelbewerber und Splitterparteien ja keine Chance haben) nur diejenigen, welche eine handvoll große Parteien dir zur Wahl stellen.

Durch den (an sich bereits verfassungswidrigen) Fraktionszwang wählst du dann unterm Strich nichtmal die Personen auf dem Wahlzettel, sondern die jeweilige Partei.

Selbst bei der Partei ist aber das Problem, dass die gar nicht von ihren Mitgliedern kontrolliert wird, sondern von einem mehrfach abgestufen System von "alteingesessenen" Partei-Oberen, die sich auch immer gegenseitig stützen und sicherstellen, dass niemand "systemfremdes" die Arbeitsweise und Inhalte der Partei verändert.

Denn wenn du mal genau hinsiehst, stellst du fest, dass bspw. bei den Parteitagen gar keine normalen Mitglieder dabei sind - sondern Delegierte. Und die stellen dann Programme auf und wählen den Vorstand.

Aber selbst das Programm ist ja nicht verbindlich - das wirft der Vorstand dann gerne mal in Koalitionsverhandlungen über Bord. Da kommt dann teilweise so ein Unfug raus wie Autobahnmaut (weil die CSU darauf bestand) oder wenn vor der Wahl die CDU die Mehrwertsteuer nicht erhöhen will, die SPD um 2%, der Kompromiss lautet: Erhöhung um 3% (so geschehen nach der Wahl 2005).

Bisweilen wird auch während der laufenden Legislaturperiode auch eine 180-Grad-Kehrtwende der Politik vorgenommen, beispielsweise von einer gewissen Angela Merkel immer wieder (Atomausstieg, Flüchtlinge unbegrenzt reinlassen, usw.), oder einfach "neue" Pläne geschaffen von denen man vorher nichts sagte (bspw. die immer wiederkehrenden Versuche der CDU/CSU/SPD die Vorratsdatenspeicherung einzuführen).

Am Ende hast du also vom einzelnen Bürger/Parteimitglied aus so viele Stufen der "Repräsentation", dass jegliche Mitbestimmung wegrepräsentiert ist und die Partei-Oberen machen können was sie wollen ohne Rücksicht auf den Willen der Mehrheit des Volkes nehmen zu müssen.

Erkekjetter schrieb:
was ist an Volksabstimmungen „echter“ als an anderen Demokratiefornen? Hier wird wieder Meinung zum Fakt gemacht…
Demokratie kommt vom Griechischen und bedeutet "Herrschaft des Volkes". Nicht "Herrschaft der Volksrepräsentanten", "Herrschaft der Parteien" oder ähnliches. Daher kann es keine Demokratie sein, wenn es möglich ist, dass "Repräsentanten" oder "Parteien" gegen den Willen der Mehrheit politische Vorhaben durchdrücken können.

Um dies zu verhindern, ist das Mittel der Unterschriftensammlung von 0,5% bzw. 1% in 100 Tagen bzw. 18 Monaten ein sinnvoller Weg, bei dem prinzipiell alles so weiter läuft wie bisher, also weiterhin Parlament und Regierung alles beschließen können, was sie für nötig halten - aber sie können eben nichts durchsetzen (oder Reformen verweigern), gegen die Mehrheit der Bevölkerung.

Sprich, das "tägliche Geschäft" läuft genauso weiter wie gehabt. Wenn aber ein politisches Vorhaben besonders Kontrovers ist, oder die Politiker das Handeln in einem bestimmten Thema verweigern oder zu zögerlich sind (Beispiel: Wohnraum/Mietpreise), dann haben die Bürger die Möglichkeit, selbst aktiv zu werden, indem sie die Reformvorschläge dem gesamten Volk vorlegen - sodass dieses dann mit Ja bzw. Nein stimmen kann.

Aus meiner Sicht ist die Argumentation, das Volk sei nicht klug genug etc. falsch: Denn Demokratie heißt eben Herrschaft des Volkes, wer nicht will, dass das Volk herrscht, weil er es für dumm hält, soll sich dann aber bitte nicht als Demokrat bezeichnen.
Ich dagegen bin überzeugter Demokrat: Mir ist eine falsche Entscheidung, die aber vom Volk mehrheitlich beschlossen wurde, um Längen lieber als eine richtige Entscheidung, die von einer kleinen Gruppe gegen den Willen vom Volk durchgesetzt wurde.
 
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1Justin schrieb:
Wer die Massenzuwanderung als Hauptthema hat, der wird sich vermutlich schwer von der AfD abbringen lassen.
Diese Partei ist immerhin etabliert und bewegt sich lt. Umfragen bei über 20 Prozent.
Das wird, wie gesagt, davon abhängen, ob sich die BSW als Alternative etablieren kann bzw. ob die Kommunikationsstrategie dahingehend aufgeht. Hierbei sehe ich eher die Schwierigkeit, dass vermutlich ein nicht geringer Teil ein Kreuz bei der AfD dahingehend als Mittelfinger an die etablierte Politik interpretiert, und da hat die AfD ganz klar den "Vorteil", da die etablierte Politik diese Partei als NSDAP 2.0 zu framen versuchte, was offensichtlich nicht funktionierte und außerhalb der eigenen Bubble wohl kaum noch jemand ernst nimmt.

Wer also die AfD wählt, dürfte eher das "Gefühl" haben, denen "da oben" eins auszuwischen, als bei der BSW. Hier wird vieles davon abhängen, wie Parteien und Medien die BSW und sich selbst framen, was wiederum eher einem unmöglichen Drahtseilakt gleicht. Denn wenn man die BSW als eine Art KPDNSDAP 2.0 politisch und medial einordnet, verunmöglicht man jede Form der Zusammenarbeit. Wenn man hingegen die BSW umarmt und als die größte Hoffnung der Menschheitsgeschichte framt, könnte das den "Protestwähler" deutlich abschrecken.

Zwischen diesen bewussten Übertreibungen ist natürlich alles möglich, vieles ist auch gar nicht direkt beeinflussbar, da sowohl die AfD als auch die BSW indirekt und direkt von den geopolitischen Entwicklungen profitieren können.
 
j-d-s schrieb:
Am Ende hast du also vom einzelnen Bürger/Parteimitglied aus so viele Stufen der "Repräsentation", dass jegliche Mitbestimmung wegrepräsentiert ist und die Partei-Oberen machen können was sie wollen ohne Rücksicht auf den Willen der Mehrheit des Volkes nehmen zu müssen.

Wahrscheinlich wurde die große Koalition deswegen abgewählt...

j-d-s schrieb:
Demokratie kommt vom Griechischen und bedeutet "Herrschaft des Volkes". Nicht "Herrschaft der Volksrepräsentanten", "Herrschaft der Parteien" oder ähnliches. Daher kann es keine Demokratie sein, wenn es möglich ist, dass "Repräsentanten" oder "Parteien" gegen den Willen der Mehrheit politische Vorhaben durchdrücken können.

Was ist dadurch gewonnen, wenn sich jeder seine eigene Definition von Demokratie zusammenbaut?

Für @j-d-s gibt es also keine Demokratie?
 
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Nach seiner Definition der Demokratie gabs es eine Demokratie nichtmal bei deren Erfindern, den Athenern….

Ist halt lächerlich, wenn auf Basis der eigenen zusammengefrickwlten Meinung, die als Fakt verklärt, argumentiert wird.
Ergänzung ()

1Justin schrieb:
warum in den USA die Strompreise trotzdem dreimal billiger sind als in Deutschland ...
Das ändert was daran, dass auch dort, wie weltweit, die energiepreise stark gestiegen sind und die inflation sogar höher war als in DE? Die Inflation und die Energiepreisspitze waren weltweit vorhanden. Umhin kann der Atomstieg Deutschlands nicht der Grund gewesen sein. Ganz simple Logik.
 
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spinthemaster schrieb:
Was ist dadurch gewonnen, wenn sich jeder seine eigene Definition von Demokratie zusammenbaut?
Letztlich gibt es tatsächlich keine feststehende Definition für die Demokratie, es macht auch wenig Sinn sich auf die griechische Ursprungsdefinition einzuschießen, denn diese war auch nicht wirklich die "Herrschaft des Volkes" sondern vielmehr eine Plutokratie.

Der kleinste gemeinsame Nenner ist letztlich die Teilhabe an der politischen Willensbildung durch eine Breite Mehrheit des Volkes anstelle einer Erbschaftsherrschaft/Theologischen Herrschaft/Einparteienherrschaft etc. pp., wie diese Partizipation aussieht ist eben dann höchst unterschiedlich.

Es gibt dementsprechend auch keine "reine" oder "wahre" Demokratie, eine repräsentative Demokratie kann der Willensbildung förderlicher sein als eine direkte Demokratie, genau wie sie auch hinderlicher sein kann, dies hängt sehr oft mit der politischen Kultur zusammen.
 
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j-d-s schrieb:
Aus meiner Sicht ist die Argumentation, das Volk sei nicht klug genug etc. falsch: Denn Demokratie heißt eben Herrschaft des Volkes
In einem Land in dem das Volk alle Entscheidungen trifft möchte ich nicht leben wollen.

Warum ?
Weil Menschen das eigene Wohl über allem Anderen stellen
Weil Menschen viel zu leicht beeinflussbar sind
Weil Menschen Veränderungen ablehnen
Weil Menschen überhaupt nicht die Zeit haben sich mit Gesetzesthemen zu beschäftigen

Ich möchte jedenfalls keine Volksentscheidungen die durch ein Bauchgefühl entschieden werden.
 
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j-d-s schrieb:
Nun, wenn du dir das mal genau anschaust, kannst du bei der Bundestagswahl gar nicht einzelne Personen frei wählen, sondern (praktisch, weil Einzelbewerber und Splitterparteien ja keine Chance haben) nur diejenigen, welche eine handvoll große Parteien dir zur Wahl stellen.

Du kannst jeden wählen, der sich als Direktkandidat aufstellt. Auch du kannt dich aufstellen lassen. Musst halt in dem Wahlkreis ein paar Hundert Leute haben, die das überprüfbar unterstützen. Und "man hat eh keine Chance" ist nur eine Ausrede dafür, dass man es nicht macht. Innerhalb einer Partei ist es natürlich einfacher, nachher zu gewinnen, weil du da mehr Helfer und Ressourcen hast. Aber dafür ist es in einer Partei wesentlich schwieriger, sich dort als Direktkandidat durchzusetzen, denn den Platz gibt es nur einmal.
Phillip Amthors Karriere beruht z.B. auf einem gewonnen Direktmandat. Den Platz hat er nur bekommen, weil keiner Vor Ort dachte, dass die CDU dort das Direktmandat holt. Nach medialer Unterstüzung haben viele dort aber aus Spaß "den Clown" gewählt. 2021 dagegen, als er eigentlich viel bessere Vorrausetzungen hatte, konnte er das Direktmandat nicht mehr gewinnen. Da landete er in seinem Wahlkreis nur noch auf dem dritten Platz.​

j-d-s schrieb:
Durch den (an sich bereits verfassungswidrigen) Fraktionszwang wählst du dann unterm Strich nichtmal die Personen auf dem Wahlzettel, sondern die jeweilige Partei.

Fraktionszwang gibt es nicht und es kann dir auch keiner mehr dein Bundestagsmandat abnehmen, wenn du das hast. Der Fraktionszwang ist eigentlich nur eine Ausrede für die Politiker, die zu faul sind sich in Probeabstimmungen gegen den Fraktionsvorsitzenden zu stellen, der halt normalerweise die Parteilinie vorgibt. Andere sind Karrieristen und hoffen sich nach oben robben zu können, was aber meistens gar nicht klappt. Wer innerparteilich inhaltliche Kante zeigt, kann genauso durchkommen. Im übrigen .... faule und karrieregeile Menschen hast du in allen anderen Staatsformen auch, nur ist deren Auswirkung dort meist viel schlimmer.​
 
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Treiber schrieb:
Du kannst jeden wählen, der sich als Direktkandidat aufstellt. Auch du kannt dich aufstellen lassen.​
Dafür bin ich viel zu ehrlich.

Treiber schrieb:
Phillip Amthors Karriere beruht z.B. auf einem gewonnen Direktmandat. Den Platz hat er nur bekommen, weil keiner Vor Ort dachte, dass die CDU dort das Direktmandat holt. Nach medialer Unterstüzung haben viele dort aber aus Spaß "den Clown" gewählt. 2021 dagegen, als er eigentlich viel bessere Vorrausetzungen hatte, konnte er das Direktmandat nicht mehr gewinnen. Da landete er in seinem Wahlkreis nur noch auf dem dritten Platz.​
Und trotzdem ist er immer noch im Bundestag.

Treiber schrieb:
... und es kann dir auch keiner mehr dein Bundestagsmandat abnehmen, wenn du das hast.​
Bei nicht direkt gewählten Parteimitläufern ist das wohl ein Fehler.

Aber die Parteien wollen das irgendwie nicht ändern.
 
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